Nach fantastischen Rennen an den Vortagen der Porsche GT3 Challenge USA, der Continental Tire SportsCar Challenge und der neu formierten Prototype Challenge kommt es am Samstagvormittag zum Höhepunkt des Rennwochenendes mit dem 12-Stunden Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship.
Allerdings gibt es einige Positionswechsel im Grid. So muss der drittplatzierte GTLM-Pilot Tommy Milner (#3 Corvette) aufgrund einer falschen Fahrzeughöhe ganz an Endes des Feldes. Auch der #54 CORE Porsche aus der GT-Daytona muss von ganz hinten starten. Das Team will auf frischen Reifen das Rennen bestreiten. Auch der #2 Tequila Patron ESM Nissan Onroak Dpi von Pipo Derani wird strafversetzt. Das Fahrzeug soll einen falschen Ladedruck aufweisen. Dank des Reglements geht es für ihn allerdings nur ans Ende des Prototypen-Feldes und somit noch vor allen GT’s.
Bei sonnigen frischen 11 Grad Celsius geht das Feld in die
Installationsrunden. Mit Getriebeproblemen schafft es GTLM-Polesitter
Ryan Briscoe (#67 Gansssi Ford) nicht aus der Box. Auch der
GTD-Polesitter Tristan Vautier (#75 SunEnergy1 Mercedes) hat Probleme
und schafft es nicht rechtzeitig aus der Box. Beide müssen daher aus der
Box dem Feld hinterher hechten.
Pünktlich um 10:40 Ortszeit geht es dann los. Neel Jani (#13 Rebellion Oreca) kann seine Pole behaupten. Doch die beiden Action Express Piloten Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling Cadillac) und Dane Cameron (#31 Whelen Engineering Cadillac) kleben ihm regelrecht am Heck.
In der GTLM führt nach dem Start und geerbter Pole Dirk Müller (#66 Ganassi Ford) vor Kevin Estre (#912 Porsche) und Antonio Garcia (#3 Corvette). Leader in der GT-Daytona ist aktuell Connor De Phillippi (#29 Land Audi) vor Corey Lewis (#16 Change Lamborghini) und Scott Pruett (#14 3GT Lexus).
Keine 5 Minuten im Rennen erleidet Jonathan Bomarito (#70 Mazda)
einen Plattfuß hinten links und schleppt sich an die Box. Ratlose
Gesichter sieht man auch bei Tequila Patron ESM, als Pipo Derani im #2
Nissan Onroak DPi) an die Box kommt. An nahezu der selben Stelle wie im
Qualifying gibt es wohl erneut Motoraussetzer.
Polesitter Neel Jani (#13 Rebellion Oreca) verliert seinen zweiten Platz als er zu einer ‚Drive-Through‘ wegen eines fehlenden Feuerlöschers in der Boxengasse beim Stopp muss.
Mit heftigen Vibrationen weilt aktuell der #24 BMW M6 GTLM im Paddock. Beim Team sieht man frustrierte Minen – war man doch bereits in Daytona früh aus dem Rennen ausgeschieden.
Einen heftigen Zweikampf geben sich derweil Dirk Müller (68 Ganassi UK Ford) und Giancarlo Fisichella (#62 Risi Ferrari). Tür-an-Tür und mit einigem Lackaustausch duelliert man sich direkt vor dem Gesamtführenden Dane Cameron (#31 Whelen Engineering Cadillac).
Nachdem die Prototypen ihren ersten Stopp absolvierten gehen nun auch
die GT’s nach-und-nach zu ihrem ersten Stopp. Nach einem längeren Stopp
schickt das Team den Wagen aber kurz vor Ablauf der ersten Rennstunde
wieder auf die Strecke.
Kurz nach der ersten Rennstunde kommt es zur ersten Gelbphase als Joel Miller (#70 Mazda) nahezu ungebremst in Turn 17 in die Reifenbarriere der Auslaufzone knallt. Miller kann aber aus eigenen Kräften aus dem Fahrzeug aussteigen. Doch die Reifenbarriere wieder zu richten dürfte einiges an Zeit kosten.
Die Teams nutzen natürlich sofort die Chance und kommen zu ihrem nächsten Stopp. An der Spitze liegen nach den Stopps nun alle drei Cadillac. Beim Restart müssen sich die Führenden erst einmal durch ein riesiges Feld an GT’s pflügen. Dabei kommt es beinah zum Kontakt zwischen den beiden Action Express Fahrzeugen. Hinter den beiden liegt aktuell Renger van der Zande (#90 VisitFlorida Riley/Multimatic) vor Neel Jani (#13 Rebellion Oreca) und Alexander Lynn (#10 W. Taylor Cadillac).
