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GT-Eins

3.Lauf am Salzburgring 31.5.2003

Payr in Salzburg
20 Autos in Salzburg - mit einem gegenüber dem ersten Meeting erfreulich aufgestockten Feld und bei bestem Kaiserwetter präsentiert sich das 2.Meeting der SCC schon deutlich besser dem, allerdings wie gewohnt nur spärlich , erschienenem Publikum. Zwar fehlt Rainer Fink aus dem Spa-Feld, jedoch gibt es einige hochinteressante Ergänzungen.

So erscheint die Mannschaft von Krisam Rennsport mit 2 Wagen für den Teampatron und seinen Filius, dem 4 fachen Meister der Serie, Martin Krisam Jr. Dessen Wagen ist ein Osella der aktuellen Fabio Danti-Trophy mit 2l Honda CN-Motor. Der Treibsatz ist der derzeit stärkste homologierte CN-Motor (Basis: Honda Civic R-Type mit 200 PS in der Serie), und ersetzt in der Osella-Trophy die bis letztes Jahr eingesetzten Alfa 2l, denen hinter den Kulissen mangelnde Zuverlässigkeit nachgesagt wurde. Zusammengestellt wird der Motor bei JAS in Italien, die dazu Importteile aus Japan verwenden. Mit dem ersten Einsatz eines Honda-Motor in der SCC, tritt erstmals ernstzunehmende Konkurrenz für die bisherige Opel/Alfa-Monokultur an.
JAS Honda R-Type 2l
Das Team von Theo Erhardt feiert die Tabellenführung von Schützling Wolfgang Dietmann sowie das Heimrennen mit einer vollen Besetzung. Nicht nur Dietmann und Erhardt mit ihren Argos sondern auch Walter Nowotny mit einem S2000 verstärken das Feld. Dessen Fahrzeug hat eine besondere Geschichte. Es ist ein Van Diemen Chassis Baujahr 91 mit 2l Subaru-Motor, der seine Ursprünge in einer finnischen Nachwuchsförderungsserie hatte, die Keke Rosberg seinerzeit aus der Taufe gehoben hatte. Angeblich sind bis zu 40 Fahrzeuge dieses Typs gebaut worden. Der 2l präsentiert sich erstaunlich kompakt im Heck des alten Wagens, aufgrund der lediglich 160PS des Wagens treibt Nowotny allerdings allein der olypische Gedanke um die Strecke - bis zu 15s Abstand auf die Spitze der Lights bedürfen schon einer besonderen Einstellung um die Motivation aufrecht zu erhalten.

Weitere Additionen zum Feld sind in Form von Burli Stricker (mit einem neuen, aufregend lackierten PRC), Urs Müller mit dem Ex-Gärtner-Argo und Michael Körber mit dem 1,6l URD-BMW unterwegs. Einen interessanten Piloten zaubert dagegen Gerd Beisel aus dem Hut. Der 18 jährige Lörracher Manuel Metzger war 2001 Meister der Jörg van Ommen Kartserie und findet, nachdem sich in der Formelszene keine Kontakte ergeben haben, Unterschlupf in der schwäbischen Mannschaft von RWT.
van Diemen


Training

Schon im Training deutet sich an daß dem Feld ein heißer Ritt bevorsteht. Nicht nur daß die Temperaturen in der Sonne auf über 30 Grad klettern, die Pole-Positions zeigen sich in beiden Rennen auch als heiß umkämpft an.

In der großen Klasse kann Marcel Steiner mit einer 1:20.277 die Pole mit einem knappen Vorsprung auf Alexander Seibold (1:20,481) erkämpfen. Weiter 0,377s dahinter lauern Gerd Beisel, der endlich dem schlechten Handlings seines PRC in Spa auf den Grund gekommen ist ("Der Flügel hat minimal nicht gepasst und die ganze Aerodynamik durcheinandergebracht - wir haben halt keinen Windkanal..."), und Pierre André Meroz. Mit nur 2,5s Abstand auf die Spitze zeigt Burli Stricker, daß sein neuer Wagen das hält was er sich davon verspricht.


