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3. Lauf - Magny-Cours (F) - 02.05.2004
von Markus Berns, Christian Freyer
   

Rennen GT
Bei angenehmen 18 Grad und ausgesprochen sonnig präsentierte sich der Circuit de Nevers Magny Cours denjenigen Zuschauern, welche sich tatsächlich ins französische "Niemandsland" verirrt hatten.

Als Rennleiter Eduardo Freitas die 3-Stunden Hatz freigibt, liegen Freud und Leid der Saleen Teams eng beeinander. Während sich an der Spitze Michael Bartels und Walter Lechner jr. behaupten, kommen sich im Mittelfeld Stefano Livio (CARE Ferrari) und Jesus Villaroel im GNM Saleen bereits in der ersten Kurve ins Gehege. Nach einer Berührung dreht sich Villaroel in den Kies, während Livio auf gerader Linie durch den Auslaufbereich pflügt. Nur ein paar Meter weiter kommt dann schon der erste Komplettausfall des Rennens. Thomas Erdos versenkt den RML Saleen mit der #7 rückwärts im Schotter. Zwar bringt der Brasilianer den weiß/roten Saleen irgendwie zurück zur Box, doch an Weiterfahren scheint man nicht mehr zu denken. "ich habe einen Schlag aufs Heck bekommen. Dabei ist dann die Getriebehalterung aus dem Chassis gebrochen. Beim Abflug ins Kiesbett ist vorne dann auch noch irgendwas kaputt gegangen", klärt Erdos den Ausfall auf.

Ansonsten verläuft die Startrunde aber gesittet. Hinter Bartels und Lechner jr. reihen sich Gollin, Wendlinger, Bobbi, Goodwin, JCW, Babini , Naspetti und Daoudi ein. Wolfgang Kaufmann bewegt den Wieth Ferrari auf Rang 13.

Die Abstände fallen zu Beginn nicht ganz so riesig aus, wie von den ersten beiden Läufen gewohnt. Bartels und Lechner jr. setzen sich nur leicht von Gollin ab. Eng wird es dagegen beim Kampf um Platz 7, den Campbel-Walter inne hat. Fabio Babini im GPC Ferrari F575 lungert am Heck des blauen Liser rum, titscht den Briten in Runde drei leicht an und sdchiebt die Ferrari Schnauze in Front.  Einen weiteren Platztausch gibt es zwischen Longin (JMB F575) und Rob van der Zwaan (#9 Viper). Der Belgier kann den Niederländer unter Druck setzen und gewinnt recht schnell das Benelux Dueill. Damit liegt Longin auf Platz 11.

Ebenfalls Federn lassen muss Wolfgang Kaufmann. Erst wird er von Christophe Bouchut (#10 Viper), dann von Stefano Livio (#3 CARE Ferrari), passiert. Damit fällt Kaufmann auf Rang 15 zurück.
An der Spitze hat Bartels derweil 5 Sekunden auf den drittplazierten Gollin herausgefahren. Lechner Jr. leigt ca. 1,7 Sekunden hinter Bartels.
So abgeklärt die Spitze ist, so spannend ist das Mittelfeld. Christophe Bouchut will unbedingt zeigen, dass die Viper noch lange nicht zum alten Eisen gehört und pusht mächtig. nachdem der Franzose seinen Teamkollegen Rob van der Zwaan am Ende der Start-Ziel  Geraden am Einlenkpunkt passiert hat, macht er Jagd auf Chris Goodwin im RML Saleen, der mittlerweile nur noch auf Rang 10 residiert. Der will aber den letzten Top 10  Platz nicht aufgeben uns setzt sich zur zur Freude der Zuschauer zur Wehr. . Allzu lang klappt das allerdings nicht und Bochut ist 10ter. Den ersten Stop der GT absolviert Wieth-Racing , Wolfgang Kaufmann steigt aus, Vittorio Zoboli steigt ein.

Auf dem Weg in die Top 10 strandete Stefano Livio zum zweiten Mal in Runde 29 im Kies. Diesmal jedoch mit höherer Geschwindigkeit als in Runde 1. Dabei trägt der von Prodrive entwickelte F550 Beschädigungen im Frontbereich davon. Livio kann einen ernsthaften Einschlag in die Mauer vermeiden. Nach einer umfangreichen Ausgrabungsaktion kehrt Livio in der Boxengasse ein.
Nur zwei Runden später zieht durch eben diese eine leichte Nebelbank. Jesus Villaroel bringt den #28 Saleen mit einer ordentlichen Rauchfahne in die Box. Das weiße V8 Monster verschwindet fast unter dem Qualm des Triebwerks. Erst in Runde 64 taucht der Saleen wierder auf der Piste auf.  14 Umläufe später ist aber endgültig Schluss, die Folgeschäden des kleinen Feuers sind zu schwer.

