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3.Runde am Salzburgring 3.6.2000
AUT

Salzburgring

24 gemeldete Fahrzeuge für den Salzburgring. Das verspricht noch mehr Action als wie in Varano, wo zwar die Fahrzeuge in etwas spärlicher Anzahl vertreten waren, die Rennen aber erstklassig verliefen. 2 Fahrzeuge sind allerdings nur für das Sonntagsrennen gemeldet: Der PRC Nr. 15 von Walter Fuchs und der Osella Nr.33 von Kurt Iseli starten nur in der Schweizer Meisterschaft, zu der nur der Lauf am Sonntag zählt. In der 3l Division starten als Ergänzung zu Varano der in Italien noch verhinderte Osella von Josef Robl und ein weiterer Gaststarter auf einem PRC.

Die kleine 2l-Division sieht gar 4 zusätzliche Starter im Feld. Wenn an der Spitze wieder so ein enges Rennen wie in den Apenninen abläuft, dann darf man sich auf der Hochgeschwindigkeitspiste von Salzburg auf etwas gefasst machen. Die Division 3 der Rennfahrzeuge schließlich soll mit 5 Fahrzeugen an den Start gehen. Martin Krisam Sr. darf sich also auf zusätzliche Konkurrenz für seinen URD-WSC freuen. Ebenso wie Dr. Klaus Nesbach im Stealth der in Italien noch durch die Kinderkrankheiten seines Boliden zu lang an die Box gefesselt war. In Salzburg kann man den Traum-Renner hoffentlich öfters auf der Strecke bewundern:

Stealth B6 Sport


ST.NR. BEWERBER FAHRER FAHRZEUG LAND

DIVISION 1

2 Equipe Bernoise       Steiner Marcel           Martini-BMW     CH
3 PRC Rennsporttechnik  Pedrazza Emanuel         PRC-SC99 BMW    A
4 Jo Zeller Racing      Pfyl Josef               Centenari-ALFA  CH
5 Equipe Bernoise       Locher Hans              Martini-ALFA    CH 
7 Seibold Autosport     Seibold Alexander        PRC-S94 BMW     D
9 Bross Racing          Helmut Bross             PRC S93-BMW     D
10 PRC Rennsporttechnik Ehrat Manni              PRC-S97 BMW     CH
11 PRC Rennsporttechnik „Tessitore“              PRC-S97 BMW     A
12 Scuderia München     Tandl Andreas            PRC-S94 BMW     A
14 Scuderia München     Robl Josef               Osella-BMW      D
15 FRC Schweiz          Fuchs Walter             PRC-BMW         CH
 

DIVISION 2

31 Deflorian Racing     Deflorian Renato         Reynard Ford    A
32 Frankonia Racing     Kühnel Matthias          Lucchini Alfa   D
33 Equipe Bernois       Iseli Kurt               Osella-ALFA     CH
34 Remus Racing         Gsell Hannes             PRS-S Opel      A
35 PST Racing           Baumann Ralph            PRC-S Opel      D
36 PRC Rennsporttechnik Payr Wolfgang            PRS-S 2000      A
38 PRC Rennsporttechnik Tandl Franz              PRC-S 2000      A
39 Zajelsnik            Zajelsnik Patrick        Osella-ALFA     D
40 Foresti Racing       Foresti Franco           ARGO-ALFA       CH

DIVISION 3

51 Scuderia München     Krisam Martin sen.       URD-BMW          D
52 Nesbach Racing       Dr. Nesbach Klaus        Stealth B6 Sport D
53 Zajelsnik            Zajelsnik Josef          JAZ-Mugen        D
54 Action Racing        Schnitzenbaumer Florian  ARGO Cosworth    D
56                      FORSTER WALTER           PRC-BMW          D

Das Training

Leider fehlte dann ausgerechnet der Stealth in Salzburg. Der Motorschaden aus dem Training im Varano hinderte die Mannschaft von Nesbach Racing den Wagen auf der ihm eigentlich zusagenden Hochgeschwindigkeitsstrecke einzusetzen.  Auch der Argo von Florian Schnitzenbaumer blieb dem Meeting fern. Entschuldigt war auch der Ungar Andreas Bakos: "Wir haben diese Saison schon 3 Chassis aufgebaut, aber das von Andreas ist noch nicht fertig geworden" erklärte dessen designierter Teamchef Szabo Zsoltan in Salzburg.

Und die Liste der antretenden Piloten verkleinerte sich dann noch mit jeder weiteren Trainingsviertelstunde: die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Salzburg fing an ihre Opfer zu fordern - glücklicherweise nur auf der Materialseite. Diverse Motor-, Reifen- und sonstige Schäden sogten dafür daß nach dem ersten Zeittraining nur mehr 18 Piloten für das Rennen übrig blieben.

