Die Nennliste
Auf dem 1,79km langen
Autodromo Ricardo Paletti, südlich von Parma gelegen startet am 6.5
die SCC in ihre neue Saison. 20 Teams sind genannt: 10 Wagen der
Division 1, 8 Wagen der Division 2 (2l-CN), und drei in der Division 3.
Eine Ergänzung zur Nennliste der Teams stellt die 41 in der 2l-Kategorie
dar, auf der Michal Pavlik antritt. Dagegen machen sich die eigentlich
erwarteten italienischen CN rar.
Ein leichtes Verwirrspiel
gibt es um den Wagen mit der Nr. 1 der Scuderia München. Das Meisterauto
von Martin Krisam Jr. ist nicht mit Sicherheit genannt, dafür ist
der "Junior" in der 2l-Kategorie aufgeführt worden. Will der 4-fache
Euroserie-Champion nun den ihm noch fehlenden 2l-Titel einheimsen ? Oder
wer fährt den Wagen mit der 1- wenn dieser überhaupt kommt ?
Die Auflösung des Rätsels gibts spätestens am Montag hier
auf dieser Seite.
Div. 1
1 Scuderia München ? ? 2 Equipe Bern Steiner M. Martini BMW 3 PRC Rennsporttechnik Petrazza Emanuel PRC-SC99 BMW 4 Jo Zeller Racing Pfyl Josef Centenari ALFA 5 Equipe Bern Locher Hans Martini ALFA 7 Seibold Autosport Seibold Alexander PRC-S94 BMW 8 FRC-Schweiz Gärdner Adi ARGO ALFA 9 Bross-Racing Bross Helmut PRC-S93 BMW 10 PRC-Rennsporttechn. Ehrat Manni PRC-S07 BMW 12 Scuderia München Tandl Andreas PRC-S94 BMW 14 " Robl Josef Osella-BMW Div.2
Div. 3
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Das Training
Nur 15 Autos am Start. Die Piloten Bross, Pavlik, Schnitzenbaumer und Payr waren aus verschiedenen Gründen verhindert und den Motor von Josef Robls Osella hatte Martin Krisam Jr. drei Tage zuvor bei einer Testfahrt am A1-Ring unbeabsichtigt geschlachtet. “In der Remus-Kurve ist der Motor urplötzlich laut geworden und da hab ich ihn ausgemacht um weiteren Schaden zu verhindern”. Demzufolge wurde der hellblaue Osella gar nicht erst aus dem Transporter geholt.
Außerdem gab Krisam Jr. bekannt, daß er in diesem Jahr eine Pause im Rundstreckensport einzulegen gedenkt. “Vielleicht mache ich noch ein paar Bergrennen nur zum Spaß mit, aber die SCC werde ich dieses Jahr nicht fahren. Ich habe auf der Arbeit zuviel Streß und will mich statt dessen mit um die beiden Kundenautos für Josef Robl und Andreas Tandl kümmern, wenn die Zeit es erlaubt.” Tandl ist dabei allerdings auf einem PRC unterwegs. Einen anderen URD als den WSC von Krisam Sr. suchte man vergebens im Fahrerlager. “Wir werden vom WSC jetzt doch kein weiteres Auto bauen. Vielleicht legen wir dafür 2 oder 3 CN auf” bestätigte Harald Unger, Sohn des URD-Chefs, den Rückzug vom WSC/SR-Projekt. Also wird man weiterhin auf eine deutsche Konstruktion im Sportwagen-Weltcup warten müssen.
Das erste Zeittraining am Samstag wurde eine Beute von Marcel Steiner, der eine 46´36´´s in die Bahn brannte. Eine halbe Sekunde dahinter konnte sich Emanuel Pedrazza als 2. plazieren. In der 2. Session bremste ihn allerdings ein Getriebeschaden, woraufhin Steiner seinen Wagen auch an der Box schonte und nur zu einem Roll-Out ausrückte. Statt dessen konnte der in der ersten Session noch aufgrund von Elektronikproblemen verhinderte Andres Tandl dem Centenari-Piloten Josef Pfyl den 3.Platz in der Startaufstellung abspenstig machen. Große Freude beim Scuderia München Team war die Folge, da Tandl als Topfahrer des Teams gilt. Fürs Rennen war Tandl noch optimistischer: “Steiner und Pedrazza verschlafen ab und zu schon mal den Start, vielleicht kann ich sie überrumpeln."
