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Feature Nr.6
vom Januar 2002
Wann kommt die Deutsche GT-Meisterschaft?
von Harald Gallinnis

Benutzt zum Durchlesen auch die Markierungen  Zum Beginn der Diskussion und die letzten eingetroffenen Beiträge

Seit einigen Monaten vernachlässigt der Autor dieser Zeilen die Arbeit an seiner hochheiligen Webseite regelmäßig für einige Abende. Der Grund für dieses frevelhafte Tun heisst SCGT (Sports Car GT von Electronic Arts) und ist eine Rennsimulation, die das wohl zur Zeit flexibelste Programm dieser Art am Markt ist. Dank offener Architektur  können sowohl Rennwagen als auch Rennstrecken und die komplette Rennsaison selbst erstellt, oder über das Internet heruntergeladen werden (Siehe dazu auch die neue SCGT-Seite auf GT-Eins). So ist der Autor gerade dabei sich eine Serie zusammenzustellen bei der die führenden deutschsprachigen GT-Teams  sich gegenseitig auf dem Hockenheimring, dem Nürburgringring, in Spa, auf dem Sachsenring, dem A1-Ring und der hoffentlich bald erscheinenden Nürburgring-Nordschleife duellieren werden.
In der GT1-Klasse fahren dort AMG- und Persson-Mercedes  gegen Werks- und Zakspeed-Porsche GT1, Altschach-Lotus-Elise GT1 und Konrad-Saleen. In der GT2-Klasse bekämpfen sich Reiter-Lamborghini, Wieth-Ferrari, die Zakspeed-Vipern, und die Freisinger- und Konrad-Porsches bis aufs Messer. Und in der GT3-Klasse kämpfen massenweise GT3-Porsche-Teams wie die Freisinger-, Seikel- RWS-, Manthey- oder Phönix-Porsches gegen  Schnitzer-BMW-M3-GTR, den Altschach-Honda-NSX, und den ein oder anderen Cup-Ferrari-Modena. Am Ende des Feldes ist dann meist noch der Cup-Panoz-GTR des Autors dieser Zeilen zu finden wie er das gesamte Feld dominant vor sich herjagt und die Abkürzungen durch diverse Kiesbetten erkundigt. Einen Namen hat diese imaginäre Serie, wo ständig die Post in den diversen Klassen abgeht, auch schon: Deutsche GT-Meisterschaft.

Kumho Euro-GT-Serie
Starkes deutsches Kontingent aber keine deutsche Serie - Kumho Euro-GT-Meisterschaft

Zum Leidwesen vieler Sportwagenfans hierzulande wird sich diese Serie wohl auch in den nächsten Jahren weiterhin im virtuellen Raum und nicht auf den realen Strecken dieses Landes abspielen. Und dies obwohl deutsche Sportwagenteams seit Jahren mit offenen und geschlossenen Sportwagen in Le Mans dominieren, obwohl in der ALMS mehr deutsche Werke involviert sind als in der DTM und obwohl die Zahl der deutschen Teams die dieses Jahr in der FIA-GT-Meisterschaft antraten ein deutliches Potential  für eine solche Meisterschaft erkennen lässt.
Während Nationen wie England, Frankreich oder Japan schon seit langem funktionierende und spektakuläre Sportwagenmeisterschaften mit hoher Zuschauerakzeptanz besitzen und selbst  nicht gerade als Sportwagen-Nationen bekannte Länder wie Belgien, Spanien und Schweden eine GT-Rennserie ihr Eigen nennen, bietet das Heimatland von Porsche & BMW den derart engagierten Teams keine ausreichende Bühne um mit Grand-Tourisme-Wagen

Privillege Insurance GT-Meisterschaft
Action bis der Arzt kommt: Britische GT-Meisterschaft
verschiedenster Fabrikate spannende Wettkämpfe sportlicher Art gegeneinander auszutragen (die diversen Porsche-Markenpokale und -Clubrennserien wie die GTP einmal ausgenommen). Woher kommt diese Diskrepanz?

JGTC-Serie
Volle Tribünen - 40 Wagen pro Rennen und Action satt:
Die japanische GT-Meisterschaft.

5 Hauptgründe möchte der Autor dieser Zeilen als Ursachen für die bestehende Situation zur Diskussion bringen:

1) die Finanzen
2) mangelnde Akzeptanz für den GT-Sport in Deutschland
3) Unwilligkeit (oder positiver ausgedrückt: mangelnde Visionsfähigkeit) der Motorsportfunktionäre hierzulande
4) die derzeitige “Serien-Landschaft” in Deutschland
5) die TV-Situation

1). Geld regiert die Welt
... - und erst recht den Motorsport. Der §1 den jeder Aktive als Grundgesetz des Motorsports  schnell kennenlernt heißt in etwa: Motorsport kostet Geld - viel Geld könnte man als Sportwageninsider hinzufügen.  Zwar nicht so viel wie ein Formel-1-, Indycar- oder ein Le Mans-Engagement aber daß es sich bei Grand Touring-Wagen um eine kostspielige Form des Motorsports handelt wird keiner bestreiten wollen.

