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Am
Samstag musste die Devise der Teams lauten: Alles in der ersten
Sitzung. Die Temperaturen kletterteten seit dem Sonnenaufgang
unaufhörlich, so dass eigentlich niemand seine Hoffnungen auf den
Nachmittag legen durfte. Die „heißeste“ Nummer lieferte dabei Fabrizio Gollin ab. Er absolvierte lediglich sechs Runden am Vormittag und knallte mit 1.45,593 die absolut schnellste Rundenzeit des Tages auf den Asphalt. Gollin holte damit die fünfte Pole in seiner FIA GT Kariere, obwohl sein BMS Ferrari F550 immerhin das Maximal-Zusatzgewicht von 100 KG zu tragen hatte. „Wir haben gestern einfach eine gute Abstimmung gefunden. Dazu hatte ich heute das Glück, zwei absolut freie Runden vorzufinden“ so der Italiener nach dem Zeittraining. Knapp dahinter beendete Walter Lechner jr. im Konrad Saleen die Schlacht um die Pole. Gerade mal 83 Tausendstel trennten den Österreicher vom Ferrari. „Das war heute sowohl fürs Auto als auch für mich ein anstrengendes Qualifying. Ich denke, das Rennen wird ähnlich hart werden. Dazu kommen noch die hohen Temperaturen im Auto. Wir haben im Cockpit um die 65 Grad gemessen...“. |
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Genauso
knapp wie Lechner jr. machte es Uwe Alzen mit seinem Vitaphone Saleen.
21 Tausendstel hinter dem gelben S7R platzierte sich Alzen auf
Startrang 3. „Diese enge Sitzung war spannend für die Zuschauer.
Klar
bin ich enttäuscht darüber, dass ich nur drittschnellster
geworden bin.
Es ist allerdings sehr schwer, eine freie Runde zu finden. Morgen
wollen wir auf dem Podium stehen, wofür wir aber ein bißchen
Glück
benötigen.“ Eine saubere Leistung zeigte auch noch ein anderer Saleen Pilot. Paolo Ruberti drosch das Graham Nash Exemplar derart überraschend vehement um den Kurs, dass es mit 1.46,336 Minuten zum fünften Startplatz hinter Bobbi / Gardel reichte. Ihre guten Zeiten aus dem freien Training konnten die Fahrer der Zwaan´s Viper nicht umsetzen, mit knapp 1,7 Sekunden Rückstand auf die Spitze reihte sich das Reptil erst auf Platz 11 ein. Noch eine Zehntel dahinter fand sich Karl Wendlinger im JMB Ferrari F575 mit Partner Jaime Melo wieder. „Bis jetzt war das kein gutes Wochenende“, erzählte Wendlinger. „Wir finden einfach keine anständige Abstimmung. Dadurch ist das Auto schwer zu fahren. Auch mit neuen Reifen wird es nicht viel besser.“ Ärger traf es Phillip Peter. Am Ende des Tages konnte er nicht mehr als den 17. Rang aus den Zeitenlisten ablesen. Auch hier hatte man sich bei der Abstimmung verrannt. |
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Bei
Maserati konzentrierte man sich ausschließlich auf die
Rennabstimmung,
so dass Bertolini / Salo lediglich die achtschnellste, Herbert / de
Simone die zwölftschnellste Zeit fuhren. Bertolini: „Ich hatte zu Beginn des Trainings ziemlich starkes Untersteuern, später war dann zuviel Verkehr. Mika und ich sind aber dennoch ganz glücklich mit dem Auto.“ Immer noch nicht richtig in Gang kamen die Lamborghini. Auch das Profi Duo Piccini / Deletraz holte nicht mehr als Rang 18 aus den neuen Murcielago heraus. Das zweite Auto landete gar inmitten der NGT Fraktion auf Platz 25 (20. GT). Allerdings verloren Gabbiani / Ortiz alle Zeiten aus der ersten Session, da die Kommissare noch Probleme mit dem Frontspoiler des Stiers hatten. Die gleiche Beanstandung traf die #24 (Deletraz / Piccini) dann auch in der zweiten Session, allerdings lagen die Zeiten hier doch teilweise erheblich über denen des Vormittages. Andrea Piccini: „Wir können uns langsam in das Auto hineindenken. Am Nachmittag waren wir fast so schnell wie am Vormittag, während die anderen Teams alle langsamer fuhren. Ich schätze, dass wir allein am Samstag eine Sekunde pro Runde gefunden haben. Im Rennen werden wir wohl besser aussehen als im Training.“ Der Nachmittag war mit 47 Grad Asphalttemperatur auch nicht mehr für Bestzeiten geeignet. Lediglich Peter / Babini fuhren 33 Tausendstel schneller, was aber nichts an der Startposition änderte. |
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Überlegener
Mann bei den NGT war Christian Pescatori. Mit 1.50,544 Minuten war der
Ferrari Treter unschlagbar in Imola. Auch die Freisinger Porsche kamen
nicht mal annähernd an diese Rundenzeit heran. Über zwei
Sekunden
verloren Collard / Ortelli auf den GPC Ferrari F360. Dritte wurde nicht etwa ein weiterer Freisinger Porsche sondern die italienischen Ferrari Gaststarter Piccolo / Berton. Youngster Alex Piccolo setzte hier die Bestzeit. 2 Hundertstel dahinter dann Bergmeister / Vasiliew im #77 Freisinger RSR. Maassen / Luhr mussten die erste Sitzung auslassen, die Reparaturen nach dem Freitagsunfall von Maassen dauerten bis zum Mittag an. Trotz Hitzeexessen langte es noch zu einer 1.25,911er Zeit und Rang 5 in der NGT. „Ich bin sehr beeindruckt von der Crew. Das Auto läuft wieder, wenn auch nicht mehr so wie zu Beginn des Wochenendes. Darum wollen wir jetzt auch nur durchfahren und Punkte holen. So bleibt die Meisterschaft spannend.“ Eine sehr gute Leistung zeigte JP Racing im Zeittraining. Zu Beginn wurden Petersen / Matthai / Lüders sogar auf dem dritten Klassenrang geführt. Gegen die neuen RSR und GTC Ferrari konnte das Trio aber mit dem 2002er RS nichts ausrichten und wurde auf Rang 6 zurückgereicht. Damit stellte man sich aber als bestes Verfolgerteam auf und gewann gleichzeitig das innerdeutsche Duell gegen Proton Competition. Gerold und Christian Ried mussten einen Rückstand von 1,3 Sekunden verbuchen. Das bedeutete Platz 7 in der NGT. Dennoch war man zufrieden: „Das Auto ist perfekt, alles läuft gut. Es ist zwar ein bißchen heiß, aber das geht schon.“ |