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4.Runde am Salzburgring 4.6.2000
AUT

mit weiteren Fotos von Roland Neumann (IGMM-Media)

Mit den beiden Startern Kurt Iseli und Walter Fuchs wurde das am Samstag geschrumpfte Feld  wieder etwas aufgefüllt. Die drei Protagonisten des Startunfalls vom Samstag mußten allerdings einpacken, was unter anderem dazu führte, daß Martin Krisam Sr. wieder zu einer Solofahrt in der Division 3 antreten dürfte. Dagegen bekamen Deflorian, Tandl Sr. und Foresti ihre Wagen wieder flott.

Das Training:

In der Division 1 eroberte analog zu Varano Emanuel Pedrazza die Pole im 2.Lauf. Der Österreicher war dabei mit 1:21,414´´ um nur eine Zehntel schneller als Marcel Steiner. Überraschender Dritter war dann schon der Schweizer Walter Fuchs im silber-gelben PRC mit BMW-Power, der sich knapp eine Sekunde vor Josef Pfyl plazieren konnte, der wie gewohnt bester Alfa-Pilot im Feld war. Krisam Sr. konnte sich dahinter vor seinem Wiedersacher vom Samstag, Alexander Seibold, plazieren.

In der 2l-Division kam es zu einem Drama für das kleine Frankonia-Team. Man hatte durch Laubsägearbeiten am Chassis die Überhitzungsprobleme beseitigen können, was Michael Kühnel gleich mit einer 1:30,766´´ quittierte, die für die Div.2-Pole ausgereicht hätte. In der Runde darauf flog er jedoch in der Nocksteinkehre so vehement in die Reifenstapel, daß gleich ein kurzer ambulanter Aufenthalt nötig wurde. Den weiß-rot-blauen Boliden, dem fast die ganze linke Seite zerfetzt wurde, wird man vermutlich die nächste Zeit erst mal nicht mehr an der Strecke sehen können.


Erst Division 2-Pole, dann Crash - der Frankonia-Lucchini

Auf diese Weise belegte Gaststarter Kurt Iseli die beste Div.2 Startposition, gefolgt von Hannes Gsell und Wolfgang Payr.
 

Das Rennen:

Insgesamt 16 Wagen am Start. Alles sah nach einer Wiederholung des Duells vom Vortag aus, jedoch nachdem die Startampel auf Grün gesprungen war brach dem beschleunigendem Marcel Steiner eine Antriebswelle an seinem Martini. Der Schweizer kam zwar noch vom Fleck, hob aber gleich die Hand um das Problem seinen Hintermännern anzuzeigen und sich dann auf die Schleichfahrt zurück zur Box zu machen.


Start zum Rennen: Pedrazza vor Fuchs, Seibold und Krisam, dahinter fighten Robl und Ehrat

Derweil blies Pedrazza vorneweg zur Flucht, gefolgt vom Schweizer Fuchs, und den beiden Deutschen Seibold und Krisam. Der direkt hinter Steiner plazierte Josef Pfyl war in der Startphase das Opfer von dessen Defekt geworden und hatte die beiden Startreihen hinter sich passieren lassen müssen. Unvermittelt fand er sich in einer Kampfgruppe mit Josef Robl und Manni Ehrat wieder, die sich herzhaft um den 5.Platz balgte.

Martin Krisam Sr. hatte wohl an diesem Tag mangels Konkurrenz in der Division 3 beschlossen sich auf einen Platz weiter vorne im Feld zu konzentrieren. Jedenfalls konnte er in der 4. Runde zuerst Alexander Seibold und in der 6. dann auch Walter Fuchs im PRC  kassieren. "Wir haben am URD den Heckflügel für dieses Rennen ein wenig flacher (nicht steiler!!) gestellt. Das ist aber in den schnellen Kurven hier am Salzburgring immer ein Eiertanz" erklärte Harald Ungar von URD später die verbesserte Performance des blauen Wagens

Krisam Sr. hat sich vor Fuchs auf den 2. Platz geschoben
... und liegt eine Runde später schon deutlich vor Fuchs und Seibold

In der Kampfgruppe dahinter kam es in der 5. Runde zur Entscheidung: Josef Robel und Manni Ehrat flogen beide parallel auf die Schikane am Ende der Start-&Zielgerade zu. "Ich war innen, also auf der besseren Linie", gab Robel hinterher zu Protokoll, " Als ich in den Rückspiegel gesehen habe, habe ich nur noch Kies fliegen sehen. Da dacht ich mir: ` jetzt nur noch Vollgas und weg hier! ´ ". Diesen Gedanken konnte Manni Ehrat jedoch nicht mehr fassen. Nach dem Ausritt schleppte er seinen Wagen zwar noch an die Box musste aber danach aufgeben.


Josef Robl im hellblauen Osella konnte sich in der Kampfgruppe dahinter durchsetzen.