Konrad-Saleen
Zur Zeit der schnellste deutsche GT? Konrad-Saleen S7R aus der ALMS
Ein Faustregel besagt in etwa, daß bei Straßenwagen (egal ob VW-Polo oder Bugatti EB110) der Umbau zum Rennwagen etwa doppelt so teuer ist wie die fabrikneue Straßenversion und daß der professionelle Einsatz pro Rennsaison in etwa noch einmal die gleiche Summe verschlingt. Diese These mag zwar je nach Rennserie unterschiedlich gut gelten oder gar diskussionswürdig sein, sie erklärt aber am Besten warum nicht so viele Rennversionen eines Bugatti EB110 gebaut worden sind (wo die Straßenversion schon 5-600.000 Euro kostet) - nämlich exakt eine!
Bei den GT1 oder GT2 (wir lassen jetzt mal die Sportprototypen außen vor) mit ihren schon sündhaft teuren Straßenversionen wird diese Kosten-Bilanz zwar etwas günstiger, dies mag aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß ein Touren- oder Formel-Wagen eine günstigere Basis darzustellen scheinen.
Stimmt diese Situation denn aber wirklich?  Immerhin kostet eine nationale F3-Saison angeblich auch schon etwa 200.-300.000 Euro. Tourenwagen jenseits des auf der Nordschleife bei der BFGoodrich und Castrol-Haugg-Cup mitlaufenden Standes sind zwar in den jeweiligen Markenpokalen (etwa im Top-10-Paket) für einen Schnitt von etwa 50.000 Euro pro Saison zu betreiben, eine DTC- oder V8-STAR-Saison dürfte aber mittlerweile mit mindestens dem doppelten bis dreifachen dieser Summe zu Buche schlagen. Die Lücke zu den GT3 ist da schon nicht mehr so groß. (Die DTM als Werks-Sport mit den 2 1/2 beteiligten Werken die dort die Zeche bezahlen lassen wir an dieser Stelle mal außen vor).
Ob das Kostenargument an dieser Stelle also noch zieht dürfte zumindest fraglich sein.
Fragt man einen Rennfahrer im Moment ausgeschalteter Kameras ob er lieber einen Ford Focus oder Golf-GTi in der DTC oder einen Ferrari-Modena oder Porsche GT3 bewegen würde wird die Antwort sicherlich eindeutig ausfallen. Immmerhin fahren ja auf der Nordschleife fast schon bei jedem Rennen genügend GT´s mit um damit schon eine eigene Serie zu betreiben. Also muß es noch andere Gründe geben

2) Die Akzeptanz des GT-Sports
Um es kurz zu fassen: Deutschland ist ein Formel-1 und Tourenwagenland. Die Erfolge eines Ausnahmepiloten wie Michael Schmacher haben zwar viel zum Motorsport-Boom hierzulande beigetragen. Die  Sportwagen zeigen sich aber trotz jahrelanger Dominanz in Le Mans davon unberührt - ich muß zumindest immer noch lange ansetzen um meinen Arbeitskollegen zu erklären was ein SR1 oder ein LMP900-Sportprototyp ist oder wie er aussieht. Die Formel 1 besitzt dagegen eine weit verbreitete, aber oftmals oberflächliche Akzeptanz.

Einzig die DTM kann als Volks-Motorsportserie mit ihren Straßenfahrzeug-ähnlichen Shiluetten noch einigermaßen mithalten. Dies ist allerdings genau betrachtet eher auf die erfolgreiche Vergangenheit dieser Tourenwagenserie zurückzuführen, die nun unter Werksregie mit neuen Voraussetzungen gestartet wurde.
Dies war mal anders: in den 70´er und 80´er Jahren lockten diverse Serien wie die Interserie, die damals eher der ISRS glich, oder die DRM mit ihrem Mix aus GT´s und aufgebohrten Tourenwagen (in etwa mit der heutigen Belcar vergleichbar) eine große Anzahl Zuschauer an die einheimischen Strecken.
Mercedes CLK GT2
Wäre sicher auch in Deutschland ein Publikumsrenner:
Mercedes CLK in GT2-Ausführung
Allerdings ist diese Tradition schon lange eingeschlafen. Die Sportwagen haben keine Historie mehr hierzulande. Eine derartige Serie müsste quasi wieder von Null anfangen.

3) Der vorangehende Fakt setzt sich leider auch in den Motorsport-Organisationsstrukturen hierzulande fort. Im Gegensatz zu den Formel-und Tourenwagen haben die Sportwagen keine Lobby in den entscheidenden Verbänden wie DMSB, AvD oder ADAC. Es gibt zwar einzelne löbliche Ausnahmen aber die Einführung einer neuen Serie von Grund auf ist zur Zeit nur im Formel- oder Tourenwagenbereich von Grund auf möglich. Selbst dort ist

Reiter-Engineering-Lamborghini
Interessanteste deutsche GT-Konstruktion der letzten Jahre: der Reiter-Engineering-Lamborghini Diabolo GT2
meistens die Involvierung eines Werkes, wie VW, Ford oder Alfa notwendig. Das erklärt warum in den letzten Jahren fast nur Markenpokale neu eingeführt worden sind. Daß ein werksunabhängiges Konzept trotzdem durchsetzbar ist haben die Macher der V8-STAR-Serie bewiesen, die mit einer durchdachten Planung ihre Meisterschaft quasi von Null auf Hundert etablieren konnten, da hier mehrere Parteien mit hohem Wissen um die planerischen und organisatorischen Abläufe an einem Strang zogen.