Dirk Müller (#66 Ganassi Ford) und Connor De Phillippi (#29 Land Audi) führen aktuell in den beiden GT-Klassen. In der PC-Klasse hat derweil Patricio O’Ward (#38 Performance Tech) die Nase vor den beiden BAR1-Oreca (#26 und #20) und dem #8 Starworks Wagen.
Mit einem überhitzten Wasserkreislauf steht die #4 Corvette im Paddock, während man bei der Mazda-Crew auf die Anlieferung des verunfallten #70 ist. Noch hat man wohl den Wagen nach dem Bremsversagen in Turn 17 nicht aufgegeben.
Einen kurzen Schreckmoment hat Alexander Lynn (#10 W. Taylor Cadillac) als er an die Box kommt und ihm der #15 3GT Lexus in die Seite kracht. Lynn kann seine Fahrt zu seiner Boxencrew unbeschadet fortsetzen. Der #15 Lexus wird aber eine Drive-Through für den ‚Unsafe Release‘ bekommen.
Plötzlich steht Eric Curran (#31 Whelen Engineering Cadillac) Ausgangs von Turn 17 mitten auf der Strecke. Vermutlich durch ein Missverständnis will Curran innen am #22 Tequila Patron ESM Nissan Onroak DPi von Johannes van Overbeek vorbei. Doch der will an die Box und so kommt es zum Kontakt und beide drehen sich. Van Overbeek kann seine Fahrt Richtung Box fortsetzen, während Curran den Cadillac nicht mehr starten kann. Nur mit viel Glück knallt niemand in das Fahrzeug. So kommt es dann zu Gelbphase #2 und die Streckensicherung schleppt den #31 Cadillac am Tau ins Paddock. Dort angekommen wird der Wagen wieder ins Laufen gebracht und steuert die Box zu Tanken an.
Kurz nach dem Restart kommt es dann Ausgangs Turn 17 wieder zu einem Zwischenfall als Boris Said (#75 SunEnergy1 Mercedes) Emmanuel Anassis (#18 DAC Lamborghini) umdreht. Eine Gelbphase ist diesmal aber nicht nötig, denn der umgedrehte Anassis kann - nach dem er sich wieder sortiert hat - das Rennen fortsetzen.
Aufgehalten durch einige GTD aus den
Top-5 wird es zwischen Chris Miller (#85 JDC-Miller Oreca) und Alexander
Lynn (#10 W. Taylor Cadillac) plötzlich sehr eng. ‚Side-by-Side‘ geht
es über die Gerade zwischen Turn 16 und 17. Doch Miller bleibt hart und
wehrt den Neuling Lynn ab.
In der Prototype Challenge führt weiterhin der #38 Performance Tech
Oreca. Doch nach einigen Problemen sind beide BAR1 Fahrzeuge
zurückgefallen und haben einen Rückstand von 2 Runden auf den Führenden.
Lediglich der #8 Starworks liegt mit dem #38 in derselben Runde.
Bereits nach dem ersten Renndrittel ist in den beiden Prototypen-Klassen
die Luft raus. Während in der PC wohl nur noch der #38 Performance Tech
und der #8 Starworks Oreca Siegchancen haben sind es bei den großen
Prototypen der führende #5 Mustang Sampling Cadillac, der #10 Wayne
Taylor Cadillac und der #85 JDC-Miller Oreca. Beide Mazda fahren zwar
wieder aber durch längere Reparaturpausen der #55 (25 Runden) und der
#70 (42 Runden) zurück. Der von der Pole gestartete #13 Rebellion Oreca
liegt gemeinsam mit dem #22 Tequila Patron ESM Nissan Onroak DPi mit
zwei Runden noch halbwegs in Nähe der Spitze.
In den GT-Klassen spielt da schon mehr die Musik. In der GTLM liegen die
Top-7 noch in derselben Runde. Darunter befinden sich die 3 Ford GT,
die #3 Corvette, der #62 Ferrari und die beiden Porsche. Aktuell führen
hier die beiden Ford von Richard Westbrook (#67) und Sebastian Bourdais
(#66).
