Wieder mal hat es das Punktesystem der SCC möglich gemacht: die Meisterschaftsentscheidung fällt wie immer im letzten Lauf auf dem kleinen Kurs in Hockenheim bei der vom Rheintal-MSC ausgetragenen Veranstaltung. Josef Robl führt in seinem hellblauen Osella nach Abzug aller Streichresultate mit 3 Punkten vor Alexander Seibold in seinem selbst vorbereiteten PRC. Die beiden Fahrer werden sicher auch an diesem Wochenende wieder im Rennen im direkten Duell aufeinander treffen, was den Kennern der Serie schon im Vorfeld das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

Dagegen geht es in der kleinen Klasse der SCC-Lights nur noch um den 3. Platz. Josef Pfyl liegt uneinholbar in Front, zudem sein Kontrahent Wolfgang Payr an diesem Wochenende nach ersten Angaben auf einen Start verzichtet. Payr hat noch einen Streicher gut und damit seinen 2.Rang hinter Pfyl sicher. Lediglich zwischen Patrik Zajelsnik und Ralf Baumann könnte es noch eine Verschiebung um Platz 3 geben, dabei hat Patrik 3 Punkte auf Ralf gut.

Das Feld in Hockenheim

20 Autos stellen sich zm Finallauf. Allerdings ist für den Tiga von Heiko Budzynski nach dem freien Training schon Schluß da der Neueinsteiger wegen eines Kupplungsschadens die Segel streichen muß. 11 Autos stellen sich aber in der

Rudi Jauslin im Gebhard-Cosworth vor Alexander Seibold

Auch Alexander Zajelsnik ist wieder mit dem Osella vom A1-Ring statt mit der JAZ unterwegs. Und auch die Cape-Racing-Mannschaft hat den verbogenen Osella mit viel Spachtelmasse wieder geradegedengelt und ist mit Britta Frevel zum Saisonfinale erschienen. Das Feld ergänzt außerdem wieder einmal ein Radical . Der Belgier Mario Bormans hat vor 2 Wochen bei der Interserie schon teilgenommen, sich aber dort im falschen Feld gewähnt und wagt einen neuen Anlauf mit der britischen Leichtkonstruktion.

Mario Bormans im Radical-Suzuki

Nicht dabei ist dagegen Wolfgang Payr, der sich zum Saisonfinale ein Streichresultat gönnt und somit den 2. Rang hinter Meister Pfyl sicher hat.

Training

Wie jedes Jahr lautet die Frage: fällt endlich die magische 1.min-Marke auf dem kleinen Kurs in Hockenheim?

In der kleinen Division kämpft sich Patrik Zajelsnik auf Platz 2 (Gesamt-10.) vor noch vor Konkurrent Ralf Baumann (Gesamt.12) der sich gut eine halbe Sekunde vor dem Radical-Piloten Mario Bormans im Feld plazieren kann.

Rennen

Mit Ersatzteilen die man sich aus Karlsruhe bzw. Mannheim besorgt hat ist der Osella von Britta Frevel wieder statklar gemacht worden, damit stehen in der kleinen Klasse 8 und in der großen 11 Wagen am Start.

Aber auch Robl mag noch nicht feiern: “Das Rennen ist 20 Runden lang da kann so viel passieren: die 3 vor mir könnten sich in der ersten Kurve abräumen und dann könnt ich mit ausfallen, der Wagen muß auch noch 20 Runden halten, beim Überrunden darf nichts passieren, also den Titel hab ich mit Sicherheit noch nicht in der Tasche.”

Der Start erfolgt vor etwa 2000 Zuschauern bei trockener Strecke etwa 18° Temperatur und bewölkten Himmel .

Vom Start weg kann Steiner sich in Führung katapultiern. Robl zieht an Pedrazza, der 2 Plätze verliert, und Teamkollege Rössler vorbei und ist der Gewinner des Starts, dahinter gewinnt auch Seibold erwartungsgemäß ein paar Plätze, während Treichler von einigen Piloten kassiert wird und 3 Plätze verliert.

In der ersten Runde erkämpft sich Marcel schon 3s Vorsprung. Rössler kann Robl schließlich bei der Einfahrt ins Motodrom überrumpeln und Platz 2 einnehmen. Der Newcomer macht sich gleich auf die Verfolgung von Steiner. Insbesonders

In der folgenden Runde erhöht Emanuel den Druck auf den Meisterkandidaten Robl. Beisel hält sich in Sichtweite dahinter. Spannung kommt von der Situation an der Spitze der Lights-Klasse. So wird Baumann im PRC-Alfa vom sich wieder nach vorne rundenden Manni Ehrat aufgehalten, was Pfyl die Gelegenheit gibt Anschluß zu halten. In Runde 3 wagt der Schweizer einen ersten Angriff auf den Piloten des 4MBO-PST-Teams (Bild unten links), der aber doch die Oberhand behält. Allerdings haben die beiden nun das Problem, daß von hinten Treichler und Zajelsnik in ihren stärkeren Boliden nachdrängeln.

Immer in der Mitte der Action: Ralf Baumanns PRC-Alfa
Das Überholmanöver des in Runde 4 in der Nordkurve innen hereinstechenden Treichler (Mitte) übersteht Ralf noch in Führung liegend. In Runde 5 greift Alexander Zajelsnik jedoch von außen an (Rechts). Ralf verliert dadurch zu viel Schwung und muß auch noch Pfyl und in der Folge auch Zajelsnik an sich vorbei lassen.