Im GT-Bereich so etwas durchsetzen zu wollen würde eine genauso gute Koordination der Kräfte voraussetzen. Allerdings mangelt es zur Zeit an den Leuten mit dem entsprechenden Know-How  und den entsprechenden Lobbyisten.

Vor Jahren versuchte der damals federführende ADAC zwar eine GT-Serie aufzubauen, nach 2 vielversprechenden Auftaktjahren entwickelte sich jedoch durch wahrscheinlich mangelnde Lobbyarbeit und mangelndem Verständnis für die Belange der Sportwagenteams nach dem Ausschluß der Porsche-Fahrzeuge eine weitere, an und für sich überflüssige Tourenwagenserie daraus, die schließlich mehr durch Skandale als durch sportliche Schlagzeilen glänzte und letztendlich ersatzlos eingestampft wurde. Seitdem ist der GT-Sport hierzulande nur über Clubsport- oder Markenpokalevents wie GTP, Ferrari-Challenge oder Morgan-Cup vertreten.

4) Die Serien-Situation hierzulande.
Nicht nur, daß es in Deutschland zu viele Motorsportserien allgemein gibt; in dem Preissegment dem die GT´s als Konkurrenz erwachsen würde gibt es auch genügend Alternativen. Eine GT-Serie würde auf den ersten Blick auch noch bestehenden Serien die Autos streitig machen - wahrlich nicht die besten Voraussetzungen um eine solche Meisterschaft zu etablieren.
 

In welchen Serien fahren denn die Wagen die für eine deutsche GT-Serie unterwegs sein würden? Im nationalen Bereich haben wir die BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft und den Castrol-Haugg-Cup auf dem Nürburgring,  die gesamte GTP-Porsche Clubsport-Serie , den Divinol-Cup und die Spezial-Tourenwagen-Trophy. Hinzu kommen vielleicht einige kleinere Markenpokale.  Hier fällt allerdings schon auf daß die meisten dieser Serien lediglich "Sammelbecken" sind in denen nur deswegen GT-Fahrzeuge antreten weil es zur Zeit keine geeignete Serie gibt. Das Argument "Wagen klauen" zieht hier also nicht.
Im internationalen Bereich kommen die nationalen GT-Meisterschaften Belgiens und Frankreichs sowie Serien wie Ferrari-Challenge, Lamborghini-Supertrophy, Kumho-Euro-GT  und FIA-GT hinzu . Einige Top-Teams sind schließlich auch in der ALMS unterwegs. Diese Teams würden wenn sie eine Teilnahme an einer nationalen Rennserie in Betracht ziehen würden dann eher die zusätzlichen Einnahmen durch Kundenfahrer und nationale Sponsoren nutzen - oder kann sich einer vorstellen daß Schnitzer, Seikel oder Konrad  wegen einer deutschen GT-Runde auf die Teilnahme an der ALMS verzichten? Also würde es hier auch nicht zu einer Konkurrenzsituation kommen.
BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft
Zur Zeit die Ersatzmeisterschaft für die nicht existente DGT?
BF-Goodrich-Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring- Nordschleife
Es ist für uns Sportwagenfans zwar schwer akzeptierbar, jedoch wirtschaftlich legitim, daß bei der derzeitigen Situation mit den nun noch zähflüssiger fließenden Sponsorgeldern die Lobbyisten der anderen Serien gegen eine neue Serie mobil machen würden. Und da Serien wie das Top-10-Paket oder die deutsche F3 eine weit bessere Lobby beim DMSB haben,  würden auch diese Serien zeitweise als Konkurrenten einer erst noch zu etablierenden nationalen GT-Serie auftreten.

Das Argument zu viele Serien zieht hier aber nicht wie wir obern gesehen haben. Eher gibt es sogar noch Sicherheitsargumente für eine eigene GT-Serie. Zu oft ist, gerade auf der Nordschleife, das Argument zu hören die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den zu schnellen GT´s und den langsameren Einstiegstourenwagen würden zu viele Gefahrensituationen heraufbeschwören. Der tödliche Unfall Uli Richters im vergangenen Sommer hat die Diskussion neu angefacht.

5) Das Fernsehen
Eine Serie die mit spektakulären GT-Wagen gestartet würde hätte nicht automatisch eine ausreichende Fernsehberichterstattung garantiert. Gerade in Deutschland kommt erschwerend hinzu daß es im Free-TV nur 2 Sender gibt die systematisch Motorsport allgemein senden - und nur einen der überhaupt Sportwagenkompetenz hat.
DSF hat durch die nationale Berichterstattung der Top-10 Serie und weiterer Motorsportevents abseits der F1 einen Namen gemacht, hat aber bei den Sportwagen bislang kaum Aktien; die zeitweise Berichterstattung in der FIA-GT-Saison 1997 zeigte deutliche Defizite auf. Eurosport schließlich wäre als paneuropäischer Sender eher schwerer für die Berichterstattung von einer nationalen Serie zu gewinnen, wenngleich mit Stefan Heinrich dort ein Motorsport-Programmdirektor aktiv ist, der sich bedingungslos den Sportwagen verschrieben hat.  Selbst bei den Sport-Pay-TV-Sendern ist keine geeignete Bühne in Sicht.