In Runde 35 beginnen die Auswechselungen in der GT-Klasse. Michael Bartels kommt als einer der Ersten rein, Lechner jr. übernimmt derweil die Führung.
Nach dem Wechsel auf Alzen kann Vitaphone die Führung behalten, bei Konrad geht der Wechsel nicht so reibungslos von stattne. Toni Seiler kann sich erst wieder auf Platz 6 einreihen. Allerdings ist auch noch Bert Longin auf Rang zwei im Feld vor ihm, der noch nicht in der Box war. Hinter Longin fahren Capellari, Gardel, und Wolff. Dann kommt Seiler. Jamie Derbyshire im Creation Lister liegt auf Plat 7, letzter in den Punkten ist Phillip Peter. Vittorio Zoboli im Wieth F550 liegt auf Rang 17.

Longin geht schließlich auch an die Box und Capellari / Gardel haben freie Bahn vor sich. Zwischen den Stallgefährten entspannt sich über Runden ein enges Duell. Gardel übt dabei mächtig Druck auf Capellari aus und zeigt sich immer wieder an dessen Seite. Dann aber kommt es zum Eklat. Auf der langen Geraden vor der Adelaide Haarnadel setzt sich Gardel fasst direkt neben Capellari und bremst sich am Einlenkpunkt mit rauchenden Vorderreifen auf die Innenseite der Rechtskurve. Beim Herausfahren kann Gardel nicht eng genug einlenken und trifft Capellari in die Seite. Dabei dreht er den #2 Ferrari elegant um. Gardel kommt durch diese Aktion auf Rang zwei vor, während Capellari nicht schnell genug wieder in FRahrtrichtung kommt und bis auf Position sieben zurückfällt. Die Rennleitung ist mit der Regelung dieses Platzwechselns nicht einverstanden und beruft den Teammanager von BMS zu einem Gespräch.

Uwe Alzen führt weiter souverän mit 36 Sekunden Vorsprung. Toto Wolff gibt dem JMB F575 ordentlich die Sporen und liegt hinter Gardel auf 3. Endlich ein Podiumsplatz für die "Austrian Allstars"?
Toni Seiler bestätigt seine gute Form von Valencia und hält Rang 4 vor Peter und Hezemans. Derbyshire leigt mit Position 8 gerade noch in den Punkten. Der Wieth Ferrari wird auf Rang 16 geführt. BMS / CARE verbringt die #3 endlüglti in die Boxengarage, für Bryner / Livio / CValderari ist das Rennen vorbei.

Bei Rennhalbzeit ist Alzen immer noch der schnellste Mann auf der Piste. Nur Toto Wolff im Ferrari kann ähnliche Zeiten - um 1:40- fahren. Wolff kann dadurch auf Gardel aufschliessen, gerade mal vier Sekunden trennen die beiden Ferrari.
Eine zweite Gruppe bildet sich hinter Seiler. Phillip Peter und Mike Hezemans nähern sich einander an und rücken gemeinsam Richtung Konrad Saleen vor. Die Abstände betragen 2,6 Sekunden zwischen Seiler und Peter sowei 0,7 Sekunden zwischen Peter und Hezemans.
Zeitweise liegen diese drei später soger innerhalb von zwei Sekunden. Mit bravoröser Fahrt kann Toni Seiler seine Position beim Geschlängel durch die Überrundeten verteidigen und den Wagen in der 71 Runde an Walter Lechner jr. übergeben. Durch ein Problem beim Boxenstopp fällt der zweite Konrad-Saleen jedoch bis auf Position sieben zurück Da man vorne andere Radnaben fahren muss als hinten, sind die Mechaniker gezwungen, um das Auto herum zu laufen, anstatt für eine Fahrzeugseite zuständig zu sein. Diese ungewohnte Arbeitsweise führt leider zu verlängerten Stopzeiten. Ansonsten laufen beide Saleen laut Teameigner Franz Konrad wie Uhrwerke.

