Training

Von den 25 Fahrern auf der Nennliste blieben am Rennwochenende 21 übrig. Es fehlte u.a. der Osella von Andi Tandl, nachdem das Team festgestellte, daß der italienische Vorbesitzer aus Gewichtsgründen die Bremstrommel hatte ausschleifen lassen, was auf einem Kurs wie Salzburg leicht in lebensbedrohliche Situationen münden kann. Der 2.Junior-Wagen steht auch in der Box, nachdem technische Probleme mit der Ölpumpe ein Rollout am Freitag verhinderten. Ex-Lights-Meister Markus Altenstrasser, der anstelle des verhinderten Alexander Zwickel den Wagen pilotiert hätte, bleibt daher an diesem Wochenende beschäftigungslos.

Einsteiger Frank Schneider mit dem PRC-BMW

Neu im Feld dabei war der PRC-BMW von Frank Schneider, der an diesem Wochenende das Ex-Auto von Helmut Bross bewegte. Der ehemalige Formel Vau-Pilot Schneider, der an der Strecke auch von Bross und dessen Sohn betreut wurde,  fuhr dabei sein erstes Rennen nach einer annähernd unbedeutenden  Rennpause von 30 Jahren.

Professionelle Neueinsteiger: Erhardt Motorsport aus Salzburg

Schon seit Varano dabei ist das ehemalige Formel 3-Team von Erhard Motorsport, das die beiden Argo von Franco Foresti und Rudi Seher (Ex-Mitländer-Auto) gekauft hat und nun beide Boliden  weiterentwickeln und regelmäßig zum Renneinsatz bringen will. Das Salzburger Team bestritt quasi an diesem Wochenende sein Heimrennen.

Ein interessanter Neuzugang ist der von Zajelsnik Motorsport genannte Osella-Alfa von Norman Hürdler und Britta Frevel. Das motorsportbegeisterte Pärchen hat sich den 2.Osella des Teams gekauft und setzt den Wagen nun abwechselnd in der SCC ein. An diesem Wochenende war Britta  mit dem Wagen dran. Beide sind blutige Anfänger ohne Motorsporterfahrung , werden aber von einer nicht minder enthusiastischen Clique begleitet und unterstützt. Schade daß es nicht mehr Enthusiasten wie diese beiden in der SCC gibt!

Norman Hürdler an diesem Wochenende als Mechaniker von Britta Frevels Osella.

Training

Mit einer 1:19,911 drückte Marcel Steiner in gewohnter Manier dem Feld einen Vorsprung von  über 3s aufs Auge. Dem Rest des Feldes wird diese Dominanz  langsam unheimlich vor allem weil Marcel noch schneller gekonnt hätte. “Wir haben die  schnellsten Sektorzeiten mal zusammenaddiert und  demzufolge hätte ich noch eine 1:18 schaffen können. Aber es ist schwer hier eine Runde ohne Verkehr zu finden.”. Dem schloß sich Krisam Sr. an. “Einige Fahrer fahren hier schon seltsame Linien. Ich habe daher aufgrund des Verkehrs kaum eine freie Runde finden können.” trotzdem sprang für ihn der 4.Rang heraus.

Bei Alexander Seibold, 2. des Qualifyings, brach betriebsame Hektik im Zelt aus. “Die Kupplung ist jetzt alle. Bis zum Rennen tauschen wir die aus.” Walter Fuchs im PRC-BMW fuhr überraschend die 3.schnellste Zeit. Hinter Krisam Sr. belegte Teamkollege Josef Robl den 5. Platz vor Gerd Beisel, der mit dem Ex-Weber-Auto  langsam immer besser in Schwung kommt.

In der SCC-Lights konnte Wolfgang Payr mit nur 6 Tausendstel Sekunden (!) vor Josef Pfyl für einmal das besssere Ende für sich behalten. Patrik Zajelsnik  belegte vor den beiden Argo von Erhard Motorsport den 3. Rang.

Leider fürs Rennen abschreiben konnte man nach dem Training den Osella von Kurt Iseli und den JAZ von Alexander Zajensnik, beide mit Getriebesalat, der sich in beiden Fällen leider mangels Ersatzteilen als terminal fürs Wochenende entpuppte.

Rennen

Das gesamte Feld kommt gut vom Fleck weg und durch die erste Schikane. Voneweg bläst Marcel Steiner davon, der zur allseits befürchteten Solofahrt ansetzt und, man darf es vorwegnehmen, nach seinem Sieg ein problemloses Rennen bestätigen wird.

Start zum Rennen: Hier sehen die meisten Konkurrenten Marcel Steiners Martini zum letzten Mal

Interessant wird es dahinter, wo Alexander Seibold sich müht den Vorsprung nicht zu groß werden zu lassen. Wie Steiner fährt Seibold in einer eigenen Klasse, aber dahinter wird herzhaft um die Plätze gerauft.
Mit einem Raketenstart  ist Gerd Beisel gleich bis auf den 3. Platz vorgeschossen, und hat sich dabei Fuchs und die beiden Krisam Piloten gekauft. Diese blasen zum Hallali und machen Jagd auf den PRC-BMW. In der 4.Runde geht Robel zuerst am Deutschen vorbei. In der 9. ist dann der Senior dran und macht in der Schikane kurzen Prozeß beim Ausbremsen.

Josef Robl überrumpelt Gerd Beisel - im Vordergrund der PRC-Junior von Alexander Pelousek

In Runde 5 verabschiedet sich Fuchs nach einem Ausrutscher aus dem Kampf um den verbleibenden Podiumsplatz. Der ist auch noch nicht ausgewürfelt da Krisam Sr. Robl immer näher kommt. In der letzten Runde schließlich nutzt der Chef des Teams die volle Bremskraft seines URD-Boliden aus und geht in der Schikane an seinem Kundenfahrer vorbei. Damit ist die Entscheidung um Platz 3 gefallen. Krisam später: “Ich hatte Glück, daß ein Argo in der Fahrerlagerkurve im Kies stand und dort gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Daher konnte ich mich immer an die vor mit liegenden Fahrer dranhängen und sie zum Schluß ausbremsen”

Krisam Sr. hat sich Robl geschnappt

Zuvor hat PRC-Pilot Manni Ehrat einen Big-Moment als er beim Herausbeschleunigen auf die Start- und Zielgerade von der Strecke rutscht und beim Ausritt auf die zu hohen Curbs kommt. Der Bolide hebt fast einen halben Meter ab und das Chassis reisst im Fußraum total auf. Ehrat, der glücklicherweise ohne Verletzungen davonkommt, stellt den Wagen sofort ab. An eine Weiterfahrt auch fürs morgige Rennen ist nicht mehr zu denken.

Aufgerissene Bodenplatte in Ehrats PRC

In der Lights entbrennt zwischen Payr und Pfyl am Beginn des Rennens ein kurzer aber heftiger Kampf um die Führung. Payr kann die Führung in der Schikane noch behaupten, Pfyl drängt jedoch nach und kann beim Einbiegen auf die

Das Podium in der Lights ist somit auch bezogen. Im einzigen Junior macht Alexander Pelousek einen gewohnt guten Job und kommt an. Theo Erhard in seinem Argo wird dagegen in der 5. Runde unverschuldet Opfer einer kollabrierenden Hinterradaufhängung und findet sich im Kies der Fahrerlagerkurve wieder. Britta Frevel rutscht leider auch in Runde 9 in der Nocksteinkehre, die nun unerfindlierweise Semperit-Kurve heisst, von der Strecke und fällt aus der Wertung.
 

Ergebnis