Die schnellste Trainingszeit in der Div.1 fuhr Marcel Steiner mit einer 1:22,126 in den letzten Minuten des freien Trainings heraus, nachdem Emanuel Pedrazza fast die gesamte Zeit vorher die Pole innegehabt hatte, Dahinter plazierte sich Andreas Tandl vor Josef Pfyl im Centenari.
In der Division 2 konnte Neueinsteiger Wolgang Payr im PRC mit einem frisch aufgebauten Opel-Motor und einer 1:29,494  brillieren, dahinter setzte sich Matthias Kühnel im 3l-12Ventiler Alfa vor Hannes Gsell und Ralph Baumann durch. Die dazwischen eingeschlossenen Division 1- Piloten sollen an dieser Stelle mal gnädig verschwiegen werden..


Div. 2-Polesetter Wolfgang Payr

Das Rennen

18 Fahrzeuge am Start, doch binnen Sekunden sollten es noch weniger werden: Steiner und Pedrazza kommen gut mit durchdrehenden Rädern weg, doch der dahinter befindliche Andreas Tandel bleibt wie angewurzelt stehen. Ob er den Wagen abgewürgt hätte? "Dann hätten wir ihn auch schon längst abgewürgt" ist von seiner Mannschaft zu erfahren. Ein Defekt im Getriebe sorgt dafür, daß die gute Trainingsposition für die Katz ist. Der dahinter befindliche Alexander Seibold kann sich noch an Tandel vorbeimogeln, als jedoch Walter Forster das selbe versucht wird er von Helmut Bross auf die Schaufel genommen und in die Leitplanke geschoben. Die Rennleitung macht das einzig richtige und lässt sofort die roten Fahnen raushängen - Rennabbruch!!


1. Start - Hier wurden schon die roten Flaggen geschwenkt



Deflorians Reynard strandet in der Nockensteinkehre
Noch bevor das Feld die Schikane am Ende der Start- und Zielgerade erreicht werden die roten Tücher geschwenkt. Das allseits befürchtete Chaos an diesem neuralgischen Punkt bleibt somit aus. Unabhängig vom ganzen Troubel fällt der Reynard von Renato Deflorian einem 50pf-Defekt zum Opfer. Die Rückholfeder des Gaszugs bricht -  glücklicherweise nicht bei Vollgas. Für den Ford-befeuerten Boliden ist das Rennen somit schon in der ersten richtigen Kuve beendet. 
Damit bleiben beim ersten Startversuch 4 Wagen auf der Strecke. 14 nehmen dann  den 2. Versuch über die um eine Runde verkürzte Distanz in Angriff, was das Feld wieder auf die Dimensionen von Varano schrumpfen lässt. 


Beim 2. Start geht alles glatt

Gewarnt durch die vorangehenden Vorkommnisse gehen alle Piloten diszipliniert durch die erste Kurve. Marcel Steiner gelingt es auch beim 2. Start seine Pole zu verteidigen, jedoch nimmt Emanuel Pedrazza den Fehdehandschuh auf und macht sich sofort auf die Verfolgung des weißen Martini. Den als 3. startenden Josef Pfyl nehmen sich der Reihe nach Alexander Seibold und dann Martin Krisam Sr. im URD vor, was den Schweizer schon in der 3. Runde auf Platz 5 zurückfallen lässt.


Das ganze Rennen über kämpfen Steiner & Pedrazza um die Führung

Die beiden vorneweg fahrenden Piloten machen das Rennen zu ihrer Show. Nur durch wenige Meter getrennt pflügen beide um den Kurs. Dabei ist der 2.plazierte Österreicher mit einer anderen Reifenstrategie unterwegs. "Ich hatte härtere Reifen aufgezogen, da ich damit gegen Ende des Rennens mehr Reserven als Steiner haben würde" gibt Pedrazza hinterher zu Protokoll. Gefolgt wird  das Kampfpaar von einem weiteren Duett in dem Martin Krisam Sr. den drittplatzierten  Alexander Seibold im PRC  bedrängt. Der bedient sich der unterschiedlichen Fahrzeugeigenschaften um den ehemaligen Gruppe C-Boliden hinter sich zu halten: "Beim Anbremsen der Kurven habe ich aufgrund des leichteren Wagens immer 100m gutmachen können. Auf den Geraden hat Krisam dann aufgrund der Mehrleistung immer die Distanz wettmachen können aber vorbeigekommen ist er dann trotzdem nicht" .


