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5.Saisonrennen in Dijon-Prenois am 24.6.2000

Dijon

Anders als die Hochgeschwindigkeitsstrecke in den Salzburger Voralpen ist der kurvige französische Kurs eine reine Fahrerstrecke. Abgesehen von der kilometerlangen, leicht bergauf führenden Start&Zielgerade, wo allein die Motorleistung entscheidet, werden im hinteren Teil der Strecke fahrerische Qualitäten gefordert. Wer zudem seinen Wagen gut abzustimmen versteht wird hier leicht ein paar fehlende PS auf die Konkurrenten gut machen können. Gut möglich, daß man daher den ein oder anderen Überraschungskandidaten in den Top-10 der beiden Rennen auf der selektiven Fahrerstrecke erleben wird.

Freies Training

25 Nennungen zur Runde in Dijon, davon fehlte lediglich Franco Forestis Argo-Alfa, dessen Zündprobleme nicht behoben werden konnten (ein Ersatzteil war auf dem Postwege steckengeblieben). Im freien Training erwischte es dann noch 2 weitere Wagen, und zwar ausgerechnet die beiden Tandls. Der Junior überdrehte seinen Motor, weswegen die Scuderia München Mannschaft den Wagen  vom Meeting zurückzog. “So ist der Schaden noch überschaubar, aber wenn wir jetzt das Rennen in Angriff nehmen würden würde uns wahrscheinlich der Motor hochgehen, und dann hätten wir gleich einen Verlust im fünfstelligen Bereich” gab Teammanager Martin Krisam Jr . zu bedenken. Am Wagen von Tandl Sr. waren zum 5. Rennen hintereinander zunächst Zündaussetzer die Ursache für die Probleme. Als diese endlich behoben waren, stellte sich ein Zylinderkopfschaden ein, der den Wagen endgültig fürs Wochenende lahmlegte.


Nur im ersten Training zu sehen: der PRC von Franz Tandl

Training

Mit einer 1:16,23 belegt Emanuel Pedrazza im Training, das noch bei trockener Strecke und kühler, bewölkter Witterung stattfand, die Pole. “Ich hätte vielleicht noch schneller gekonnt, bin aber einige Runden vom Stealth und dem Spice aufgehalten worden, die sich vor mir duelliert haben. Nach meinem Boxenstop hat es dann zu lange gedauert, bis die  Reifen wieder auf Temperatur waren”. Erzrivale Marcel Steiner folgt mit nur 36 Hundertstel Abstand auf Platz 2, was Vater Hans aber nicht so stehen lassen will “Wir haben ihn mit einer 1:15 gestoppt, die Zeitnahme hier konnte das aber nicht bestätigen”. Josef Pfyl im Centenari kann eine für ihn problemfreie Session mit Startplatz 3 krönen. Die Crew um Klaus Nesbach kann mit dem 4. Startplatz ein erstes zählbares Ergebnis einfahren und das Potential des Wagens eindrucksvoll belegen. Zeitgleich dahinter plaziert sich der Schweizer Walter Fuchs als 5.. Die Top-6 komplettiert der JAZ von Alexander Zajelsnik, trotz Fehlzündungen.

In der Division 2 belegt Wolfgang Payr den Platz an der Sonne, allerdings nur 18 Hundertstel vor dem Neueinsteiger Charlie Grütter, der mit einem PRC-Alfa sich hinter dem PRC-Opel stellen kann. Der Dritten Rang belegt Kurt Iseli.
Mit 4 Fahrzeugen in der Division 3 (der JAZ-Mugen von Teamchef Josef Zajelsnik ist mit Fehlzündungen in der Box gefesselt) steht hier das erste Mal ein richtiger Wettbewerb in dieser Klasse an. Nach dem Stealth ist Ruedi Jauslin auf dem Spice-Cosworth auf dem 7.Gesamtrang der 2.beste Pilot, wobei die Mechaniker hier noch Potential fürs Rennen ausmachen. Den dritten Rang (Gesamt-10.) belegt Walter Foster mit seinem vom Salzburg-Crash wieder hergerichteten PRC.