Nach 5 ½ Stunden gibt der bestplatzierte Tequila Patron ESM
Nissan Onroak DPi (#22) an der Box unschöne Rauchzeichen. Hingegen ist das
Schwesterauto nach einer sehr langen Reparatur auf dem letzten Platz liegend
wieder unterwegs. Das Team will das Rennen hier allerdings nutzen um mehr über
das Auto zu erfahren.
Die dritte Gelbphase gibt es als der #24 BMW von Nicky Catsburg in Turn 1 im Reifenstapel zu stehen kommt. Waren es die Bremsen oder ist etwas gebrochen?
Etwas übermütig versucht Stefan Mücke (#68 Ganassi UK Ford) an Dirk Werner (#911 Porsche) vorbei zu kommen und sticht in Turn 7 innen in eine Lücke die nicht vorhanden ist. Folge – Mücke dreht sich und fällt zurück.
Ein packendes Duell um die Plätze vier und fünf geben sich seit
einigen Runden Jose Gutierrez (#52 PR1/Mathiasen Ligier) und Ricky
Taylor in der #10. Doch selbst im dichten Verkehr schafft
es Taylor nicht am LMP vorbei. Bereits nach 35 Rennminuten kommt das
Führungs-Trio zum ersten Stopp an die Box. Aufgrund einer anderen
Boxentaktik liegt nun der #31 Cadillac aber vor dem #13 Rebellion Oreca.
Dadurch die Stopps geht nun Gutierrez in Führung. Doch auch er kommt
kurz darauf - wie alle anderen LMP/DPi auch - an die Box. Als letztes
der großen Prototypen kommt der #10 Wayne Taylor Cadillac an die Box,
sodass das bisherige Führungs-Trio wieder an der Spitze liegt.
Die erste Stunde ist vorüber So sieht es an der Spitze aus.
Platz | Nr | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
1 | 31 | P | Whelen Engineering Racing | 32 Rd. | ||
2 | 5 | P | Mustang Sampling Racing | 12s | ||
3 | 10 | P | Konica Minolta Cadillac DPi-V.R | 24s | ||
4 | 85 | P | JDC-Miller Motorsports | 37s | ||
5 | 90 | P | VisitFlorida Racing | 39s | ||
6 | 13 | P | Rebellion Racing | 45s | ||
7 | 52 | P | PR1/Mathiasen Motorsports | 62s | ||
8 | 70 | P | Mazda Motorsports | 31 Rd. | ||
9 | 38 | PC | Performance Tech Motorsports | 86s | ||
10 | 26 | PC | BAR1 Motorsports | 87s | ||
11 | 55 | P | Mazda Motorsports | 88s | ||
12 | 22 | P | Tequila Patron ESM | 99s | ||
13 | 66 | GTLM | Ford Chip Ganassi Racing | 30 Rd. | ||
14 | 3 | GTLM | Corvette Racing | 1s | ||
15 | 911 | GTLM | Porsche GT Team | 6s |
Vorne wird es langsam wieder eng für die AXR Caddy’s. Nachdem Neel Jani unter anderem durch eine Penalty zurück gefallen war hat er den Rückstand auf seine beiden Kontrahenten nahezu wieder aufgeholt. Dazu kommt nun auch wieder einiges an Verkehr auf die Drei zu.
Kurz vor der 2-Stunden-Marke kommt Jani dann als erster an die Box. Doch der Wagen will plötzlich nicht mehr anspringen. Selbst als die beiden AXR Caddy eine Runde später an die Box gehen steht der Rebellion noch immer. Die Motorabdeckung wird abgenommen und die Crew schafft hektisch im Motorraum. Mit zwei Runden Rückstand geht dann der Wagen mit Sebastien Buemi am Volant wieder auf die Strecke.
Der Zwischenstand in der GTLM nach 2h:
Platz | Nr | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
13 | 66 | GTLM | Ford Chip Ganassi Racing | 57 Rd. | ||
15 | 67 | GTLM | Ford Chip Ganassi Racing | 12s | ||
16 | 3 | GTLM | Corvette Racing | 56 Rd. | ||
17 | 68 | GTLM | Ford Chip Ganassi Team UK | 18s | ||
18 | 62 | GTLM | Risi Competizione | 65s | ||
19 | 911 | GTLM | Porsche GT Team | 67s | ||
20 | 25 | GTLM | BMW Team RLL | 87s | ||
21 | 912 | GTLM | Porsche GT Team | 95s | ||
43 | 24 | GTLM | BMW Team RLL | 49 Rd. | ||
44 | 4 | GTLM | Corvette Racing | 42 Rd. |
Während der Gelbphase kommt der #70 Mazda wieder ins Rennen zurück. Unterdessen gibt Corvette Racing den #4 Wagen von Fässler/Gavin/Milner auf. Die Ursache des Überhitzungsproblems ist weiter unklar - man sieht keine Chance mehr im Rennen.