Durch den Reigen der Boxenstopps kommt Bewegung in die Reihung der Top10 GTs, jedoch ist die Führung des Vitaphone Saleen S7-R (immerhin der Saleen mit den wohl meisten Renneinsätzen) unangefochten. Der Abstand auf den zweitplatzierten Matteo Bobbi beträgt immer noch annähernd 50 Sekunden.  
Während Robert Lechner den "Austrian All-Stars" F575M GTC 12 Sekunden hinter Bobbi und 17 Sekunden vor Fabio Babini im GPC F575M GTC pilotiert schrumpfen die Abstände zwischen den folgenden Naspetti, Gollin und Lechner jr. 30 Minuten vor Ende des Rennens sind die Positionen vier bis sieben innerhalb von 7 Sekunden.
Naspetti verabschiedet sich aber bald aus der Gruppe, er rollt an die Bosx. Sein F575 wird in die Garage geschoben. Der Kampf zwischen Gollin und Lechner jr. geht dagegen unverdrossen weiter. Der Abstand liegt knapp unter einer Sekunde. Fabio Babini kann dieses schnelle Tempo nicht mitgehen und fällt noch hinter Gollin und Lechner jr. zurück.

Die Punkteränge 7 und 8 bei den GT belegen 15 Minuten vor Schluss Jamie Campbel-Walter und Arjan van der Zwaan. Der hat die Viper kurz zuvor von Henrik Roos übernommen. "Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Speed. Allerdings hatte ich in den letzten fünf Runden absolut keinen Grip mehr", so der Schwede.

Auf den ersten drei Plätzen tut sich nichts mehr. Dahinter aber brennt die Luft. Walter Lechner jr. rückt Gollin dermaßen auf den Pelz, dass man nicht mehr unterscheiden kann, was in dem Knäuel Ferrari und was Saleen ist. In Runde 99 scheint fast eine Entscheidung gefallen zu sein. Gollin berührt den Saleen, bei dem sich dann kurz darauf fast die komplette Heckabdeckung löst und in alle Winde verstreut wird. Trotzdem bleibt Lechner jr. auf dem Gas und bremst sich an Gollin vorbei.
Da noch ein Teil der Heckpartie am Saleen flattert, bekommt die #4 die schwarz / orange Flagge gezeigt. Doch statt in die Box zu kommen, was die Rennleitung mit der Flagge eigentlich bezwecken wollte, gibt Lechner jr. nochmal alles. Er kann sich vor Gollin halten und übersteht die letzten Runden. Ob eine Strafe vergeben wird, war bei Rennende noch nicht entschieden.

Der Sieg geht aber an seine Teamkollegen Uwe Alzen und Michael Bartels, die damit den allerersten Sieg eines Saleen in der FIA GT Meisterschaft einfahren. Platz zwei holen Bobbi / Gardel vor Wolff / Wendlinger / Lechner. dabei hatten die Drittplatzierten mit einem besonderen Problem zu kämpfen. Immer, wenn man auf ein Fahrzueg auflief und länger im Windschatten blieb, bleibe die Bremskühlung aus und das Pedal wurde weich. Doch diese Schwierigkeiten hielten das Trio diesmal nicht vom Podium fern.

Michael Bartels: "Wir hatten diesmal wirklich so gut wie keine Probleme. Nur der Starterknopf hat kurzeitig Mucken. Wir müssen uns besonders bei Pirelli bedanken. Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Reifen so lange seine Performance behält."
Mattheo Bobbi: "Prodrive hat einen extrem guten Job gemaacht. Trotz der vielen Kilos Zusatzgewicht hatten wir ein gutes Auto und konnten gute Zeiten fahren. Leider ist in meinem zweiten Stint der erste Gang kaputt geganen. dadurch musste ich die Haarnadelkurven im zweiten Gang fahren, das hat Zeit gekostet."
Karl Wendlinger: "Unser dritter Platz ist das Ergebnis der ständig wachsenden Erfahrung vom Team mit dem Auto, von uns und von Ferrari, die uns diesmal sehr gute Motoren gebaut haben."


Rennen NGT


Wer gedacht hatte, dass mit der ersten Ferrari Pole des Jahres endlich Abwechslung in das NGT Feld kommen würde, sah sich nach Startfreigabe getäuscht. Lucas Luhr (#99) überrumpelte Christian Pescatori im Ferrari und ging in Führung. Die weiteren Freisinger Mannen Ortelli und Vasiliev folgten auf dem Fuße.
Die Plätze 5-8 belegten vorläufig Renato Premoli (#56 AB Motorsport), Christian Ried, Oliver Mathai und Jan Vonka.

