Benutzt zum Durchlesen auch die Markierungen Zum Beginn der Diskussion und die letzten eingetroffenen Beiträge
Seit einigen Monaten vernachlässigt
der Autor dieser Zeilen die Arbeit an seiner hochheiligen Webseite regelmäßig
für einige Abende. Der Grund für dieses frevelhafte Tun heisst
SCGT (Sports Car GT von Electronic Arts) und ist eine Rennsimulation, die
das wohl zur Zeit flexibelste Programm dieser Art am Markt ist. Dank offener
Architektur können sowohl Rennwagen als auch Rennstrecken und
die komplette Rennsaison selbst erstellt, oder über das Internet heruntergeladen
werden (Siehe dazu auch die neue SCGT-Seite
auf GT-Eins). So ist der Autor gerade dabei sich eine Serie zusammenzustellen
bei der die führenden deutschsprachigen GT-Teams sich gegenseitig
auf dem Hockenheimring, dem Nürburgringring, in Spa, auf dem Sachsenring,
dem A1-Ring und der hoffentlich bald erscheinenden Nürburgring-Nordschleife
duellieren werden.
In der GT1-Klasse fahren
dort AMG- und Persson-Mercedes gegen Werks- und Zakspeed-Porsche
GT1, Altschach-Lotus-Elise GT1 und Konrad-Saleen. In der GT2-Klasse bekämpfen
sich Reiter-Lamborghini, Wieth-Ferrari, die Zakspeed-Vipern, und die Freisinger-
und Konrad-Porsches bis aufs Messer. Und in der GT3-Klasse kämpfen
massenweise GT3-Porsche-Teams wie die Freisinger-, Seikel- RWS-, Manthey-
oder Phönix-Porsches gegen Schnitzer-BMW-M3-GTR, den Altschach-Honda-NSX,
und den ein oder anderen Cup-Ferrari-Modena. Am Ende des Feldes ist dann
meist noch der Cup-Panoz-GTR des Autors dieser Zeilen zu finden wie er
das gesamte Feld dominant vor sich herjagt und die Abkürzungen durch
diverse Kiesbetten erkundigt. Einen Namen hat diese imaginäre Serie,
wo ständig die Post in den diversen Klassen abgeht, auch schon: Deutsche
GT-Meisterschaft.
Starkes deutsches Kontingent
aber keine deutsche Serie - Kumho Euro-GT-Meisterschaft
Zum Leidwesen vieler Sportwagenfans
hierzulande wird sich diese Serie wohl auch in den nächsten Jahren
weiterhin im virtuellen Raum und nicht auf den realen Strecken dieses Landes
abspielen. Und dies obwohl deutsche Sportwagenteams seit Jahren mit offenen
und geschlossenen Sportwagen in Le Mans dominieren, obwohl in der ALMS
mehr deutsche Werke involviert sind als in der DTM und obwohl die Zahl
der deutschen Teams die dieses Jahr in der FIA-GT-Meisterschaft antraten
ein deutliches Potential für eine solche Meisterschaft erkennen
lässt.
Während Nationen
wie England, Frankreich oder Japan schon seit langem funktionierende und
spektakuläre Sportwagenmeisterschaften mit hoher Zuschauerakzeptanz
besitzen und selbst nicht gerade als Sportwagen-Nationen bekannte
Länder wie Belgien, Spanien und Schweden eine GT-Rennserie ihr Eigen
nennen, bietet das Heimatland von Porsche & BMW den derart engagierten
Teams keine ausreichende Bühne um mit Grand-Tourisme-Wagen
Action bis der Arzt kommt: Britische GT-Meisterschaft |
verschiedenster Fabrikate
spannende Wettkämpfe sportlicher Art gegeneinander auszutragen (die
diversen Porsche-Markenpokale und -Clubrennserien wie die GTP einmal ausgenommen).
Woher kommt diese Diskrepanz?
|
5 Hauptgründe möchte der Autor dieser Zeilen als Ursachen für die bestehende Situation zur Diskussion bringen:
1) die Finanzen
2) mangelnde Akzeptanz
für den GT-Sport in Deutschland
3) Unwilligkeit (oder
positiver ausgedrückt: mangelnde Visionsfähigkeit) der Motorsportfunktionäre
hierzulande
4) die derzeitige “Serien-Landschaft”
in Deutschland
5) die TV-Situation
1). Geld regiert die Welt
... - und erst recht
den Motorsport. Der §1 den jeder Aktive als Grundgesetz des Motorsports
schnell kennenlernt heißt in etwa: Motorsport kostet Geld - viel
Geld könnte man als Sportwageninsider hinzufügen. Zwar
nicht so viel wie ein Formel-1-, Indycar- oder ein Le Mans-Engagement aber
daß es sich bei Grand Touring-Wagen um eine kostspielige Form des
Motorsports handelt wird keiner bestreiten wollen.