Rennen

Beim Start zum Rennen kann sich Marcel Steiner aus der 2.Position nach vorne katapultieren, weil “...der Emanuel geschlafen hat !”; so der väterliche Vorwurf am Rennende. Gleichzeitig kann sich der Stealth von Klaus Nesbach an Josef Pfyls Centenari vorbei schieben. In den ersten Runden deutet sich abermals ein enger Zweikampf zwischen den beiden Titelaspiranten an, während in der Kampfgruppe dahinter Nesbachs Stealth einen ganzen Zug an Prototypen, bestehend aus Josef Pfyl, Walter Fuchs, Hans Locher und Alexander Zajelsnik hinter sich herschleppt.

In der 2. Runde lanciert Pedrazza an der Parabolique einen Angriff. Seite an Seite gehen der PRC (innen) und der Martini (außen) in die Kurve, lehnen sich dabei aneinander an und beschleunigen dann den Berg hoch. Dabei kommt es zu mehreren Berührungen, zusätzlich rutscht Pedrazzas PRC noch nach außen und der Martini von Steiner muß die Piste leicht verlassen. Dies ist so ungefähr der Ablauf wie er sich aus den Aussagen beider Fahrer rekonstruieren lässt. Das Ergebnis sieht man auf dem folgenden Foto.

In der Kampfgruppe dahinter verliert Josef Pfyl aufgrund eines hartnäckigen Untersteuerns zunehmend Positionen, aber nicht den Anschluß. Dies geschieht dagegen mit dem Martini-Alfa von Hans Locher. Dagegen kann sich der JAZ von Zajelsnik weiter vorarbeiten, und schon in der 4.Runde den Platz hinter dem Stealth einnehmen. In diesem kämpf Klaus Nesbach mit einem eigenen Problem. “Ab der 1.Runde hat die Fahrertür begonnen sich aufgrund des Winddrucks aufzuhebeln. In der dritten Runde ist sie dann am Ende der Zielgerade ganz aufgeflogen und abgerissen, da war ich dann gewissermassen mit einem Cabrio unterwegs”


Die Tür vom Stealth nach dem Rennen - oder das was davon übrig blieb

In der Mittelphase des Rennens kommt es auf der Start und Zielgerade zu einigen Windschattenduellen zwischen Pedrazza und Steiner, die in der Folge noch für einiges an Diskussionsstoff sorgen. In der 7. Runde kann der Schweizer schließlich am Ende der Gerade den Österreicher überlisten, der rutscht in der Folge kurz neben die Strecke und verbleibt mit 10s Rückstand hinter dem weißen Martini. In der Kampfgruppe dahinter rutscht in der letzten Runde Alexander Zajelsnik eingangs Bretelle ein wenig zu weit nach außen und muß seine feine 4.Position an Walter Fuchs abgeben, der kommt jedoch nicht am schwarz-silbernen Boliden vorbei. “In den Kurven hat uns der schwere Wagen immer aufgehalten, allerdings kamen wir dort auch nicht vorbei. Auf der Geraden ist er dann jedesmal wieder weggezogen.” beschreibt Fuchs das Problem, welches die Piloten hinter dem Stealth hatten.


Der Ausrutscher von Zajelsnik beschert Walter Fuchs den 4.Rang

Hinter diesen 4 Piloten kann sich schließlich Ruedi Jauslin in der vorletzten Runde noch den Martini von Hans Locher kaufen und das Gruppe C-Geschoß auf dem 7.Gesamtrang ins Ziel bringen. Martin Krisam Sr. wird nach einem problembehafteten Start durch Balgereien mit Piloten im Mittelfeld festgehalten und wird Gesamt-11. und Dritter in der Division 3.

