So haben wir uns das viel
zitierte "Bella Italia" nicht vorgestellt: Seit den frühen
Morgenstunden regnet es ununterbrochen in Monza, dazu liegen
die Temperaturen nur knapp über 10° Celsius.
McLaren-Fahrer David Brabham,
der von Startplatz 17 ins Rennen geht, sprach vor dem Start
mit uns: "Ich denke das wir hier eine gute Chance haben, weit
nach vorne zu kommen. Aber wir müssen aufpassen, weil unsere
Traktionskontrolle noch nicht perfekt arbeitet". Außerdem
zeichnete sich der Mclaren MP4-12C GT3 bisher nicht unbdedingt
durch überragende Zuverlässigkeit aus.
In der Startaufstellung fehlt der #42 Sport-Garage Ferrari
F458, der nach dem Unfall gestern in der Kürze der Zeit nicht
mehr zu reparieren war.
Die Startfahrer der Top 8 sind Gattuso (#71 Kessel Racing),
Stursberg (#8 Haribo Racing), Venturi (#64 Black Bull), Pla
(#83 SMG), Goossens (#75 Prospeed), Petrobelli (#57 Vita4One
Italy), Mies (#1 WRT), Wendliger (#13 KRK).
Aufgrund der Bedingungen wird
das Rennen hinter dem Safety Car gestartet. Nach 4
neutralisierten Runden twittert Bad Leinders aus der Box, dass
die Rennleitung das Rennen doch endlich frei geben möge, bei
den Geschwindigkeiten hinter dem SC werde die Strecke auch
nicht trockener. Das die Verhältnisse aber immer noch äußerst
schwierig sind, beweist kurz darauf Jordan Groger (#88 Von
Ryan Racing), der seinen Mclaren GT3 in der Ascari-Schikane in
den Reifenstapel feuert, unter Safety Car-Bedingungen
wohlgemerkt!
Auch nach 30 Minuten haben wir
noch keinen Kilometer echtes Rennen gesehen, aber immerhin
wird das Führungsfahrzeug angewiesen, sein Tempo zu erhöhen.
Die Intensität des Regens hat sich freilich eher verstärkt als
vermindert.
Derweil scheidet mit der #47 schon der zweite Mclaren aus,
diesmal allerdings nach technischem Defekt.
Nach knapp 40 Minuten wird das Rennen endlich freigegeben, und
die Ferrari stürmen sofort an die Spitze. Im Mittelfeld
kreiselt der #5 Mclaren durch das Feld und hat unfassbares
Glück niemanden zu treffen. Doch das Mclaren-Desaster geht
weiter: Roald Goethe schmeißt seinen MP4-12C GT3 ebenfalls in
Ascari in die Reifen, dabei bricht die hintere Aufhängung.
Die Fernsehbilder zeigen dann ein bereits gewohntes Bild: Ein
Mclaren hängt in der Streckenbegrenzung. Diesmal ist es die #9
von Michael Wainwright, er kann aber mit Rundenrückstand
weiterfahren.
Nach etwas über einer Stunde scheint sich zu bewahrheiten, was
David Brabham bereits im Vorfeld befürchtete: Die
McLaren-Traktionskontrolle ist im Nassen offensichtlich noch
überfordert. Es vergeht kaum eine Runde in der nicht einer der
englischen Supersportler von der Bahn kreiselt.
