GlĂĽcklicherweise verschont der Regen die Motorsport Arena Oschersleben am Samstag beim Qualifying. Zwar finden die beiden Sessions bei nasser Strecke statt, aber es bleibt gottlob von iben her trocken. Es ist auch ohnehin rutschig genug auf der Strecke.
Für Alpina wird die erste Session zum Homerun. Beide BMW werden von den Piloten Jens Klingmann und Maxime Martin in die erste Reihe gepflanzt. Und das obwohl beide B6 ohne Traktionskontrolle unterwegs sind. „Wir haben die TC gestern im Nassen ausprobiert und danach entschieden sie nicht einzusetzen“ erläutert Polesetter Klingmann, der nach der Pole am Nürburgring zum 2. Male die beste Startposition für die Mannschaft von Andreas Bovensiepen herausfährt. „Die TC setzt ziemlich hart ein und dann reisst es dir direkt das Heck herum. Da möchte ich lieber mit meinem Gasfuss kontrollieren können was vor sich geht – hat ja offensichtlich gut geklappt.“ Auch sein Teamkollege Maxime Martin ist ohne Hilfsmodus für den Gasfuss unterwegs. Der Belgier fährt sonst einen Morgan in der FIA-GT 3 Europa-Meisterschaft und ist an diesem Wochenende zum ersten Mal in Oschesleben mit dem BMW B6 unterwegs.
Den dritten Platz belegt Kuba Giermaziak im Argo-Racing Audi R8 LMS GT3. Der Pole empfindet die Strecke als nicht so nass wie vermutet. „Es ging eigentlich – ich hatte mir das nach dem nassen Training gestern schlimmer vorgestellt.“ Hinter dem Polen setzt sich Christian Abts Titelsekundant Christopher Mies an die 4.Stelle - und schafft damit vielleicht schon eine Vorentscheidung bezüglich des Titels für das Team von Abt Sportsline.
Denn Luca Ludwig in der Corvette erringt nur Startplatz 12 und Christopher Haase im verbliebenen Phoenix Racing Audi R8 LMS GT3 - der reguläre Einsatzwagen des Kulmbachers und seines Partners Henri Moser wurde vor 2 Wochen von Mies im französischen Paul Ricard geschrottet – erringt nur Startplatz 8. Die dritte Startreihe ist Norman Knop im Ascari und Nicolas Armindo im Team Team Rosberg Audi vorbehalten. Insgesamt nehmen 21 Teams an der Qualifying-Sitzung teil.
Auch in der 2. Session sind beide Alpina gut dabei, aber den Platz an der Sonne holt sich ein anderer. Richard Westbook holt sich im Mühlner-Motorsport-Porsche die erste Pole Position eines Briten und nebenbei die erste Porsche-Pole in der Serie. Als es versucht in der letzten Runde noch eine Chaoszeit zu setzen übertreibt er es allerdings auf der rutschigen Strecke und setzt den 997 Cup S in den Kies der ersten Kurve. „Ich hatte auf abtrocknende Bedingungen gehofft aber statt dessen schien der Asphalt immer schmieriger zu werden.“ gibt der Ex-Werkspilot zu Protokoll. Sein Partner Johannes Stuck trauert einer ebensolchen Zeit aus der ersten Session hinterher: „Ich bin auf angefahrenen Reifen losgefahren was sich im Nachhinein als Fehler erwies. Aber leider war mein Radio kaputt und so habe ich das Kommando vom Team rein zu kommen nicht mitbekommen und erst relativ spät noch einen Versuch starten können.
Neben Westbrook platziert sich Claudia Hürtgen im Alpina in der ersten Startreihe. Sie bestätigt Westbrooks Eindruck. „Wir sind eigentlich davon ausgegangen das die Strecke immer trockener wird. Statt dessen ist sie immer rutschiger geworden. Nur die ersten 3 Runden waren im Grunde genommen für eine Bestzeit gut. Danach ist man nur noch rumgerutscht.“ Hinter ihr kommt ein gefrusteter Christian Hohenadel zu seinem Team als Dritter zurück. Der Saarländer hat seine Corvette auf P2 liegend in die Reifenstapel der Hasseröder-Kurve gesetzt, sich allerdings danach aus denen befreien können. Von seiner P3 ist er am Ende daher positiv überrascht.
Hinter ihm stellt sich Andreas Wirth im zweiten Alpina auf P4. Die Reihe 3 bildet das Abt-Team mit den beiden Audi R8 LMS GT3 von Peter Terting vor Christian Abt, was wiederum beste Ausgangsbedingungen fĂĽr die sĂĽddeutsche Mannschaft schafft.
von Harald Gallinnis und Alexander Müller