Nach gut zwei Stunden Reparaturpause ging es in den zweiten
Rennabschnitt über sechs Stunden. Dieser wird natürlich in der
Reihenfolge der Zielankunft aus dem ersten Rennabschnitt bei Dunkelheit
unter Flutlicht gestartet.
Giacomo Piccini im Kessel Racing
Ferrari übernimmt beim Start gleich die Führung knapp vor dem SLS von
Jeroen Bleekemolen der seinen Teamkollegen Hubert Haupt überholen kann.
Dahinter folgt der Aston Martin von Darren Turner. Der Dragon
Racing Ferrari der im ersten Abschnitt lediglich 64 Runden geschafft
hatte fehlt leider in Durchgang 2.
Auch nach 45 Rennminuten
bleiben die Abstände knapp. Die ersten vier trennen gerade einmal 7s.
Mittlerweile wurden 172 Runden absolviert was einer Distanz
von 955 Kilometern entspricht.
Bis zum ersten Boxenstopp nach 75 Minuten bleiben die Positionen annähernd unverändert. Lediglich Michael Lyons kämpft sich mit dem Kessel Racing Ferrari vom achten auf den fünften Platz nach vorne.
Dann gibt es eine Schrecksekunde
bei Black Falcon. Kurz vor der 8 Stunden Marke kommt Khaled Al Qubaisi
nicht aus der 203 Runde zurück. Es soll wohl einen Kontakt mit dem Aston
Martin gegeben haben.
Viele Zuschauer trifft man bei dieser Veranstaltung leider nicht an
obwohl das Rennen alleine vom Ambiente her ein einzigartiges Flair
hat. Rennen bei Dunkelheit, die Strecke und der Hafen mit Flutlicht
ausgeleuchtet und die über 5000 LED Lichter des Yas Hotels, unter dem
die Strecke hindurch führt, hinterlassen einen imposanten Eindruck.
Eine offizielle Zuschauerzahl ist nicht bekannt aber sie wird im
dreistelligen Bereich liegen. Der Eintrittspreis beträgt gerade einmal 25
Dirham was einem Betrag knapp über 6€ entspricht. Für die Zuschauer ist
oberhalb der Boxengasse eine Lounge geöffnet. Dazu hat man Zutritt zum
Fahrerlager und in die Startaufstellung vor dem zweiten Rennabschnitt.
90 Minuten vor Rennende sieht es so
aus als würde es hier noch eine spannende Angelegenheit werden. Hubert
Haupt holt im SLS deutlich
auf den Kessel Ferrari mit Piccini am Steuer auf.
Nach den letzten Boxenstopps zerstreut sich aber diese Hoffnung. Davide Rigon ist heute einfach eine Klasse für sich und zieht Yelmer Buurman, der den Mercedes von Haupt übernommen hatte davon.
Nach den Boxenstopps ändert sich das Bild etwas. Nun übernehmen die
beiden Mercedes SLS in Person von Yelmer Buurman und Khaled Al Qubaisi
die Führung. Michael Broniszewski im Kessel Ferrari kommt als dritter
zurück auf die Strecke, musste diesen aber kurze Zeit später Jonny Adam
überlassen, der den Aston Martin übernommen hat.
Die Abstände an der
Spitze sind nach wie vor knapp. In der Pro-Am Klasse hat der AF Corse
Ferrari von Ilya Melnikov die Spitzenposition eingenommen. In der
Gentleman Trophy führt Marco Zanuttini im Kessel Ferrari, in der Cup
Klasse nach wie vor Xavier Maassen im MRS GT Porsche. Aktuell ist
Buurman schnellster Pilot im Feld.
Stand nach 8 Stunden:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Team | Land | Marke | Runden |
1 | 2 | GT3 | Black Falcon | - | |||
2 | 44 | GT3 | OMAN RACING TEAM | (O) | 25s | ||
3 | 11 | GT3 | Kessel Racing | 32s | |||
4 | 1 | GT3 | Black Falcon | 3 Rd. | |||
5 | 99 | GT3 | Kessel Racing | 4 Rd. | |||
6 | 65 | GT3 | Kessel Racing | 6s | |||
7 | 55 | GT3 | AF CORSE | 5 Rd. | |||
8 | 51 | GT3 | AF CORSE | 6 Rd. |
Die Tribünen rund um die Strecke sind allesamt geschlossen, sodass man
als Zuschauer nur einen sehr eingeschränkten Bereich der Strecke
begehen bzw. einsehen kann. Aus Sicht des Veranstalters sicherlich
verständlich bei dem geringen Zuschaueraufkommen, aus Sicht der
Zuschauer natürlich schade. Die ersten 150 Personen die Karten für
dieses Rennen bestellen bekommen dieses sogar gratis.
