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Nach dem Umbau von Hockenheim ist das im königlichen Stadtpark von Monza gelegene Autodromo eine der vielleicht wenigen verbleibenden Hochgeschwindigkeitsstrecken Europas. Endlose Geraden, unterbrochen von Bremsschikanen und wenigen Kurven. Damit ist einem Neuling die Strecke schnell erklärt. Nicht alle können sich mit dem Layout anfreunden: “Langweilig” lautet zumindest das Urteil von Marcel Steiner.
Dennoch ist Monza alles
andere als ein Notnagel für die SCC. Man tritt hier erstmals im Rahmen
der GTP an - eine Beziehung die möglicherweise im nächsten Jahr
intensiviert wird und der Serie die dringend benötigten neuen Strecken
und neuen Teams verschaffen könnte. Nur 16 Autos im freien Training
zeigen da schon etwas Entwicklungsbedarf an.
Leider verstummt als Spätfolge des Most-Crashs der PRC-Opel von Emanuel Pedrazza schon im freien Training, so daß die Anzahl der Fahrzeuge weiter auf 15 sinkt. Aber einen Lichtblick gibt es beim Einsatz des Martini-BMW mit dem Marcel in der Vergangenheit seine Erfolge eingefahren hat. Vater Heinz gönnt dem Gefährt ein paar Rennrunden im Laufe des Wochenendes. |
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Training
Im Training setzt Markus Altenstrasser seine Pole-Position-Serie fort und erzielt die Bestzeit mit einer 1:48.0 . Nur 6 Zehntel dahinter plaziert sich Marcel Steiner und deutet damit an daß der URD zumindest von der Motorleistung her ebenbürtig ist. Josel Robl im 2. Osella hat schon eine Sekunde Respektabstand auf Steiner, gefolgt von Gerd Beisel, dem 3 weitere Sekunden fehlen.
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In der Lights kommen
dem C3-Alfa von Wolf Dietmann die langen Geraden im Autotdromo entgegen
auf denen das offene V6-Triebwerk so richtig durchatmen kann. Mit einer
1:58.6 ist er eine halbe Sekunde schneller als Tabellenführer Patrik
Zajelsnik, den gegen Ende der Session Zündaussetzer plagen. Sepp Pfyl
folgt mit nur 2 Zehntel Abstand- das verspricht Spannung!
2 weitere Ausfälle verzeichnet das Feld nach diesem Training. Im Martini von Heinz Steiner nehmen einige Ventile einen Verschalter des Routiniers diesem im wahrsten Sinne des Wortes krumm. Und nachdem eine komplette Zylinderbank des Osellas von Britta Frevel sich bei ihr abmeldet ist das Rennwochenende für die Freiburgerin auch gelaufen. |
Rennen
13 Wagen nehmen insgesamt
das Rennen auf. Das Wetter ist sonnig bis diesig und die Temperaturen sind
mit ca.20° auch relativ motorenfreundlich.
Beim Start beschleunigt Marcel Steiner im URD um Bruchteile schneller als Markus Altenstrasser und kann als erster in die Schikane einbiegen. Hinter dem Osella-Duo (Robl auf 3) biegt Gerd Beisel als bester PRC-Lenker vor Burli Stricker und Ralf Baumann ein. Bei den Lights gibt es ein kleines Gerangel zwischen Dietmann und Zajelsnik, welches zugunsten des gar nicht feigen Argo-Piloten ausgeht. Dahinter rangeln Pfyl, Payr Ruf und die beiden Junioren um die Plätze.
Auf der Anfahrt zur Parabolica kommt es an der Spitze zum Windschattenduell zwischen Marcel und Markus. “Ich hab mich hinter ihn gesetzt und links angetäuscht, er ist auch links rüber und ich bin innen vorbei” - so die österreichische Sicht des Manövers. Jedenfalls lässt sich Markus als Führender der ersten Runde registrieren.
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Nicht viel weiter als
diese Runde kommt Wolfgang Payr, der nach diesem Ausfall seine ohnehin
kleinen Lights-Titelchancen noch weiter schwinden sieht. Dietmann vor Zajelsnik
und Pfyl lautet hier an der Spitze das Duell,während sich dahinter
Klaus Ruf ohne einen 2.Gang der beiden aufmüpfigen PRC-Junioren erwehren
muß.
An der Spitze setzt sich derweil ein Paket aus Altenstrasser, Steiner, Robl und Beisel ab. Im wachsenden Respektabstand folgen Stricker und Baumann die den Lightszug im Schlepptau haben. Auch Ralf Baumann fehlt ein Gang am Norma “Der 5. hat sich abgemeldet - sonst hätte ich den Burli bequem in Schach halten können.” In Runde 3. fehlt dann Wolf Dietmann: “Der Motor ist plötzlich ausgegangen - keine Ahnung, wir suchen noch.” Der erste Argo-Sieg in der jüngeren SCC-Historie muß also noch weiter auf sich warten lassen. |
Zajelsnik Junior erbt Rang 1. - aber nicht für lange. Die gefürchteten Zündaussetzer aus dem Training setzen wieder ein. Meisterschaftskonkurrent Sepp Pfyl zieht auf den langen Vollgasgeraden unwiederstehlich vorbei. Ohne es zu wissen fährt Klaus Ruf schon auf einem Podiumsplatz und muß diesen gegen die nachdrängelnden Junioren verteidigen, bei denen übrigens ungewohnterweise Dominik Zenz vor Jochen Fuchs liegt.