Beim Restart in Runde 76 liegen die führenden Prototypen wieder einmal in einem Pulk von GT’s. Der führende Filipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) muss bei den Überrundungen kurz über die Wiese. Hinter ihm folgt Chris Miller (#85 JDC/Miller Oreca) vor Alexander Lynn (#10 W. Taylor Cadillac). Antriebslos wird unterdessen der #90 VisitFlorida Riley/Multimatic aus der Box ins Paddock geschoben. Auch der #31 Whelen Engineering Cadillac war noch einmal an der Box und liegt mittlerweile 3 Runden zurück.
Bei den GTLM’s hat Richard Westbrook (#66 Ganassi Ford) die Nase vorne. Dahinter folgt Jan Magnussen (#3 Corvette) vor James Calado (#62 Risi Ferrari) und den beiden anderen Ford GT’s. Der deutsche Christopher Mies (#29 Land Audi) hat unterdessen in der GTD die Nase vorne. Doch hier ist das Feld immer so dicht beisammen das hier noch alles möglich ist.
Boris Said fühlt sich wohl in seinem #75 SunEnergy1 Mercedes wie im
NASCAR. Erneut schiebt er mit dem #23 Alex Job Audi von Bill Sweedler
einen Gegner von der Strecke. Doch Sweedler kann das Rennen ohne
einzuschlagen fortsetzen. Said muss unterdessen wieder einmal wegen
eines vermeidbaren Kontaktes zu einer Drive-Through an die Box.
Der Stand nach 4 Rennstunden:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
1 | 5 | P | Mustang Sampling Racing | 117 Rd. | |||
2 | 10 | P | Konica Minolta Cadillac DPi-V.R | 41s | |||
3 | 85 | P | JDC-Miller Motorsports | 116 Rd. | |||
4 | 13 | P | Rebellion Racing | 115 Rd. | |||
5 | 22 | P | Tequila Patron ESM | 94s | |||
6 | 31 | P | Whelen Engineering Racing | 114 Rd. | |||
7 | 38 | PC | Performance Tech Motorsports | 113 Rd. | |||
8 | 8 | PC | Starworks Motorsport | 75s | |||
9 | 67 | GTLM | Ford Chip Ganassi Racing | 112 Rd. | |||
10 | 66 | GTLM | Ford Chip Ganassi Racing | 15s | |||
11 | 3 | GTLM | Corvette Racing | 16s | |||
12 | 68 | GTLM | Ford Chip Ganassi Team UK | 21s |
Auch in der kleinen GT-Klasse ist noch alles offen. Hier hat zur Zeit Mario Farnbacher (#33 Riley AMG Mercedes) die Führung vor Jules Gounon (#29 Land Audi) inne. Gut das halbe Feld ist hier noch in Schlagdistanz.Mit einem abgeknickten linken Vorderrad schleppt sich Cooper MacNeil (#50 Riley WeatherTech Mercedes) um die Strecke. Auch die Lenkung scheint Probleme zu machen und der Wagen zackt immer wieder hin-und-her.
Bei den Boxenstopps in der Gelbphase gibt es wieder einmal Probleme am #90
VisitFlorida Riley/Multimatic. Bei der Ausfahrt nach dem Tanken stirbt der
Wagen noch vor der ‚Fast Lane‘ ab. Doch zunächst muss das Team einige
Kontrahenten ziehen lassen, bevor man den Wagen an die Box zurück ziehen kann.
Der Restart erfolgt dann kurz vor Rennhalbzeit. Die beiden Cadillac drehen an der Spitze mittlerweile alleine ihre Runden. Misha Goikhberg’s #85 JDC-Miller Oreca kann die Speed der wieder einmal dominanten Cadillac’s nicht mitgehen und liegt eine Runde zurück. Dafür kommt der dritte Cadillac immer näher – auch wenn dieser noch immer drei Runden Rückstand hat. Auf den Plätzen fünf und sechs folgen dann mit Patricio O’Ward (#38 Performance Tech) und Gerrett Grist (#8 Starworks) die beiden schnellsten PC vor den Top-7 der GTLM.