24 gemeldete Fahrzeuge für den Salzburgring. Das verspricht noch mehr Action als wie in Varano, wo zwar die Fahrzeuge in etwas spärlicher Anzahl vertreten waren, die Rennen aber erstklassig verliefen. 2 Fahrzeuge sind allerdings nur für das Sonntagsrennen gemeldet: Der PRC Nr. 15 von Walter Fuchs und der Osella Nr.33 von Kurt Iseli starten nur in der Schweizer Meisterschaft, zu der nur der Lauf am Sonntag zählt. In der 3l Division starten als Ergänzung zu Varano der in Italien noch verhinderte Osella von Josef Robl und ein weiterer Gaststarter auf einem PRC.
Die kleine 2l-Division sieht gar 4 zusätzliche Starter im Feld. Wenn an der Spitze wieder so ein enges Rennen wie in den Apenninen abläuft, dann darf man sich auf der Hochgeschwindigkeitspiste von Salzburg auf etwas gefasst machen. Die Division 3 der Rennfahrzeuge schließlich soll mit 5 Fahrzeugen an den Start gehen. Martin Krisam Sr. darf sich also auf zusätzliche Konkurrenz für seinen URD-WSC freuen. Ebenso wie Dr. Klaus Nesbach im Stealth der in Italien noch durch die Kinderkrankheiten seines Boliden zu lang an die Box gefesselt war. In Salzburg kann man den Traum-Renner hoffentlich öfters auf der Strecke bewundern:
ST.NR. BEWERBER FAHRER
FAHRZEUG LAND
DIVISION 1 2 Equipe Bernoise
Steiner Marcel
Martini-BMW CH
DIVISION 2 31 Deflorian Racing
Deflorian Renato Reynard
Ford A
DIVISION 3 51 Scuderia München
Krisam Martin sen. URD-BMW
D
|
Das Training
Leider fehlte dann ausgerechnet der Stealth in Salzburg. Der Motorschaden aus dem Training im Varano hinderte die Mannschaft von Nesbach Racing den Wagen auf der ihm eigentlich zusagenden Hochgeschwindigkeitsstrecke einzusetzen. Auch der Argo von Florian Schnitzenbaumer blieb dem Meeting fern. Entschuldigt war auch der Ungar Andreas Bakos: "Wir haben diese Saison schon 3 Chassis aufgebaut, aber das von Andreas ist noch nicht fertig geworden" erklärte dessen designierter Teamchef Szabo Zsoltan in Salzburg.
Und die Liste der antretenden Piloten verkleinerte sich dann noch mit jeder weiteren Trainingsviertelstunde: die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Salzburg fing an ihre Opfer zu fordern - glücklicherweise nur auf der Materialseite. Diverse Motor-, Reifen- und sonstige Schäden sogten dafür daß nach dem ersten Zeittraining nur mehr 18 Piloten für das Rennen übrig blieben.
Die schnellste Trainingszeit
in der Div.1 fuhr Marcel Steiner mit einer 1:22,126 in den letzten Minuten
des freien Trainings heraus, nachdem Emanuel Pedrazza fast die gesamte
Zeit vorher die Pole innegehabt hatte, Dahinter plazierte sich Andreas
Tandl vor Josef Pfyl im Centenari.
In der Division 2 konnte
Neueinsteiger Wolgang Payr im PRC mit einem frisch aufgebauten Opel-Motor
und einer 1:29,494 brillieren, dahinter setzte sich Matthias Kühnel
im 3l-12Ventiler Alfa vor Hannes Gsell und Ralph Baumann durch. Die dazwischen
eingeschlossenen Division 1- Piloten sollen an dieser Stelle mal gnädig
verschwiegen werden..
Div. 2-Polesetter Wolfgang
Payr
Das Rennen
18 Fahrzeuge am Start, doch binnen Sekunden sollten es noch weniger werden: Steiner und Pedrazza kommen gut mit durchdrehenden Rädern weg, doch der dahinter befindliche Andreas Tandel bleibt wie angewurzelt stehen. Ob er den Wagen abgewürgt hätte? "Dann hätten wir ihn auch schon längst abgewürgt" ist von seiner Mannschaft zu erfahren. Ein Defekt im Getriebe sorgt dafür, daß die gute Trainingsposition für die Katz ist. Der dahinter befindliche Alexander Seibold kann sich noch an Tandel vorbeimogeln, als jedoch Walter Forster das selbe versucht wird er von Helmut Bross auf die Schaufel genommen und in die Leitplanke geschoben. Die Rennleitung macht das einzig richtige und lässt sofort die roten Fahnen raushängen - Rennabbruch!!