Der Martini MK 77 von Marcel
Steiner
In der Division 2 konnte der aus dem Kartsport eingestiegene Rookie Hannes Gsell gleich seine erste Pole mit fast einer Sekunde vor Ralph Baumann (beide PRC) einheimsen. Dritter wurde Franco Foresti auf dem roten Argo.
Hannes Gsell auf dem Renauer
Motorsport- PRC
Die Division 3 sollte im Rennen zu einem reinen Duell zwischen dem spektakulären Stealth von Klaus Nesbach und Krisams URD werden, allerdings war nur der letztere auf der Strecke zu sehen. Den Gruppe C ähnlichen Boliden, der eigentlich ein GT ist, bremste ein Schaden am Kegeltellerrad, der fürs Rennen behoben werden sollte, jedoch fand das Team das extra aus England eingeflogene Kegeltellerrad 2mm zu klein vor, was den Boliden für den Samstag in der Box fesselte.
Das Rennen
Das diesige schwüle Klima entlud sich 1 Stunde vor dem Rennen in einem Platzregen was fast alle Piloten zum Wechsel auf Regenreifen zwang. Lediglich die beiden PRC-Piloten Ehrat und Pedrazza sowie Gsell und Baumann in der kleinen Klasse (Danke für die Korrektur an K.H.Maurer) setzten auf die abtrocknende Strecke und wechselten kurz vor Rennstart wieder zurück auf Slicks.
Saisonstart der SCC2000
in Varano
Beim Start zum Rennen hatte Pedrazza dann auch mit gewaltigem Wheelspin zu kämpfen, konnte aber Andreas Tandl in der ersten Kurve knapp hinter sich halten. Marcel Steiner jedoch kam blendend gut weg und, man darf es vorwegnehmen, wurde danach nur noch als entschwindender kleiner Punkt am Horizont seiner Konkurrenten wahrgenommen. Der Schweizer fuhr in seiner eigenen Klasse ein problemloses Rennen und hatte an diesem Tag keinen ernsthaften Gegner mehr.
Seibolds PRC im Kies
Diese hatten auch miteinander
genug zu tun. In der 2.Runde buddelte sich Alexander Seibold auf Position
4 liegend am Ende der Start und Zielgerade in der Curva Parabolica ein.
Der von 6 gestartete Krisam Sr. kämpfte sich trotz rutschiger Strecke
an den beiden vor ihm liegenden Josef Pfyl und Hans Locher heran. “Beim
Start zum Rennen dachte ich `Mensch was für ein Dreck`. Die Tourenwagenpiloten
hatten die Strecke mit ihren Ausritten völlig versaut. Ich bin dann
lieber vorsichtig aufs Gas gegangen, denn ich komme ehrlich gesagt mit
dem schweren Wagen noch nicht so ganz klar.” Trotzdem schaffte es Krisam
Sr. in der 8 Runde Pfyl und in der 18. Runde Hans Locher im Martini zu
kassieren.
Krisam Sr. geht an Locher
vorbei
In der 8. Runde hatte dann Herman Ehrat auf der Start&Zielgerade ein Erlebnis das anglophil veranlagte gerne als “big moment” charakterisierten. Irgendwie schaffte er es bei seinem Highspeed-Dreher sowohl die Betonwände als auch die vorbeischießenden Konkurrenten zu verfehlen, so daß er das Rennen mit leicht erhöhtem Pulsschlag und nun endgültig heruntergekommenen Slickreifen weiter fortsetzen konnte. Mehr Glück hatte der andere Slickpilot: “Ein paar mal bin ich echt übel herumgerutscht” gab Emanuel Pedrazza zu. Trotzdem konnte er bis zum Rennende den auf Regenreifen hinter ihm fahrenden Andreas Tandl mit fast 15 Sekunden distanzieren. Dies war jedoch nichts gegen die 40 Sekunden Vorsprung, die Marcel Steiner an diesem Wochenende herausfuhr. Ob er am Ende mit den Regenreifen nicht doch Probleme hatte. “Nein es lief glatt, und wenn man das Ergebnis sieht dann werden die Regenreifen schon nicht so schlecht gewesen sein”. “Wir haben ihn ab Rennmitte immer mit Gesten auf die feuchten Stellen gedrängt” ergänzte Vater Hans Steiner, der mit dem 5. Gesamtrang seines 2.Piloten Locher das beste Teamergebnis des Tages erzielte.