Martini-BMW
Osella-Honda

In der Lights schafft der 4-fache Champion Krisam Jr. den gelungenen Einstand und holt mit einer 1:24.254 erstmals in der SCC-Geschichte eine Pole für einen Honda-getriebenen Wagen (die Poles diverser Mugen-Treibsätze in der großen Klassse mal außen vor gelassen). Damit ist er sogar noch schneller als der 3l BMW-Osella von Krisam Sr. der sich bei seinem ersten Einsatz seit knapp einem Jahr keine übermäßige Hektik auferlegt. Wolfgang Payr muß sich mit 0.112 Abstand hinten anstellen. Eine weitere halbe Sekunde dahinter ist Sabrina Hungerbühler im PRC-Opel unterwegs ehe dahinter Beat Kohler, Wolfgang Dietmann und Theo Erhard mit eng beieinander liegenden 1.26er Zeiten viel Spannung fürs Rennen erwarten lassen.

Probleme gibts im Training für den PRC von Gerhard Münch. Der 2.Kupplungsschaden hintereinander, nachdem man in der Nacht bis 5 Uhr (!) an dem Wagen geschraubt hat lässt das Team den Wagen frustiert in die Ecke packen. Patrik Zajelsniks Team hat sich mit dem 2.Antriebswellenschaden in Serie abzuquälen während Adi Gärtner Ölspuren im Auspuff die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Am PRC von Manuel Metzger sorgt ein defektes Ladegerät für eine leere Batterie, so daß 2 Runden im Qualifying nur eine wenig aussagekräftige Zeit ergeben.

Das Rennen

Ein wolkenverhangener Himmel droht schwarz über dem Salzburgring als es zum Rennen in die Startaufstellung geht. Trotz daß es zu tröpfeln beginnt wechselt kaum einer der 19 SCC-Piloten auf Regenreifen. Nur Hubert Breitfuss wagt den Poker. An Adi Gärtners Martini-Alfa versagt in der Startaufstellung der Anlasser den Dienst - der schweizer Routinier muß daraufhin aus der Boxengasse nachstarten.
Gerd beisel
Beim Start muß sich Marcel Steiner des hinter ihm nachdrängelnden Gerd Beisel erwehren. Beisel zieht an Seibold vorbei und lanciert sogar einen Angriff in der Bridestone-Schikane, muß sich aber hinter Steiner einordnen, der diesmal beim Herausbeschleunigen nicht den Fehler macht den er vor einem Jahr noch zum Opfer fiel. Dafür rodelt Martin Krisam im Infight mit Payr fast am Ausgang der  Schikane von der Strecke. "ich hatte mich mit meinem Vater abgesprochen daß wir den Payr nach hinten hin abschirmen. In der Schikane war er kurzzeitig neben mir aber ab der Nocksteinkehre konnte ich ihn hinter mir halten."

Daß Burli Strickers neuer Wagen eine Rakete ist steht spätestens fest als sich Stricker am Ende der Nocksteinkehre an Seibold vorbei auf Rang 3 schiebt. Beisel hängt auf der Gegengerade im Windschatten Steiners und lässt sich den Berg hinauf ziehen. Die erste Runde lässt sich Steiner als Führender gutschreiben. Beisel hängt unmittelbar im Windschatten dahinter. Burli Stricker beendet sein Feuerwerk auf der Start- und Zielgerade und winkt Alexander Seibold dort vorbei. Rang 5 lässt sich Martin Krisam Sr. im Osella gutschrfeiben. Am Ende von Start und ziel lanciert Beisel abermals einen Angriff, Steiner kann aber die Führung behalten. Als erster Ausfall lässt sich derweil der umlackierte Bolide von Pierre Andre Meroz registrieren "Mir ist ausgangs Fahrerlagerkurve der Pneu explodiert - zum Glück nicht vorher...!".

