4.Lauf am Salzburgring 1.6.2003


2 weitere Wagen fehlen im Training zum 4. Lauf. Adi Gärtner muß angesichts der zunehmenden Ölmengen in seinem Auspuff um seinen Motor fürchten und passt zum 2.Lauf. Am URD von Michael Kerber erweist sich ein Kupplungszylinder mangels Ersatzteilen als nicht reperabel und daher findet der 2.Lauf ohne den deutschen Prototypen statt.

Training

Fast das gleiche Bild wie am Vortag bietet sich an der Spitze. Marcel Steiner setzt die Bestzeit und kann sich dank frischer Reifen mit einer 1:19.147 gegenüber dem Vortag noch einmal um mehr als eine Sekunde steigern. Mit einer 1:20.209 ist der Fortschritt bei Alexander Seibold nicht ganz so groß - so liegt er eine Sekunde hinter dem Schweizer. Gerd Beisel findet  gegenüber dem Vortag auch nur ein Zehntel, was aber insgesamt noch Startplatz 3 ausmacht. Eine ordentliche Steigerung gelingt Patrik Zajelsnik, der sich mit nur einer halben Sekunde Abstand hinter Beisel anstellen muß. Pierre André Meroz, dem eine passende Getriebeübersetzung fehlt, und Krisam Sr. bilden die 3.Startreihe. In der Lights hält Krisam Jr. weiter die Honda-Flagge hoch und holt sich ohne Mühe mit einer 1:24.009 die 2.Pole hintereinander. Wolfgang Payr muß sich um 82 Hundertstel dahinter anstellen. Sabrina Hungerbühler schafft auch hier wieder die 3. Position (1:25.375) allerdings bedeutet ein Defekt am Schwungrad, daß die schnelle schweizer Rennamazone den Start auslassen muß. So erbt Beisel Schützling Metzger die dritte Startposition im Rennen. Leider fehlt auch Wolfgang Dietmann im Rennen nachdem sein Argo im Training ein Rad verliert. Ersatz ist auf die Schnelle nicht zu beschaffen und das von Walter Novotny angebotene Ersatzfahrzeug muß er reglementsbedingt (Fahrzeugwechsel nach dem Training verboten) ausschlagen.

Das Rennen
15 Wagen starten somit im Rennen. Im Gegensatz zu Samstag bleibt die Strecke trocken und sonnig.  Die Startaufstellung verspricht Spannung da mit Marcel Steiner und Alexander Seibold beide gleichauf Meisterschaftsführenden ganz vorne stehen. Marcel ist auf frischen Gummis unterwegs, Seibold vertraut auf angefahrene Pneus.

Mit einem Raketenstart zieht Gerd Beisel mit den beiden Männern in der vordersten Startreihe gleichauf. Seibold lässt sich ein wenig zurückfallen während Beisel in der Bridgestone Schikane einen Angriff auf der Innenseite des Martinis lanciert - der endet dann leider auch IN der Innenseite des Martinis. "Ja gut - daß war dann wohl meine Schuld" gibt sich Gerd später reumütig, "ich war zu sehr auf der letzten Rille und hab mich dann nach dem Rennen mit ihm ausgesprochen.."  Ist in diesem Fall auch nötig da Marcel durch den Dreher das gesamte Feld passsieren lassen muß und fortan im Kampf um den Sieg keine Rolle mehr spielt.

	Durch das Tohuwabou in der Schikane rutscht Alexander Seibold wieder in Führung. Beisel kann sich die 2.Position gerade noch vor Patrik Zajelsnik sichern, der den rot-gelben Boliden von Meroz hinter sich im Zaum halten kann. Mit eingem Abstand folgt Burli Stricker im PRC-BMW. Die beiden Osella der Krisam-Sippe liefern sich dahinter ein familieninternes Duell, wobei der Honda-Pilot die kleine Klasse souverän anführt. In der 2. Runde entledigt sich der Martini Ende Start-Ziel schwungvoll der gelockerten Heckabdeckung. Optimal gekühlt aber mit derangierter Aerodynamik zieht Marcel daraufhin seine Runden - wenigstens braucht er sich um den Motor daraufhin keine Sorgen mehr zu machen. Vorne hat sich Übeltäter Beisel (sehn wir es ihm nach!) wieder vom Schreck der ersten Runde erholt und hängt sich in das Heck von Alexander Seibold hinein. Nur 2 Runden braucht Beisel, dann ist Seibold vor der Nocksteinkehre fällig. Zum ersten Mal seit einem Jahr an selber Stelle führt Beisel damit wieder einen SCC-Lauf an.
In der kleinen Klasse hat Wolfgang Payr alle Mühe dem Honda-Osella zu folgen. Hinter ihm befindet sich Beat Kohler im Infight mit Urs Müller (Foto rechts) im klassengrößeren Argo-Alfa. "Das war ein harter Kampf - ein paar Mal haben wir uns sogar leicht berührt." Auch Theo Erhard mischt bei seinem Heimrennen munter in der Mittelfeldgruppe mit und auch Manuel Metzger rauft sich mit dieser Mittelfeldgruppe die den Zuschauern eine gute Show bietet. Hubert Breitfuß dahinter bleibt auf Distanz. Der Österreicher hat vor dem Rennen erfahren daß er kurzfristig die Tabellenführung in der Lights innehat, daher kann er das Rennen ganz entspannt angehen. Das Feld beschließt der 12 Jahre alte van Diemen von Walter Novotny, dessen 150 bestialische PS die Gegner zu neuen Rundenbestzeiten scheuchen. Für zusätzliche Unterhaltung sorgt die Aufholjagd von Marcel Steiner der sich mit seinem Fahrgestell Gegner um Gegner schnappt. Allerdings limitiert die eigenwillige Heckaerodynamik die Rundenzeiten auf einen Schnitt der um 3s unter dem der Spitze liegt. Dort sind die Positionen bezogen. Der Abstand zwischen den 4 vordersten Piloten, Beisel, Seibold, Zajelsnik und Meroz, wird immer größer. In der Mittelfeldgruppe übernimmt Krisam Senior das Zepter vor dem Filius und zeigt wo die stärkere PS-Packung im Heck installiert ist. Wer die aktuell best bestückte Gesamt-Packung hat, zeigt Gerd Beisel, der auf der Gegengerade hinauf zur Fahrerlagerkurve mit 270 km/h registriert wird. Gegen Ende des Rennens hat Burli Stricker mit einem unlustigen Getriebe zu kämpfen. Der Vorwärtsdrang des Schweizers wird deutlich eingebremst und er fällt noch hinter Steiner, den Krisam-Piloten und Wolfgang Payr zurück. Wie eng es im Mittelfeld zuging demonstriert die Tatsache daß die Piloten auf den Rängen 9-13 am Ende um gerade mal 11s getrennt sind.

