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2. Lauf - Valencia (E) - 18.04.2004
von Markus Berns, Christian Freyer
Fotos: FIA-GT

19 + 7, so lautete heute in Valencia die Formel für all diejenigen, welche die erschienen Fahrzeuge zusammenzählen wollten. Beim zweiten Lauf zur FIA GT Meisterschaft
Die NGT Fraktion wurde gegenüber Monza um zwei Autos aufgestockt. Einmal durch den tschechische VONKA Porsche 996 GT3-RS mit Jan Vonka / Mirko Konopka und ein zweiter Ferrari F360 Modena des spanischen Darro Motor Racing Teams. Luis Miguel Reyes / Gines Vivancos bestreiten allerdings nur den Lauf in Valencia, während die Tschechen für den Rest der Saison bleiben.

Lister ließ den angekündigten 2004er Storm doch zuhause, nachdem man wohl keinen adäquaten Partner für den Niederländer Tom Coronel gefunden hatte. Es blieb also beim Vorjahresexemplar für Knapfield / Pearce / Coronel.
Ein anderer junger Mann aus dem Benelux Raum fand dagegen ein neues Cockpit. Val Hillebrand ersetzt ab Valencia den Belgier Marc Gossens in der #10 Zwaan´s GTR Racing Viper und wird dort einen GT Erfahrungsschatz aufbauen. Den Endurance Sport kennt er bislang nur aus Prototypen Sicht. 2002 siegte er in der FIA SCC.


Der nächste Fahrerwechsel betrifft den JMB Ferrari F575 GTC mit der #18. In Monza sass noch der Schweizer Pillon neben Ian Khan und Bert Longin am Steuer des Maranello, diesmal nimmt der Österreicher Thomas Bleiner diesen Sitz ein. Bleiner hat bereits einen Auftritt in der Meisterschaft hinter sich, 2002 in Estoril mit einem NGT Porsche. Zusammen mit dem Briten Jamie Wall fiel er beim Saisonfinale vor zwei Jahren jedoch aus.
Ebenfalls den dritten Mann getauscht hat Graham Nash im Saleen von Villaroel / Ruberti. Statt DTM Legende Harry Becker quetscht sich Gabriele Lancieri ins Cockpit des Saleen S7R. Lancieri ist 2003 zwei Rennen für Lister in der FIA GT gefahren.

Die meiste Spannung in der Nennliste verursacht aber sicher der Reiter Lamborghini Murcielago. Nach dem doch eher verhaltenen Auftritt in Monza 2003, soll nun alles besser werden. Peter Kox und Oliver Gavin sollen dem Lambo nach intensiven Tests in Szene setzen.

Zu guter Letzt noch Wieth Racing. Lokalmatador Miguel de Castro soll neben Wolfgang Kaufmann die gelbe Flunder des Familienbetriebes lenken.

1.    Freies Training
Nach einer feuchten Nacht begann auch die erste freie Sitzung auf feuchtem Geläuf. Trotz humaner Außentemperaturen um die 16 Grad trocknete die Piste nur sehr zögerlich ab.
Am Besten zurecht mit den Bedingungen kamen die Piloten der von Franz Konrad vorbereiteten Saleen. Walter Lechner Jr. drehte mit 1.48,069 Minuten die schnellste Runde auf dem 4,005 Kilometer langen spanischen Kurs. Das Vitaphone Auto mit Alzen / Bartels kam mit 0,304 Sekunden Abstand auf Rang 3. Dazwischen konnten sich nur noch Calderari / Livio / Bryner im CARE F550 platzieren.


Erst spät konnten Gavin / Kox in die Zeitenjagd eingreifen, ein Ölproblem hielt den Murcielago an der Box fest. So reichte es nur zu 9 Runden, wobei mit 1.49,097 noch die fünftbeste Zeit heraussprang. Peter Kox blieb trotzdem vorsichtig: „Ich bin zwar sehr glücklich für Lamborghini und besonders Hans Reiter, der einen fantastischen Job gemacht hat. Aber ich bleibe da mit beiden Beinen auf dem Boden, denn es ist noch viel zu tun. Zudem war es heute naß. Wenn es morgen trocken sein sollte, sieht die Sache sicher wieder anders aus.“
Mit Saleen, Ferrari und Lamborghini sind drei verschiedene Marken in den Top 5.
Nicht ganz mithalten konnten die Monza Sieger Gollin / Cappellari. Bei ihnen machten sich die 40 KG Zusatzgewicht bemerkbar. Platz 6 soweit.