1. Start - Hier wurden schon
die roten Flaggen geschwenkt
Deflorians Reynard strandet in der Nockensteinkehre |
Noch bevor das Feld die
Schikane am Ende der Start- und Zielgerade erreicht werden die roten Tücher
geschwenkt. Das allseits befürchtete Chaos an diesem neuralgischen
Punkt bleibt somit aus. Unabhängig vom ganzen Troubel fällt der
Reynard von Renato Deflorian einem 50pf-Defekt zum Opfer. Die Rückholfeder
des Gaszugs bricht - glücklicherweise nicht bei Vollgas. Für
den Ford-befeuerten Boliden ist das Rennen somit schon in der ersten richtigen
Kuve beendet.
Damit bleiben beim ersten Startversuch 4 Wagen auf der Strecke. 14 nehmen dann den 2. Versuch über die um eine Runde verkürzte Distanz in Angriff, was das Feld wieder auf die Dimensionen von Varano schrumpfen lässt. |
Beim 2. Start geht alles
glatt
Gewarnt durch die vorangehenden Vorkommnisse gehen alle Piloten diszipliniert durch die erste Kurve. Marcel Steiner gelingt es auch beim 2. Start seine Pole zu verteidigen, jedoch nimmt Emanuel Pedrazza den Fehdehandschuh auf und macht sich sofort auf die Verfolgung des weißen Martini. Den als 3. startenden Josef Pfyl nehmen sich der Reihe nach Alexander Seibold und dann Martin Krisam Sr. im URD vor, was den Schweizer schon in der 3. Runde auf Platz 5 zurückfallen lässt.
Das ganze Rennen über
kämpfen Steiner & Pedrazza um die Führung
Die beiden vorneweg fahrenden Piloten machen das Rennen zu ihrer Show. Nur durch wenige Meter getrennt pflügen beide um den Kurs. Dabei ist der 2.plazierte Österreicher mit einer anderen Reifenstrategie unterwegs. "Ich hatte härtere Reifen aufgezogen, da ich damit gegen Ende des Rennens mehr Reserven als Steiner haben würde" gibt Pedrazza hinterher zu Protokoll. Gefolgt wird das Kampfpaar von einem weiteren Duett in dem Martin Krisam Sr. den drittplatzierten Alexander Seibold im PRC bedrängt. Der bedient sich der unterschiedlichen Fahrzeugeigenschaften um den ehemaligen Gruppe C-Boliden hinter sich zu halten: "Beim Anbremsen der Kurven habe ich aufgrund des leichteren Wagens immer 100m gutmachen können. Auf den Geraden hat Krisam dann aufgrund der Mehrleistung immer die Distanz wettmachen können aber vorbeigekommen ist er dann trotzdem nicht" .
Seibold & Krisam
Sr. kämpfen um Platz 3
In der 9. Runde kämpft sich Manni Ehrat ebenfalls an Josef Pfyl vorbei und belegt daduch den 5. Platz. Derweil laufen Steiner und Pedrazza auf einige zu überrundende Fahrer auf, wobei sich das Rennen dann entscheidet. Denn der Schweizer kommt zügiger durch die Nachzügler hindurch als der Österreicher. Zwar kontert dieser gegen Ende des Rennens noch einmal mit der schnellsten Rennrunde, jedoch mehr als ein Aufschließen auf den Gegner ist nicht drin. "Er hat heute alle Runden geführt und ist zügiger durch die Überrundeten gekommen, von daher hat er den Sieg heute klar verdient" gibt sich Pedrazza am Ende des Rennens einsichtig.
Division 2: In der 1. Runde
kämpfen Baumann, Kühnel und Gsell um den 2. Platz, während
Payr vorne schon enteilt ist.
