Ein nicht minder schnelles Geschoß wird von PRC-Motorsport aufgeboten. Ein SC98 mit 3,5l Ford Cosworth DFR-Motor ist dort mit Pedrazza Junior als Piloten gemeldet. Das ursprünglich für die F1 entwickelte Aggregat hat sich gegen Ende der Gruppe C-Zeit für die Sportwagenszene einen Namen gemacht und werkelt nun in einem Wagen der speziell für die Interserie Endurance aufgebaut worden ist. Ebenfalls ein Brenner für die große Klasse wird vom Pink Shark Team präsentiert. Aus England hat man sich einen aus der Castle Combe Series stammendes Spezialfahrzeug aus der Prototypenklasse besorgt. Ein 15 Jahre altes Royale S2000-Chassis mit 6,8l Chevy-Motor (Bild unten). Wann genau das 600PS-Monster zum ersten Mal aufs SCC-Feld losgelassen wird kann man zwar noch nicht benennen. Es dürfte jedoch optisch wie akustisch eine spektakuläre Bereicherung für das Feld sein. |
Im
Gegensatz zur ersten Runde in Brünn wird in Salzburg die 20
Wagen-Marke
locker geknackt. Dies wird dadurch erreicht daß neben den 15
Prototypen
der SCC und den 10 Formelfahrzeugen der ISO auch 4 Teilnehmer der
Schweizer Meisterschaft antereten, die vom Veranstalter, dem ACS
Thurgau dem SSC-Feld zugeschlagen werden. Dadurch sind es insgesamt 29
Autos die sich prinzipiell auf der Strecke befinden. Was die neuen Autos betrifft schießt das JAZ-Team in Salzburg eindeutig den Vogel ab. Ein waschechter LMP900 wird in Form des Lola B2K/10 Chevy präsentiert, was so ziemlich der erste SR1/LMP1-Einsatz in der Geschichte der SCC sein dürfte. Das Ex-Konrad-Fahrzeug mit einer kurzen aber beeindruckenden Renngeschichte (2. beim ALMS-Millennium-Race in Melbourne, Le Mans-Einsatz 2000 & 2001, beim FIA-SWM-Lauf am Nürburgring 2. im Jahre 2000 und Pole-Position 2001 ) wird am Salzburgring zum ersten Mal im Renneinsatz vom Freiburger Team bewegt, nachdem eine defekte ECU den ersten Test in Brünn nach wenigen Runden verhagelte. Auf Seiten der Schweizer treten Sepp Pfyl, Adi Gärtner, Urs Müller und Walter Fuchs an. Normalerweise hätte man diese Teilnehmer gerne über die gesamte Saison im SCC-Feld gesehen. Aus verschiedensten Gründen wird der schweizer Meister jedoch in einer seperaten, nur streckenweise an die SCC angelehnten, Serie ermittelt. Schade, denn so fehlen weitere Autos und beide Serien sind auf die zusätzliche Anwesenheit von Formelfahrzeugen im Feld angewiesen, was die Verkäuflichkeit der Serien in der Öffentlichkeit erschwert. Qualifying Der berühmt-berüchtigte "Salzburger Schnürli-Regen" (wie die Schweizer ihn liebevoll bezeichnen) gibt am Samstag aus meteologischer Sicht den Ton an was die Zeiten in der Trainingssession ziemlich entwertet und am Ende ein bunt durcheinandergewürfeltes Feld ergibt. Angesichts klatschnasser Strecke gehen die meisten Piloten eher sparsam mit dem Treibstoff um was die Zwischenfälle dankbarerweise etwas in Grenzen hält. |
Glimpflicher geht es bei der Kollision zwischen Gerd Beisel und Helmut Rokitta im Formel Renault ab. "In der Gischt hat man nix mehr gesehen. Ich hatte die Schlußleuchte des formelwagens gerade erblickt da hats auch schon gerumpelt" erklärt Beisel später. Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den schnellsten und den langsamsten Wagen wird mit etwa einer halben Minute notiert. Glücklicherweise können beide Teilnehmer ihre Autos wieder fürs Rennen richten. Die 4.schnellste Zeit erzielt Rainer Fink, der als einziger Osella-Pilot in Salzburg startet, nachdem Sabrina Hungerbühler nicht mehr im Krisam-Team antritt. Stattdessen will die Schweizer Rennamazone ab dem nächsten Lauf im F3000 von Peter Milavec starten. Hinter Walter Fuchs auf Platz 5 entspinnt sich ein spannendes Duell um die Führung in der kleinen Lights-klasse. Burli Stricker im 300 PS C3 gegen Manuel Metzger im 230 PS CN+ lautet die Paarung in der der Schweizer im Qualifying um gerade mal 9 Hundertstel die Nase vorn hat. "Das Ergebnis lasse ich mir einrahmen" ist der Kommentar des Piloten der nun als einer von dreien (Truffer, Tessitore, Stricker) auf einen C3-Opel in F3-Konfiguration vertraut. |
Leider
gibts auch in dieser Session Zwischenfälle und der gravierenste
schließt leider den Zajelsnik-Lola ein. Der Tscheche Martin
Vondrak hat
einen Dreher auf der Gerade aufwärts zur fahrerlagerkurve gehabt
und
sich gerade auf die Strecke zurückbegeben als von hinten der sich
im
Prestigeduell mit dem PRC-Cosworth befindliche Zajelsnik
heranschießt.