Allerdings wäre bei einer Serie die mit einem solchen fahrzeugmäßigen Aufwand wie eine GT-Serie fahren würde eine Unterstützung zwecks Re-Finanzierung durch das TV angesagt. Die einzige Möglichkeit solch eine Unterstützung zu erreichen bietet aber zur Zeit nur die Top-10 Serie mit dem beteiligten DSF.
Die Alternative wäre eine eigene TV-Firma mit der Produktion von Kurzspots zu beauftragen und diese dann den beiden in Frage kommenden Stationen zur Verfügung zu stellen. Wer nun aber glaubt die würden das Material nun bereitwillig senden irrt: der Sendeplatz muß gekauft werden, denn das TV will ja auch leben! Dies läuft entweder über geeignete Werbepartner, die man als Serienorganisator am Besten mitbringt, oder indem man den Sendeplatz selber bezahlt. Um sich ein Bild machen zu können: die Summen über die wir hier reden sind in jedem Fall 6-stellig...
Ferrari F550 Maranello
Ehrgeiziges deutsches GT-Projekt: Wieth-Racing-Team aus München mit ihrem FIA-GT Ferrari 550 Maranello

Nachdem wir nun die Realitäten kennen: wie wahrscheinlich ist es daß jemals eine Serie für GT-Fahrzeuge in Deutschland zustande kommt. Sind die Verhältnisse denn wirklich so daß es überhapt nie mehr zu einer solchen Serie kommen kann?


RWS-Porsche
dieses Jahr das erfolgreichste deutsche Porsche-Team in der FIA-GT-Meisterschaft: RWS mit Riccitelli/Quester
Es könnte schon gehen: wie schon gesagt müssen dafür aber alle Beteiligten an einem Strick ziehen.

Vorab müsste unter den potentiellen Teilnehmern, also den Fahrern und Teams, das Interesse an einer solchen Meisterschaft ausgelotet werden, denn ein Championnat mit weniger als 20 Fahrzeugen würde sicherlich keinen Sinn machen. Dann müsste man wahrscheinlich damit beginnen die beteiligten Kräfte zu bündeln und sowohl die interessierten Teams, die Fahrer und Beteiligte des DMSB sowie potentielle Organisatoren an einen Tisch zu bringen. Es müsste also quasi vorab eine Lobby für eine derartige Meisterschaft aufgebaut werden. Dies müssten allerdings Personen sein die ähnlich den Machern der V8-Star ein hohes Wissen um die Abläufe in der GT-Szene hätten. 

Man müsste geeignete Sponsoren für die Serie suchen, für eine geeignete Vermarktung sorgen - und man müsste die Werke aussen vor lassen!!


BMW M3 GTR
Erfolgreichster aber umstrittenster GT(3) des Jahres in der ALMS: BMW M3 GTR
So sehr nämlich diese den Sport vordergründig unterstützen und die Serie tragen wollen würden: auf Dauer würde sich keine Serie halten die von einem beteiligten Werk mit dominiert werden würde. Dieses würde, ob gewollt oder ungewollt, einen werkseitigen Einfluss zur Unterstützung der eigenen Fahrzeuge oder Teams geltend machen. Die Sportwagenszene hat aber immer schon mehr von den langfristig engagierten Privatiers als von den Werken gelebt, die zumeist nur kurzfristige Marketinginteressen im Auge hatten. Und eine erfolgreiche Meisterschaft müsste die 
Markenvielfalt im Visier haben. Sonst hätte man binnen kurzem nur einen weiteren Porsche-Cup anstatt einer richtigen GT-Meisterschaft, um mal ein Beispiel zu nennen.

Daher müsste bei Organisation, Ausführung und Reglement immer berücksichtigt werden daß man eine Privatfahrermeisterschaft und keine Werks-Meisterschaft für Profis im Auge haben muß. Werksmeisterschaften gibt es schließlich mit der DTM (auf nationaler Ebene) und der ALMS und der F1 international genug.

Dies müsste auch dem vom Werksengagement verwöhnten deutschen DMSB als vermutlichem Träger einer solchen Meisterschaft beigebracht werden. Aber noch ist eine geeignete Lobby mit den mit den geeigneten Personen nicht in Sicht. Was aber nicht heißt daß diese nicht eines Tagen kommen könnte...

Über das mögliche Format oder Reglement einer solchen Serie brauchen wir uns an dieser Stelle nicht auslassen. Man könnte hier viele Spekuationen darüber anstellen, die aber wirklich drittrangig sind, solange die vorher angesprochenen Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Man sollte sich hier lediglich an den bereits bestehenden Konzepten in England, Belgien, Japan oder Frankreich orientieren und die erfolgreichen Bestandteile kopieren.

