Die SCC 2001 stellt sich
vor
Nach einem Debutjahr mit
neuem Namen präsentiert sich die vom Euroserie e.V. organisiere mitteleuropäische
Sportprototypenserie mit einem gefestigten und stabilen Konzept. Nach wie
vor ist die Sports Car Challenge die einzige nicht rein nationale Rundstreckenrennserie
für CN-Prototypen in Europa. Mit einigen neuen Ideen und unter Beibehaltung
der kostengünstigen Rahmenbedingungen will der Euroserie e.V. den
Bekannheitsgrad der Gruppe C-Rennfahrzeuge auf den Rennstrecken Europas
auch im Jahr 2001 weiter fördern.
Basis der Serie sind offene
Sportprototypen mit Gruppe C-Chassis, die als Motorisierung Gruppe N-Motoren
benutzen. Bei diesen CN-Prototypen handelt es sich um eine von der FIA
anerkannte Fahrzeugklasse, die allerdings bislang nur bei Bergmeisterschaften
oder im Rahmen einiger nationaler Serien (Italien, Schweden) startet. Die
SCC ist die einzige international angelegte Serie für Fahrzeuge dieser
Art.
In der Sports Car Challenge
2001 fahren nebeneinander 2 Wertungskategorien, die Sports Car Challenge
und die Sports Car Challenge Light, und eine Subkategorie, die Junior-Wertung,
ihre eigenen Meisterschaften aus.
-
In der Sports Car Challenge
treten CN-Sportprototypen mit 3 Liter N-Serienmotoren, C3 oder ehemalige
Gruppe 6 Fahrzeuge sowie SR2-Sportprototypen gegeneinander an. Diese Fahrzeuge
mit Leistungen zwischen 300 und 400PS bilden die spektakuläre Top-Klasse
der Meisterschaft.
-
In der Sports Car Challenge
Light fahren dagegen CN-Sportprototypen mit 2 Liter N-Serienmotoren gegen
solche mit leistungsequivalenten 3l-12Ventil-Motoren und Fahrzeuge
der neu eingerichteten Junior-Klasse. Bei dieser Wertungskategorie treffen
Fahrzeuge mit Leistungen zwischen 150 und 250PS aufeinander.
-
Die neu eingerichtete Junior-Klasse,
die die grundlegenste Neuerung der SCC 2001 ist, bekommt dabei eine eigene
Subwertung. Bei dieser Nachwuchsklasse, die mit leistungsschwächeren
1,8l Motoren (ca.150PS) ausgestattet ist, handelt es sich um den ersten
ernstzunehmenden Versuch eine Nachwuchsförderung im Sportwagenbereich
zu etablieren, so wie sie im Tourenwagen oder Formelbereich längst
existent ist. Piloten ab 16 Jahren bis zu einem Alter von 25 Jahren bekommen
in dieser Klasse die Chance sich erste Sporen in der Sportwagenszene zu
verdienen.
|
|
|
PRC-SC99
|
Martini MK77
|
Osella PA20
|
Unter diesen Rahmenbedingungen
wird eine für eine Privatfahrermeisterschaft erstaunliche Markenvielfalt
an Chassis und Motoren in der Rennserie eingesetzt. Das verbreiteste
Chassis ist die Marke der österreichischen Fahrzeugschmiede PRC. Dies
ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, daß Walter Pedrazza, seines
Zeichens Chef bei PRC und selbst jahrelanger erfolgreicher Bergrennfahrer,
auch vor 5 Jahren federführend die SCC, damals noch CN-Euroserie genannt,
aus der Taufe gehoben hat. Der Kleinserienhersteller aus Hard bei Bregenz
hat seitdem die Fahrzeuge immer mehr verfeinert und im Jahr 2000 erstmalig
in einem dramatischen Finale die Meisterschaft für sich entscheiden
können, mit Sohn Emanuel Pedrazza am Volant. Schärfste Konkurrenten
der PRC sind die französischen Martini-Chassis, die zwar eine Seltenheit
auf europäischen Rennstrecken sind, aber eine erstaunlich gute Fahrbarkeit
aufweisen und die nach Gesamtsiegen erfolgreichste Konstruktion in der
SCC/Euroserie darstellen. Der Martini-Top-Pilot Marcel Steiner beabsichtigt
jedenfalls in diesem Jahr seiner schon jetzt Rekordverdächtigen Siegesliste
weitere Erfolge hinzuzufügen. Konkurrenzfähig in beiden Klassen
sind die italienischen Osella-Chassis. Die aus der italienischen Bergmeisterschaft
stammenden Konstruktionen sind in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls
für Siege gut gewesen und haben schon 3 Meisterschaften in vergangenen
Euroserie-Saisons einfahren können. Die deutschen Rennwagenschmiede
URD schickt seit Jahren ebenfalls einige ihrer markanten Konstruktionen
als regelmäßige Teilnehmer in die SCC. Und die älteren
Argo, eine britische Konstruktion, sind als regelmäßige Podiumskandidaten
in der kleineren Division nicht unbekannt. Weitere Chassis stammen von
Herstellern wie Centenari, Lucchini, JAZ, Reynard und Tampolli - alles
Namen die man meistens auch aus dem Sportwagen-Weltcup kennt.
|
|
|
URD-WSC
|
Argo-Alfa
|
Lucchini SN87
|
Bei den Motoren finden
sich ebenfalls verschiedene Fabrikate. In der leistungsstärkeren Klasse
sind verschiedene Triebwerke des bayrischen Herstellers BMW die erste Wahl,
obwohl noch einige Piloten auf 24 Ventil Alfa-Motoren vertrauen. In der
kleineren Lights-Klasse fahren in der Mehrzahl 2l-Opel Gruppe N-Motoren
gegen die älteren aber kostengünstigen Alfa-12Ventil-Treibsätze.