Zur Zeit der schnellste deutsche GT? Konrad-Saleen S7R aus der ALMS |
Ein Faustregel besagt
in etwa, daß bei Straßenwagen (egal ob VW-Polo oder Bugatti
EB110) der Umbau zum Rennwagen etwa doppelt so teuer ist wie die fabrikneue
Straßenversion und daß der professionelle Einsatz pro Rennsaison
in etwa noch einmal die gleiche Summe verschlingt. Diese These mag zwar
je nach Rennserie unterschiedlich gut gelten oder gar diskussionswürdig
sein, sie erklärt aber am Besten warum nicht so viele Rennversionen
eines Bugatti EB110 gebaut worden sind (wo die Straßenversion schon
5-600.000 Euro kostet) - nämlich exakt eine!
Bei den GT1 oder GT2 (wir lassen jetzt mal die Sportprototypen außen vor) mit ihren schon sündhaft teuren Straßenversionen wird diese Kosten-Bilanz zwar etwas günstiger, dies mag aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß ein Touren- oder Formel-Wagen eine günstigere Basis darzustellen scheinen. |
2) Die Akzeptanz des GT-Sports
Um es kurz zu fassen:
Deutschland ist ein Formel-1 und Tourenwagenland. Die Erfolge eines Ausnahmepiloten
wie Michael Schmacher haben zwar viel zum Motorsport-Boom hierzulande beigetragen.
Die Sportwagen zeigen sich aber trotz jahrelanger Dominanz in Le
Mans davon unberührt - ich muß zumindest immer noch lange ansetzen
um meinen Arbeitskollegen zu erklären was ein SR1 oder ein LMP900-Sportprototyp
ist oder wie er aussieht. Die Formel 1 besitzt dagegen eine weit verbreitete,
aber oftmals oberflächliche Akzeptanz.
Einzig die DTM kann als
Volks-Motorsportserie mit ihren Straßenfahrzeug-ähnlichen Shiluetten
noch einigermaßen mithalten. Dies ist allerdings genau betrachtet
eher auf die erfolgreiche Vergangenheit dieser Tourenwagenserie zurückzuführen,
die nun unter Werksregie mit neuen Voraussetzungen gestartet wurde.
Dies war mal anders: in den 70´er und 80´er Jahren lockten diverse Serien wie die Interserie, die damals eher der ISRS glich, oder die DRM mit ihrem Mix aus GT´s und aufgebohrten Tourenwagen (in etwa mit der heutigen Belcar vergleichbar) eine große Anzahl Zuschauer an die einheimischen Strecken. |
Wäre sicher auch in Deutschland ein Publikumsrenner: Mercedes CLK in GT2-Ausführung |
3) Der vorangehende Fakt setzt sich leider auch in den Motorsport-Organisationsstrukturen hierzulande fort. Im Gegensatz zu den Formel-und Tourenwagen haben die Sportwagen keine Lobby in den entscheidenden Verbänden wie DMSB, AvD oder ADAC. Es gibt zwar einzelne löbliche Ausnahmen aber die Einführung einer neuen Serie von Grund auf ist zur Zeit nur im Formel- oder Tourenwagenbereich von Grund auf möglich. Selbst dort ist
Interessanteste deutsche GT-Konstruktion der letzten Jahre: der Reiter-Engineering-Lamborghini Diabolo GT2 |
meistens die Involvierung
eines Werkes, wie VW, Ford oder Alfa notwendig. Das erklärt warum
in den letzten Jahren fast nur Markenpokale neu eingeführt worden
sind. Daß ein werksunabhängiges Konzept trotzdem durchsetzbar
ist haben die Macher der V8-STAR-Serie bewiesen, die mit einer durchdachten
Planung ihre Meisterschaft quasi von Null auf Hundert etablieren konnten,
da hier mehrere Parteien mit hohem Wissen um die planerischen und organisatorischen
Abläufe an einem Strang zogen.