Der Standnach1h:
Platz | Nr | Klasse | Auto | Team | Abstand |
1 | 75 | PRO | Prospeed Competition | ||
2 | 64 | PAM | Black Bull Swiss Racing | 8.1 | |
3 | 71 | PRO | Kessel Racing | 16.2 | |
4 | 1 | PRO | WRT | 16.7 | |
5 | 13 | PRO | KRK Racing | 18.4 | |
6 | 83 | PRO | SMG Challenge | 19.2 | |
7 | 74 | PAM | Prospeed Competition | 19.6 | |
8 | 8 | PAM | Haribo Racing | 23.7 | |
9 | 46 | PAM | Kessel Racing | 24.6 | |
10 | 57 | PAM | Vita4One | 24.9 |
Kurz nach dem das erste Renndrittel absolviert ist, kommt die Spitze an die Box zum Fahrer- und Reifenwechsel. Dabei macht vor allem die WRT-Crew der #1 einen guten Job und bringt den Audi R8 LMS ultra auf Rang 2 nach vorne. Nun versucht Chris Haase den Rückstand auf den führenden Prospeed Porsche, in dem nun Xavier Maassen sitzt, zu verringen.
Der #46 Ferrari, den Valentino Rossi auf einem sehr
respektablen 9. Gesamtrang an Alessio Salucci übergeben hat,
verliert zur Zeit viel Boden auf der Strecke und ist aus den
Top 20 rausgefallen. Dazu beigetragen hat auch ein kleiner
Ausflug durch das Kiesbett der ersten Schikane.
Mann der Stunde ist ganz klar Audi-Neuzugang Edward Sandström,
der den #2 Audi schon auf Platz 4 nach vorne gefahren hat.
Stand nach 2h:
Platz | Nr | Klasse | Auto | Team | Abstand |
1 | 75 | PRO | Prospeed Competition | ||
2 | 1 | PRO | WRT | 6.8 | |
3 | 2 | PRO | WRT | 18.8 | |
4 | 20 | PAM | SOFREV | 24.3 | |
5 | 57 | PAM | Vita4One | 26.7 | |
6 | 71 | PRO | Kessel Racing | 1:05.2 | |
7 | 64 | PAM | Black Bull Swiss Racing | 1:14.0 | |
8 | 36 | PRO | DB Motorsport | 1:21.3 | |
9 | 21 | PAM | Mtech | 1:31.7 | |
10 | 12 | PAM | ART Grand Prix | 1:45.2 |
Der Regen hat 20 Minuten vor Schluss etwas nachgelassen, jetzt
wäre wohl die richtige Zeit für Intermediates, die sind aber
in der BES nicht erlaubt.
Dann muss Hennerci die Plätze 2 und 3 innerhalb von einer
Runde hergeben und er fällt weiter zurück. Kurz danach
kassiert ihn auch Daniel Zampieri eingangs der ersten
Lesmo-Kurve.
Zürck in de Top 10 ist mittlerweile der Haribo-Porsche, nun
pilotiert von Richard Westbrook.
Und da wir es schon länger nicht mehr hatten: 5 Minuten vor
Rennende steht ein McLaren neben der Strecke in - genau - der
Ascari Schikane. Diesmal ist es wieder die #9 von Wainwright.
Frank Kechele kann dem Regen sogar Positives abgewinnen:
"Unser Vita4One BMW Z4 GT3 hat eine sehr gute Traktions- und
Stabilitätskontrolle, damit sollten wir bei den Bedingungen
einige Plätze gutmachen." Das ist auch dringend von Nöten,
schließlich startet man nur von Platz 24, nachdem sowohl
Kechele als auch Buurman jeweils in der Qualifikation im Kies
parkten.
Die Mercedes-Fahrer sehen dem
Rennen skeptischer entgegen. Sowohl für Karl Wendliger
(KRK-Racing) als auch für Riccardo Brutschin (Black Falcon)
ist es das erste Rennen in Monza im Regen. Brutschin fährt den
SLS GT3 gar zum ersten Mal überhaupt im Nassen.
Auch nach 30 Minuten haben wir
noch keinen Kilometer echtes Rennen gesehen, aber immerhin
wird das Führungsfahrzeug angewiesen, sein Tempo zu erhöhen.
Die Intensität des Regens hat sich freilich eher verstärkt als
vermindert.
Derweil scheidet mit der #47 schon der zweite Mclaren aus,
diesmal allerdings nach technischem Defekt.