Was denkt ihr. Stimmen die in diesem Beitrag angesprochenen Gründe, weswegen es keine deutsche GT-Meisterschaft gibt? Sind die Vorschläge zur Schaffung einer solchen Meisterschaft der richtige Weg? Oder gibt es noch andere Wege eine solche Meisterschaft zu starten? Brauchen wir überhaupt eine deutsche Sportwagenserie oder gibt es bessere Gründe sie nicht zu starten? Schickt eure Diskussionsbeiträge an per E-Mail an gt-one@wtal.de (Subject/Betreff: DGT) !!!:

Ein wirklich interessanter Diskussionsbeitrag.

Meine Meinung dazu sieht aber etwas anders aus. Ich kann mir nicht vorstellen, das wir noch eine eigene deutsche GT-Serie brauchen. Mit der STT und dem Divinol Cup haben wir schon 2 sehr interessante Serien bei denen GT-Fahrzeuge die Hauptrolle spielen. Dazu kommt die Belcar (dieses Jahr erstmals bei uns) sowie die Euro-GT -Serie auch in Deutschland vertreten mit einem sicherlich sehr interessanten und starkem Feld. Wer soll denn alles mitfahren?

Das kann doch eigentlich nur wieder ein Porsche -Cup mit "Gästen" werden. Ich kann mir z.Bsp. auch nicht vorstellen, das die dafür in Frage kommenden Fahrer bzw. Teams der BF-Goodrich-Langstreckenmeisterschaft soviel Interesse an einer deutschen GT- Serie hätten, denn ich denke das der Reiz bei dieser Serie in erster Linie beim Rennen fahren auf der Nordschleife liegt. Diese würde ja für eine deutsche GT- Serie sicherlich nicht in Betracht kommen.Ein guter Ansatz hätte vielleicht das GT- Projekt 2002 der Interserie Organisation werden können. Aber als ich lesen musste das dieses auch nur für Porsche- Fahrzeuge ausgeschrieben ist, frage ich mich nun echt, wer das noch sehen will. Womöglich fährt man dann auch noch im Rahmen einiger GTP- Events (bei denen ich selbst oft bin).

Na dann wird es etwas zuviel des Guten mit den Porsche-Rennen. Ich sage, besucht mehr die Rennen der STT und des Divinol-Cups (meist bei GTP -Weekends), kommt zahlreich zur Belcar und zur Euro-GT Serie auf dem Nürburgring, bleibt der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft treu und Euer GT-Bedarf dürfte übers Jahr gesehen voll zufrieden gestellt sein.

Christian Gaense
 

Zuerst bin ich mal der gleichen Meinung: Eine deutsche GT-Serie muss her. Nun gibt es drei Möglichkeiten.
1. Man nimmt alle deutschen Profi-Teams (Zakspeed, Schnitzer, Joest, Konrad, usw.)
2. Man baut eine Serie ähnlich der Euro-GT Serie mit "Amateur" auf und verzichtet auf Profi-Teams.
3. Man macht einfach beides, Profi- und Amateurteams.

Leider haben alle 3 so ihre Nachteile.
Bei der Profi-Serie könnte Teilnehmermangel herrschen. Dafür wären höchstwahrscheinlich bekannte Fahrer am Start, die Fahrer müssten nicht so stark auf ihre Autos achten und würden mal eine Ecke mehr riskieren, als wenn sie für ihr Fahrzeug die letzte Mark zusammenkratzen müssen. Dies verspricht dann mehr Action für den Fan, die Meisterschaft wäre dann vielleicht auch wegen bekannten Fahrern für das Fernsehen attraktiv.
Bei einer Amateur-Meisterschaft wäre ein Fahrzeugmangel auszuschließen, gibt es doch in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland genügend Fahrzeuge.

Das Problem hier ist, dass es schon viele Serien für Amateurfahrer gibt (Divinol-Cup, STT, GTP-Weekend, GT-Interserie, Interswiss). 

Eine Möglichkeit wäre zwei Meisterschaften zu einer zusammenzulegen. Die Frage ist nur, ob dies die Organisatoren wollten und ob es überhaupt etwas bringen würde. Aber dadurch hätte man viele starke Autos (Corvette, Callaway, Audi, Porsche, Marcos, Lotus usw). Bei einer solchen Serie wäre es um einiges schwieriger das Interesse der Fans und den Medien auf sich zuziehen.

Bei der 3. Möglichkeit könnte es zu Problemen zwischen den Profis und den Amateuren kommen, was sich aber mit einem guten Reglement aus der Welt schaffen lassen könnte.

Belcar
Modell für eine gemeinsame Tourenwagen & GT-Serie?
Die Belcar in Zolder

Am liebsten wäre mir eine Belcar-Lösung. In dieser Serie treten bis zu 60 Fahrzeuge an. Indem Sport- und Tourenwagen am Start sind, wäre vielleicht beiden Fangruppen (den Sport- und Tourenwagen Fans) geholfen.