Im GT-Bereich so etwas durchsetzen zu wollen würde eine genauso gute Koordination der Kräfte voraussetzen. Allerdings mangelt es zur Zeit an den Leuten mit dem entsprechenden Know-How und den entsprechenden Lobbyisten. |
4) Die Serien-Situation
hierzulande.
Nicht nur, daß
es in Deutschland zu viele Motorsportserien allgemein gibt; in dem Preissegment
dem die GT´s als Konkurrenz erwachsen würde gibt es auch genügend
Alternativen. Eine GT-Serie würde auf den ersten Blick auch noch bestehenden
Serien die Autos streitig machen - wahrlich nicht die besten Voraussetzungen
um eine solche Meisterschaft zu etablieren.
In welchen Serien fahren
denn die Wagen die für eine deutsche GT-Serie unterwegs sein würden?
Im nationalen Bereich haben wir die BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft
und den Castrol-Haugg-Cup auf dem Nürburgring, die gesamte GTP-Porsche
Clubsport-Serie , den Divinol-Cup und die Spezial-Tourenwagen-Trophy. Hinzu
kommen vielleicht einige kleinere Markenpokale. Hier fällt allerdings
schon auf daß die meisten dieser Serien lediglich "Sammelbecken"
sind in denen nur deswegen GT-Fahrzeuge antreten weil es zur Zeit keine
geeignete Serie gibt. Das Argument "Wagen klauen" zieht hier also nicht.
Im internationalen Bereich kommen die nationalen GT-Meisterschaften Belgiens und Frankreichs sowie Serien wie Ferrari-Challenge, Lamborghini-Supertrophy, Kumho-Euro-GT und FIA-GT hinzu . Einige Top-Teams sind schließlich auch in der ALMS unterwegs. Diese Teams würden wenn sie eine Teilnahme an einer nationalen Rennserie in Betracht ziehen würden dann eher die zusätzlichen Einnahmen durch Kundenfahrer und nationale Sponsoren nutzen - oder kann sich einer vorstellen daß Schnitzer, Seikel oder Konrad wegen einer deutschen GT-Runde auf die Teilnahme an der ALMS verzichten? Also würde es hier auch nicht zu einer Konkurrenzsituation kommen. |
Zur Zeit die Ersatzmeisterschaft für die nicht existente DGT? BF-Goodrich-Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring- Nordschleife |
Das Argument zu viele Serien zieht hier aber nicht wie wir obern gesehen haben. Eher gibt es sogar noch Sicherheitsargumente für eine eigene GT-Serie. Zu oft ist, gerade auf der Nordschleife, das Argument zu hören die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den zu schnellen GT´s und den langsameren Einstiegstourenwagen würden zu viele Gefahrensituationen heraufbeschwören. Der tödliche Unfall Uli Richters im vergangenen Sommer hat die Diskussion neu angefacht.
5) Das Fernsehen
Eine Serie die mit spektakulären
GT-Wagen gestartet würde hätte nicht automatisch eine ausreichende
Fernsehberichterstattung garantiert. Gerade in Deutschland kommt erschwerend
hinzu daß es im Free-TV nur 2 Sender gibt die systematisch Motorsport
allgemein senden - und nur einen der überhaupt Sportwagenkompetenz
hat.
DSF hat durch die nationale
Berichterstattung der Top-10 Serie und weiterer Motorsportevents abseits
der F1 einen Namen gemacht, hat aber bei den Sportwagen bislang kaum Aktien;
die zeitweise Berichterstattung in der FIA-GT-Saison 1997 zeigte deutliche
Defizite auf. Eurosport schließlich wäre als paneuropäischer
Sender eher schwerer für die Berichterstattung von einer nationalen
Serie zu gewinnen, wenngleich mit Stefan Heinrich dort ein Motorsport-Programmdirektor
aktiv ist, der sich bedingungslos den Sportwagen verschrieben hat.
Selbst bei den Sport-Pay-TV-Sendern ist keine geeignete Bühne in Sicht.
Allerdings wäre
bei einer Serie die mit einem solchen fahrzeugmäßigen Aufwand
wie eine GT-Serie fahren würde eine Unterstützung zwecks Re-Finanzierung
durch das TV angesagt. Die einzige Möglichkeit solch eine Unterstützung
zu erreichen bietet aber zur Zeit nur die Top-10 Serie mit dem beteiligten
DSF.