Was ist derweil an der Spitze passiert? Marcel hat seine Führung ausbauen können. Thomas Rössler gibt sich beste Mühe den weiß-rot-blauen Martini zu verfolgen und hält den Abstand auf etwa 200m konstant. Dahinter hat sich URD-Pilot Emanuel Pedrazza Robl mittlerweile geschnappt und kann sich auf Platz 3 festsetzen. Robl wiederum hat Beisel locker unter Kontrolle, der einen konstanten Abstand zu Seibold hält. Für Robl fährt der Zug in Richtung Meisterschaft unverändert weiter.

In der kleinen Klasse führt nun Pfyl vor Zajelsnik und Baumann. Diesem sitzt der giftgrüne Radical des Belgiers Marion Bormans im Nacken, der wieder einmal die Konkurrenzfähigkeit der britischen Konstruktion unterstreicht, Stricker, Hartmann, Dietmann und Frevel belegen die folgenden Plätze.

Im Mittelfeld unterhalten Robert Treichler und Manni Ehrat mit ihrem Zweikampf die Zuschauer. Rundenlang verfolgen sich die beiden PRC-Piloten im direkten Zweikampf.

Gegen Mitte des Rennens hat Steiner etwa 5s Vorsprung auf Rössler herausgefahren. Weitere 5 s trennen Vorjahreschampion Emanuel Pedrazza vom hervorragend auftrumpfenden Newcomer im Osella. Seibold kann dagegen den Abstand auf den vor ihm plazierten Beisel von etwa 5s nicht verringern.

In der Mitte des Rennens vertut sich der in der Lights-Klasse 2.plazierte Patrik Zajelsnik in der Sachskurve und dreht sich, Baumann dahinter ist ebenfalls auf letzter Rille unterwegs und wird ebenfalls in einen Dreher gezwungen, dies nutzen Bormans Stricker und Hartmann zum Durchschlüpfen, ehe beide ihre Wagen herumwerfen und sich auf die Verfolgung dieses Trios machen.

Patrik Zajelsnik lässt die Funken bei der Aufholjagd fliegen

Der erste Ausfall betrifft Patriks Bruder Alexander: “Der Motor hat angefangen zu stottern, die Aussetzer wurden immer mehr, da bin ich dann an die Box gefahren”. Vermutliche Ursache: zusammenbrechende Batteriespannung.

3 Runden lang kämpfen sich die Piloten Zajelsnik und Baumann nach vorne. Als Patrik sich am Belgier Bormann in der Sachskurve heranbremst ist der durch den Blick in den Rückspiegel so irritiert, daß er den Bremspunkt verpasst. Die folgende aufwendige Bergung lässt ihn auf die letzte Position zurückfallen.

6 Runden vor Schluß führt Steiner vor Rössler und Pedrazza. Der dahinter liegende Robl ist noch auf Meisterschaftskurs. Dann bemerkt Josef jedoch daß mit dem Osella was nicht stimmt. “Ich habe 6 Runden vor Schluß plötzlich Aussetzer gehabt. Die wurden immer mehr, schließlich ist der Wagen dann stehengelieben.”

Marcel überrundet Alexander Seibold

Somit schwingt das Pendel zugunsten der beiden anderen Meistrschaftskandidaten aus. Passiert nun auch noch das Unglaubliche daß Seibold auch noch ausfällt und Steiner Meister wird? In der 18. Runde überrundet Marcel den Meisterschaftskonkurrenten Seibold. Nur noch 3 Fahrer, Rössler, Pedrazza und Beisel, können dem schnellen Schweizer auf dem 2,4km langen Kurs wiederstehen.

 Der PRC-Pilot macht dem Rekordsieger der SCC jedoch nicht den Gefallen. Nach 20 Runden wird Steiner zu seinem insgesamt 16. Sieg in der Serie abgewunken. 300m dahinter läuft der 5.plazierte Seibold ins Ziel ein - das reicht für die Meisterschaft!

Sieg für Steiner, Championship für Seibold

In der Lights-Meisterschaft holt sich Josef Pfyl den 10.Sieg im 12. Rennen, damit stellt er alle bisher existierenden Rekorde in dieser Klasse mit einem Male ein. Der “Senna” der SCC-Lights  bekommt nach dem Rennen von Ralf Baumann symbolisch die Nummer 30 überreicht. Der Tuggener will auch im nächsten Jahr die Lights-Klasse der SCC bestreiten und seine beispiellose Rekordserie weiter ausbauen.

Der alte und der neue Lights-Champion

Im Ziel wird der enttäuschte Robl von einem Streckenfahrzeug in die Boxengasse geschleppt. Das Team kann es nicht fassen. Nach kurzem Check stellt man die Ausfallursache fest: “Die Batterie hat schlapp gemacht. Nicht zu glauben. Wir haben immer 4 nagelneue Batterien mit dabei. Eine davon haben wir heute frisch aufgeladen in Josefs Auto eingebaut.” Dem Meisterschaftsaspiranten aus Tiefenbach ist somit kein Vorwurf zu machen. Die Technik ließ ihn ausgerechnet im entscheidenden Rennen in Stich.

Trauriges Ende einer Dienstfahrt: Robl zurück in der Box


Das selbe ließ sich von Marcel Steiners Martini in der Vergangenheit auch ein paar Mal behaupten. Aber für heute hat er alles in gewohnter Manier richtig gemacht. Pole-Position, 1.Platz im Rennen, schnellste Rennrunde (1:01.29), die besiegten Rössler und Pedrazza bei der Sekt-Schlacht auf dem Podium überlegen abgeduscht,  einer der Meisterschaftsgegner sogar ausgefallen, nur der 2. tat ihm den Gefallen nicht.

Das Podium beim Finale: Steiner, Rössler und Perdrazza

Ergebnis

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