Wahrscheinlich wird aus einer deutschen GT-Serie nichts werden, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Patrick Holzer

Grundsätzlich fände ich es persönlich grossartig, wäre es möglich in Deutschland eine Meisterschaft von der Klasse (meint Markenvielfalt und Starterfeldgrösse) z.B. der britischen GT aufzubauen. Auch kann ich mich, zumindest soweit ich das beurteilen kann, deinen Gründen für ein "Nicht-Zustandekommen" anschliessen.
 

Britische GT
In Europa Top in Punkto Markenvielfalt und spannende Rennen: die britische GT-Meisterschaft
Doch meiner Meinung nach wäre der Zeitpunkt für ein derartiges Vorhaben gerade jetzt mehr als ungünstig. Der Erfolg einer solchen Meisterschaft hängt doch nicht überwiegend von den Motorsporttreibenden oder Financiers ab - kein
"normaler Fan" kann wirklich die Qualität eines Fahrers beurteilen, Hauptsache der richtige, oder die richtige Marke gewinnt - sondern vom IMAGE, von dem von aussen vermittelten Stellenwert einer Rennserie, um überhaupt potentielle Fans neu zu gewinnen. Und GT-Racing hat in der breiten Masse kein sonderlich gutes Image, wenn überhaupt eines.

Und wer sind die angesprochenen Vermittler, um auf den Punkt zu kommen? In Deutschland zumindest beschränken sich diese im Sportwagenbereich für die meisten auf den Sender EUROSPORT.

 Nicht, dass ich den Sender an sich schlecht finde, Gott sei Dank gibt es einen eben solchen, der sich um den GT-Sport bemüht". Die Frage ist nur wie. Sicher steht den für diese Sparte Verantwortlichen nur eine gewisse monatliche oder jährliche Sendezeit zur Verfügung, und offensichtlich stagniert diese von Jahr zu Jahr. Man kann als Aussenstehender nur spekulieren, dass dies an rückläufigen Zuschauerzahlen liegen mag. Diese wiederum hat der Sender selbst zu verantworten. Gross wurde
das neue Super Racing Weekend, Ende 99 glaube ich mich zu erinnern, angekündigt, von live-Übertragungen der FIA-GT Serie war die Rede, von einem serieneigenen Magazin mit Hintergrundinformationen. Was kam, war für mich zumindest enttäuschend. Eine halbe Stunde Zusammenfassung der ersten 2 1/2 Stunden gefolgt von einer oft hoffnungslos kurzen live übertragenen Endphase. Anschliessend kaum Zuschauerträchtiger Tourenwagensport bis zum Abwinken. Keine Kommentare mehr zum eigentlichen Zugpferd des SRW, keine Siegerehrung kein nichts.
Auch die von mir erwarteten Szeneberichte hatten offensichtlich im dazugehörigen Magazin keinen Platz mehr, nur eine gehetzte Wiederholung der am Wochenende gesehenen Bilder.

Auch die weitere Berichterstattung der GT-Szene kam viel zu kurz. Wochen nach dem Saisonauftakt in Daytona - ein vom amerikanischen Fernsehen gekaufter? Zusammenschnitt wurde mit nerviger Hintergrundmusik und wenig eigentlicher Information ausgestrahlt. Zur eher mangelhaften Berichterstattung der FIA-GT Serie kam noch ein völliges Ignorieren des Saisonhöhepunktes in Spa, 5 Minuten im Automag, soweit ich mich erinnern kann. Dafür wurde gnadenlos jedes Rennen der ELMS übertragen, wogegen ich im Gunde ja gar nichts habe, und ich hab sie mir aus Interesse und Liebe zum GT-Sport auch angesehen, aber bei ohnehin begrenzter Sendezeit für Sportwagen und Co., wäre diese Zeit sinnvoller und quotenbringender anzulegen gewese, z.B. ein Magazin das die europäischen
GT-Serien featured -> Kosten? ist klar!

Le Mans war wie jedes Jahr gut vertreten , allerdings muss man sich auch hier fragen, woher die Zuschauer ohne adäquates Wissen über Fahrer und Teams (siehe oben) überhaupt eine Art von Begeisterung für Le Mans und den Sport im Allgemeinen entwickeln können. naja.

Natürlich ist Eurosport nicht allein verantwortlich für das fehlende Interesse und Wissen in der breiten Masse der Bevölkerung. Ein Herr Ratel zum Beispiel, beschneidet die NOCH bekannteste GT-Serie der Welt so weit, dass auch hier bald der eigentlich faszinierende Teil des Sports nämlich exotische Grand Tourisme Autos und eine "unübertroffene" Markenvielfalt, zumindest auf internationaler Ebene, keine Chance mehr haben sich vor Zuschauern zu profilieren.

