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Feature Nr.8
vom September 2002
Le Mans den GT´s?
Benutzt zum Durchlesen auch die Markierungen  Zum Beginn der Diskussion und die letzten eingetroffenen Beiträge


Den Sportprototypen geht’s ja momentan nicht so gut; nicht nur in Europa, wo die FIA-Meisterschaft darnieder liegt und man nur auf ein besseres 2003 hoffen kann. Auch in der Le Mans-Szene selbst mangelt es an guter Konkurrenz für die dominanten Audis. Jetzt wollen sich Cadillac, Audi selbst und möglicherweise auch Panoz mit Ende des Jahres verabschieden. Auch bei Oreca ist die Zukunft unsicher. Das läßt für Le Mans 2003 nichts Gutes erwarten: nach den Audi-Galas der letzten Jahre werden wir eine Solovorstellung der Bentleys sehen, sofern die Autos nicht mangels Rennkilometern (Le Mans wird wahrscheinlich wieder das einzige Rennen der Briten bleiben) vorzeitig zusammenbrechen. Außerdem wird innerhalb des neuen Reglements wieder einmal über eine Leistungsbeschränkung nachgedacht – als ob die Autos nicht bereits schwach genug wären. Noch dazu schafft es der ACO mit seiner launenhaften Reglementpolitik, die vorhandenen Teilnehmer zu verunsichern und Interessenten zu verscheuchen.
C60 in Spa
 Das technisch bewußt bodenständig gehaltene Alternativkonzept der Daytona Sport Prototypes in der GrandAm zeigt auch, daß hochgestochene Technik momentan offenbar nicht im Trend liegt, weil den Fans angeblich sowieso egal ist, was unter der Karosserie steckt.
Start 24h Spa
Damit verglichen ist bei den GTs die Welt momentan in Ordnung – volle Felder in der FIA-GT, und auch in der ALMS kommt mittlerweile so etwas wie Spannung auf. Einige ehemalige Top-Sportwagenteams haben ins GT-Lager übergewechselt. Veranstaltungen wie die 24 Stunden von Spa zeigen, daß ein reines GT-Format-Rennen durchaus auch für große Rennen was taugt. Außerdem gibt es einige intakte nationale Meisterschaften.

Deshalb drängt sich für die Zukunft der 24 Heures du Mans der Gedanke auf, die von Teams, Veranstaltern und Herstellern offenbar ungeliebten Prototypen überhaupt zu streichen und das Rennen in eine reine GT-Veranstaltung
umzuwandeln.

Spätestens nach der Vereinheitlichung der GT-Regeln 2004 könnte der ACO die „belgische Lösung“ abzukupfern und wie in Spa GT-Fahrzeuge in drei Klassen antreten zu lassen: GTS, GT und eine zusätzliche Klasse für nationale  „Specials“, in der man durchaus auch Exoten wie JGTC- oder Trans-Am-Fahrzeuge unterbringen könnte. Damit hätte man die Chance auf ein Gipfeltreffen der wichtigsten Serien dreier Kontinente. 15 Autos in jeder Kategorie sollten sich auch mit der Einladungsmodus des ACO durchaus zusammenbringen lassen.

Auch der Rennverlauf wäre dann wohl etwas spannender als die letzten drei Jahre, und das wäre jedenfalls wünschenswert.

Was meint Ihr?

Cy Bersdorf

Nur GT`s beim größten Langstreckenrennen der Welt? Sicherlich überlegenswert, allerdings mit Vor- und Nachteilen behaftet. So würde doch sicherlich ein Teil der Attraktivität des Rennens, gespickt mit hochkarätigen Sportwagen aus drei Klassen, verloren gehen. Somit wäre auch eine klare Abstufung zu anderen Langstreckenrennen (wie den 24h von Spa, welche unumstritten eine klasse Veranstaltung ist) nicht mehr gegeben, wenn man mal von Strecke, Kult und Atmosphäre absieht.
 