In der kleinen Klasse schiebt sich in der 3. Runde Martin Krisam Jr am Senior vorbei, was allerdings nur für die Gesamtwertung von Interesse ist. In der kleinen seperat gewerteten Klasse zieht Krisam Jr vorneweg. Die beiden PRC-Werkspiloten Wolfgang Payr und Sabrina Hungerbühler folgen mit Respektabstand. In Runde 3 ist dann Wolfgang Dietmann seine Tabellenführung entgültig los. "Irgendwas elektrisches - der Wagen ist nach der Nocksteinkehre einfach ausgegangen."

Martini
Seibold

In Runde 4 verliert Beisel nach einem Dreher in der Fahrerlagerkurve den Platz in der 3 Wagen umfassenden Spitzengruppe. Zwar kann er den Wagen noch auf der Strasse halten und auch Burli Stricker dahinter kann die Kollision mit dem PRC knapp vermeiden, dennoch ist der Kampf um den Sieg so gut wie abgeharkt für den Teamchef des RWT-Teams.
Stricker wird daraufhin kurzfristig von Krisam Sr. im Osella kassiert. Parallel dreht sich Urs Müller in der Schikane ausgangs der Fahrerlagerkurve. "Dabei hab ich mir an der Leitschine die Flügelaufhängung ramponiert. Gemerkt hab ich das erst als es mich eine Runde später an der selben Stelle ins Kiesbett gedreht hat." Die Aufgabe des Schweizers folgt kurze Zeit später.
Lucchini-BMW

Sein Pech ist das Glück von Patrik Zajelsnik. Der Lightschampion 2002 kann sich nach der eingeschränkten Trainingsperformance durch das Feld tanken und kurz nach dem Zwischenfall Burli Stricker kaufen der aufgrund des Fast-Ausrutschers etwas langsamer unterwegs ist. Mit Vollgas macht sich der Lucchini-Pilot auf der Jagd nach Gerd Beisel.

An der Spitze hat sich die Farbe in Marcel Steiners Rückspiegel geändert - statt rot-silber macht sich der blau-silberne PRC von Alexander Seibold hinter dem Martini breit.  In Runde 6 kann der  Schwabe einen erfolgreichen Angiff in der Nocksteinkehre lancieren und setzt sich an die Spitze des Feldes.  Das Spitzenduo läuft in dann genau in dem Augenblick  auf den van Diemen-Subaru von Walter Novotnyin der Fahrerlagerkurve auf als wegen des Ausfalls von Müller die gelben Flaggen geschwenkt werden. Seibold schlüpft am gelben Renner vorbei während Steiner hinter dem Salzburger bleibt. Eine Szene die später noch für Diskussion sorgt.

Der Senior wittert Morgenluft als er Gerd Beisel auf 3 kurzfristig vor sich sieht. Bei einem mißglückten Bremsmanöver in der Bridgestoneschikane wird jedoch die Front des Osellas nachhaltig ramponiert, so daß auch dieser Wagen kurz danach in der Box abgestellt wird.

  Die Wetterverhältnisse machen die sache für die Piloten nicht einfach wie selbst Walter Nowotny später zugibt: "Die Nocksteinkehre war die ganze Zeit trocken. Auf Start-Ziel und der Gegengerade hat es die ganze zeit leicht geregnet, so daß es dort richtig rutschig war. In der Fahrerlagerkurve haben sich die Verhältnisse von Runde zu Runde geändert - mal wars mehr feucht und mal trocken." Hinter den beiden an der Spitze die nun durch etwa 100-300m Distanz getrennt bleiben, hat Patrik Zajelsnik sich im Getriebe von Gerd Beisel festgebissen. Der Lucchini schiebt sich in den Kurven zwar immer näher ran an den PRC, dafür zieht dieser auf den Geraden unwiderstehlich davon.