Jürgen Alzen Motorsport-Porsches
Top Runner in der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft, zeitweilige FIA-GT-Teilnehmer und sicher auch Top-Team in einer potentiellen DGT: Jürgen Alzen-Motorsport

Er vergrault Supersportler (z.B.VW W12 und ähnliche), versperrt erfolgreichen GT's (Saleen S7) den Weg in die Meisterschaft mit blödsinnigen 100-Wagen-Regelungen und schmeißt alteingesessene Teams, wie Cor Euser mit seinen Marcos, die das Salz in der Suppe ausmachen aus der FIA-GT. Das ganze zieht natürlich nicht unbedingt neue Teams und Wagen in die Meisterschaft. Geben tät's genug. Mir fehlt zwar das technische Verständnis, aber wäre der Einsatz von Restriktoren zu Beginn einer Saison, um alle GT2 Wagen + alte und neue GT1 Wagen auf ein gemeinsames PS/kg Niveau zu bringen nicht sinnvoll (und damit meine ich wirklich ein gemeinsames, exakt gleiches). Dies ermöglichte trotzdem eine begrentzte Weiterentwicklung aller Teams, der der reichen und der der Privatiers. Zusätzlich stünden fahrerische Fähigkeiten bei all den unterschiedlichen Fabrikaten wieder mehr im Vordergrund und auch die Reglementierung auf Grossserien-GT's könnte wegfallen. Das schwachsinnige und ungerechte Strafgewichtverteilen bei Sieg gehörte damit endlich zum alten Eisen.

Herr Ratel müsste sich dann mit dem ACO und den nationalen Motorsportverbänden zusammensetzten um dieses Reglement "weltweit" durchzusetzten.

Klingt jetzt alles vielleicht ein wenig superschlau, es ist aber meine Überzeugung, dass mit einer Vereinheitlichung der Reglements international der GT-Sport für Fahrer, Teams und letztlich die Zuschauer attraktiver werden würde.
Erst dann lohnte sich die Überlegung eine deutsche GT-Serie ins Leben rufen zu wollen. Natürlich muss dann das TV noch mitspielen........

Andreas Schloth

Wie einige Motorsportfans bereits wissen, trage ich mich ebenfalls mit Gedanken um eine Deutsche GT- Meisterschaft. Meine Idee wäre, im Vorfeld viele Teams und potentielle Sponsoren zu aquirieren und alle an einen Tisch zu bekommen, um über gewisse Möglichkeiten  zu sprechen. Als Rennformat dachte ich an die alte DTM mit 2 x 100 km
Sprints, und ich malte mir schon volle Tribühnen im Motodrom von Hockenheim aus, tausende Kehlen johlen wegen des tollen Kampfes Saleen gegen Corvette, Viper und Ferrari. Allerdings musste ich erkennen, dass es mehr als Ideen und Aquisitionsarbeit bedarf, denn gemäß des o.g. Konzeptes befürchte ich in einen Teufelskreis zu kommen.

1.)     Termine

Um überhaupt Teams und Fahrer anzulocken, muß man erst einmal  Termine vorlegen. Ohne diese „Primerplanung“ wird sich kein Team überhaupt Gedanken machen, seine „Kräfte“ für diese Serie zu mobilisieren. Alternativmöglichkeiten gibt es anscheinend zu Hauf, angefangen bei der FIA-GT, der EuroGT-Serie, diverse nationale Serien wie z.B. in Frankreich und in England (mit TV- Präsenz!) bis hin zur Belcar und zur BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft. Und ob die Porsche- Zentren sich aus dem nationalen Porsche-Carrera- Cup zugunsten einer GT-Serie verabschieden, lasse ich mal stehen.

Nur, wann und wo soll die Serie stattfinden? Möchte man eine akzeptable TV- Lösung, muss man sich entweder dem DTM- Lager oder der Top Ten anschließen, da dort schon TV- Equipment vorhanden ist. Beim DTM- Lager sehe ich die
Gefahr, dass die GT’s von vornherein verheizt werden, da diese der Heiligkeit von Aufrecht und Konsorten am Ast sägen könnte... Außerdem bekäme man bescheidene Zeiten im Plan zugeteilt. Bleibt die Top Ten: Nachteil bei dieser
Vereinigung.
1.) Die Top Ten ist eh schon voll mit Rennserien (das Fahrerlager auch),
2.) Die Top Ten wurde meines Wissens nach gegründet, um alle in verschiedene Richtung zerstreuten Serien der Nachwuchsformeln und Markenpokalen zu bündeln und somit eine bessere Vermarktungsmöglichkeit, hauptsächlich bezgl. der TV- Präsenz, zu schaffen.
Ferrari-Porsche-Challenge
Ehrlich gesagt ist es mir daher schleierhaft, wieso sich die V8-STAR überhaupt in der Top Ten profilieren konnte, mit anderen Worten: Glaubt Ihr, dass sich Ford, VW, Renault oder Alfa Romeo einfach so mir nichts Dir nichts ein paar wohlbetuchten Privatteams von Schlage Kremer, Zakspeed oder Konrad mit auf ihre Spielwiese lassen, um sich so eventuelle Sympathien bei den Zuschauern zu versaun (ein Ferrari macht ja mehr her als ein Alfa Romeo)?.
Allerdings hätte die Top Ten die deutsche GT- Meisterschaft als „Sonntagsrenner“ notwendig- die Zuschauerzahlen sprechen Bände! (Samstags mehr als Sonntags!) Lange Rede kurzer Sinn: Nur in einem bestehenden Veranstaltungskonzept kann die Serie bestand haben!