Marc Goosens macht derweil Platz
um Platz gut und käpft dann mit Venturi (#64 Black Bull) um
die Spitze. Mit einem sehenswerten Manöver außen in der
Parabolica kann sich der Belgier durchsetzen und bringt den
Prospeed-Porsche in Führung.
Platz | Nr | Klasse | Auto | Team | Abstand |
1 | 75 | PRO | Prospeed Competition | ||
2 | 1 | PRO | WRT | 16.9 | |
3 | 13 | PRO | KRK Racing | 25.9 | |
4 | 64 | PAM | Black Bull Swiss Racing | 36.6 | |
5 | 71 | PRO | Kessel Racing | 42.6 | |
6 | 3 | PRO | Marc VDS | 43.3 | |
7 | 57 | PAM | Vita4One | 47.7 | |
8 | 66 | PRO | Vita4One | 51.4 | |
9 | 20 | PAM | SOFREV | 52,0 | |
10 | 2 | PRO | WRT | 54.6 |
Dann geht es in die Phase der letzten Boxenstopps. Maassen
übergibt in Führung liegend an Marc Hennerci. Probleme beim
Boxenstopp hat die #1: Die linke hintere Radmutter klemmt und
Ortelli, der nun im Auto sitzt, verliert viele Plätze.
Offenbar gibt es ein Problem mit der Aufhängung, der Franzose
kommt anschließend nicht auf schnelle Rundenzeiten. Als letzte
der Spitzengruppe kommen der #20 SOFREV-Ferrari und der #64
Black Bull Ferrari in die Box. Die beiden Fahrzeuge führen
übrigens auch in der Pro-Am Wertung.
Der Stand nach dem letzten
Boxenstopp-Reigen:
Platz | Nr | Klasse | Auto | Team | Abstand |
1 | 75 | PRO | Prospeed Competition | ||
2 | 3 | PRO | Marc VDS | 9,0 | |
3 | 13 | PRO | KRK Racing | 11.3 | |
4 | 2 | PRO | WRT | 14.3 | |
5 | 71 | PRO | Kessel Racing | 27.3 | |
6 | 1 | PRO | WRT | 53.5 | |
7 | 20 | PAM | SOFREV | 1:07.8 | |
8 | 57 | PAM | Vita4One | 1:12.6 | |
9 | 66 | PRO | Vita4One | 1:32.2 | |
10 | 64 | PAM | Black Bull Swiss Racing | 1:35.9 |
Bei noch etwas über 30min
Fahrzeit rückt Maxime Martin im #3 Marc VDS BMW immer näher an
den Spitzenreiter Hennerci ran. In Runde 61 ist es soweit: Der
Belgier bremst sich am Ender der langen Geraden blitzsauber am
Deutschen vorbei und geht in Führung. Und von hinten droht
weitere Gefahr für Hennerci: Vanthoor im #2 WRT Audi dreht
deutliche schnellere Rundenzeiten und hat zudem noch Kumpen
(#13 KRK-Mercedes) im Schlepptau. Der Prospeed-Porsche hat
offensichtlich ein Problem, anders ist sind die fast 3
Sekunden Zeitverlust pro Runde gegenüber der Konkurrenz nicht
zu erklären.
Nach einem grandiosen letzten Stint gewinnt Maxime Martin
zusammen mit Markus Palttala und Bas Leinders den
Saisonauftakt der BES in Monza vor Sandström/Vanthoor/Bonanomi
und Kumpen/Wauters/Wendlinger.
Nachdem man über weite Strecken geführt hatte, rettet Hennerci
Platz 5 für den #75 Prospeed-Porsche ins Ziel. Dort klärt er
auf, warum er den Speed der Spitze nicht mehr gehen konnte:
"Die Innenbelüftung war defekt. Ich hatte null Sicht, weil die
ganze Frontscheibe beschlagen war".