2 Runden vor Schluß dreht sich Michael Kerber eingangs Start-Ziel mit dem URD und schlägt an der Leitschiene an. Für den Deutschen ist die Fahrt damit zwar beendet, der Schaden erweist sich in der Folge aber als reperabel.

Alexander Seibold gewinnt am Ende das 2.Rennen in Folge während Marcel Steiner sich Rang 2 holt. Nach dem Rennen wird vom Veranstalter das Überholen unter Gelb mit einer Geldstrafe geahndet, eine Zeitstrafe wird dagegen nicht ausgesprochen. Platz 3 kann Gerd Beisel gegen den Lucchini von Patrik Zajelsnik verteidigen. 5 in der SCC-Wertung und 6 in Gesamt wird Burli Stricker.


Osella-Honda
Wolfgang Dietmann

In der Lights fährt Martin Krisam Jr. den Premierensieg mit dem Honda-Motor ein. Dahinter quält sich Wolfgang Payr trotz der 270 C3-PS mit einer unpassenden Übersetzung auf den 2.Platz. Sabrina Hungerbühler kämpft sich mit dem 220PS-CN+-Treibsatz dagegen auf einen beachtlichen 3. Rang vor, und lässt dabei mit Theo Erhard und Beat Kohler in ihrem erst 2. Rennen deutlich erfahrenere Kollegen hinter sich.

Ergebnis

Platz Nr. Klasse Fahrer Land Wagen Team Runden Gesamtzeitit schnellste
1 8 SCC Alexander Seibold D PRC SC98-BMW Seibold Auto & Sport 14 21:13.245 1:25.247
2 2 SCC Marcel Steiner CH Martini MK77 BMW Steiner Motorsport 14 21:19.032 1:26.146
3 9 SCC Gerd Beisel D PRC SC98-BMW RWT 14 21:36.224 1:26.281
4 6 SCC Patrik Zajelsnik D Lucchini BMW JAZ-Motorsport 14 21:36.417 1:28.465
5 43 Lights Martin Krisam Jr. D Osella-PA21-Honda Krisam Motorsport 14 21:52.298 1:30.492
6 10 SCC Burli Stricker CH PRC SC98-BMW Team Stricker 14 22:06.625 1:29.168
7 30 Lights Wolfgang Payr A PRC C3 Opel PRC 14 22:13.178 1:30.508
8 35 Lights Sabrina Hungerbühlerer CH PRC-Opel PRC 14 22:42.272 1:30.605
9 42 Lights Theodor Erhard A Argo-Alfa CN Erhard-Motorsport 13 21:21.055 1:32.317
10 31 Lights Beat Kohler CH PRC-Opel PRC 13 21:22.830 1:34.426
11 39 Lights Manuel Metzger F PRC-Opel RWT 13 21:30.509 1:35.230
12 34 Lights Hubert Breitfuß A PRC-Opel Breitfuss Racing 13 21:46.211 1:37.373
13 5 SCC Adolf Gärtner CH Martini MK66 Alfa FRC 13 22:36.753 1:38.937
14 41 Lights Walter Nowotny A vanDiemen-Subaru Erhard-Motorsport 12 21:36.766 1:45.187
15 40 Lights Michael Kerber D URD-BMW Kerber 10 18:21.177 1:46.117
16 1 SCC Martin Krisam Sr D Osella-PA20-BMW Krisam Motorsport 7 11:45.115 1:30.263
17 12 SCC Urs Müller CH Argo JM21 CN Alfa24V UMC-Racing 5 10:24.232 1:33.402
18 32 Lights Wolfgang Dietmann A Argo JM21 C3 Alfa Pink Shark Motorsport 3 4:47.629 1:32.302
19 4 SCC Pierre André Meroz CH PRC SC98-BMW PRC 1 2:03.041 2:01.322
20 33 Lights Gerhard Münch D PRC-Opel RWT 0 00:00,0 -


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