Die Alternative wäre eine eigene TV-Firma mit der Produktion von Kurzspots zu beauftragen und diese dann den beiden in Frage kommenden Stationen zur Verfügung zu stellen. Wer nun aber glaubt die würden das Material nun bereitwillig senden irrt: der Sendeplatz muß gekauft werden, denn das TV will ja auch leben! Dies läuft entweder über geeignete Werbepartner, die man als Serienorganisator am Besten mitbringt, oder indem man den Sendeplatz selber bezahlt. Um sich ein Bild machen zu können: die Summen über die wir hier reden sind in jedem Fall 6-stellig... |
Ehrgeiziges deutsches GT-Projekt: Wieth-Racing-Team aus München mit ihrem FIA-GT Ferrari 550 Maranello |
Nachdem wir nun die Realitäten kennen: wie wahrscheinlich ist es daß jemals eine Serie für GT-Fahrzeuge in Deutschland zustande kommt. Sind die Verhältnisse denn wirklich so daß es überhapt nie mehr zu einer solchen Serie kommen kann?
dieses Jahr das erfolgreichste deutsche Porsche-Team in der FIA-GT-Meisterschaft: RWS mit Riccitelli/Quester |
Es könnte schon
gehen: wie schon gesagt müssen dafür aber alle Beteiligten an
einem Strick ziehen.
Vorab müsste unter den potentiellen Teilnehmern, also den Fahrern und Teams, das Interesse an einer solchen Meisterschaft ausgelotet werden, denn ein Championnat mit weniger als 20 Fahrzeugen würde sicherlich keinen Sinn machen. Dann müsste man wahrscheinlich damit beginnen die beteiligten Kräfte zu bündeln und sowohl die interessierten Teams, die Fahrer und Beteiligte des DMSB sowie potentielle Organisatoren an einen Tisch zu bringen. Es müsste also quasi vorab eine Lobby für eine derartige Meisterschaft aufgebaut werden. Dies müssten allerdings Personen sein die ähnlich den Machern der V8-Star ein hohes Wissen um die Abläufe in der GT-Szene hätten. |
Erfolgreichster aber umstrittenster GT(3) des Jahres in der ALMS: BMW M3 GTR |
So sehr nämlich diese den Sport vordergründig unterstützen und die Serie tragen wollen würden: auf Dauer würde sich keine Serie halten die von einem beteiligten Werk mit dominiert werden würde. Dieses würde, ob gewollt oder ungewollt, einen werkseitigen Einfluss zur Unterstützung der eigenen Fahrzeuge oder Teams geltend machen. Die Sportwagenszene hat aber immer schon mehr von den langfristig engagierten Privatiers als von den Werken gelebt, die zumeist nur kurzfristige Marketinginteressen im Auge hatten. Und eine erfolgreiche Meisterschaft müsste die |
Daher müsste bei Organisation, Ausführung und Reglement immer berücksichtigt werden daß man eine Privatfahrermeisterschaft und keine Werks-Meisterschaft für Profis im Auge haben muß. Werksmeisterschaften gibt es schließlich mit der DTM (auf nationaler Ebene) und der ALMS und der F1 international genug.
Dies müsste auch dem vom Werksengagement verwöhnten deutschen DMSB als vermutlichem Träger einer solchen Meisterschaft beigebracht werden. Aber noch ist eine geeignete Lobby mit den mit den geeigneten Personen nicht in Sicht. Was aber nicht heißt daß diese nicht eines Tagen kommen könnte...
Über das mögliche Format oder Reglement einer solchen Serie brauchen wir uns an dieser Stelle nicht auslassen. Man könnte hier viele Spekuationen darüber anstellen, die aber wirklich drittrangig sind, solange die vorher angesprochenen Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Man sollte sich hier lediglich an den bereits bestehenden Konzepten in England, Belgien, Japan oder Frankreich orientieren und die erfolgreichen Bestandteile kopieren.
Was denkt ihr. Stimmen die in diesem Beitrag angesprochenen Gründe, weswegen es keine deutsche GT-Meisterschaft gibt? Sind die Vorschläge zur Schaffung einer solchen Meisterschaft der richtige Weg? Oder gibt es noch andere Wege eine solche Meisterschaft zu starten? Brauchen wir überhaupt eine deutsche Sportwagenserie oder gibt es bessere Gründe sie nicht zu starten? Schickt eure Diskussionsbeiträge an per E-Mail an gt-one@wtal.de (Subject/Betreff: DGT) !!!:
Ein wirklich interessanter Diskussionsbeitrag.