Pescatori schien nicht nur den Start verschlafen zu haben, sondern generell noch nicht ganz wach zu sein. Denn auch Ortelli schnappte sich den Ferrari und die gewohnte Freisinger Doppelführung war wiederhergestellt. Zwischen Luhr und Ortelli pendelte sich zu Beginn des Rennens ein Abstand von ca. 2,5 Sekunden ein, Pescatori lag weitere 3,5 Sekunden zurück. Vasiliev konnte dem Trio nicht folgen und musste fortan alleine seine Runden drehen.

Denn die folgenden Teams mit den älteren RS und R Modellen aus dem Hause Porsche konnten die Zeiten nicht mitgehen. Es bildete sich jedoch eine schöne Gruppe Gruppe aus AB, Proton und JP Porsche.
Ein Dreher von Oliver Mathai leiß diese Gruppe aber zusammenschmelzen. Neben dem Kreisel spielten jedoch im Laufe des Rennens noch andere Faktoren eine Rolle. Oliver Mathai: "Unser zweiter Gang ist einfach zu lang. Bis du da wieder richtig Drezhahl hast, bist Du schon wieder in der Anbremszone. Bis Hockenheim haben wir das aber geändert." Zudem war man mit dem Setup mangels Erfahrung aus dem Freitagstraining noch nicht so glücklich.

Die Frontgruppe zieht sich im Laufe der Runden immer weiter auseinander. Der Kampf um die Rundenzeiten findet fast ohne Sichtkontakt zwischen den ersten Drei statt.

In seiner 20. Runde verabschiedet sich Premoli mit seinem AB Porsche aus dem NGT Fight, als er ungewöhnlich früh die Box ansteuert. Barbaro übernimmt das Steuer. Kurz daruaf trifft dieses Schicksal auch den Vonak Porsche. Hinten rechts hat sich der Reifen langsam aufgelöst, bis er in einer mächtigen Qualmwolke sein Leben aushaucht. Durch den nötigen Wechsel ist man völlig aussichtslos zurückgefallen.

Lange währt die Fahrt von Barbaro im AB Motorsport Porsche jedoch nicht. Motorprobleme zwingen ihn nach nur wenigen runden wieder an die Box. man schickt den Wagen zwar wieder auf die Strecke, eine Lösung für die Probleme findet das Team aber nicht. Nach kurzen Stints stehen immer wieder Stops an.

Als die GT ihre Stops beginnen, rückt die NGT Spitze wie gewohnt in die Top 10 des Gesamtkalssements vor. An der Reihenfolge Luhr, Ortelli, Pescatori hat sich nichts verändert. Pescatori fällt immer mehr zurück und hat inzwischen fast eine Runde Rückstand, die Freisinger RSR sind eine Welt für sich.
Einen guten Lauf hat Christain Ried. Er schafft es sogar, mit seinem 2001er RS auf den RSR von Vasiliev aufzuschließen. Kurzzeitig kann Ried sogar am Russen vorbeigehen und liegt damit auf Platz 4.

Die Boxenstops ändern nichts an der Reihenfolge, die Abstände sind bereits wieder zu groß. Das übliche NGT Spiel der ersten zwei Läufe beginnt wieder.

Im #59 JP Racing Porsche sitzt nun Jens Petersen am Steuer. Nach etwas über Zwei Stunden kommt für das neue Team leider das Aus. Mit Kühlerproblemen kommt Petersen an die Box. Eigentlich sollte Jan-Dirk Lüders nun den RS übernehmen. Doch der Wasserkühler vorne rechts ist hinüber, ein Wechsel isr für das team nicht mehr machbar. Bei Sichtung des Kühlerwracks finden die Techniker einen dicken Stein im Kühler als Verursacher des Schadens. Das Projektil stammt von einem der Curbs und ist groß wie ein Hühnerei. Ein unschönes Ende des Debütwochenendes.

In den Top 3 tut sich ausnahmsweise doch noch etwas. Fabrizio de Simone dreht den Ferrari nach einer Berührung mit dem #18 JMB Racing F575M GTC in den Kies und muss aufgeben. damit gibt es eine Freisinger Dreifachführung. Bis ins Ziel wird diese auch locker gehalten. So gewinnen Maassen / Luhr vor Collard / Ortelli.. Formenko / Vasiliev holen ihre erste Podiumsplatzierung.  Christian und Gerold Ried werden Vierte.



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