Einer kurzen Berührung folgt der unvermeidliche Abflug des SR1 in
die
Leitschienen was eine komplett zerstörte Fronthaube zur Folge hat.
Leider entdeckt man in der Folge einen verbogenen Querlenker, so
daß
die Mannschaft den Lola sicherheitshalber vom Rennen zurückzieht.
Da
auch der Lucchini von Patrik Zajelsnik nicht zum Einsatz kommt fehlt
nun schon mal ein Team fürs Rennen. |
In
diesem übernimmt Peter Milavec
natürlich in der ersten Schikane die Spitze während sich im
Feld dahinter die weiter hintenplazierten Payr, Baisel, Pfyl und
Gärtner schon auf der Startgerade, zum Teil zu Viert nebeneinander
durchs Feld wühlen. Payr überholt den vor ihm plazierten Pulk
schon auf der Grasnarbe getreu dem Motto "hier passt man auch zu
Fünft durch". Hinter Milavec und Fink kommt mit einem Bombenstart
Markus Altenstrasser als 3. durch die Schikane, dahinter Payr,
Stricker, Dietmann und Beisel. Eingangs Nocksteinkehre ist Schluss mit der Formelführung. Rainer Fink überrumpelt den auf kalten Reifen vorsichtig agierenden Milavec und sorgt für eine Osella-Führung, dahinter kauft sich Burli Stricker, mit Mischbereifung unterwegs, frech den leistungsstärkeren PRC von Payr und übernimmt nachdem er auch an Altenstrasser vorbeiziehen konnte Platz 3. In der Zwischenzeit startet mit einer halben Minute Verspätung Emanuel dem Feld hinterher. Auf dem Weg hinauf zur Fahrerlagerkurve kauft sich Milavec wieder die Führung von Fink. Der wird seinen 2.Platz prompt an den mit einem Messer zwischen den Zähnen fahrenden Burli Stricker los. Vermutlich sorgt ein Verschalter dafür daß auch Altenstrasser und Payr am Osella vorbeiziehen können. Dahinter zieht Beisel an Dietmann vor der Schikane auf Platz 6 vor. Für Payr ist dann 500m weiter in der Nocksteinkehre Schluß. Nach dem Angriff auf Altenstrasser dreht er sich in der Kehre und setzt beim Zurückrollen auf den Curbs auf - Rennen beendet! Der 2. Platz reicht Stricker jedoch noch nicht. Frechweg zieht er in der 2 Passage der Fahrerlagerkurve neben den F3000 und überholt ihn außen eingangs der Kehre. Das dürften seine ersten SCC-Führungskilometer sein. Fink Altenstrasser und Beisel folgen dahinter, während Stricker in der Schikane gleich mal 100m Vorsprung auf Milavec herausfährt. Im Lights-Feld dahinter kann sich Wolfgang Dietmann in Runde 3 kurztfristig vor Manuel Metzger schieben. Der kontert jedoch wenige Kurven später und macht sich auf die Verfolgung der Piloten vor ihm. |