Dabei werden die leistungsmäßigen Vorteile der Alfa durch ein
höheres Basisgewicht der Chassis egalisiert, so daß hier im
vergangenen Jahr spannende Zweikämpfe zwischen den verschiedenen Konstruktionen
resultierten.
Die Saison 2000 war geprägt
von einem einsamen Zweikampf an der Spitze des Feldes zwischen Emanuel-Pedrazza
im PRC-BMW und Marcel Steiner im Martini-BMW des Steiner Motorsport-Teams.
Beide boten in fast jedem Rennen ein Kopf an Kopf-Duell an der Spitze welches
auf alle Fälle Spannung garantierte. Mit Ausnahme eines Rennens, nämlich
des 2. Durchgangs in Brünn, der vom Deutschen Klaus Nesbach in seinem
Division 3 Stealth B6 gewonnen wurde, teilten sich auch beide die Siege
der Saison 2000 untereinander auf, so daß es beim letzten Rennen
in Hockenheim mit nur einem Punkt Unterschied zwischen beiden zum Titel-Shootout
kam. Hier erreichte die Dramatik der Saison ihren Höhepunkt, als in
der letzten Kurve der letzten Runde sich beide Fahrzeuge berührten
und von der Strecke kreiselten. Doch während Emanuel Pedrazza seinen
Wagen wieder aus dem Off befreien konnte versanken für den jungen
Schweizer Marcel Steiner die Titelhoffnungen 300 Meter vorm Ziel im Kies
des badischen Motodroms.
Durch das Duell an der
Spitze verblassten die Leistungen der dahinter plazierten Fahrer meist
zu Unrecht. Podiumspositionen konnten unter anderem Andreas Tandl (A),
Alexander Seibold (D), Martin Krisam Sr.(D), Walter Fuchs (CH) und der
schon erwähnte Klaus Nesbach (D) erringen.
Die kleinere Division 2,
dieses Jahr unter der neuen Bezeichnung Sports Car Challenge Lights unterwegs,
erlebte in der Saison 2000 eine nie zuvor gesehene Leistungsdichte. Gleich
5 Piloten teilten sich die 12 Siege untereinander auf. Diese gingen an
Ralf Baumann (D), Hannes Gsell (A), Wolfgang Payr (A), Charley Grütter
(CH) und Robert Treichler (CH), die sich zum Teil beinharte Zweikämpfe
um die Führung lieferten. Hier war nach dem letzten Rennen der Saison
die Situation an der Spitze noch enger. Nach einem Punktegleichstand zwischen
dem Österreicher Gsell und dem Deutschen Baumann entschied die höhere
Anzahl an Divisionssiegen zugunsten des letzteren das Titelrennen.
In der Saison 2001 hofft
der Euroserie e.V. als Veranstalter der Serie auf eine ähnlich spannende
Saison. Diese startet am 12.5 in Varano, Italien und macht dann weiterhin
Station in Dijon (F), am Salzburgring (A) am A1-Ring (A) und in Hockenheim
(D). Saisonhöhepunkt werden die beiden Rennen am 4. & 5.8. am
Salzburgring werden, die im Rahmen des Laufes zur European Le Mans Series
stattfinden werden.
Die Rennergebnisse und
viele weitere Informationen über die Sports Car Challenge und die
Sports Car Challenge Lights - über die Teams, Fahrer & Rennberichte
- sind auf der Webseite der Serie zugänglich, die unter der Internet-Adresse
http://www.gt-eins.de/scc2000 erreicht werden kann. Pressemeldungen
über die Läufe finden sich regelmäßig in den einschlägigen
Rennsport-Magazinen sowie auf diversen internationalen motorsportbezogenen
Internet-Seiten.
Für das kommende
Jahr werden schon weitere Weichen gestellt. So stößt die Junior-Klasse
zur Zeit auf ein nennenswertes Interesse seitens der Industrie, das bei
entsprechender Förderung darin resultieren könnte, daß
im nächsten Jahr eine eigene Wertungsklasse innerhalb der Serie für
diese Fahrzeuge eingerichtet werden könnte. Außerdem haben sich
Kontakte zur Schwedischen Schwesterserie entwickelt, die im Augenblick
in der Richtung angedacht sind, daß sie in einen CN-Europa-Cup münden
könnten. Schon jetzt sind für das nächste Jahr Kontakte
zu anderen Veranstaltern geknüpft worden um die CN-Sportprototypen
auch internationaler auszurichten und in weiteren Ländern vorstellen
zu können.
Der Euroserie e.V. verfolgt
mit der Ausrichtung der Serie jedenfalls ein zukunftsträchtiges Projekt,
das Motorsportbegeisterten und Sportwagenfreunden grandiose und spektakuläre
Rennen dieser schönen Rennautos bescheren wird. Freuen wir uns in
diesem Sinne auf eine spannende Saison 2001 !
2.3.2001
Zurück zur SCC
2000-Homepage