In der Zwischenzeit bahnte sich an der Spitze ein kleines Drama an. Pedrazza hatte etwa ab Mitte des Rennens keine vernünftig trennende Kupplung mehr zur Verfügung, was seinen Vorwärtsdrang schon etwas einengte. Zu allem Überfluß versagte gegen Rennende auch noch die Schaltung ihren Dienst. "Ich hatte nur noch den 5.Gang zur Verfügung, und habe mir gedacht hoffentlich hält der wenigstens noch". Matin Krisam im URD dahinter wurde erst relativ spät gewahr, daß sein Gegner Probleme hatte." ich dachte erstmal ich fahre das Rennen nach Hause, als ich dann aber gemerkt habe, daß er Probleme mit der Kupplung hatte, habe ich noch mal angegriffen".

Nur 2 Runden hatte Krisam für die Aufholjagd zur Verfügung. Am Ende reichte es aber doch noch für den Österreicher im PRC. "2 Runden mehr und ich hätte ihn gekriegt" war sich Krisam sicher. Angesichts des knappen Rückstands hätte wohl auch eine gereicht, wie auf dem Foto unten zu sehen ist.


Kurz vor Schluß: Krisam Sr. jagt den waidwunden PRC von Pedrazza.

Der Österreicher war nachher überglücklich, daß er den Sieg noch sichern konnte. Mit dem Erfolg übernahm er auch die provisorische Tabellenführung, die allerdings die Streichresultate noch nicht berücksichtigt. Mit dem überraschend guten Abschneiden des URD-WSC hat die zusammengewürfelte Truppe von URD und Schuderia München allerdings bewiesen, daß beide Oldies, Fahrer und Wagen, noch für Gesamtsiege gut sein können, wenn alles zusammenkommt. Walter Fuchs im PRC-BMW schließlich konnte seinen Start mit einer makellosen 3.Platz krönen. Vielleicht überlegt er sich ja doch noch eine weitergehende Teilnahme an der SCC ? Eine Bereicherung wäre der silber-gelbe Wagen mit Sicherheit.

Die 2l-Division: Durch das von Steiner verursachte Chaos am Start wurde auch dieses Feld in Folge durcheinandergewürfelt. Hauptprofitierender war Wolfgang Payr, der schon in der 2.Runde die kleine Klasse anführte, gefolgt von Ralph Baumann, Hannes Gsell und Kurt Iseli, der die meisten Plätze verloren hatte. Franco Foresti steuerte dagegen wieder früh die Box an: "Fehlzündungen, wie im 1. Lauf. Ein Wochende zum Vergessen !",resümierte der Schweizer.


Kurz nach dem Start in Div.2: Baumann fightet noch gegen Payr, dahinter jagt Gsell im PRC den Osella von Iseli

Die Reihung an der Spitze hatte auch bis zur 8. Runde Bestand, dann begann der Motor von Baumann vermehrt an Fehlzündungen zu leiden, die ein Weiterfahren unmöglich machten. Gsell erbte den 2. Platz, gefolgt von dem 10s dahinter einlaufenden Iseli, der den 3. Klassenplatz erreichte. Eine überzeugende Vorstellung lieferte dagegen wieder Wolfgang Payr ab, gegen dessen PRC-Opel auch im 2. Rennen kein Kraut gewachsen war. Am Ende des Rennens konnte der F3-Pilot sogar noch Hans Locher im klassenhöheren Martini-Alfa abfangen.

Zum Abschluß noch die Portraits der beiden erfolgreichsten Fahrer des Wochenendes: der eine hat ein starkes Debut in der kleinen Divison gegeben und der andere die (provisorische - wegen der Streichresultate) Tabellenführung übernommen. Die Meisterschaft in der großen Klasse wird langsam spannend, während in der kleinen Klasse noch alles offen ist.


Die Sieger des 4.Laufs: Wolfgang Payr (Div.2) und Emanuel Pedrazza

Ergebnis:

Platz Nr. Div Fahrer Land Wagen Team Rd. Zeit
1 3 1 E.Pedrazza PRC SC99-BMW PRC Rennsport 12 17:08,0
2 51 3 M.Krisam Sn. URD-WSC-BMW Scuderia München 12 17:10,0
3 15 1 W.Fuchs PRC-BMW RCU/33 12 17:15,0
4 7 1 A.Seibold PRC S94-BMW Seibold 12 17:18,0
5 14 1 J.Robl Osella-BMW Scuderia München 12 17:34,0
6 4 1 J.Pfyl Centenari-Alfa Zeller Racing 12 17:35,0
7 5 1 W.Payr PRC S2000 PRC Rennsport 12 18:03,1
8 36 2 H.Locher Martini-Alfa Martini-Alfa 12 18:03,4
9 34 2 H.Gsell PRC-Opel Renauer Motorsport 11 17:55,0
10 33 2 K.Iseli Osella PA16 Alfa Equipe Berniose 11 18:05,0
11 31 2 R.Deflorian Reynard-Ford Deflorian Racing 10 17:45,0
12 35 2 R.Baumann PRC-Opel PST Racing 9 Elektrik
13 10 1 H.Ehrat PRC-BMW PRC Rennsport 6 Dreher
14 40 2 F.Foresti Argo-Alfa Foresti Racing 2 Elektrik