Der gestrandete Black Falcon SLS ist mittlerweile zurück im Rennen, allerdings mit 10 Runden Rückstand auf seinen führenden Teamkollegen Abdulaziz Al Faisal der kräftig von Davide Rigon unter Druck gesetzt wird. Der Zwischenfall mit dem Aston Martin war nicht Ausschlag gebend für die lange Reparatur. Die Lichtmaschine am Mercedes hatte den Dienst quittiert und musste getauscht werden.
Nach dem man wieder im Rennen war gab es zu allem Überfluss auch noch
eine 10s Zeitstrafe wegen Verletzung der Track Limits. GDL Racing und FF
Corse mussten in der Zwischenzeit
leider zusammen packen. Am FF Corse Ferrari gab es einen
Getriebeschaden.
Noch vor Beginn der nächsten Boxenstopp Phase schnappt
sich Davide Rigon die Führung vor dem SLS und dem Aston Martin. An
dieser Konstellation ändern auch die Boxenstopps nichts.
Stand nach 10 Stunden:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Team | Land | Marke | Runden |
1 | 11 | GT3 | Kessel Racing | - | |||
2 | 2 | GT3 | Black Falcon | 8s | |||
3 | 44 | GT3 | OMAN RACING TEAM | (O) | 40s | ||
4 | 99 | GT3 | Kessel Racing | 5 Rd. | |||
5 | 55 | GT3 | AF CORSE | 5s | |||
6 | 51 | GT3 | AF CORSE | 23s | |||
7 | 1 | GT3 | Black Falcon | 10 Rd. | |||
8 | 65 | GT3 | Kessel Racing | 11 Rd. |
Im Ziel hatte er dann knapp 25 Sekunden Vorsprung. Das Rennende kam
allerdings schneller als erwartet. 10 Minuten vor der Zielflagge wurde
nämlich die rote Flagge geschwenkt. Für diese sorgten zwei rote Autos.
Michael Lyons im Kessel Racing Ferrari und der Black Pearl by Rinaldi
Ferrari waren sich in Kurve 3 ins Gehege gekommen. Beide Fahrzeuge
wurden stark beschädigt.
Glück im Unglück für Kessel Racing das bei
einem Rennabbruch immer die letzte komplett absolvierte Runde gewertet
wird. Somit behielten sie ihren fünften Gesamtrang und den Sieg in der
Gentleman Trophy.
Der Gesamtsieg bei der fünften Ausgabe der Gulf 12 Hours auf dem
Yas Marina Circuit in Abu Dhabi ging an das Schweizer Team Kessel Racing
mit der Fahrerbesatzung Broniszewky/Piccini/Rigon vor dem Black Falcon
Mercedes SLS von Al Faisal/Haupt/Buurman und dem Oman Racing Aston
Martin von Al Harthy/Adam/Turner.
Auf dem vierten Gesamtplatz kam der
Sieger der Pro-Am Wertung, der AF Corse Ferrari von
Gerber/Cioci/Melnikov ins Ziel. Fünfter und Sieger der Gentleman Trophy
wurde wie oben beschrieben der Kessel Ferrari von
Gitlyn/Lyons/Zanuttini. Der AF Corse Ferrari von
Flohr/Rizzoli/Castellacci wurde sechster vor dem zweiten Black Falcon
SLS von Al Qubaisi/Bleekemolen/Engel.
Das deutsche MRS GT Racing Team von Karsten Molitor gewann mit seinen Piloten Putman/Espenlaub/Maassen die Cup Klasse. Der Renault RS01 der Equipe Verschuur kam als zehnter ins Ziel. Der Wolf GB08 von Avelon Racing wurde fünfzehnter. Insgesamt sahen 16 von 19 Fahrzeugen die Zielflagge.