Jedoch ist es fraglich, ob die Rennen der letzten drei Jahre hilfreich sind. Denn dominierende Audis sind sicherlich beeindruckend, auf Dauer allerdings auch langweilig! Und so halbherzig angepackte Projekte wie die von Cadillac sind eher ernüchternd als erfreulich. Wenn der ACO nun noch die LMP 675 einbremst, wo diese doch gerade mal in Fahrt kommen, und somit Auftritte wie die von MG 2002 verhindert, ist es fraglich ob ein derartiges Reglement Sinn macht. Da könnte man die Veranstaltung wirklich besser den GT`s geben, deren Auftritte spannender und deren Entwicklung wohl auch günstiger ist als die der technisch sehr anspruchsvollen Prototypen, deren Einsätze werksseitig ohne erfahrenes Team vorne mitfahren zu wollen wohl auch wenig Sinn machen (wenn man nicht gerade Porsche heißt). So wird wohl ein vom Joest Team eingesetzer R8 immer noch besser sein als der Bentley (es sein denn, die fahren mal ein paar Rennen mit).

So bleibt nur zu hoffen, daß sich ein paar Werke der Prototypen annehmen, der ACO sich etwas einfallen läßt, oder wir eintönigeDemonstrationen, wie die der Audis sehen. Da werden die Kämpfe in den kleinen Klassen und die in der ab 2004 neuen GT Kategorie mit Kohlefaser Chassis (Ferrari Enzo, Lamborghini) zugelassenen Wagen, sicher spannender sein.

O.Kower
 
 

Start 2000
Meine Antwort auf die Frage, ob man Le Mans den GTs vorbehalten sollte ist ein klares NEIN!

Weshalb? Nun, ich stimme ebenso zu, dass es den Sportprototypen, einmal linde gesagt, ziemlich dreckig geht, auch wenn ich eigentlich nichts von irgendwelchen Ausstiegsgerüchten über Panoz & Co. vernommen habe. Des weiteren stimmt es auch, dass die GTs zur Zeit einen Boom erleben (was mich ungemein freut!) und auch die 24h von Spa von Jahr zu Jahr attraktiver werden. Nur, der Unterschied hierbei ist, Spa war, im Gegensatz zu Le Mans, kein weltweit anerkanntes Ausdauerrennen mit reinrassige Sportwagen sondern eine europaweit-annerkannte Tourenwagen-Veranstaltung. Somit hat Spa mit Einführung der GTs einen Schritt nach vorne gemacht, Le Mans würde dies aber rein Hierachiemäßig (mir fällt jetzt kein besseres Wort ein...ich hoffe ihr versteht was ich ausdrücken will) nicht tun!

Außerdem muss man auch weiter als nur zwei oder drei Jahre blicken! Für 2003 wären GTs vielleicht gar nicht so schlecht, aber über mehrere Jahre hinweg kann ich mir nicht denken, dass Le Mans seine Prestige wahren kann. Denn was unterscheidet dieses Rennen dann noch von irgendeiner anderen x-beliebigen 24 Stunden Veranstaltung auf der Welt, ausser dem Ruhm der vergangenen Tage?

Meiner Meinung nach ist also nicht Rückschritt zu den GTs, sondern Fortschritt bei den Prototypen gefragt. Und hier muss sich die ACO sowie die FIA endlich mal zusammenreißen und ein attraktives Reglement für 2004 aufstellen, das standhaft ist und international anerkannt wird.

Tobias Schulenburg

Ich befürchte grade das die Antwort auf diese Frage schon von der Realität beantwortet wird. Ich persönlich finde, dass die Mischung einen grossen Reiz in LeMans ausmacht, denke aber das die Realität sich wie folgt entwickeln wird:
 

In 2003 haben wir lediglich BENTLEY (Sieganwärter), DOME, COURAGE und LISTER (Platz 4 aufwärts) als "grosse" Prototypen und eingebremste LMP700/750 (mehr wissen wir im Dezember). Sehr viel Spannung verspricht diese Klasse nicht.

