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13.6.02 ; Harald Gallinnis
Fotos: Markus Berns, Elji, ACO
24 Stunden von Le Mans 2002 -
Das Rennen

Start & die erste Stunde
Der MDB-Panoz und der Spyker werden das Rennen aus der Boxengasse heraus aufnehmen. Der Spykerpilot hat auf der Aufwärmrunde ein Batterieproblem entdeckt, welches das Team nun löst.
Das Rennen wird übrigens von Ressigeur Luc Besson persönlich gestartet, der die Flagge zum Rennstart senken wird. Seine beiden Filmautos (Vaillante-Lola/Leader-Panoz) sind ja die heimlichen Stars des diesjährigen Rennens und dank seiner 2 zusätzlich für den Film gebauten Boxen werden in Zukunft 50 Wagen bei den 24h von LM starten.
Der Audi von Michael Krumm verlangsamt in der Startrunde - ein Defekt (Plattfuss vorne?)?
Start des Rennens!

Audi R8 Das Beschleunigungsduell zur Dunlopschikane gewinnt der gelbe Audi von Jonny Herbert. Der Dome übernimmt Rang 3, dahinter kommen die beiden Dallara, der beste Cadillac der MG und der Panoz. Die erste Runde beendet der MG auf Rang 6. In GT führt der Racers Group Porche vor den Freisinger und PK-Sport 996. Hinter den Audis und dem Dome ist eine muntere 1.Kampfgruppe aus den beiden Dallara, und dem jeweils schnellsten MG, Panoz und Cadillac zugange. Dahinter folgt eine 2. Kampfgruppe mit dem Bentley, dem 2. Cadillac und MG sowie dem Goh-Audi. Der Top-Panoz kommt zu einem unplanmäßigen Stop an die Box.
Einer der Dallara ist kurz ausgerutscht. Der Dome hat nun den anderen Dallara und den MG direkt im Schlepptau. Ohne die beiden Audi vorne wäre das ein atemberaubender Kampf um den Sieg. Der letztplazierte Ferrari 360 steht schon qualmend in der Box. Hat der Hobby-Pilot da etwa den Motor schon überdreht?
In Runde 4 zieht Blundell im MG am Dallara vorbei auf Platz 4. Zwischen Mulsanne und Indianapolis fällt der Autoexe WR aus. Der Morgan steht auch zur Reperatur in der Box.
Ebenso kommen beide Vaillante-Filmautos parallel rein. Das dürfte für den Film inszeniert sein. Johnny Herbert kommt nach einer halben Stunde zum ersten Boxenstop rein - d.h. Biela geht in Führung. Allerdings nur für eine Runde, dann kommt auch er rein. Der Dome führt nun. Beim Herausfahren kann sich der rote Audi vor den gelben setzen. Der schnellste MG hat vor seinem Boxenstop den Dome noch überholen können.
Der 6.plazierte Cadillac kassiert den vor ihm gelegenen MG in Runde 7. Der Konrad-Saleen von Brun/Slater kommt für einen längeren Stop an die Box. Das aktive Feld wird derzeit vom Spyker beschlossen. Der Goh-Audi fährt einen längeren Stint und kommt damit bis auf Platz 3 nach vorne. Gefolgt wird er vom schon auf Platz 4 befindlichen Bentley.
Bentley
1 Stunde gelaufen: Die Top 10 lauten:
Audi #2 vor Audi #1, Goh-Audi, Bentley, Caddillac #7, MG #27, RfH-Dome, R&S, Oreca-Dallara #15, MG #26
LMP675: Alle 3 MG vorne vor den beiden Reynard
GTS: Prodrive-Ferrari vor Labre-Viper und Corvette #63
GT: Racers-Group vor Freisinger und PK-Sport-Porsche und der Seikel-Mannschaft

