In der zweiten Qualisession hat die Avelon Formula Mannschaft die
Haube vorne. Mit einer 2:11,1´er Zeit ist man zwar noch nicht so schnell
wie im Vorjahr, wo man im freien Training eine 2:10,142 schaffte (und
promt 50kg ins Auto geladen bekam). Die Session wird abermals kurz durch
eine rote Flagge unterbrochen, als der gelbe #77 Ferrari kurz auf der
Strecke zum Stillstand kommt, aber unmittelbar danach die fahrt wieder
unter eigenem Dampf fortsetzen kann.
Damit schlägt die Wolf-Mannschaft trotz anhaltender Motorprobleme erneut die AF Corse Truppe, die sich mit einer 2:11,5 als zweite im Trainingstableau verewigt. Die #77 kommt trotz der zwischenzeitlichen Probleme mit einer 2:11,65 auf P3 zu liegen, gefolgt vom Black Falcon SLS mit der #1 (2:11,675). Auf diesem trauert Bernd Schneider seiner Erfolgserie von 2013 nicht hinterher. "Das war ja abzusehen das sich solch eine Serie nicht beliebig fortsetzen wird. In diesem Jahr hab ich lediglich beim BES-Rennen in Silverstone einen 5.Platz als bestes Ergebnis erzielen können. Jetzt müsste endlich mal wieder ein Pokal her! Gestern hatten wir sehr mit den Reifen hier zu kämpfen, die ja für alle Teilnehmer von Avon kommen. Wir hatten gleichzeitig Unter- und Übersteuern am Auto, aber nun haben wir scheinbar einen grossen Schritt gemacht. Eigentlich mag ich ja die Strecke hier - sie hat ein sehr interessantes Layout. "
Bei MRS zeichnet Christian Engelhardt
für die Bestzeiten des Porsche verantwortlich, der ein wenig die
mangelnde Konkurrenz in der Klasse betrauert. Carsten Molitor erläutert
uns das die Terminverschiebung auf den Samstag dem Team 2 Piloten und
somit den 2.Wagen gekostet hat. "Wir hatten noch 2 Interessierte Fahrer
aber die hatten schon Termine auf der Porsche-Abschlussfeier am Samstag
wahrzunehmen. Mit einem Rennen am Freitag wäre sich das noch
ausgegangen."
Bernd Schneider ist nicht der einzige
Mercedes-Pilot der mit den Avons hadert. Auch Alexeij Vassiliev geibt zu
das er noch ziemlich mit dem Wagen herumrutscht.
"Hier in Abu Dhabi ist Fortec unser Einstzteam, da sie zumindest schon
etwas mehr Routine mit dem SLS hat. Auch in Dubai werden sie unser Auto
betreuen und eventuell danach auch in der vollen Saison. Diese werden
wir hauptsächlich in der Blancpain GT-Serie mit allen Sprint- und
Endurance-Rennen und bei den Langstreckenklassikern hier am Golf - also
in Dubai und Abu Dhabi - absolvieren. Zudem werden wir einen SLS für
eine gute Bekannte von mir, Nataliya Freydina, in der SRO-Serie für
Bronzepiloten an den Start bringen."
Die erste Qualisession ist kaum
gestartet da wird auch schon die rote Flagge geschwenkt, als Adrian
DeLeener den gelben Ferrari mit der #77 rücklings in die
Streckenbegrenzungen ablegt . Zwar ist der heckschaden nur gering und
kann fixiert werden, doch in seiner Session wird er keine Zeit mehr
absolvieren können. Nach kaum
einer Minute unter Rot wird die Strecke wieder frei geschaltet.
Am Ende der ersten viertelstündigen
Session hat McLaren Pilot Rob Bell eine 2:10,221 zu Buche stehen. .
Black Falcon pilot Abdulaziz Al Feisal folgt in der #2 mit einer
2:11,525 vor AF-Corse Pilot Steve Wyatt mit einer 2:12.016. Khaled al
Qubaisi im zweiten Black falcon SLS und Ho Pin Tung im Absolute racing
Audi folgen auf P4 und P5. Schnellster CN ist die #45 Avelon Formula von
Pilot Bellotti auf P6. Der #43 STP-Porsche (die Piloten werden bei den
CN und Porsche nicht angezeigt da die Transponder an diesen Autos keine
Driver-ID haben) ist auf P14 schnellster in der Cup-Klasse.
Session 2 geht los. Bei Black Falcon
sitzen nun Hubert Haupt und Bernd Schneider in den jeweiligen Cockpits.
Beide können aber gegen den Ferrari-Werks-Piloten im AF-Corse-Cockpit
wenig ausrichten: Davide Rigon brennt eine 2:09,950 in den Asphalt.
Alvaro Parente im Werks-McLaren folgft mit einer 2:10,781. Schneider
lässt eine 2:10,839 notieren während der Avelon Formula Wolf #45
eine 2:11.275 markiert. vermutlich ist Pilot Ricardo Teixeira dort an
Bord. Hubert haupt wird mit einer 2:11,748 als Fünfter in der Session
notiert. Bestes Cup-Auto ist der MRS-Porsche mit einer 2:18,186 als
Gesamt-20.ter.