Bei den GTS haben wir einen Kampf zwischen FERRARI, CORVETTE, SALEEN und CHRYSLER und es existieren Gerüchte um den Hezemans-Zonda, einen Panoz GTS (ab 2004), einen AUDI/Lamborghini GTS (ab 2004) und PORSCHE (ab 2005?) Bei den GT gibt es PORSCHE und FERRARI sowie immer wieder Hoffnung um TVR, MORGAN und NISSAN.

Die o.g. Autos sind meist von der Stange zu kaufen und von guten Teams einzusetzten. Warum also mit einem teuren LMP um den letzten Platz der Klasse fahren wenn ich mit einem halb so teuren GTS um das Podium kämpfen kann?

Bentley
Als nächstes wird die LMP Klasse mangels Teilnehmern eingestampft und die GTS technisch aufgewertet. Schon haben wir 2006/2007 Fahrzeuge îm Gruppe C/LM-GTP Outfit und explodierenden Kosten so das es 2007/2008 wieder ein Jahrhundertstarterfeld wie 1999 gibt und es wird eine neue Klasse eingeführt um die Kosten zu reduzieren.

..... und schon beginnt der Kreislauf aufs Neue.

Markus Berns
 


 

Ich bin auch der Meinung, daß man Le Mans nicht nur den GT vorbehalten darf!! Denn die Protypen gehören ganz einfach zu dem Rennen dazu und sie auszuschliessen hätte fatale Folgen für Courage, WR und andere Chassis-Hersteller. Auch wenn Audi die letzten 3 Jahre Le Mans  klar dominierte, könnte man nächstes Jahr ein spannendes Rennen sehen (Private Audis gegen Bentley ). Oder z.B. ein Asiatech Motor in einem guten Chassis könnte auch vielleicht für eine Überraschung sorgen. Ausserdem bin ich mir sicher dass Pescarolo, wenn er etwas mehr Unterstützung von Peugeot kriegt, auch sein Wörtchen mitzureden hätte. 
Es ist schon traurig dass nachdem Chrysler sein Programm letztes Jahr eingestellt hat, jetzt Cadillac auch aufhört und Panoz auch vielleicht folgen wird !! Aber so ist das nun mal im Automobilsport.  Der Formel1 geht es auch nicht gut und davon könnte ein Rennen wie Le Mans vielleicht profitieren !!

Also bin mal der Meinung das man abwarten soll, denn auch wenn die Neuzugänge in der GTS Klasse vielversprechend sind, ist das noch lange keine Garantie dass wir deswegen auch schöne Rennen sehen werden. Wer weiss ob der neue Maserati  die ganze Konkurrenz nicht in Grund und Boden fährt !!?

Natürlich wäre es super wenn der ACO die Regeln etwas mehr zugunsten der GTS auslegen würde, damit der Unterschied zwischen den Protoypen und den GTS nicht zu groß ist und damit das Rennen offener wäre. Aber wenn sie das tun sollten, müssten sie auch drauf achten dass die Kosten nicht wieder ausser Kontrolle geraten denn das hatten wir ja schon vor ein paar Jahren bei den GT's.

Ich bin mir sicher, daß wenn das neue Reglement welches für 2004 vorgesehen ist, preisgünstig, attraktiv und eine passende Meisterschaft dazu stattfindet (womöglich Prototypen & GT), in den nächsten Jahren noch viele schöne Überraschungen haben werden. Denn 1999 war dass Starterfeld in Le Mans zwar super, doch dass Rennen war nicht so spannend !! Erst nachdem der führende BMW ausfiel kam sowas wie Spannung auf, doch nicht für lange Zeit da der Toyota einen Reifenschaden später hatte.

Stellt sich letztendlich nur noch die Frage ob der ACO nicht  sowieso aus Prestige versuchen wird das Reglement so zu ändern dass Maserati in 2-3 Jahren in Le Mans gewinnen kann, denn Bentley ist man ja auch entgegengekommen.

Pierre Kieffer

Was denkt ihr: ist die GT-Lösung für Le Mans die beste Alternative? Kann dieses Rennen auf die offenen Prototypen verzichten? Wird das Rennen dadurch wirklich spannender? Schickt eure Diskussionsbeiträge an per E-Mail an gt-one@wtal.de (Subject/Betreff: LM_GT) !!!

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