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 Was ist die SCC 2000 ?

Seit einigen Jahren erfreuen sich Rennserien für Sportprototypen einer wachsenden Beliebtheit, so zum Beispiel die ALMS und der Sportwagen-Weltcup (ISRS). Was jedoch bei der Euphorie um diese beiden Serien oftmals  vergessen wird, ist, daß es auch in Mitteleuropa Bestrebungen gab, den in den vergangen Jahren in den Schatten der Touren- und Formelwagen geratenen Sportprototypen wieder eine Bühne für ihre spektakulären Auftritte zu schaffen. Einer dieser Ansätze war die C/N-Euroserie, die 1996 durch den ehemaligen Bergrennmeister und Rennsport-Unternehmer Walter Pedrazza ins Leben gerufen wurde. In den vergangenen 4 Jahren schaffte es diese Serie, die zuletzt den Namen Austria Euroserie trug, auf Basis des kostengünstigen C/N-Reglements ein konstant wachsendes Interesse seitens der Teams und Fahrer zu schüren, welches zu immer größeren Fahrerfeldern führte.

Den aktuellen Entwicklungen in der Sportwagenszene folgend, beschloß der die Serie veranstaltende Euroserie e.V. Ende 1999 die Serie in Sports Car Challenge 2000 umzubenennnen und das Reglement dahingehend zu überarbeiten, daß auch aktuelle Sportwagen, so Autos nach dem SR1-, SR2- und WSC-Reglement, die derzeit in wachsender Zahl wieder gebaut werden, an den Rennen teilnehmen können. Basis des Feldes bleiben jedoch weiterhin die offenen, zweisitzigen Gruppe C-Sportprototypen mit Gruppe N-(Serien-)Motoren, die kostengünstigen Motorsport für interessierte Privatiers und kleinere Teams möglich machen. Die in der Sports Car Challenge fahrenden Wagentypen werden dabei in drei Divisionen aufgeteilt:
Division 1 : Gruppe C1-C3-Wagen mit 3 Liter N-Serienmotoren
Division 2 : Gruppe C1-C3-Wagen mit 2 Liter N-Serienmotoren
Division 3 : Gruppe C sowie SR1-, SR2- und WSC-Fahrzeuge mit einer beliebigen Motorisierung, die jedoch zum Zeitpunkt der Wagenzulassung FIA-homologiert gewesen sein muß.

Im Gegensatz zum eher professionell ausgerichteten Sportwagen-Weltcup will die Sports Car Challenge 2000 nämlich die Sportprototypen auf einer Breitensportbasis fördern. So werden die Rennen auf den mitteleuropäischen Raum begrenzt um die Anfahrtskosten zu beschränken. Aus dem selben Grund finden die meisten Rennen als Doppelveranstaltungen statt. Die Aufteilung in mehrere Divisionen gestattet dabei auch kleineren Teams mit technisch nicht so weiterentwickelten Wagen in der Punktewertung vorne mit dabei zu sein. Dadurch können auch ältere Chassis von ambitionierten Privatiers oder kleineren Teams mehrere Jahre lang erfolgreich in der Serie eingesetzt werden. Auch die Punktewertung belohnt eher den konstant schnellen Fahrer, als den Hitzkopf der seinen Wagen materialmordend getreu der Devise “Pokal oder Spital” um den Kurs wirft.

Wie man erfolgreich die Serie bestreitet kann man sich vielleicht beim erfolgreichsten Fahrer der letzten Jahre abschauen. Martin Krisam Jr. (D) und seine Scuderia München schafften es in den vergangenen 4 Jahren jeweils immer am Ende der Saison die Gesamtwertung anzuführen. Dabei war fahrerische Konstanz der Schlüssel zu seiner Erfolgsserie. Krisam Jr. konnte dabei in den letzten drei Jahren auf die Zuverlässigkeit seines Osellas aufbauen, der ihn jeweils zum Titel trug, nachdem er die erste Meisterschaft auf URD gewonnen hatte. Doch im Laufe der letzten Saison sind ihm mehrere gleichwertige Herausforderer erwachsen. Einer ist der junge Schweizer Marcel Steiner, der in der vergangenen Saison Krisam Jr. bis zum letzten Rennen hinterherjagte, und dabei trotz mehrerer Siege den Titel knapp verpaßte: eine Kollision in der ersten Kurve des ersten Rennens hatte ihn rückblickend aus der Titeljagd geworfen. Unter den neuen Stars der Serie befindet sich auch der Östereicher Emanuel Pedrazza. Der Sohn des Seriengründers bewies gleich mit einem Sieg und mehreren Podiumsplätzen in seiner Premierensaison, daß er gewillt ist in die Fußstapfen seines Vater zu treten.


V.l.n.r: Emanuel Pedrazza, Martin Krisam Jr., Marcel Steiner
Mit diesen jüngeren Fahrern (und einigen anderen) kämpfen auch einige erfahrenere Privatiers um den nächstjährigen Titel. So Rainer Fink, der 1999 auch ein Rennen gewinnen konnte, oder Josef Binder mit seinem spektakulärem Gruppe C Argo. Auch in der kleineren Division 2, die mit ihren 2l-Motoren als Einstiegsklasse für die Sportprototypen gelten kann, konnte im vergangenen Jahr mit dem erst 19jährigen Markus Altenstrasser ein hoffnungsvolles Talent den arrivierten Fahrern den Titel entreißen. Es ist vielleicht diese Mischung aus schnellen “Young Guns” und "Gentlemendrivers", die der Serie ihr Flair gibt.

Und nun startet die Sports Car Challenge 2000 mit vielversprechenden Perspektiven in die kommende Saison. So wird das Feld, das sich in der Vergangenheit vornehmlich aus Fahrern & Teams aus den deutschsprachigen Ländern (D, A, CH) rekrutierte, in Zukunft wohl internationaler gestalten. Eine Reihe von italienischen Teams, darunter einige bisherige Weltcup-Teilnehmer, hat bereits großes Interesse deponiert an der Serie teilzunehmen, und auch in Osteuropa bereiten sich schon Teams auf einen Einstieg in die Saison vor. Es ist wohl daher eher damit zu rechnen, daß die Starterzahlen von 25+ Wagen eher noch zunehmen werden.

Von diesen Perspektiven profitieren auch die Fans dieser spektakulären Sportwagen. Dank einer konstanten Zusammenarbeit des Euroserie e.V. mit festen Veranstaltern werden die Rennen zu zuschauerfreundlichen Preisen präsentiert, die selbst Familien einen Besuch des Fahrerlagers ohne größere finanzielle Opfer ermöglichen. Wohl kaum eine andere Rundstreckenrennserie bringt den Zuschauern diese Art von Rennwagen näher.

Wenngleich auch aus sportlicher Sicht fast alles an der Serie stimmt, so arbeitet der Euroserie e.V. um Walter Pedrazza weiterhin unermüdlich an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen. So wurden für 2000 zwei weitere Veranstaltungsorte in den Kalender aufgenommen: das italienische Varano und der zentral gelegene Salzburgring. Auch wird weiterhin an einer Verbesserung der Pressearbeit gearbeitet.

Die Sports Car Challenge 2000 wird in der kommenden Saison beweisen, daß sie ihre Ziele zu erfüllen gedenkt: attraktiven Sport mit spektakulären Autos zu fairen Bedingungen für alle zu bieten. Von Enthusiasten
für Enthusiasten ! Freuen wir uns auf eine spannende Saison 2000 !

3.1.2000

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