Meine Meinung dazu sieht aber etwas anders aus. Ich kann mir nicht vorstellen, das wir noch eine eigene deutsche GT-Serie brauchen. Mit der STT und dem Divinol Cup haben wir schon 2 sehr interessante Serien bei denen GT-Fahrzeuge die Hauptrolle spielen. Dazu kommt die Belcar (dieses Jahr erstmals bei uns) sowie die Euro-GT -Serie auch in Deutschland vertreten mit einem sicherlich sehr interessanten und starkem Feld. Wer soll denn alles mitfahren?
Das kann doch eigentlich nur wieder ein Porsche -Cup mit "Gästen" werden. Ich kann mir z.Bsp. auch nicht vorstellen, das die dafür in Frage kommenden Fahrer bzw. Teams der BF-Goodrich-Langstreckenmeisterschaft soviel Interesse an einer deutschen GT- Serie hätten, denn ich denke das der Reiz bei dieser Serie in erster Linie beim Rennen fahren auf der Nordschleife liegt. Diese würde ja für eine deutsche GT- Serie sicherlich nicht in Betracht kommen.Ein guter Ansatz hätte vielleicht das GT- Projekt 2002 der Interserie Organisation werden können. Aber als ich lesen musste das dieses auch nur für Porsche- Fahrzeuge ausgeschrieben ist, frage ich mich nun echt, wer das noch sehen will. Womöglich fährt man dann auch noch im Rahmen einiger GTP- Events (bei denen ich selbst oft bin).
Na dann wird es etwas zuviel des Guten mit den Porsche-Rennen. Ich sage, besucht mehr die Rennen der STT und des Divinol-Cups (meist bei GTP -Weekends), kommt zahlreich zur Belcar und zur Euro-GT Serie auf dem Nürburgring, bleibt der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft treu und Euer GT-Bedarf dürfte übers Jahr gesehen voll zufrieden gestellt sein.
Zuerst
bin ich mal der gleichen Meinung: Eine deutsche GT-Serie muss her. Nun
gibt es drei Möglichkeiten.
1.
Man nimmt alle deutschen Profi-Teams (Zakspeed, Schnitzer, Joest, Konrad,
usw.)
2.
Man baut eine Serie ähnlich der Euro-GT Serie mit "Amateur" auf und
verzichtet auf Profi-Teams.
3.
Man macht einfach beides, Profi- und Amateurteams.
Leider
haben alle 3 so ihre Nachteile.
Bei
der Profi-Serie könnte Teilnehmermangel herrschen. Dafür wären
höchstwahrscheinlich bekannte Fahrer am Start, die Fahrer müssten
nicht so stark auf ihre Autos achten und würden mal eine Ecke mehr
riskieren, als wenn sie für ihr Fahrzeug die letzte Mark zusammenkratzen
müssen. Dies verspricht dann mehr Action für den Fan, die Meisterschaft
wäre dann vielleicht auch wegen bekannten Fahrern für das Fernsehen
attraktiv.
Bei
einer Amateur-Meisterschaft wäre ein Fahrzeugmangel auszuschließen,
gibt es doch in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland genügend
Fahrzeuge.
Das
Problem hier ist, dass es schon viele Serien für Amateurfahrer gibt
(Divinol-Cup, STT, GTP-Weekend, GT-Interserie, Interswiss).
Eine Möglichkeit wäre zwei Meisterschaften zu einer zusammenzulegen. Die Frage ist nur, ob dies die Organisatoren wollten und ob es überhaupt etwas bringen würde. Aber dadurch hätte man viele starke Autos (Corvette, Callaway, Audi, Porsche, Marcos, Lotus usw). Bei einer solchen Serie wäre es um einiges schwieriger das Interesse der Fans und den Medien auf sich zuziehen. Bei der 3. Möglichkeit könnte es zu Problemen zwischen den Profis und den Amateuren kommen, was sich aber mit einem guten Reglement aus der Welt schaffen lassen könnte. |
Modell für eine gemeinsame Tourenwagen & GT-Serie? Die Belcar in Zolder |
Am liebsten wäre mir eine Belcar-Lösung. In dieser Serie treten bis zu 60 Fahrzeuge an. Indem Sport- und Tourenwagen am Start sind, wäre vielleicht beiden Fangruppen (den Sport- und Tourenwagen Fans) geholfen.