Gerd Beisel und sein Team erkämpfen sich am Ende den lang erwarteten Premierensieg in der SCC, allerdings wird bei dem Routinier die Freude über den Sieg durch den Vorfall in der ersten Runde etwas gedämpft. 3 Sekunden dahinter läuft Alexander Seibold ein, der damit die Tabellenführung übernimmt. Patrik Zajelsniks 3. Rang mit dem Lucchini in dem erst 2.Rennen in der großen Klasse ist ein eindeutiges Zeichen an die Gegner, daß nun in Zukunft auch mit dem italienischen Sportprototypen und dem jungen Freiburger an der Spitze der SCC gerechnet werden darf.

in der Lights-Klasse bewahrt Martin Krisam Jr eine weiße weste. "Nun bin ich der zweite Fahrer neben  Markus (Altenstrasser) der in beiden Divisionen gewonnen hat. Der Motor ist problemlos gelaufen.  Wir haben hier lediglich am Fahrwerk des Osellas gearbeitet.  Den Motor haben wir nur an und abgeschaltet. " Immerhin kann man (nun noch) konstantieren daß  100% aller Honda-Motor-Einsätze in der SCC-Light zu einem Klassensieg führten. Wolfgang Payr holt sich mit einem 2.Rang die provisorische Tabellenführung die er knapp vor Hubert Breitfuss (heut nur 6.) behauptet. Beat Kohler freut sich dahinter auf sein 2.Podium in dieser Saison, welches er mit nur 2s Vorsprung auf Lokalmatador Theo Erhard herausfährt.


Ergebnis

Platz	Nr.	Klasse	Fahrer	Land	Wagen	Team	Runden	Gesamtzeitit	schnellste
1	9	SCC	Gerd Beisel	D	PRC SC98-BMW	RWT	11	15:03.940	1:20.654
2	8	SCC	Alexander Seibold	D	PRC SC98-BMW	Seibold Auto & Sport	11	15:06.167	1:20.892
3	6	SCC	Patrik Zajelsnik	D	Lucchini BMW	JAZ-Motorsport	11	15:19.551	1:21.926
4	4	SCC	Pierre André Meroz	CH	PRC SC98-BMW	PRC	11	15:25.925	1:22.736
5	2	SCC	Marcel Steiner	CH	Martini MK77 BMW	Steiner Motorsport	11	15:47.637	1:23.999
6	1	SCC	Martin Krisam Sr	D	Osella-PA20-BMW	Krisam Motorsport	11	15:49.923	1:22.859
7	43	Lights	Martin Krisam Jr.	D	Osella-PA21-Honda	Krisam Motorsport	11	15:51.095	1:24.333
8	30	Lights	Wolfgang Payr	A	PRC C3 Opel	PRC	11	16:02.489	1:25.553
9	10	SCC	Burli Stricker	CH	PRC SC98-BMW	Team Stricker	11	16:15.787	1:22.896
10	31	Lights	Beat Kohler	CH	PRC-Opel	PRC	11	16:22.845	1:27.553
11	12	SCC	Urs Müller	CH	Argo JM21 CN Alfa24V	UMC-Racing	11	16:24.068	1:27.116
12	42	Lights	Theodor Erhard	A	Argo-Alfa CN	Erhard-Motorsport	11	16:24.759	1:27.302
13	39	Lights	Manuel Metzger	D	PRC-Opel	RWT	11	16:26.288	1:27.032
14	34	Lights	Hubert Breitfuß	A	PRC-Opel	Breitfuss Racing	10	15:16.923	1:29.749
15	41	Lights	Walter Nowotny	A	vanDiemen-Subaru	Erhard-Motorsport	9	15:23.135	1:40.156

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