17.00-19.00Uhr
In der Indianapolis-Kurve fliegt der Ascari nach einem Aufhängungsbruch bei Höchstgeschwindigkeit mit Karacho von der Strecke. Werner Lupberger verbleibt unverletzt im ziemlich zerstörten Wagen. Lupberger nimmt über Funk Kontakt mit dem Team auf und versucht mit Hilfe des Teams die völlig zermatschten Aufhängungen für die Rückkehr zur Box wieder hinzubiegen. Kurz darauf strandet der JMB-Ferrari Nr.70 an selber Stelle mit einem technischen Problem. Der Panoz Nr.11 wird mit einem Öl-Problem in die Box geschoben. Der Pilot des Knight Hawk Lola vergräbt diesen im neuen Streckenabschnitt hinter dem Dunlop-Bogen im Kies. Dies ermöglicht den beiden Reynard-VW´s auf Klassenrang 3 und 4 vorbeizuziehen.
 

Vorne führen die 3 Audis Nr.2 (Herbert),Nr.1 (Biela) und Nr.5 (Katoh). Michael Krumm ist schon wieder in den Top-10.
Der Audi Nr.2 kommt rein, während der 5.plazierte Cadillac in die Box geschoben wird. Der Morgan geht nach einstündiger Reperatur dagegen wieder auf die Strecke.

Kathoh kommt rein und übergibt den 3.plazierten Goh-Audi an Yannik Dalmas. Der MG übernimmt kurzfristig Rang 3 - und überundet bei dieser Gelegenheit den Bentley. Das haben sich die Bentley-Boys sicher andersherum vorgestellt. Ein verstopftes Vertil hatte den Speed 8 beim Boxenstop aufgehalten. Der Carsport-Viper platzt ein Reifen vor der ersten Schikane.

Kurz vor 6 befinden sich die 4 Audis unter den Top-5. Nr.2 vor #1 dann kommt der schnellste MG, der Goh-Audi und der 3. Werks-Audi. Der MG kann im Schnitt 2 Runden pro Stint länger fahren. 

Goh-Audi

Tom Kristensen bekommt eine Stop- und Go-Strafe wgen Überholens unter Gelb, vorher hatte er die Führung aufgrund Steckenbleibens im Verkehr verloren. Der schnellste ferrari von JMB mit Sam Hancock an Bord kommt nach einem Abflug an den Porsche-Kurven mit massiv verbogener Front in die Box. Kurz darauf geht die Garagentür runter - aus! Die ferraris werden hier keine Glanzpunkte mehr setzen. Der blaue Werks-Courage taucht mit Boris de Richebourg am Steuer erstmals in den Top-10 auf.
Der deutschsprachig besetzte Audi kommt zum Fahrerwechsel rein. Phillip Peter raus, Marko Werner rein. Man liegt wie vorgesehen auf Platz 3 hinter den Routiniers.
3 Stunden gelaufen - wie sieht es vorne aus?
Es führen die 4 Audis (#2, #1, #3, #5) vor dem MG #27, den beiden Oreca-Dallaras (#14, #15) dem Werks-Courage, dem schnellsten Cadillac #8 und dem Pescarolo-Courage.
LMP675: MG#26 (Gesamt-5.), MG#27 (14.), NDB-Reynard (19.), WR-Peugeot (22.),
GTS: Prodrive-Ferrari vor Corvette#63, Labre-Viper, FFSA-Viper und Corvette#62
GT: Freisinger-Porsche vor PK-Sport-Porsche und Racers-Group-Porsche.