 Seibold & Krisam Sr. kämpfen um Platz 3

In der 9. Runde kämpft sich Manni Ehrat ebenfalls an Josef Pfyl vorbei und belegt daduch den 5. Platz. Derweil laufen Steiner und Pedrazza auf einige zu überrundende Fahrer auf, wobei sich das Rennen dann entscheidet. Denn der Schweizer kommt zügiger durch die Nachzügler hindurch als der Österreicher. Zwar kontert dieser gegen Ende des Rennens noch einmal mit der schnellsten Rennrunde, jedoch mehr als ein Aufschließen auf den Gegner ist nicht drin. "Er hat heute alle Runden geführt und ist zügiger durch die Überrundeten gekommen, von daher hat er den Sieg heute klar verdient" gibt sich Pedrazza am Ende des Rennens einsichtig.


Division 2: In der 1. Runde kämpfen Baumann, Kühnel und Gsell um den 2. Platz, während Payr vorne schon enteilt ist.

In der kleinen Division ist die Führung dagegen schon früh entschieden. Der gut gehende PRC von Wolfgang Payr kann schon gegen Anfang des Rennens eine große Lücke zwischen sich und die Verfolger reißen, und wird von denen in Folge nur noch als entfernter Punkt wahrgenommen werden. In der ersten Runde sortieren sich Matthias Kühnel im Lucchini, sowie Ralf Baumann & Hannes Gsell im PRC in dieser Reihenfolge aus. Kühnel wird jedoch von außer Rand und Band geratenen Motortemperaturen daran gehindert sich auf die Jagd nach Payr zu machen und bestreitet den Rest des Rennens im Schongang. In der Folge kann sich Hannes Gsell in der 2. Rennhälfte noch an Ralf Baumann vorbeischieben, jedoch ist auf der Jagd nach Kühnel dann Schluß. Am Ende trennen den Österreicher im gelben PRC und den Nürnbeger im kochenden Lucchini nur 1 Sekunde, womit letzterer seine Position knapp verteidigen kann. Trotzdem kann dieser sich in Folge kaum über seinen 2.Platz freuen. "Mir wäre ein herausgekämpfter 2. Platz lieber, als einer wie dieser heute, wo mir die Motortemperaturen keinen Platz für eine schnelle Fahrweise gelassen haben" hadert der Deutsche später noch mit seinem Schicksal.
Dagegen kann Wolgang Payr einen sicheren Divisionssieg einfahren und in der Folge noch Hans Locher im divisions-höheren Martini-Alfa hinter sich lassen.

Somit bleibt dies ein Rennen, in welchem die Taktik das bestimmende Element wurde. Zweikämpfe wie in Varano blieben aus, aber auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke wie dem Salzburgring ist Motorleistung halt mehr gefragt, wie fahrerisches Können. Dennoch wurde man vom Zweikampf der beiden Erstplazierten gut unterhalten, die damit ihre Ambitionen auf den Titel unterstrichen haben dürften. Sehr warscheinlich, daß der Meister der SCC2000 unter diesen beiden Piloten ausgemacht wird.


Emanuel Pedrazza und Marcel Steiner


Platz Nr. Div Fahrer Land Wagen Team Rd. Zeit
1 2 1 M.Steiner Martini MK77-BMW Equipe Berniose 11 15:21,6
2 3 1 E.Pedrazza PRC SC99-BMW PRC Rennsport 11 15:21,9
3 7 1 A.Seibold PRC S94-BMW Seibold 11 15:58,4
4 51 3 M.Krisam Sn. URD-WSC-BMW Scuderia München 11 16:00,6
5 10 1 H.Ehrat PRC-BMW PRC Rennsport 11 16:07,2
6 4 1 J.Pfyl Centenari-Alfa Zeller Racing 11 16:10,4
7 14 1 J.Robl Osella-BMW Scuderia München 11 16:26,5
8 36 2 W.Payr PRC S2000 PRC Rennsport 11 16:53,2
9 5 1 H.Locher Martini-Alfa Equipe Berniose 10 15:36,0
10 32 2 M.Kühnel Lucchini Alfa Frankonia Racing 10 15:46,3
11 34 2 H.Gsell PRC-Opel Renauer Motorsport 10 15:48,6
12 35 2 R.Baumann PRC-Opel PST Racing 10 15:59,1
13 40 2 F.Foresti Argo-Alfa Foresti Racing 2 Elektrik
14 12 1 A.Tandl PRC-S94-BMW Scuderia München 0 Antriebswelle
15 56 3 W.Forster PRC-BMW Forster 0 Unfall
16 31 2 R.Deflorian Reynard-Ford Deflorian Racing 0 Gaszug
17 38 2 F.Tandl PRC-Opel Tandl Racing 0 Elektrik
18 16 1 H.Bross PRC-BMW PRC Rennsport 0 Unfall

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