In Runde 3 wird die Spitzengruppe vorübergehend zur prototypenangelegenheit. Peter Milavec rollt mit Antriebsschaden aus. Rainer Fink kann dem mittlerweile der Kondition tribut zollenedem Burli Stricker schlißlich die Führung erneut entreissen. Die Formel-Fahnen werden von Arnold wagner im F3000 (nun schon auf 4) und Markus Altenstrasser weiter hochgehalten. In der Schweizer Kampgruppe in den Top-10 fahren Sepp Pfyl und Urs Müller die Plätze um den besten 3l-Wagen aus. Der Tscheche Martin Vondrak muß den einzigen PRC-Alfa im Feld derweil mit Elektronikproblemen abstellen. In Runde 4 lautet die Reihung Fink, Stricker, Wagner, Beisel, Metzger, Altenstrasser, Dietmann, Pfyl und Pedrazza. Der Junior zeigt mit Zeiten die um einige Sekunden schneller als die der Spitze sind das Potential des neuen PRC-Geschosses auf. Beim langanhaltenden Sprint auf der Gegengerade kann sich Arnold Wagner schließlich Platz 2 von Stricker holen. Pedrazza schießt derweil auf Platz 6 vor. Einen Umlauf weiter gibt es für das RWT-Team einen Doppelausfall zu vermelden. Nachdem sich immer mehr Gänge im PRC von Gerd Beisel beeindruckt von den 500PS des Mugen-Motors abgemeldet haben, steuert der fahrende Teamchef die Box an. Später wird ein blaugelaufenes Lager diagnostiziert. Hinter ihm kommt Gerhard Münch mit Zündaussetzern hineingefahren, die sich im Nachhinein allerdings als Kolbenschaden entpuppen. Für beide ist - es sei vorweggenommen - an diesem Wochenende Schluß. In Runde 5 übernimmt Arnold Wagner im F3000 die Spitze von Rainer Fink (Bild links ) . Pedrazza hat sich dahinter schon auf Platz 3 verbessert. Schnell hat er sich einen Umlauf später Fink aufgeschnupft und knabbert am Heck von Wagners F3000 den er dann ausgangs Nockstein überholt. Dahinter schießt sich Manuel Metzger, wie viele auf Slicks unterwegs, zunehmend auf Burli Stricker auf. Sepp Pfyl hat sich mittlerweile auf Platz 6 verbessert. Ihm folgen Dietmann und Altenstrasser. |
Platz | Nr. | Klasse | Fahrer | Land | Wagen | Team | Runden | Gesamtzeit | schnellste | Quali. | Q-Rang |
1 | 8 | SCC | Emanuel Pedrazza | A | PRC SC98-Ford DVR | PRC | 12 | 17:45.599 | 1:21.435 | 1:39.948 | 1 |
2 | 61 | FF 1 | Arnold Wagner | D | Reynard F3000 Zytec | RTW | 12 | 17:45.762 | 1:22.415 | 1:56.020 | 13 |
3 | 5 | SCC | Rainer Fink | D | Osella PA20 BMW CN | Fink Motorsport | 12 | 17:50.823 | 1:22.486 | 1:50.505 | 4 |
4 | 31 | SCC-Light | Burkhard Stricker | CH | PRC S2003 Opel 2lC3 | PRC | 12 | 18:12.601 | 1:26.520 | 1:51.638 | 6 |
5 | 91 | SSM | Josef Pfyl | CH | Martini MK77 - BMW 3LCN | Jo Zeller Motorsport | 12 | 18:12.881 | 1:24.376 | 2:08.227 | 23 |
6 | 43 | SCC-Light | Manuel Metzger | D | PRC S2000 Opel 2lCN+ | RWT | 12 | 18:13.261 | 1:25.447 | 1:51.729 | 7 |