19.00-22.00Uhr

Der Ascari und der Autoexe-Mazda werden nicht mehr in der Wertung geführt, der Ferrari Nr. 70 ist ebenfalls schon raus. Die Audis an der Spitze haben schon 50 Runden hinter sich - sollte dieses tempo beibehalten werden dann steuern wir auf eine neue Rekorddistanz zu.
Im Noel del Bello-Reynard-VW auf Gesamtrang 19 sitzt zur Zeit Walter Lechner Jr. und dreht dort schnellere Runden als die beiden vor ihm plazierten GTS-Piloten Rydell und Fellows. Nach dem Ausrutscher des Knight-Hawk-MG hat man sich auf Klassenrang 3 festgebissen. Auf den vordersten Werks-MG fehlen allerdings noch 15s in der Rundenzeit und 5 Runden Distanz. 
Der zuvor recht gut in den Top-10 befindliche Cadillac bekommt zwar sein Anlasser-Problem gelöst, danbach muß man aber noch mal an die Box - man rutscht dadurch bis auf Rang 30 und tiefer zurück. 
Vorne jagen sich wenigstens die beiden Werks-Audis: Pirro ist nur noch 2s hinter Pescatori und hat dadurch die Stop&Go-Strafe von Kristensen egalisiert. 
Noel del Bello Reynard
19.36 Uhr und der führende Christian Pescatori kommt mit einem Platten auf der Mulsanne-Gerade an. Schon mehrere Wagen haben dort Probleme bekommen. Es sieht so aus als wenn ein Curb in der neuen Sektion zu scharf geraten ist und reihenweise Reifenschäden verursacht. Der Reifen fällt Pescatori auf der Gerade komplett auseinander - das dürfte Karosserieschäden und einen größeren Service nach sich ziehen. Pirro kommt gleichzeitig in die Box um auftanken zu lassen. Als neuer Führender geht er auf die Strecke zurück. Der Audi#3 von Werner ist nun 2. (zu Beginn des Rennens war man letzter!). Nach gründlicher Inspektion durch das Joest-Team wird bei Pescatori lediglich der Reifen gewechselt und der italiener wieder auf die Strecke geschickt - als 3.
Zum Vergleich: Die besten rennrunden der beiden vorderen Audis #1 und #2 liegen im Bereich 3:35, der Audi#3 hat eine 3:37 zu Buche stehen, der MG liegt bei 3:39 . Sonst ist kein anderer unter der 3:40 Marke - soviel zu den Möglichkeiten der Top-Teams.
Thomas Enge verliert kurzfristig bei einem Boxenstop die Führung in GTS an die Corvette von Ron Fellows.
MG-Rover
So richtig profitieren konnten die Gegner der Audi bisher nicht von deren Problemen. Vielleicht können die beiden Dallara und der Dome von Lammers ja wenigstens davon profitieren das Pilot Ara auf dem Goh-Dome zur Zeit unterwegs ist und dort Erfahrung sammelt. Unbemerkt von den meisten Fans bekriegt sich ab Rang 7 eine Kampfgruppe im Fernkampf die innerhalb von 2 min in der selben Runde liegt. Dies sind die beiden Dallara, der Bentley, die beiden C60 von Pescarolo und Courage und dem Caddy #8. Der letztgenannte fährt innerhalb dieser Gruppe die schnellsten Zeiten. 
Und noch ein Audi mit Reifenschaden: Marco Werner in der #3 krebst schon wieder mit platten Hinterrad über die Strecke. Dies beschert dem in der Porsche-Kurve vorbeifliegenden MG Platz 3.
Michael Krumm wechselt in den Audi#3 als dieser an die Box kommt. Krumms Aufgabe wird es sein mächtig anzugasen um dem MG wieder Rang 3 abspenstig zu machen. Trotzdem schafft es Jonny Kane im MG den Abstand nahezu konstant zu halten. Dessen Schwesterfahrzeug muß aufgrund eines Problems am Motor noch einmal in die Box geschoben werden und verliert damit Platz 13.
Pirro hat an der Spitze alles unter Kontrolle und kann sich materialschonende 3:40´er Runden erlauben. 2 Runden dahinter fahren die Audi #2 und #3 die den MG inder Zange haben. Dies ist ein derzeit unterhaltsamer Kampf, besonders weil Krumm im 4.plazierten Audi nicht näher als 10s an den MG herankommt. Derweil dreht Butch Leitzinger im Bentley derzeit dessen schnellste Rennrunde und bringt das Gefährt langsam an den nächstplazierten Gegner, dem auf Rang 7 liegenden Oreca-Dallara, heran.
Sonnenuntergang - Langsm gehen die Scheinwerfer an. Der Racers Group-Porsche ist aufgrund eines Reifenschadens langsam im hinteren Streckenabschnitt unterwegs. Anthony Reid im MG liegt zwar nach dem Fahrerwechsel nur auf Rang 4 dreht aber mit 3:37 die selben Rundenzeiten wie die Audi vor ihm. Der giftgrüne Flitzer ist bislang die angenehmste Überraschung des Rennens 2002.
Der Goh-Audi ist mit einem problem in der Box - Chance für Lammers auf Rang 5 vorzustoßen.
22 Uhr - Ein Viertel des Rennens ist vorüber und wir haben das folgende Zwischenergebnis:
Die Top-10:
Audi#1 (94 Rd.), Audi#2, Audi#3, MG#27, RfH-Dome, Goh-Audi#5, Oreca-Dallara#14, Bentley, Werks-Courage, Oreca-Dallara #15
LMP675: MG#26 (Gesamt-4.), MG#27 (15.), WR-Peugeot (20.), NDB-Reynard (23.), ROC-Reynard (27.), Knight-Hawk-MG (32.)
GTS: Prodrive-Ferrari (16. mit 84 Rd.), Corvette #63 (17.) , Labre-Viper (19.), Corvette #64 (21.), FFSA-Viper (22.), Konrad-Saleen #66 (24.), RML-Saleen (25.), Konrad-Saleen#67 (35.)
GT: Freisinger-Porsche (26. mit 83 Rd.), Racers-Group-Porsche (29.), Taisan-Porsche (31.), Seikel-Porsche (33.), Orbit-Porsche (34.), PK-Porsche (36.), Auto-Palace-Ferrari (37.), Luc Alphand-Porsche (38.), Spyker (40.), Morgan (44.)