Keine einzige Runde drehte derweil der Wieth Ferrari. Nach dem Monza Wirrwar um die Lenkung ging es in Valencia in die zweite Folge der „steering soap“. Laut Teammanager Florian Hebel sind inzwischen sämtliche Unterlagen zur Homologation bei der FIA eingereicht, was fehlt sei „noch der Stempel auf den Papieren“. Die Kommissare entschieden, dass Wieth weiter teilnehmen dürfe, wenn das restliche Feld zustimme. Was dann auch später geschah.

Bei den NGT zeigte sich kein wirklich überraschendes Bild ab. Maassen / Luhr vor Pescatori / de Simone und Ortelli / Collard. 20 Kilo Zusatzgewicht aus Monza schleppte der Yukos Freisinger RSR des französischsprachigen Duos um den Kurs. Für Maassen / Luhr langte es auf der nassen Strecke gar zur neuntbesten Gesamtzeit.
Dass die NGT dieses Jahr eine Zweiklassengesellschaft ist, zeigten die Unterschiede in den Zeiten recht deutlich. Der Abstand des Verfolgerfeldes zu den drei Topautos betrug zwischen 4 und 14 Sekunden pro Runde......

2.    Freies Training
Am Nachmittag wäre ein Kanu wohl besser als jeder GT gewesen. Ca. 15 Grad und heftigste Regenfälle begleiteten die zweite Sitzung über 90 Minuten. Überraschend tauchte der Reiter Lambo fast die ganze Zeit über als schnellstes Fahrzeug auf der Zeitenliste auf. Nur die #10 Zwaans Viper und der Creation Lister mit Derbyshire / JCW konnten kurzfristig nachlegen und am Lamborghini vorbeiziehen.
Gar nicht zurecht kamen scheinbar die Ferrari mit all dem Wasser. Bestes Pferd aus Maranello waren Cappellari / Gollin auf Platz 7.
Da die Wettervorhersage für die beiden kommenden Tage keinen Regen mehr ansagt, wurden wesentlich weniger Runden gedreht als am Vormittag.
Ganz behutsam trugen die Konrad Piloten ihre Autos um die Strecke, die Plätze 11 (#5 Vitaphone) und 17 (#4) sprachen Bände.

Wieder nicht dabei.....Wieth Racing. Nachdem die Teilnahmeerlaubnis gegeben war, sollte der F550 endlich auf die Piste, zumal de Castro noch nicht eine Runde im Ferrari gesessen hatte. Florian Hebel: „Als wir das Auto auf die Strecke schicken wollten, haben wir gemerkt, dass irgendwas an der Lenkung spinnt. Eine Dichtung im Servosystem hatte schlappgemacht. Die Reparatur hat uns die zweite freie Sitzung gekostet. Morgen fahren wir auf jeden Fall.“


Die NGT Klasse war am Nachmittag Freisinger Terretorium. Alle drei Autos bildeten geschlossen die Front in der Divison. Maassen / Luhr vor Ortelli / Collard und Formenko / Vasiliev. Lucas Luhr zeigte sich daher auch zufrieden: „Bislang ist hier alles gut gelaufen. Allerdings war es mit dem vielen Wasser auf der Strecke auch nicht einfach.“
Christian Pescatori (4. am Nachmittag im GPC 360): „Wir haben hauptsächlich am Setup gearbeitet. Dies ist das erste Mal für uns, dass wir mit dem 360 GTC im Regen fahren. Im Trockenen liegt der Kurs unserem Auto, bei Regen bin ich mir noch nicht so sicher.“

Sollte es morgen wie erwartet trocken sein, fangen alle Teams wieder bei Null an. Es steht also ein spannender Samstag bevor....

   




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