Was ist die SCC 2000 ?
Seit einigen Jahren erfreuen sich Rennserien für Sportprototypen einer wachsenden Beliebtheit, so zum Beispiel die ALMS und der Sportwagen-Weltcup (ISRS). Was jedoch bei der Euphorie um diese beiden Serien oftmals vergessen wird, ist, daß es auch in Mitteleuropa Bestrebungen gab, den in den vergangen Jahren in den Schatten der Touren- und Formelwagen geratenen Sportprototypen wieder eine Bühne für ihre spektakulären Auftritte zu schaffen. Einer dieser Ansätze war die C/N-Euroserie, die 1996 durch den ehemaligen Bergrennmeister und Rennsport-Unternehmer Walter Pedrazza ins Leben gerufen wurde. In den vergangenen 4 Jahren schaffte es diese Serie, die zuletzt den Namen Austria Euroserie trug, auf Basis des kostengünstigen C/N-Reglements ein konstant wachsendes Interesse seitens der Teams und Fahrer zu schüren, welches zu immer größeren Fahrerfeldern führte.
Im Gegensatz zum eher professionell ausgerichteten Sportwagen-Weltcup will die Sports Car Challenge 2000 nämlich die Sportprototypen auf einer Breitensportbasis fördern. So werden die Rennen auf den mitteleuropäischen Raum begrenzt um die Anfahrtskosten zu beschränken. Aus dem selben Grund finden die meisten Rennen als Doppelveranstaltungen statt. Die Aufteilung in mehrere Divisionen gestattet dabei auch kleineren Teams mit technisch nicht so weiterentwickelten Wagen in der Punktewertung vorne mit dabei zu sein. Dadurch können auch ältere Chassis von ambitionierten Privatiers oder kleineren Teams mehrere Jahre lang erfolgreich in der Serie eingesetzt werden. Auch die Punktewertung belohnt eher den konstant schnellen Fahrer, als den Hitzkopf der seinen Wagen materialmordend getreu der Devise “Pokal oder Spital” um den Kurs wirft.
Wie man erfolgreich die Serie bestreitet kann man sich vielleicht beim erfolgreichsten Fahrer der letzten Jahre abschauen. Martin Krisam Jr. (D) und seine Scuderia München schafften es in den vergangenen 4 Jahren jeweils immer am Ende der Saison die Gesamtwertung anzuführen. Dabei war fahrerische Konstanz der Schlüssel zu seiner Erfolgsserie. Krisam Jr. konnte dabei in den letzten drei Jahren auf die Zuverlässigkeit seines Osellas aufbauen, der ihn jeweils zum Titel trug, nachdem er die erste Meisterschaft auf URD gewonnen hatte. Doch im Laufe der letzten Saison sind ihm mehrere gleichwertige Herausforderer erwachsen. Einer ist der junge Schweizer Marcel Steiner, der in der vergangenen Saison Krisam Jr. bis zum letzten Rennen hinterherjagte, und dabei trotz mehrerer Siege den Titel knapp verpaßte: eine Kollision in der ersten Kurve des ersten Rennens hatte ihn rückblickend aus der Titeljagd geworfen. Unter den neuen Stars der Serie befindet sich auch der Östereicher Emanuel Pedrazza. Der Sohn des Seriengründers bewies gleich mit einem Sieg und mehreren Podiumsplätzen in seiner Premierensaison, daß er gewillt ist in die Fußstapfen seines Vater zu treten.
Und nun startet die Sports Car Challenge 2000 mit vielversprechenden Perspektiven in die kommende Saison. So wird das Feld, das sich in der Vergangenheit vornehmlich aus Fahrern & Teams aus den deutschsprachigen Ländern (D, A, CH) rekrutierte, in Zukunft wohl internationaler gestalten. Eine Reihe von italienischen Teams, darunter einige bisherige Weltcup-Teilnehmer, hat bereits großes Interesse deponiert an der Serie teilzunehmen, und auch in Osteuropa bereiten sich schon Teams auf einen Einstieg in die Saison vor. Es ist wohl daher eher damit zu rechnen, daß die Starterzahlen von 25+ Wagen eher noch zunehmen werden.
Von diesen Perspektiven
profitieren auch die Fans dieser spektakulären Sportwagen. Dank einer
konstanten Zusammenarbeit des Euroserie e.V. mit festen Veranstaltern werden
die Rennen zu zuschauerfreundlichen Preisen präsentiert, die selbst
Familien einen Besuch des Fahrerlagers ohne größere finanzielle
Opfer ermöglichen. Wohl kaum eine andere Rundstreckenrennserie bringt
den Zuschauern diese Art von Rennwagen näher.
Wenngleich auch aus sportlicher
Sicht fast alles an der Serie stimmt, so arbeitet der Euroserie e.V. um
Walter Pedrazza weiterhin unermüdlich an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen.
So wurden für 2000 zwei weitere Veranstaltungsorte in den Kalender
aufgenommen: das italienische Varano und der zentral gelegene Salzburgring.
Auch wird weiterhin an einer Verbesserung der Pressearbeit gearbeitet.
Die Sports Car Challenge
2000 wird in der kommenden Saison beweisen, daß sie ihre Ziele zu
erfüllen gedenkt: attraktiven Sport mit spektakulären Autos zu
fairen Bedingungen für alle zu bieten. Von Enthusiasten
für Enthusiasten
! Freuen wir uns auf eine spannende Saison 2000 !
3.1.2000