In der kleinen Division 2 kann sich Wolfgang Payr kaum über seine Pole freuen. Am Start wird er eingeklemmt, daraufhin zieht Charlie Grütter im PRC-Alfa vorbei und bleibt mit einer ähnlich souveränen Vorstellung wie Payr am Salzburgring in Front. Für den Österreicher kommt es sogar noch dicker: er muß in der 5.Runde aufgeben. “Ich habe den Argo von Josef Gärtner hinter der Passerelle ausgebremst. Beim Versuch einige Meter zwischen mir und ihm zu legen bin ich in der Virage de la Combe zu weit nach außen gerutscht und hing dann mit einem Rad in der Luft am Streckenrand fest. Das wars !”


Rookie Charlie Grütter jagt mit seinem PRC-Alfa den hellblauen Osella-BMW von Josef Robl

Am Start rollt dagegen der Reynard von Renato Deflorian zum 2.Mal in dieser Saison mit gerissenem Gaszug aus und kommt am Ende der Boxengasse zum Stillstand. Leidtragende dieses Umstandes sind Hannes Gsell und Ralph Baumann, die nach Problemen im Training aus der Boxengasse starten und dem Feld hinterher hetzen wollen, was sich nun um abermals einige Sekunden verzögert. Zusätzlich wird der Osella von Patrick Zajelsnik mit Zündaussetzern nach der Einführungsrunde abgestellt.

Hinter Grütter fährt  Kurt Iseli auf einem sicheren 2.Klassenrang sein Rennen heim. Als 3. ist nach dem Ausfall Payrs noch der Lucchini-Pilot Pierre Schaffo im Rennen, der wird jedoch noch kurz vor Schluß von Ralph Baumann und Hannes Gsell nach einer wilden Aufholjagd abgefangen.

Ergebnis

Podium Lauf 5 Dijon
Das Podium in Dijon: Emanuel Pedrazza (2.), Marcel Steiner (1.) und Klaus Nesbach (3.)


 
Platz Nr. Div Fahrer Land Wagen Team Rd. Zeit
1 2 1 M.Steiner Martini MK77-BMW Equipe Berniose 11 14:09,1
2 3 1 E.Pedrazza PRC SC99-BMW PRC Rennsport 11 14:22,6
3 52 3 K. Nesbach Stealth B6 Nesbach Racing 11 14:58,8
4 15 1 W.Fuchs PRC S97-BMW FRC 11 14:59,7
5 4 1 J.Pfyl Centenari-Alfa Zeller Racing 11 15:01,0
6 6 1 A. Zajelsnik JAZ-BMW JAZ Competition 11 15:01,0
7 70 3 R.Jauslin Spice-Cosworth Jauslin 11 15:04,4
8 5 1 H.Locher Martini-Alfa Equipe Berniose 11 15:07,4
9 14 1 J.Robl Osella-BMW Scuderia München 11 15:19,5
10 7 1 A.Seibold PRC S94-BMW Seibold 11 15:24,3
11 51 3 M.Krisam Sn. URD-WSC-BMW Scuderia München 11 15:25,1
12 41 2 C.Grütter PRC-Alfa Spoca Team 10 14:09,3
13 6 1 A.Gärtner Argo-Alfa FRC 10 14:22,5
14 10 1 H.Ehrat PRC S97-BMW PRC Rennsport 10 14:22,6
15 33 2 K.Iseli Osella-Alfa Equipe Bernoise 10 14:53,7
16 35 2 R.Baumann PRC-Opel PST Racing 10 15:12,2
17 34 2 H.Gsell PRC-Opel Renauer Motorsport 10 15:13,4
18 42 2 Pierre Schaffo Lucchini-Alfa Scuderia Taifyn 10 15:19,0
19
36
2
W.Payr
PRC S-Opel
PRC Rennsport
5
Dreher
20 39 2 P.Zajelsnik Osella-Alfa JAZ-Competition 0 Zündung
21 31 2 R.Deflorian Reynard-Ford Deflorian Racing 0 Gaszug
22 56 3 W.Forster PRC-BMW Forster 0 Elektrik
NS 12 1 A.Tandl PRC S94-BMW Scuderia München - Motor
NS 38 2 F.Tandl PRC-Opel Tandl Racing - Motor

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