4 Fabrikate bekämpfen sich in diesem Jahr an der Sarthe Ferrari gegen Corvette gegen Saleen gegen die Vipern. Dabei nimmt der Prodrive-Ferrari nach den Vortests und dem ersten Zeittraining die Rolle des Favoriten ein.
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Thomas Enge Rickard Rydell
und Alain Menue sind für sich genommen schon eine hochrangige Besatzung
- zumindest was Sprintrennen angeht. An der Sarthe werden sie ihre Langstreckenerfahrung
unter Beweis stellen müssen. Daß Prodrive mit dem Ferrari 550
Maranello den derzeitigen Über-GT auf die Beine gestellt haben hat
man in der FIA-GT schon zur Genüge bewiesen. Die Einsätze im
Rahmen der ALMS waren dagegen noch nicht so erfolgreich. 24 Stunden - dazu
auf einer Rüttelpiste wie auf der Sarthe - sind halt doch eine besondere
Herausforderung und Prodrive fährt mit dem Volvo in der Tourenwagen-EM
und den Entwicklungsabtielungen für die Rally-WM und der F1 vielleicht
doch ein zu vielschichtiges Programm als daß man für einen Gesamtsieg
an der Sarthe schon bereit wäre - oder überrascht die Truppe
die Skeptiker mit der Haltbarkeit des Boliden?
Sollten die Briten patzen dann sind die Corvettes wahrscheinlich wieder das Maß der Dinge. Die gelben amerikanischen Flundern sind von der amerikanischen Werksmannschaft auf Standfestigkeit getrimmt worden. |
Zudem bringt man massig
Rennerfahrung aus der ALMS mit und die Devise Evolution statt Revolution
wird genau die richtige Taktik sein um die Wagen wieder zuverlässig
ins Ziel zu bringen. Beide Corvettes in den Top-10? Die Taktik und das
Konzept werden es schon richten. da ist auch zu verschmerzen daß
man mit der Fahrerbesatzung nicht gerade die absoluten Stars des Langstreckensports
an Bord hat. Lediglich Oliver Gavin sticht in der 6-köpfigen Crew
hervor - der Rest (Pilgrim, Collins, Freon, O´Conell, Fellows) sind
dennoch solide Racer. Schade daß Corvette nicht mit der Ankündigung
ernst gemacht hat und in diesem Jahr ein Kundensportprogramm aufgelegt
hat.
Außerdem profitiert die Corvette-Crew von einer Reglementsänderung die an und für sich auf die BMW-GTR gemünzt war und der nun die letztjährigen Gegner von Saleen zum Opfer gefallen sind, da nominell noch keine 12 Strassenwagen der S7R existieren müssen diese nach wie vor mit dem höheren Handikapgewicht und der kleineren Restriktorgröße herumkreuchen. Der Gesamtsieg ist so zumindest auf dem Papier in Frage gestellt. |
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Da könnte man schon
eher auf die Kollegen von der Viper-Fraktion vertrauen. Dort stellt die
Labre-Mannschaft das wohl zuverlässigste Reptil auf die Beine. Mit
Christophe Bouchut, Patrik Gouslard und Vincent Vosse hat man zudem eine
in vielen FIA-GT-Rennen erprobte Besatzung an der Hand deren Piloten immerhin
schon einmal die 24h von Spa für sich entscheiden konnten.
Vielen in Erinnerung sind aus dem letzten Jahr sicherlich noch die herzzerreissenden Szenen als der unglückliche Pilot der FFSA-Viper diese nach der Anfangskollision in stundenlager Arbeit mit ausser Funktion befindlicher Vorderachse an die Box zurückwuchtete. Auch dieses Jahr bringt der französische Verband das von Oreca ingesetzte Junior-Fahrzeug an den Start. Damit zumindest in diesem Jahr die Vorstellung etwas länger dauert ist Oreca-Pilot Phillipe Belloc auf das blaue Reptil gesetzt worden, um die beiden Co-Piloten Cochet und Trelouyer an die Hand zu nehmen. |
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Eine Frage der Haltbarkeit dürfte das Rennen für die ganz in Rot lackierte Hezemanns-Viper werden. Die Mannschaft um Hezemanns, Kumpen und Mateuzzi hat das Gefährt von 0 aufbauen dürfen und tritt zum ersten Mal an der Sarthe an (im Vorjahr war man an diversen Reglementskleinigkeiten gescheitert). Ob es ein nachhaltiger Auftritt wird? Bei den 24h von Spa hatte man die Fahrzeuge auch nicht ins Ziel bringen können. Ein Finish wäre für die Truppe schon ein vorzeigbarer Erfolg.