Wahrscheinlich wird aus einer deutschen GT-Serie nichts werden, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Grundsätzlich
fände ich es persönlich grossartig, wäre es möglich
in Deutschland eine Meisterschaft von der Klasse (meint Markenvielfalt
und Starterfeldgrösse) z.B. der britischen GT aufzubauen. Auch kann
ich mich, zumindest soweit ich das beurteilen kann, deinen Gründen
für ein "Nicht-Zustandekommen" anschliessen.
In Europa Top in Punkto Markenvielfalt und spannende Rennen: die britische GT-Meisterschaft |
Doch
meiner Meinung nach wäre der Zeitpunkt für ein derartiges Vorhaben
gerade jetzt mehr als ungünstig. Der Erfolg einer solchen Meisterschaft
hängt doch nicht überwiegend von den Motorsporttreibenden oder
Financiers ab - kein
"normaler Fan" kann wirklich die Qualität eines Fahrers beurteilen, Hauptsache der richtige, oder die richtige Marke gewinnt - sondern vom IMAGE, von dem von aussen vermittelten Stellenwert einer Rennserie, um überhaupt potentielle Fans neu zu gewinnen. Und GT-Racing hat in der breiten Masse kein sonderlich gutes Image, wenn überhaupt eines. Und wer sind die angesprochenen Vermittler, um auf den Punkt zu kommen? In Deutschland zumindest beschränken sich diese im Sportwagenbereich für die meisten auf den Sender EUROSPORT. |
Nicht,
dass ich den Sender an sich schlecht finde, Gott sei Dank gibt es einen
eben solchen, der sich um den GT-Sport bemüht". Die Frage ist nur
wie. Sicher steht den für diese Sparte Verantwortlichen nur eine gewisse
monatliche oder jährliche Sendezeit zur Verfügung, und offensichtlich
stagniert diese von Jahr zu Jahr. Man kann als Aussenstehender nur spekulieren,
dass dies an rückläufigen Zuschauerzahlen liegen mag. Diese wiederum
hat der Sender selbst zu verantworten. Gross wurde
das
neue Super Racing Weekend, Ende 99 glaube ich mich zu erinnern, angekündigt,
von live-Übertragungen der FIA-GT Serie war die Rede, von einem serieneigenen
Magazin mit Hintergrundinformationen. Was kam, war für mich zumindest
enttäuschend. Eine halbe Stunde Zusammenfassung der ersten 2 1/2 Stunden
gefolgt von einer oft hoffnungslos kurzen live übertragenen Endphase.
Anschliessend kaum Zuschauerträchtiger Tourenwagensport bis zum Abwinken.
Keine Kommentare mehr zum eigentlichen Zugpferd des SRW, keine Siegerehrung
kein nichts.
Auch
die von mir erwarteten Szeneberichte hatten offensichtlich im dazugehörigen
Magazin keinen Platz mehr, nur eine gehetzte Wiederholung der am Wochenende
gesehenen Bilder.
Auch
die weitere Berichterstattung der GT-Szene kam viel zu kurz. Wochen nach
dem Saisonauftakt in Daytona - ein vom amerikanischen Fernsehen gekaufter?
Zusammenschnitt wurde mit nerviger Hintergrundmusik und wenig eigentlicher
Information ausgestrahlt. Zur eher mangelhaften Berichterstattung der FIA-GT
Serie kam noch ein völliges Ignorieren des Saisonhöhepunktes
in Spa, 5 Minuten im Automag, soweit ich mich erinnern kann. Dafür
wurde gnadenlos jedes Rennen der ELMS übertragen, wogegen ich im Gunde
ja gar nichts habe, und ich hab sie mir aus Interesse und Liebe zum GT-Sport
auch angesehen, aber bei ohnehin begrenzter Sendezeit für Sportwagen
und Co., wäre diese Zeit sinnvoller und quotenbringender anzulegen
gewese, z.B. ein Magazin das die europäischen
GT-Serien
featured -> Kosten? ist klar!
Le Mans war wie jedes Jahr gut vertreten , allerdings muss man sich auch hier fragen, woher die Zuschauer ohne adäquates Wissen über Fahrer und Teams (siehe oben) überhaupt eine Art von Begeisterung für Le Mans und den Sport im Allgemeinen entwickeln können. naja.
