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10.9.99 ; von H.Gallinnis

Crash & Splash & Go - 7.FIA-GT-Lauf in Donington Park

Der 7.Lauf auf der unweit von Nottingham gelegenen, hügeligen Strecke sah lediglich ein Feld von 20 Autos zum letzten europäischen Lauf der FIA-GT am Start. Der Marcos von Cor Euser fehlte wegen des 24h-Rennens von Zolder und wird wohl aufgrund der Reglementsschwierigkeiten dieses Jahr nicht mehr am Start sein. Es fehlte auch der Pole-Wagen aus Oschersleben, der Eschmann-Porsche. Von einem 2.klassigen Starterfeld zu sprechen drängt sich somit auf.

Das Training ergab eine recht aufgeräumte Startaufstellung: vorne der einzige Lister mit Julian Bailey, William Hewland und Andy Wallace am Steuer, dahinter alle Vipers und dann alle Porsches. Die Viper-Pole hatten Toni Seiler und Ni Amorim inne, dahinter folgten ihre Teamkollegen, die Christians Vann und Gläsel, die man ja seit ihrem GT-One-Interview aus Zolder kennen sollte. Schnellster Porsche war ob der Abwesenheit aller Roock-Fahrzeuge der Konrad-Porsche mit Franz Konrad und Oschersleben-Held Sascha Maassen auf dem 8. Platz.

Beim Start zum Rennen konnte der Lister mit Bailey die Pole halten und sich von den verfolgenden Vipers kontinuierlich absetzen. Unter diesen fiel die von Christian Vann immer weiter zurück, während sich die Oreca Viper von Karl Wendlinger und Olivier Beretta mit letzterem am Steuer kontinuierlich vom 4. auf den 2. Platz schob. Sascha Maassen hielt derweil mit einer kurzweiligen Aufholjagd die Porsche-Fahnen hoch. Diese Aufgabe die sonst dem Freisinger-Team auch mit zusteht, konnte von diesen leider an diesem Wochenende nicht erfüllt werden. Man hatte, ähnlich wie in Oschersleben, schon wieder ein neues Fahrzeug aufgebaut, da das Oschersleben-Fahrzeug nach Japan zu den 1000km Suzuka geflogen wurde, dort diese gewonnen hatte und dann gleich dageblieben war (für die Asian Le Mans Serie nächstes Jahr ?).

Bis zu den ersten Boxenstopps hatte Beretta auf den in Führung liegenden Lister kontinuierlich aufgeholt und lag bei der Einfahrt zum ersten Tankstop direkt dahinter. Beide Wagen kamen gleichzeitig in die Box. Dieser erste Stopp mißlang dem Lister-Team jedoch gründlich und - man darf es vorwegnehmen - kostete dem Team den Sieg. Bei der Anfahrt zur eigenen Box nahm Bailey die halbe Tankanlage , sowie einen Schlagschrauber des benachbarten Orlando-Teams mit und stoppte vor Schreck ausserhalb der eigenen Boxenmarkierungen, so daß das Team den Tankstutzen nicht ansetzen konnte. Bis man das Chaos aussortiert hatte und den Fahrerwechsel samt Service abgeschlossen hatte, war die Oreca-Viper schon eine Runde auf der Strecke voraus wieder im Rennen.

Was folgte war die Aufholjagd des William Hewland und des Andy Wallace, die den Rückstand immer weiter sekundenweise abschleifen konnten. Daß Hewland dabei eine Kollision mit Franz Konrad unterlief, mag als Künstlerpech abgetan werden, kostete beiden Verfolgern aber mehrere Sekunden. Daß man sich nach dem Rennen jedoch nicht in den Haaren lag, kann dem Zieleinlauf zugeschrieben werden. Derweil fiel der neue Freisinger Porsche zum ersten Mal in diesem Jahr aus, was Wolfgang Kaufmann und Michel Ligonnet den ersten Nuller der Saison einbrachte. Vorher waren schon der Seikel und der RWS-Porsche ausgefallen.

Das Rennen wurde nämlich von Beretta & Wendlinger gewonnen, die wie in Oschersleben 100 kg Ballast mit sich spatzieren fuhren. Damit hat das Oreca-Team die Teamwertung der WM dieses Jahr 3 Rennen vor Schluß in der Tasche. Wendlinger und Beretta brauchen nur noch einen dritten Platz um die Wertung vor ihrem Markenkollegen  Belloc klarzumachen, der das Rennen ähnlich wie in Zolder mit Getriebeproblemen abschreiben konnte. Bailey (der noch während des Rennens zum GT-Lauf nach Croft geflogen wurde und dort den Lauf für Lister gewann), Hewland und Wallace konnten mit noch 30 sec. Rückstand den 2.Platz einfahren und Maassen und Konrad wurden für ihre starke Performance mit dem 3.Platz belohnt. Und dies trotz einiger Defekte (Wagenheber) und Dreher.

FIA-GT-Meister 1999 Oreca
Donington-Gewinner Karl Wendlinger und Olivier Beretta (Foto aus Zolder)
Oreca ist Gewinner der Teamwertung 1999

Endergebnis

Platz Nr. Fahrer Wagen Zeit (Runden) Schnellste
1 1 Beretta/Wendlinger Chrysler Viper GTS-R 3:01:02.389 (111)  1:33.338
2 25 Bailey/Wallace/Hewland Lister Storm 3:01:28.210 (111) 1:33.486
3 6 Konrad/Maassen Porsche 911 GT2 3:02:30.491 (111) 1:34.191
4 33 Vosse/Defourny Chrysler Viper GTS-R 110  1:34.963
5 19 Vann/Glasel Chrysler Viper GTS-R 110  1:35.157
6 18 Amorim/Seiler Chrysler Viper GTS-R 110  1:34.274
7 21 Belmondo/Gosselin Chrysler Viper GTS-R 108  1:35.411
8 30 Beaverbrook/Stretton Porsche 911 GT2 108  1:36.554
9 16 Jurasz/Hane Porsche 911 GT2 106  1:37.023
10 69 Ried/Ried Porsche 911 GT2 106  1:38.582
11 29 Sabatini/Spinella/Villa Porsche 911 GT2 104  1:38.120
12 78 Cohen-Olivar/Pompidou/Rapetti Porsche 911 GT2 103  1:38.714
13 37 Cox/Schirle/Baker Porsche 911 GT2 102  1:38.303
14 9 Garbagnati/Casadei/Cattori Porsche 911 GT2 99  1:39.065
15 23 Werner/Piattier Porsche 911 GT2 94  1:42.423
16 2 Bell/Belloc Chrysler Viper GTS-R 79  1:34.114
  15 Kaufmann/Ligonnet Porsche 911 GT2 61  1:35.328
  77 Nearn/Wilson Porsche 911 GT2 45  1:37.020
  22 Widmann/Hezemans/Filhol Chrysler Viper GTS-R 36  1:35.146
  8 Cappellari/Vuillaume/Sangiuolo Porsche 911 GT2 22  1:39.052
  24 Felbermayr/Felbermayr Porsche 911 GT2 21  1:38.362

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