11.Saisonrennen in Spielberg am 1.10.2000
Training
Ums kurz zu machen: bei feuchter Strecke, aber trockener Witterung belegte Marcel Steiner mit einer 1:50.858 die Pole vor Pedrazza und Andreas Tandl. Dahinter folgten die Piloten Robl, Krisam, Pfyl und Seibold. In der Division 2 konnte Charley Grütter vor Hannes Gsell die Pole erringen. Dahinter waren Ralf Baumann Patrik Zajelsnik, sowie die Piloten Tandl, Schneider, Foresti, Deflorian und Payr zu finden. Die Verhältnisse im oberen Streckenabschnitt waren besonders schwierig, insbesonders in der Remus-Spitzkehre drehte sich jeder der Div.1-Piloten mindestens einmal.
Rennen
Kurz vor Beginn der Startaufstellung
beginnt es zu tröpfeln, was alle Teams zum Wechsel auf Regenreifen
veranlasst. Eine weise Entscheidung, wie sich später im Verlauf des
Rennens herausstellen wird, denn die Tropfenwandeln sich mit Beginn der
Einführungsrunde in einen konstanten Nieselregen um, der die Strecke
zunehmend gleichmäßig einnässt. Fahrerische Qualitäten
sind also gefragt.
Start zum vorletzten Saisonlauf
bei feuchter Strecke
Bei nasser Strecke sprintet
das Feld, das diesmal geschlossen wegkommt, in Richtung Castrol-Kurve.
Der befürchtete Crash bleibt jedoch hier aus, lediglich Andreas Tandl
verliert mit einem Ausrutscher über die Streckenbegrenzung einige
Plätze, ebenso wie in der 2.Kurve, wo mangels Traktion einige
Herrschaften schon mit Abstrichen in der Bodenhaftung zu kämpfen haben.
In der folgenden Gösser-Kurve bricht jedoch ein mittleres Chaos
aus, als einer der Div-1-Piloten sich etwas abtut und die nachfolgenden
auf den deutlich rutschigeren Geläuf ins Schwimmen kommen. Opfer
des Gewimmels wird Wolfgang Payr, der es nur noch schafft seinen angeschlagenen
PRC wieder zurück an die Box zu bringen.
Charley Grütter verliert
die Führung in der Division 2 durch diesen Ausrutscher
Aus der ersten Runde
kommen Steiner Pedrazza und Krisam als erste zurück - und dahinter
rodelt der 5.plazierte (!) Grütter beim Versuch Martin Krisam auszubremsen
gleich mit Vehemenz ins Kiesbett der Castrol-Kurve und verschenkt die Führung
in der Division 2. Dramatischer ist noch der nächste Ausrutscher,
denn der betrifft den 2.platzierten Pedrazza in der Nikki-Lauda Kurve.
Der Meisterschaftsführende rutscht zwar von der Strecke, kann
aber das Kiesbett vermeiden und mit gehörigem Rückstand als 7.
wieder auf die Strecke gehen. Die angepeilte Meisterschaft ist zu
diesem Zeitpunkt in allerhöchster Gefahr!
Andreas Tandl jagt den URD
Die Reihung in der 3.
Runde lautet Steiner mit erklecklichem Vorsprung vor der geschlossenen
Scuderia München Mannschaft von Krisam Sr., Tandl und Robl, dann dem
5.platzierten Hannes Gsell als schnellstem Div.2-Piloten, vor Seibold und
Pedrazza der sich wieder auf die Jagd nach vorne macht. Hinter ihm folgen
die Streithähne von gestern, Baumann und Zajelsnik, jedoch mit einer
deutlich den Gegebenheiten angepassten Fahrweise. Pfyl Foresti, Schneider,
Deflorian und Tandl Sr. komplettieren das Feld. Grüter macht sich
nach der Bergung seines vergrabenen Gefährts auch wieder auf den Weg
kassiert aber in der Folge eine Stop&Go-Strafe.
Robl vor dem Div.2-Führenden
Hannes Gsell
Diese Stop&Go wird
allerdings auch in dem Moment angezeigt als Marcel Steiner die Startgerade
herunterschießt . Im Zweifel, ob diese Anzeige ihn betrifft entscheidet
sich der Schweizer in der 6.Runde für einen Sicherheitsstop bei den
Kommissaren. “Ich wusste nicht genau ob ich gemeint war aber mit 40s Vorsprung
hab ich mich dann sicherheitshalber fürs Anhalten entschieden, statt
am Ende die schwarze Flagge zu bekommen”. Pedrazza ist als ärgster
Konkurrent in der Zwischenzeit wieder auf Platz 3 vorgekommen und
jagt Krisam, der seinen URD auf 2.Position liegend um den Kurs trägt.
In der Division 2 robbt sich Baumann auf der nassen Strecke an Gsell heran in der 7.Runde hängt er sich nach der Castrol-Kurve in den Windschatten des grasgrünen PRC und geht in der Anbremszone zur 2. Kurve am Divisionsführenden vorbei. Der versucht zwar in der folgenden Runde noch einmal am Ende der Startgerade zu kontern, rutscht dabei aber fast in den Kies ab und verlegt sich hinter dem enteilenden Baumann auf das Punktesammeln. Zeitgleich rutscht Krisams URD kurz von der Strecke ab, was dazu führt, daß Pedrazza und Tandl passieren können.
Aufgrund der immer feuchter werdenden Strecke entschließt sich die Rennleitung zur Verkürzung des Rennens. In der 10. Runde werden die Fahrer schließlich abgewunken. Marcel Steiner wahrt mit dem 2. Sieg in Österreich, trotz des eigentlich grundlosen Stopps zur Rennmitte, die Meisterschaftschance während Pedrazza seinen Dreher wieder gutmachen kann und den 2. Platz einfährt. 3. wird Andreas Tandl, der allerdings seinem Gefährt wie ein Rallycrosspilot nach einem Regenrennen entsteigt. “Ich bin bei Rennmitte kurz ins Grasgerutscht, dabei sind jede Menge Grassoden aufgewirbelt worden, der Schlamm ist mir bis unter den Helm gespritzt."
Der "Schlamm-Tandl"
In der Division 2 kann
Ralf Baumann seinen Sieg vom Vortag wiederholen und ist nun in der Divisionswertung
bis auf 2 Punkte auf Hannes Gsell aufgerückt, der hinter ihm den 2.Platz
belegt. Patrik Zajelsnik komplettiert das Podium, welches Franco Foresti
und Victoria Schneider knapp verfehlen.
Somit sind wir nach dem vorletzten Lauf der SCC in einer Ausgangsposition, die auch die obersten Formel1-Funktionäre nicht besser hätten hinkriegen können. Nach Abzug der Streichresultate hat Marcel Steiner nun mit 1Punkt(!!!) Vorsprung vor Pedrazza die Führung übernommen. Der Sieger des letzten Rennens in Hockenheim wird also auch die Meisterschaft gewinnen. In der Division 2 führt Hannes Gsell nur noch mit 2 Punkten vor Ralf Baumann, der kräftig aufgeholt hat. In beiden Divisionen kommen gleich jeweils mehrere Piloten für den 3.Platz in Betracht. Und auch in der Division 3 trennen Klaus Nesbach und Martin Krisam Sr. nur noch 2 Punkte.
Hockenheim wird somit zur Entscheidungsschlacht der SCC 2000...
Ergebnis