Das erste Podium der SCC-Saison:
Marcel Steiner vor Emanuel Pedrazza und Andreas Tandl
Kampf um die Führung
in der Division2. Foresti im roten Argo vor Baumann und Gsell, dazwischen
Adi Gärtner im blauen Argo
In der 2l Klasse lieferten sich der Trainingsschnellste Hannes Gsell, Ralph Baumann und Franco Foresti das ganze Rennen über einen herzhaften Dreikampf um die Führung. Hier war Franz Tandl, Vater von Andreas, früh mit Zündungsproblemen zurück- und schließlich ausgefallen. Gsell verlor die Führung beim Start an den auf Regenreifen besser startenden Foresti der sich dann in der 6 Runde Baumann beugen mußte. Dieser drehte sogar mit seinen Slicks die drittschnellste Runde des Rennens. Zudem rückte Gsell Foresti wiederholt bedrohlich nahe auf den Pelz. Im 16. Umlauf jedoch mußte der Österreicher in seinem ersten CN-Rennen passen. Eine abgerissene Hinterachsaufhängung bedeutete das Aus. So kam Renato Deflorian auf seinem Reynard schließlich in seinem ersten Autorennen überhaupt gleich zu einem Podiumsplatz. Und das nachdem er vorher in jeder Session die langsamste Zeit erzielt hatte!
Das Podium der Division2
: Ralph Baumann vor Franco Foresti und Renato Deflorian
Ergebnis
Platz | Nr. | Div | Fahrer | Land | Wagen | Team | Rd. | Zeit |
1 | 2 | 1 | M.Steiner | Martini MK77-BMW | Equipe Berniose | 20 | 18:46,500 | |
2 | 3 | 1 | E.Pedrazza | PRC SC99-BMW | PRC Rennsport | 20 | 19:21,840 | |
3 | 12 | 1 | A.Tandl | PRC S94-BMW | Scuderia München | 20 | 19:36,760 | |
4 | 51 | 3 | M.Krisam Sn. | URD-WSC-BMW | Scuderia München | 19 | 18:46,790 | |
5 | 5 | 1 | H.Locher | Martini-BMW | Equipe Berniose | 19 | 18:48,020 | |
6 | 4 | 1 | J.Pfyl | Centenari-Alfa | Zeller Racing | 19 | 19:16,000 | |
7 | 35 | 2 | R.Baumann | PRC-Opel | PST Racing | 19 | 19:30,070 | |
8 | 40 | 2 | F.Foresti | Argo-Alfa | Foresti Racing | 19 | 19:33,600 | |
9 | 6 | 1 | A.Gärtner | Argo-Alfa | FRC | 18 | 18:55,240 | |
10 | 10 | 1 | H.Ehrat | PRC-BMW | PRC Rennsport | 18 | 19:07,740 | |
11 | 31 | 2 | R.Deflorian | Reynard-Ford | Deflorian Racing | 17 | 19:05,620 | |
12 | 34 | 2 | H.Gsell | PRC-Opel | Renauer Motorsport | 16 | Aufhängung | |
13 | 38 | 2 | F.Tandl | PRC-Opel | Tandl Racing | 9 | Zündung | |
14 | 7 | 1 | A.Seibold | PRC S94-BMW | Seibold | 2 | Dreher | |
NQ | 52 | 3 | K.Nesbach | Stealth B6 | Nesbach Racing | 0 | Getriebe |