In der kleinen Division
ist die Führung dagegen schon früh entschieden. Der gut gehende
PRC von Wolfgang Payr kann schon gegen Anfang des Rennens eine große
Lücke zwischen sich und die Verfolger reißen, und wird von denen
in Folge nur noch als entfernter Punkt wahrgenommen werden. In der ersten
Runde sortieren sich Matthias Kühnel im Lucchini, sowie Ralf Baumann
& Hannes Gsell im PRC in dieser Reihenfolge aus. Kühnel wird jedoch
von außer Rand und Band geratenen Motortemperaturen daran gehindert
sich auf die Jagd nach Payr zu machen und bestreitet den Rest des Rennens
im Schongang. In der Folge kann sich Hannes Gsell in der 2. Rennhälfte
noch an Ralf Baumann vorbeischieben, jedoch ist auf der Jagd nach Kühnel
dann Schluß. Am Ende trennen den Österreicher im gelben PRC
und den Nürnbeger im kochenden Lucchini nur 1 Sekunde, womit letzterer
seine Position knapp verteidigen kann. Trotzdem kann dieser sich in Folge
kaum über seinen 2.Platz freuen. "Mir wäre ein herausgekämpfter
2. Platz lieber, als einer wie dieser heute, wo mir die Motortemperaturen
keinen Platz für eine schnelle Fahrweise gelassen haben" hadert der
Deutsche später noch mit seinem Schicksal.
Dagegen kann Wolgang
Payr einen sicheren Divisionssieg einfahren und in der Folge noch Hans
Locher im divisions-höheren Martini-Alfa hinter sich lassen.
Somit bleibt dies ein Rennen, in welchem die Taktik das bestimmende Element wurde. Zweikämpfe wie in Varano blieben aus, aber auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke wie dem Salzburgring ist Motorleistung halt mehr gefragt, wie fahrerisches Können. Dennoch wurde man vom Zweikampf der beiden Erstplazierten gut unterhalten, die damit ihre Ambitionen auf den Titel unterstrichen haben dürften. Sehr warscheinlich, daß der Meister der SCC2000 unter diesen beiden Piloten ausgemacht wird.
Emanuel Pedrazza und Marcel
Steiner
Platz | Nr. | Div | Fahrer | Land | Wagen | Team | Rd. | Zeit |
1 | 2 | 1 | M.Steiner | Martini MK77-BMW | Equipe Berniose | 11 | 15:21,6 | |
2 | 3 | 1 | E.Pedrazza | PRC SC99-BMW | PRC Rennsport | 11 | 15:21,9 | |
3 | 7 | 1 | A.Seibold | PRC S94-BMW | Seibold | 11 | 15:58,4 | |
4 | 51 | 3 | M.Krisam Sn. | URD-WSC-BMW | Scuderia München | 11 | 16:00,6 | |
5 | 10 | 1 | H.Ehrat | PRC-BMW | PRC Rennsport | 11 | 16:07,2 | |
6 | 4 | 1 | J.Pfyl | Centenari-Alfa | Zeller Racing | 11 | 16:10,4 | |
7 | 14 | 1 | J.Robl | Osella-BMW | Scuderia München | 11 | 16:26,5 | |
8 | 36 | 2 | W.Payr | PRC S2000 | PRC Rennsport | 11 | 16:53,2 | |
9 | 5 | 1 | H.Locher | Martini-Alfa | Equipe Berniose | 10 | 15:36,0 | |
10 | 32 | 2 | M.Kühnel | Lucchini Alfa | Frankonia Racing | 10 | 15:46,3 | |
11 | 34 | 2 | H.Gsell | PRC-Opel | Renauer Motorsport | 10 | 15:48,6 | |
12 | 35 | 2 | R.Baumann | PRC-Opel | PST Racing | 10 | 15:59,1 | |
13 | 40 | 2 | F.Foresti | Argo-Alfa | Foresti Racing | 2 | Elektrik | |
14 | 12 | 1 | A.Tandl | PRC-S94-BMW | Scuderia München | 0 | Antriebswelle | |
15 | 56 | 3 | W.Forster | PRC-BMW | Forster | 0 | Unfall | |
16 | 31 | 2 | R.Deflorian | Reynard-Ford | Deflorian Racing | 0 | Gaszug | |
17 | 38 | 2 | F.Tandl | PRC-Opel | Tandl Racing | 0 | Elektrik | |
18 | 16 | 1 | H.Bross | PRC-BMW | PRC Rennsport | 0 | Unfall |