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10.Saisonrennen in Spielberg am 1.10.2000


1: Castrol-Kurve
2: Gosser Kurve
3: Gösser Kurve
4: Nikki-Lauda Kurve
5: Gerhard Berger-Kurve
6: Jochen Rindt-Kurve
7: Mobilkom-Kurve

(Quelle: A1-Ring-Website)

 Das Feld


Titelkampf in der Steiermark: Steiner jagt Pedrazza
 

21 Wagen waren in Spielberg präsent, aber nur 16 waren nach Ende des freien Trainings noch rennbereit. In der Division 3 trat lediglich Martin Krisam Sr. an, da der noch in Brünn siegreiche Klaus Nesbach leider verhindert  und deswegen nicht genannt  war. In der Division 1 verkleinerte sich das Feld im freien Training durch eine defekte Kupplung im Martini von Hans Locher und einen Ventilschaden  im JAZ von Alexander Zajelsnik (mit anschließendem Motorbrand!)  zusätzlich. Der JAZ-Mugen von Josef Zajelsnik litt dagegen immer noch unter Zündaussetzern, genaso wie ein neu erworbener Osella-Alfa, so daß in diesem Team lediglich Patrik Zajelsnik die Familien-Flagge hochhalten konnte.
 


 

Nicht Walter sondern Robert Lechner (wie zuerst fälschlicherweise auf dieser Seite gemeldet - danke an Harald Ungar für die Korrektur!) testete am Donnerstag den URD-WSC. Dafür hatte die URD-Truppe den A1-Ring eigens angemietet. Grund war eine Standortbestimmung die die Truppe die den fast 500PS starken Wagen im Laufe der Saison permanent weiterentwickelte vornehmen wollte. Dabei erreichte Lechner mit einer 1:28.9 eine Zeit, die an diesem Wochenende keiner der SCC-Piloten unterbieten sollte.  Der Routinier Krisam nahm die Vorgabe des schnellen Formel-Piloten im WSC-Boliden gelassen hin. “Jetzt hab ich wenigstens ein optimal eingestelltes Fahrwerk. Nun kann ich mich ganz auf das Fahren einer schnellen Zeit konzentrieren.”


Ein Debut bekam die SCC an diesem Wochenende trotzdem noch zu sehen. Die 17 jährige, ehemalige Kart und Formel König-Pilotin Victoria Schneider bekam an diesem Wochenende von Renauer Motorsport das ehemalige Fahrzeug von Hannes Gsell gestellt,  um damit erste Erfahrungen im Sportwagenbereich zu sammeln. Die junge Österreicherin wollte mit diesem Schnuppereinsatz die Möglichkeiten für die nächste Saison abchecken, wo sie evtl. in der 2l-Division die gesamte Saison fahren möchte. Für ihren Einsatz am A1-Ring war jedoch aufgrund ihres Alters lediglich der Einsatz mit einem 1,6l Aggregat vom OSK erlaubt worden. Wer jedoch glaubte, das würde sie im fahrerischen Bereich hinter die anderen Piloten zurückwerfen, wurde schon im Training angenehm überrascht, wo die junge Rennamazone sich problemlos  im Mittelfeld der Division 2-Piloten einordnen konnte.

Training 1.Rennen

Im ersten Zeittraining machte Marcel Steiner mit einer Zeit von 1:30.826 klar, daß er sich durch nichts von der Jagd auf den in der Meisterschaft  führenden Pedrazza abbringen lassen wollte. Dieser belegte dahinter  als erster von 3 folgenden PRC-Piloten den gewohnten 2. Rang mit einer 1:32.042. Eine Sekunde dahinter belegte  Andreas Tandl die dritte Position vor Alexander Seibold, Josef Robl und Josef Pfyl. Martin Krisam Sr im URD trennte dann die beiden CN-Divisionen. In der kleinen Division bewies Patrick Zajelsnik  mit einer 1:40.984, daß er sich immer besser mit dem Osella-Alfa anfreunden konnte. Die folgenden Piloten in der kleinen Division, die an diesem Wochenende mit 9 Fahrzeugen ziemlich gut besetzt war, waren Grütter, Baumann, Payr und Tandl. Dahinter kam mit solider Leistung die Debutantin Schneider (wie gesagt, mit 1,6l-Motor), vor Foresti, dem Meisterschaftsführenden Gsell, der vom Srof-Team ein Chassis der neuesten Bauart gestellt bekam (das Chassis von A.Bakos vom Brünn-Meeting) und Deflorians Reynard am Abschluß des Feldes.