Ebenfalls unter Motorenproblemen
hatte gestern der McLaren von Kox/Pronk/Vanellet zu leiden. "Es ist
irgendein Leistungsverlust-Problem gewesen, wahrscheinlich was am Turbo"
erläutert uns Pronk. "Zwar hat sich das nun ein wenig gebessert aber
richtig gut ist es immer noch nicht."
Auf dem portugiesischen Wolf von CRM
Motorsport sind die beiden italienischen de Val-Zwillinge Nicola und
Stefano unterwegs. Beide haben die Protugiesische Sportwagenserie in
diesem Jahr gewonnen, die mit etwa einem Dutzend Autos (8 CN und 4
Radicals) besetzt war. Zumindest ihr Auto läuft ohne Probleme.
Ganz ohne Störungen verläuft dann die 3.
freie Trainingssession in der dann auch die 131s-Marke geknackt wird:
mit einer 2:10.841 bzw. 2.10,900 belegen die beiden AF-Corse Autos von
Davide Rigon und Piergiuseppe Perrazini die ersten beiden Plätze. Beim
Avalon Formula Team ist man sich mittlerweile sicher, der Ursache des
Leistungsdefizits auf die Spur gekommen zu sein: "Es ist der Sprit. Der
ist irgendwie anders als bisher. Wir haben bereits versucht das über
geänderte Motormappings in den Griff zu bekommen." erklärt uns Pilot
Ivan Bellarosa.
Gut gelaunt ist WEC-Pilot Khaled Al
Qubaisi zusammen mit Jerome Bleekemolen in der Box anzutreffen. Der aus
Abu Dhabi stammende pilot bestreitet hier sein Heimrennen in der
glücklichen Rolle als Vorjahressieger antreten zu können. P5 und eine
2:11,5´er Zeit - herausgefahren durch Bernd Schneider - sind eine gute
Voraussetzung. In letzter Minute wird der Mercedes noch durch
Marco Frezza im #11 Kessel-Racing-Ferrari abgefangen.
Wie uns Organisator und Promotor Andrea Ficarelli erzählt ist es übrigens in letzter Minute zu einigen Absagen gekommen: "8 zusätzliche Teams die schon die Nennnung bezahlt hatten, sind hier nicht angetreten. Von daher hätten wir hier eigentlich 32 Wagen am Start gehabt. Die beiden Cup-Ferrari, die beiden fehlenden Porsche, 2 Barwell-BMW und 2 Aston hatten schon die Gebühren entrichtet als die Piloten in den letzten Tagen noch Rückzieher machten. Wirtschaftlich ist der Event im Vergleich zum Vorjahr ein grosser Schritt nach vorne da vor allem die Rahmenserien von Audi, Toyota und Maserati für volle Garagen sorgen."
Jeder Pilot hat nun jeweils eine Viertelstunde Zeit eine Bestzeit zu
erzielen. Die Startposition ergibt sich am Ende aus dem Durchschnitt der
besten Zeiten der 3-4 teilnehmenden Piloten - die WEC lässt beim
Qualiformat grüssen.
In der dritten Session schafft Jeroen Bleekemolen mit einer
2:10,305 die schnellste Zeit. Der Niederländer an Bord der #1
liefert sich dabei ein Duell mit AF Corse-Pilot Michele Rugolo, der
zwischenzeitlich eine 2:10,530 als Bestzeit markiert, ehe Bleekemolen die
schnellste Zeit setzen kann. Kessel--Pilot Marco Frezza kann mit
einer 2:10,998 ebenfalls eine Zeit unter 2.11 notieren lassen. Für die
McLaren-Crew in der #59 legt Kevin Estre eine 2:11,258 als beste Zeit
hin. Das reicht um den McLaren auf die Pole-Position für das Rennen zu
setzen. Francesco Castellacci im silbernen AF Corse-Wagen mit der #5
wird mit einer 2:11,297 gestoppt. Schnellster CN ist auf P12 der
Motionsport-Wolf Wagen - denn Avelon Formula hat in der #45 an diesem
Wochenende nur 2 Piloten am Start nachdem Kundenpilot Teixeira
abgesprungen ist. Im MRS-Porsche wird Pilot Ilya Melnikov als
schnellster Pilot der Cup-Klasse auf P 17 gewertet.
Der GT-Russian Mercedes hat wegen eines anstehenden Motorwechsels nicht am Qualifying teilnehmen können, ist aber
morgen im Rennen wieder dabei. Avelon Formula wird mit der #45 um 8
Plätze zurückversetzt weil nur 2 Piloten auf dem Fahrzeug sitzen -
Ricardo Teixeira hatte sich kurzfristig abgemeldet so das nur
Bellarosa/Belotti Lenkraddienst haben. Das Schwesterauto auf dem auch
der Schweizer Simon Stoller sitzt, kann dagegen nur 2 Sessions
absolvieren weil es ein Problem am Speedlimiter gibt.