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13.6.02 ; Harald Gallinnis
Fotos: Markus Berns
(www.markusberns.de)
24 Stunden von Le Mans 2002 -
Die GTS-Klasse

4 Fabrikate bekämpfen sich in diesem Jahr an der Sarthe Ferrari gegen Corvette gegen Saleen gegen die Vipern. Dabei nimmt der Prodrive-Ferrari nach den Vortests und dem ersten Zeittraining die Rolle des Favoriten ein.

Prodrive
Thomas Enge Rickard Rydell und Alain Menue sind für sich genommen schon eine hochrangige Besatzung - zumindest was Sprintrennen angeht. An der Sarthe werden sie ihre Langstreckenerfahrung unter Beweis stellen müssen. Daß Prodrive mit dem Ferrari 550 Maranello den derzeitigen Über-GT auf die Beine gestellt haben hat man in der FIA-GT schon zur Genüge bewiesen. Die Einsätze im Rahmen der ALMS waren dagegen noch nicht so erfolgreich. 24 Stunden - dazu auf einer Rüttelpiste wie auf der Sarthe - sind halt doch eine besondere Herausforderung und Prodrive fährt mit dem Volvo in der Tourenwagen-EM und den Entwicklungsabtielungen für die Rally-WM und der F1 vielleicht doch ein zu vielschichtiges Programm als daß man für einen Gesamtsieg an der Sarthe schon bereit wäre - oder überrascht die Truppe die Skeptiker mit der Haltbarkeit des Boliden?

Sollten die Briten patzen dann sind die Corvettes wahrscheinlich wieder das Maß der Dinge.  Die gelben amerikanischen Flundern sind von der amerikanischen Werksmannschaft auf Standfestigkeit getrimmt worden.

Wichtige Aggregate, wie z.B.den Anlasser hat man gleich in doppelter Ausführung an Bord, damit man sich zumindest einen Reperaturstop sparen kann.
Zudem bringt man massig Rennerfahrung aus der ALMS mit und die Devise Evolution statt Revolution wird genau die richtige Taktik sein um die Wagen wieder zuverlässig ins Ziel zu bringen. Beide Corvettes in den Top-10? Die Taktik und das Konzept werden es schon richten. da ist auch zu verschmerzen daß man mit der Fahrerbesatzung nicht gerade die absoluten Stars des Langstreckensports an Bord hat. Lediglich Oliver Gavin sticht in der 6-köpfigen Crew hervor - der Rest (Pilgrim, Collins, Freon, O´Conell, Fellows) sind dennoch solide Racer. Schade daß Corvette nicht mit der Ankündigung ernst gemacht hat und in diesem Jahr ein Kundensportprogramm aufgelegt hat.

Außerdem profitiert die Corvette-Crew von einer Reglementsänderung die an und für sich auf die BMW-GTR gemünzt war und der nun die letztjährigen Gegner von Saleen zum Opfer gefallen sind, da nominell noch keine 12 Strassenwagen der S7R existieren müssen diese nach wie vor mit dem höheren Handikapgewicht und der kleineren Restriktorgröße herumkreuchen. Der Gesamtsieg ist so zumindest auf dem Papier in Frage gestellt.    

Corvette
Franz Konrad und seinem Team (Konrad, Borcheller, Seiler in Wagen 1 und Slater, Mall und Brun in Wagen 2) bleibt so nur auf die Zuverlässigkeit zu setzen und darauf zu hoffen daß die Gegner aus dem GM-Werkstem in Probleme kommen. Wer soll diese aber dort hineinhetzen? Der 2. Saleen des RML-Teams, mit 3 zahlenden Fahrern besetzt, wird dies wohl kaum schaffen.
Konrad-Saleen


Da könnte man schon eher auf die Kollegen von der Viper-Fraktion vertrauen. Dort stellt die Labre-Mannschaft das wohl zuverlässigste Reptil auf die Beine. Mit Christophe Bouchut, Patrik Gouslard und Vincent Vosse hat man zudem eine in vielen FIA-GT-Rennen erprobte Besatzung an der Hand deren Piloten immerhin schon einmal die 24h von Spa für sich entscheiden konnten. 

Vielen in Erinnerung sind aus dem letzten Jahr sicherlich noch die herzzerreissenden Szenen als der unglückliche Pilot der FFSA-Viper diese nach der Anfangskollision in stundenlager Arbeit mit ausser Funktion befindlicher Vorderachse an die Box zurückwuchtete. Auch dieses Jahr bringt der französische Verband das von Oreca ingesetzte Junior-Fahrzeug an den Start. Damit zumindest in diesem Jahr die Vorstellung etwas länger dauert ist Oreca-Pilot Phillipe Belloc auf das blaue Reptil gesetzt worden, um die beiden Co-Piloten Cochet und Trelouyer an die Hand zu nehmen.   

Labre-Viper

Eine Frage der Haltbarkeit dürfte das Rennen für die ganz in Rot lackierte Hezemanns-Viper werden. Die Mannschaft um Hezemanns, Kumpen und Mateuzzi hat das Gefährt von 0 aufbauen dürfen und tritt zum ersten Mal an der Sarthe an (im Vorjahr war man an diversen Reglementskleinigkeiten gescheitert). Ob es ein nachhaltiger Auftritt wird? Bei den 24h von Spa hatte man die Fahrzeuge auch nicht ins Ziel bringen können. Ein Finish wäre für die Truppe schon ein vorzeigbarer Erfolg.

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