Das Rennen

Start zum Rennen: Marcel Steiner war wieder mal zu schnell für den Fotographen
& für Andreas Tandl ist das Rennen schon auf der Startposition beendet
 

Während beim Start bei trockener Strecke und etwa 15° einige Teilnehmer recht frühzeitig auf dem Gas zu stehen scheinen (die Rennleitung will jedoch später nichts von einem Frühstart wissen, daher sparen wir uns die Erwähnung von Namen), bleibt  Andreas Tandl auf seinem 3. Startplatz wie angewurzelt stehen. “Das Differential ist gebrochen, ich kann mir das auch nicht erklären.” gibt sich der Vorarlberger nach dem Rennen noch ziemlich geknickt. Das Feld drängt sich am stehengebliebenen grünen PRC vorbei  in Richtung erster Kurve. Marcel Steiner kann sich erwartungsgemäß vor Emanuel Pedrazza in Führung setzen und, man kann es vorwegnehmen, diese Position das ganze Rennen über behalten. In der ersten Kurve geht bis auf einen Ausrutscher von Josef Robl, der diesen einige Plätze in der Anfangsphase kostet , alles glatt. Anders in der 2.Kurve, wie Charley Grütter später erzählt: “Ich hatte beim Start einige Plätze gutgemacht, in der 2. Kurve bin ich aber mit dem URD von Martin Krisam Sr. aneinander geraten. Das hat mir die Karosserie so verbogen, daß diese unter das Rad geraten ist, so daß ich in der Gösser-Kurve anhalten musste. Ich bin ausgestiegen und habe diese dann wieder hinbiegen können . Beim Zurückfahren ist der Kotflügel aber wieder unter das Rad geraten und ich habe die Cockpit-Karosserie schließlich um den Hals baumeln gehabt. Es ist zum Haareraufen...”
 


Kampf in der Div.2: Payr führt vor Baumann und Zajelsnik, dahinter der Rest
In der 2. Runde ist das Feld noch dabei sich zu sortieren. Josef Robl macht verlorenen Boden gut und zieht in der 1.Kurve an Josef Pfyl vorbei. Ralf Baumann befindet sich nach dem Ausfall Grütters in einem Infight mit  Wolfgang Payr, der den Österreicher als vorläufigen Führenden in der kleinen Division zurücklässt. In der Folge schließt Zajelsnik, der im Startgetümmel seine Pole nicht ganz umsetzen konnte, zu Baumann auf und es kommt zu einem Zweikampf, der in der Folge noch für einiges an Diskussionsstoff sorgt. In der 3. Runde wird in der Castrol-Kurve beinhart angebremst,  was beide Piloten (zuerst Baumann und dann den ausweichenden Zajelsnik) ins Gras befördert. Während der PRC-Pilot jedoch weiterfahren kann verstopft das eingesammelte Gras den Kühler von Patrik Zajelsniks Osella, was schließlich aufgrund von steigenden Motortemperaturen zum Ausfall des Pole-Manns führt.
 


Beinhart gings zwischen Baumann & Zajelsnik zur Sache
 

In der 3. Runde lautet die Reihung Steiner vor Pedrazza, dahinter, mit schon deutlichem Abstand, Alexander Seibolds PRC, dann Josef Robl, Josef Pfyl und Martin Krisams URD. Dann folgte die Division 2 mit Payr und Baumann und dahinter ein Kampfpaket bestehend aus Franco Foresti, Franz Tandl, Hannes Gsell und Viktoria Schneider. Abgeschlossen wird das Feld vom Reynard von Renato Deflorian, der das Feld tapfer vor sich herjagd.

In der 4 Runde passiert Martin Krisam Sr. den Centenari von Josef Pfyl und macht sich auf die Verfolgung von Josef Robl. Dieser hat wiederum Mühe das Tempo von Alexander Seibold mitzugehen, der eine ungefährdete 3. Position innehat. Derweil mact Marcel Steiner durch forsche Überrundungen klar, daß er gedenkt die Maximalpunktzahl an diesem Tage einzufahren, während Pedrazza dahinter sich deutlich vorsichtiger bewegt. Der nächste Zwischenfall betrift Hannes Gsell, der in der folgenden Runde im oberen Streckenabschnitt zwischen der 2. Kurve und der Gösser-Kurve auf den  Dreck gerät und infolge des Ausrutschers sich einen Rückstand auf die Kampfgruppe einfängt.