2.)     Geldgeber
Man muss Sponsoren für die Serie finden. Nur: Wer gibt Geld für eine nationale GT- Meisterschaft aus? Deutsche Firmen sehen sich eh in der DTM um, da dort ganz einfach eine gute Vermarktung  vorliegt (Öffentlich rechtliche Sportreportage). Was kann man den potentiellen Finanziers bieten, damit sich diese in der (möglichen) D- GT engagieren? Das Zauberwort dürfte sicherlich eine zumindest ebenbürtige, wenn nicht noch bessere TV- Präsenz zu
garantieren. Wie soll man das anstellen? Eine Idee wäre, die Rennen an F1- Wochenenden rennen zu lassen und sie vor der F1 beim übertragenden Sender (ob das jetzt RTL oder sonst wer ist, ist eigentlich wurscht!) zu zeigen... was jedenfalls wieder eine Stange Geld kosten dürfte, und die Durchführung des klassischen GT- Rennformats- nämlich Langstreckenrennen, welche ja aus bekannten Gründen (2 Fahrer, d.h. ein gut betuchter Herrenfahrer und ein schneller Profi, ist gut für die Teamkasse)- unrealistisch macht.
 

Ganz kurz gesagt: Zuerst braucht man Geld, dann Termine, dann Teams / Fahrer und dann das Fernsehen. Das Fernsehen will Geld, einen Terminplan, ein vermarktungsgerechtes Rennformat, Starteams und Starfahrer. Ohne Geld kein Fernsehen, ohne Fernsehen keine Aktiven, ohne Aktive keine Termine.

Irgendwie brauchen wir die Serie schon- vor allem Dingen, weil die ITR mit ihrer heiligen DTM so rumspinnt... Aber ob die Serie zu Stande kommt, steht in den Sternen...

Thomas Goellert

Meiner Meinung nach fehlt in Deutschland eine kostengünstige Basis für Sportwagen und GT , wie sie bei den Tourenwagen und den Formelserien genügend vorhanden sind.Ein Formel-Fan mit Ambitionen kann sich an einer der zahlreichen Formelserien wie Formel V,Divinol-Formel-Cup usw; beteiligen. Beim Tourenwagen fängt die Palette schon beim Slalomsport an. Wo sind aber die Möglichkeiten für die vielen kleinen ,von Privatleuten und Liebhabern gehegten Sportprototypen der Klassen bis 1150,bis 1300 und bis 1600ccm ?Allenfalls am Berg kann man noch gelegentlich ein solches Kleinod in Action bewundern. Neue Kreationen gibt es gar keine, wozu auch ,man kann sie ja fast nirgends einsetzen.

Radical
Hier sollte man den Hebel ansetzen ,dann wird sich das Interesse auch wieder bei den grossen Sportwagen und GT verstärken. Das es funktioniert sieht man in England,hier gibt es für jeden eine passende Rennserie. Und das ein Interesse vorhanden ist ,sieht man ja auch ganz klar an der Resonanz auf diese Website GT-Eins.
Dabei wäre es gar nicht so schwer eine solche Serie auf die Beine zu stellen. Bei der Erstellung einer solchen Rennserie sollte man allerdings konsequent bleiben. Der ADAC-GT-Cup ist letztendlich auch an den Tourenwagen im verkappten GT-Gewand erstickt. 
Eine Sportprototypenform mit der Technik zb der Formel SuperV (wassergekühlte) oder der Formel König wäre sicher zu realisieren. Ich persönlich versuche eine Möglichkeit für Amateure zu schaffen.
Wer sich interessiert kann sich auch bei http://www.veesport.de.vu informieren und im dortigen Forum seine Meinung kundtun.
Erst wenn die Breite Masse sich mit diesen Fahrzeugen auseinandersetzt ,wird es auch potenzielle Fahrer geben die sich in Richtung Sportwagen engagieren. Bisher stellt sich für einen  angehenden Sportfahrer doch nur die Frage Tourenwagen oder Formelwagen. Solange dies so bleibt wird der GT und Sportwagensport nur eine Ausweichmöglichkeit bleiben,weil alle interessanten Tourenwagen- und Sportwagencockpits
belegt sind.
Hier wird meines Erachtens auch eine Möglichkeit eines kostengünstigen Motorsporteinstiegs verschenkt. Denn wer möchte nicht lieber  in einem richtigen Rennwagen an den Start gehen. Die Resonanz auf den Clio-Cup und andere Markenpokale ist gross,das sieht man an der Vielzahl der angebotenen Markenpokale. Wie sähe diese erst aus wäre beispielsweise die frühere Clio-Cup Technik in ein ansprechendes Sportprototypenkleid verpackt. Und als Aufstiegsmöglichkeit, mit der Technik des Clio-Sport (der Mittelmotor-Hammer). Von dort wäre es dann nur noch ein kleiner Sprung zur ESSC oder anderen Sportwagen und GT-Meisterschaften. Solange dieses Versäumnis anhält sehe ich schwarz für eine D-GT in Deutschland. Leider!

Roland Schorr

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