In Runde 5. geht es für
das Duo jedoch schief: in der 2. Schikane laufen beide auf Klaus Ruf auf
der mit seinem fehlenden 2.Gang kämpft. Dominik muß auf letzter
Rille bremsen - ebenso Jochen, der die Aufgabe aber nicht ganz gelöst
bekommt. Es kommt zur Berührung und beide Teamkollegen drehen sich
ab. Beim Versuch sich wieder auf die Strecke zu schwingen reißt eine
Antriebswelle am PRC von Dominik. Jochen geht dagegen auf Klassenrang 4
wieder ins Rennen. Den Vorfall nimmt Walter Pedrazza bei Rennende zum Anlasß
seinen beiden Jungspunden die Löffel lang zu ziehen - wie man sehen
wird hat er dafür auch einen begründeten Anlaß.
In Runde 6 kommt es zu mehreren Ausfällen. Zuerst quittiert der Alfa 24V im Heck von Ralf Baumanns Norma den Dienst. Das ist aber nicht so schwerwiegend wie der Exkurs von Marcel Steiner in der Variante Ascari. “Mein Fehler!” gibt Marcel später schwer enttäuscht zu. Denn der URD zeigt sich vom Ausritt als so beschädigt, daß die deutsche Mannschaft um Teamchef Ungar mangels Ersatzteilen schließlich einpacken muß. |
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Und um der JAZ-Mannschaft den Renntag so richtig zu versauen beschließt das Kegeltellerrad im Getriebe des Osella sich zu verabschieden. Klaus Ruf ist nun zweiter hinter Josef Pfyl - und Junior Fuchs ist 3!
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An der Spitze ziehen
die beiden Osella danach ihre Kreise und Gerd Beisel hat alle Hände
voll zu tun das Tempo mitgehen zu können. Die Distanz auf Robl kann
er aber nicht verkürzen während dahinter Stricker auf Platz 4
deutlich abgeschlagen ist. Klaus Ruf lässt es in der letzten Runde
im Schongang angehen. Hätten sich die beiden Junioren hier nicht berührt
so stünden am Ende möglicherweise beide PRC auf dem Podium.
Markus Altenstrasser kommt seinem Ziel - der “perfect season” - schrittweise näher. 10 Rennen - 10 Siege! Wo es nächste Saison hingehen soll? “Keine Ahnung - das hängt vom Geld ab und wie sich die Gespräche über den Winter entwickeln.” Derweil feilt in der Lights Josef Pfyl weiter an seiner Rekordbilanz - und auch am 2. Titel denn nach diesem Rennen liegt er wieder 3 Punkte vor Zajelsnik, der heute einen Nuller verbucht. |
Ergebnis
Platz | Div. | Fahrer | Land | Team | Wagen | Runden | Zeit |
1 | SCC | Markus Altenstrasser | Krisam Motorsport | Osella-BMW | 9 | 16:37.288 | |
2 | SCC | Josef Robl | Krisam Motorsport | Osella-BMW | 9 | 16:54.710 | |
3 | SCC | Gerd Beisel | Beisel | PRC SC98-BMW | 9 | 17:05.761 | |
4 | SCC | Burli Stricker | Stricker Motorsport | PRC SC98-BMW | 9 | 17:34.012 | |
5 | Lights | Josef Pfyl | Jo Zeller Racing | Centenari-Alfa | 9 | 18:08.141 | |
6 | Lights | Klaus Ruf | Ruf | PRC-Alfa | 8 | 16:59.494 | |
7 | Junior | Jochen Fuchs | PRC-Motorsport | PRC-Junior | 8 | 17:13.456 | |
8 | SCC | Marcel Steiner | URD Deutschland | URD-391-BMW | 6 | Ausritt | |
9 | SCC | Ralf Baumann | PST Racing | Norma-Alfa | 6 | Elektrik | |
Nicht gewertet | |||||||
10 | Lights | Patrik Zajelsnik | JAZ-Racing | Osella-Alfa | 5 | Getriebe | |
11 | Junior | Dominik Zenz | PRC-Motorsport | PRC-Junior | 4 | Antriebswelle | |
12 | Lights | Wolfgang Dietmann | Erhardt Motorsport | Argo Alfa | 1 | Elektrik | |
13 | Lights | Wolfgang Payr | PRC-Motorsport | PRC-Opel | 1 | Elektrik | |
Nicht gestartet | |||||||
14 | Lights | Britta Frevel | Cape-Racing | Osella-Alfa | 0 | Motor | |
15 | SCC | Heinz Steiner | Steiner Motorsport | Martini MK77 BMW | 0 | Motor | |
16 | SCC | Emanuel Pedrazza | PRC-Motorsport | PRC-Opel | 0 | Elektrik |