7 | 87 | FF 2 | Markus Altenstrasser | A | Formel VW | Altenstrasser | 12 | 18:31.364 | 1:27.964 | 1:53.299 | 9 |
8 | 32 | SCC-Light | Wolfgang Dietmann | A | Argo C3 Alfa 3l12V | Pink Shark Motorsport | 12 | 18:32.018 | 1:28.348 | 1:55.322 | 12 |
9 | 33 | SCC-Light | "Tessitore" | A | PRC S2003 Opel 2lC3 | Tessitore Racing | 12 | 19:10.765 | 1:30.304 | 30:00.000 | 29 |
10 | 92 | SSM | Urs Müller | CH | Argo CN Alfa 24V | UMC-Racing | 12 | 19:11.199 | 1:31.162 | 1:59.360 | 15 |
11 | 90 | SSM | Adi Gärtner | CH | Martini MK77 - Alfa 24V | FRC | 11 | 17:48.935 | 1:31.507 | 2:07.171 | 22 |
12 | 37 | SCC-Light | Georg Hallau | D | PRC S2000 Opel 2lCN+ | AMS | 11 | 18:00.674 | 1:33.695 | 1:59.972 | 16 |
13 | 38 | SCC-Light | Peter Kormann | D | PRC S2000 Opel 2lCN+ | AMS | 11 | 18:00.872 | 1:34.056 | 1:52.779 | 8 |
14 | 62 | FF 1 | Jean-Claude Monbaron | CH | Reynard F3000 Zytec | GM Racing Team | 11 | 18:30.108 | 1:36.184 | 2:05.384 | 20 |
15 | 84 | FF 2 | Heinz Baltensberger | D | F.Opel Dallara | Baltensberger | 11 | 18:35.685 | 1:32.399 | 2:01.486 | 17 |
16 | 81 | FF 2 | Marcel Baierle | D | F.König | Baierle | 11 | 19:01.650 | 1:37.018 | 2:03.405 | 19 |
17 | 36 | SCC-Light | Klaus Essig | D | PRC S2000 Opel 2lCN+ | AMS | 10 | 17:56.559 | 1:41.638 | 2:09.155 | 25 |
18 | 30 | SCC-Light | Pius Truffer | CH | PRC S2003 Opel 2lC3 | PRC | 10 | 17:58.102 | 1:36.355 | 2:08.435 | 24 |
19 | 86 | FF 2 | Thomas Wolfert | D | F.König | AMS | 10 | 18:04.135 | 1:42.653 | 2:05.791 | 21 |
20 | 80 | FF 2 | Manfred Kuhn | D | Reynard BMW | Scuderia Avus | 10 | 18:50.848 | 1:44.659 | 3:39.155 | 28 |
21 | 82 | FF 2 | Helmut Rokitta | D | F.Renault Tatuus | Rokitta | 10 | 18:51.358 | 1:43.927 | 2:39.386 | 27 |
Nicht
gewertet |
|||||||||||
22 | 83 | FF 2 | Lubomir Glogar | CZ | Eufra | Glogar | 8 | 16:07.730 | 1:49.733 | 2:27.824 | 26 |
23 | 3 | SCC | Gerd Beisel | D | PRC SC98-Mugen 3,5l | RWT | 7 | 11:33.273 | 1:29.556 | 1:57.996 | 14 |
24 | 34 | SCC-Light | Gerhard Münch | D | PRC S2000 Opel 2lCN+ | RWT | 6 | 11:39.273 | 1:45.916 | 1:54.657 | 11 |
25 | 41 | SCC-Light | Martin Vondrak | CZ | PRC SC95 Alfa 3l12V | Vondrak Zednek | 3 | 5:27.440 | 1:41.309 | 2:02.299 | 18 |
26 | 60 | FF 1 | Peter Milavec | A | Reynard F3000 Audi Turbo | GP Racing Team | 2 | 3:20.272 | 1:34.764 | 1:46.582 | 2 |
27 | 1 | SCC | Wolfgang Payr | A | PRC SC98-BMW 3,2lCN+ | PRC | 1 | 1:48.123 | 1:42.123 | 1:54.586 | 10 |
Nicht
gestartet |
|||||||||||
28 | 4 | SCC | Alexander Zajelsnik | D | Lola B2K/10 - Chevy | JAZ-Motorsport | 0 | 1:46.765 | 3 | ||
29 | 93 | SSM | Walter Fuchs | CH | PRC SC03 BMW CN | FRC | 0 | 1:50.996 | 5 |