Natürlich ist Eurosport nicht allein verantwortlich für das fehlende Interesse und Wissen in der breiten Masse der Bevölkerung. Ein Herr Ratel zum Beispiel, beschneidet die NOCH bekannteste GT-Serie der Welt so weit, dass auch hier bald der eigentlich faszinierende Teil des Sports nämlich exotische Grand Tourisme Autos und eine "unübertroffene" Markenvielfalt, zumindest auf internationaler Ebene, keine Chance mehr haben sich vor Zuschauern zu profilieren.
Top Runner in der BF-Goodrich
Langstreckenmeisterschaft, zeitweilige FIA-GT-Teilnehmer und sicher auch
Top-Team in einer potentiellen DGT: Jürgen Alzen-Motorsport
Er vergrault Supersportler (z.B.VW W12 und ähnliche), versperrt erfolgreichen GT's (Saleen S7) den Weg in die Meisterschaft mit blödsinnigen 100-Wagen-Regelungen und schmeißt alteingesessene Teams, wie Cor Euser mit seinen Marcos, die das Salz in der Suppe ausmachen aus der FIA-GT. Das ganze zieht natürlich nicht unbedingt neue Teams und Wagen in die Meisterschaft. Geben tät's genug. Mir fehlt zwar das technische Verständnis, aber wäre der Einsatz von Restriktoren zu Beginn einer Saison, um alle GT2 Wagen + alte und neue GT1 Wagen auf ein gemeinsames PS/kg Niveau zu bringen nicht sinnvoll (und damit meine ich wirklich ein gemeinsames, exakt gleiches). Dies ermöglichte trotzdem eine begrentzte Weiterentwicklung aller Teams, der der reichen und der der Privatiers. Zusätzlich stünden fahrerische Fähigkeiten bei all den unterschiedlichen Fabrikaten wieder mehr im Vordergrund und auch die Reglementierung auf Grossserien-GT's könnte wegfallen. Das schwachsinnige und ungerechte Strafgewichtverteilen bei Sieg gehörte damit endlich zum alten Eisen.
Herr Ratel müsste sich dann mit dem ACO und den nationalen Motorsportverbänden zusammensetzten um dieses Reglement "weltweit" durchzusetzten.
Klingt
jetzt alles vielleicht ein wenig superschlau, es ist aber meine Überzeugung,
dass mit einer Vereinheitlichung der Reglements international der GT-Sport
für Fahrer, Teams und letztlich die Zuschauer attraktiver werden würde.
Erst
dann lohnte sich die Überlegung eine deutsche GT-Serie ins Leben rufen
zu wollen. Natürlich muss dann das TV noch mitspielen........
Andreas Schloth
Wie
einige Motorsportfans bereits wissen, trage ich mich ebenfalls mit Gedanken
um eine Deutsche GT- Meisterschaft. Meine Idee wäre, im Vorfeld viele
Teams und potentielle Sponsoren zu aquirieren und alle an einen Tisch zu
bekommen, um über gewisse Möglichkeiten zu sprechen. Als
Rennformat dachte ich an die alte DTM mit 2 x 100 km
Sprints,
und ich malte mir schon volle Tribühnen im Motodrom von Hockenheim
aus, tausende Kehlen johlen wegen des tollen Kampfes Saleen gegen Corvette,
Viper und Ferrari. Allerdings musste ich erkennen, dass es mehr als Ideen
und Aquisitionsarbeit bedarf, denn gemäß des o.g. Konzeptes
befürchte ich in einen Teufelskreis zu kommen.
1.) Termine
Um überhaupt Teams und Fahrer anzulocken, muß man erst einmal Termine vorlegen. Ohne diese „Primerplanung“ wird sich kein Team überhaupt Gedanken machen, seine „Kräfte“ für diese Serie zu mobilisieren. Alternativmöglichkeiten gibt es anscheinend zu Hauf, angefangen bei der FIA-GT, der EuroGT-Serie, diverse nationale Serien wie z.B. in Frankreich und in England (mit TV- Präsenz!) bis hin zur Belcar und zur BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft. Und ob die Porsche- Zentren sich aus dem nationalen Porsche-Carrera- Cup zugunsten einer GT-Serie verabschieden, lasse ich mal stehen.