Franz Tandls PRC nach dem Ausrutscher

In der 6. Runde laufen die beiden Leader auf diese Gruppe von Franco Foresti, Franz Tandl und Victoria Schneider auf. Nachdem Pedrazza Ende der ersten Kurve durchgeschlüpft ist versucht Tandl Sr. die freigewordene  Lücke zum Passieren Forestis zu nutzen, Dieser realisiert den neben ihm liegenden PRC zu spät und schon schepperts. Daraufhin drehen sich Tandl und Foresti ab, was die ehemalige Formel König Pilotin Schneider als lachende Dritte in die 3. Position bringt.  Zu Beginn des Rennens hatte sie aufgrund eines abgewürgten Motors noch die letzte Position belegt.  Hinter ihr kommt Foresti in seinem roten Argo als erster wieder in die Gänge und kann sich auf der dritten Position einreihen, während Tandl Senior nach dem Rennen mit dem entgangenen Dritten Platz hadert.


Martin Krisam Sr. holt auf Josef Robl auf und zieht in der Remus-Kurve vorbei (kl. Bild)

In den kommenden Runde bleibt die Spannung durch den Aufholkampf von Krisam gegenüber Robl erhalten. In der kleinen Division verliert der führende Payr dagegen immer mehr an Boden. Der PRC-Pilot hat aufgrund von Anpasungsschwierigkeiten in den ersten Runden die Bremsbalance seines Wagens etwas verstellt und seine hinteren Bremsbeläge runtergefahren. Seine vorderen Bremsen fangen nun an zu überhitzen und er hat daraufhin allerlei Mühe den Wagen auf der Strecke zu halten. Sein Teamchef, Pedrazza Sr., lässt später daraufhin etwas säuerlich die Bremsbalanceverstellung für den 2. Lauf ausbauen. Ralf Baumann kann schließlich an ihm vorbeiziehen und  nach einem Ausrutscher in der 10. Runde kann sich Payr lediglich auf dem 5.Divisionsplatz wieder einreihen, was die erstaunliche Victoria Schneider in die 2. Divisionsposition bringt. Ende der letzten Runde kommt Krisam Sr. dann Josef Robl bis auf wenige Meter nahe und kann schließlich in der 2. Kurve am Osellapiloten vorbeiziehen.


Podium 10.Lauf : Steiner vor Pedrazza und Seibold


Damit sind die Positionen belegt. Der Sieg geht an Marcel Steiner der damit die Punkte-Distanz auf Emanuel Pedrazza entscheidend verkürzt. Dieser wird 10s dahinter 2. während  weitere 45s dahinter Seibold als ungefährtdeter 3. die Ziellinie kreuzt, vor Krisam und Robl. In der Division 2 gewinnt Ralf Baumann mit Abstand das Rennen, was ihn im Kampf um den Divisionstitel bis auf 3 Punkte an Hannes Gsell wieder heranbringt. 2. wird die Sportwagen-Novizin Victoria Schneider mit ihrem PRC-Opel vor Franco Foresti. Kurz vor Ende der Meisterschaft schiebt sich das Feld also weiter zusammen. Ein spannende Ausgangsposition für das morgige, vorletzte Saisonrennen!


Ralf Baumann bringt sich durch den Sieg in der kleinen Division wieder ins Titelrennen

Ergebnis

Platz Nr. Div Fahrer Land Wagen Team Rd. Zeit
1 2 1 M.Steiner Martini MK77-BMW Equipe Bernoise 12 18:55.846
2 3 1 E.Pedrazza PRC SC99-BMW PRC Rennsport 12 19:06.566
3 7 1 A.Seibold PRC S94-BMW Seibold 12 19:51.819
4 51 3 M.Krisam Sn. URD-WSC-BMW Scuderia München 12 20:06.288
5 14 1 J.Robl Osella-BMW Scuderia München 12 20:12.295
6 4 1 J.Pfyl Centenari-Alfa Zeller Racing 12 20:12.869
7 35 2 R.Baumann PRC-Opel PST Racing 11 19:36.415
8 43 2 Victoria Schneider PRC-Opel Remus Racing 11 19:46.443
9 40 2 F.Foresti Argo-Alfa Foresti Racing 11 19:49.553
10 34 2 Hannes Gsell PRC-Opel Remus Racing 11 19:58.659
11 36 2 Wolfgang Payr PRC-Opel PRC Rennsport 11 19:58.919
12 31 2 R.Deflorian Reynard-Ford Deflorian Racing 10 19:25.408
13 38 2 F.Tandl PRC-Opel Tandl Racing 9 16:58.919
14 39 2 P.Zajelsnik Osella-Alfa JAZ-Competition 4 7:37.316
15 41 2 Charley Grütter PRC-Alfa Sacher Racing 1 3:05.131
16 12 1 A.Tandl PRC S94-BMW Scuderia München 0 -

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