Nur,
wann und wo soll die Serie stattfinden? Möchte man eine akzeptable
TV- Lösung, muss man sich entweder dem DTM- Lager oder der Top Ten
anschließen, da dort schon TV- Equipment vorhanden ist. Beim DTM-
Lager sehe ich die
Gefahr, dass die GT’s von vornherein verheizt werden, da diese der Heiligkeit von Aufrecht und Konsorten am Ast sägen könnte... Außerdem bekäme man bescheidene Zeiten im Plan zugeteilt. Bleibt die Top Ten: Nachteil bei dieser Vereinigung. 1.) Die Top Ten ist eh schon voll mit Rennserien (das Fahrerlager auch), 2.) Die Top Ten wurde meines Wissens nach gegründet, um alle in verschiedene Richtung zerstreuten Serien der Nachwuchsformeln und Markenpokalen zu bündeln und somit eine bessere Vermarktungsmöglichkeit, hauptsächlich bezgl. der TV- Präsenz, zu schaffen. |
|
2.)
Geldgeber
Man
muss Sponsoren für die Serie finden. Nur: Wer gibt Geld für eine
nationale GT- Meisterschaft aus? Deutsche Firmen sehen sich eh in der DTM
um, da dort ganz einfach eine gute Vermarktung vorliegt (Öffentlich
rechtliche Sportreportage). Was kann man den potentiellen Finanziers bieten,
damit sich diese in der (möglichen) D- GT engagieren? Das Zauberwort
dürfte sicherlich eine zumindest ebenbürtige, wenn nicht noch
bessere TV- Präsenz zu
garantieren.
Wie soll man das anstellen? Eine Idee wäre, die Rennen an F1- Wochenenden
rennen zu lassen und sie vor der F1 beim übertragenden Sender (ob
das jetzt RTL oder sonst wer ist, ist eigentlich wurscht!) zu zeigen...
was jedenfalls wieder eine Stange Geld kosten dürfte, und die Durchführung
des klassischen GT- Rennformats- nämlich Langstreckenrennen, welche
ja aus bekannten Gründen (2 Fahrer, d.h. ein gut betuchter Herrenfahrer
und ein schneller Profi, ist gut für die Teamkasse)- unrealistisch
macht.
Ganz kurz gesagt: Zuerst braucht man Geld, dann Termine, dann Teams / Fahrer und dann das Fernsehen. Das Fernsehen will Geld, einen Terminplan, ein vermarktungsgerechtes Rennformat, Starteams und Starfahrer. Ohne Geld kein Fernsehen, ohne Fernsehen keine Aktiven, ohne Aktive keine Termine.
Irgendwie brauchen wir die Serie schon- vor allem Dingen, weil die ITR mit ihrer heiligen DTM so rumspinnt... Aber ob die Serie zu Stande kommt, steht in den Sternen...
Meiner Meinung nach fehlt in Deutschland eine kostengünstige Basis für Sportwagen und GT , wie sie bei den Tourenwagen und den Formelserien genügend vorhanden sind.Ein Formel-Fan mit Ambitionen kann sich an einer der zahlreichen Formelserien wie Formel V,Divinol-Formel-Cup usw; beteiligen. Beim Tourenwagen fängt die Palette schon beim Slalomsport an. Wo sind aber die Möglichkeiten für die vielen kleinen ,von Privatleuten und Liebhabern gehegten Sportprototypen der Klassen bis 1150,bis 1300 und bis 1600ccm ?Allenfalls am Berg kann man noch gelegentlich ein solches Kleinod in Action bewundern. Neue Kreationen gibt es gar keine, wozu auch ,man kann sie ja fast nirgends einsetzen.
|
Hier
sollte man den Hebel ansetzen ,dann wird sich das Interesse auch wieder
bei den grossen Sportwagen und GT verstärken. Das es funktioniert
sieht man in England,hier gibt es für jeden eine passende Rennserie.
Und das ein Interesse vorhanden ist ,sieht man ja auch ganz klar an der
Resonanz auf diese Website GT-Eins.
Dabei wäre es gar nicht so schwer eine solche Serie auf die Beine zu stellen. Bei der Erstellung einer solchen Rennserie sollte man allerdings konsequent bleiben. Der ADAC-GT-Cup ist letztendlich auch an den Tourenwagen im verkappten GT-Gewand erstickt. |