22.00-24.00Uhr
Getriebewechsel für den RfH-Dome. Zwar hat man auch hier ein Schnellwechselsystem, trotzdem verliert der derzeit  5.platzierte Wagen Zeit in den Boxen und kommt als 11. wieder zurück auf der Strecke. Auch beim Spyker wird ein Getriebewechsel nötig. Der Bentley ist nun mit Eric van der Poele auf Platz 5 nach vorne gekommen, hat aber schon 4 Runden Rückstand auf den führenden Audi.

Cadillac
Die beiden Vaillante-Filmwagen sind wieder auf der Strecke. An 2.- und 3.-letzter Position. Hier ist man offensichtlich mehr am cineastischen Ergebnis statt an einem Finish innerhalb der Wertung (70%-Distanz des Siegers) interessiert.  Der schnellste Oreca-Dallara befindet sich nun nur 20s hinter dem Bentley. Der Goh-Audi ist in der Zwischenzeit auf Platz 17 zurückgefallen. Der RfH-Dome ist auf Platz 12 unterwegs.

Die inoffizielle amerikanische LMP900-Meisterschaft wird übrigens vom Cadillac #6 (Foto von der Website von Elji) auf Rang 8 angeführt. 2. ist mit 2 min Rückstand der R&S auf Rang 10 direkt vor dem besten Panoz von Bill Auberleen. Der wird jedoch bald vom rapide näher kommenden Dome aufgeschnupft werden.

Der MG#26 mit Warren Hughes jagd den vor ihm liegenden Audi#3 von Phillip Peter. Nur 17s trennen die beiden Autos. Um 23.15 fahren beide sogar eine auf die Tausendstel identische Rundenzeit von 3:38.337. In der Zwischenzeit hat der R&S sich schon auf Rang 9 vorgeschoben. In der GTS Klasse führt weiterhin der Prodrive-Ferrari mit knapp 2 Runden Vorsprung vor der corvette. In der GT-Klasse führt der Freisinger-Porsche 2min vor dem Racers-Goup-Porsche.
Kurz vor Mitternacht kommt der führende Audi von Kristensen mit einem Platten vorne herein. Man verliert aber nicht allzuviel Zeit. Der Vorsprung auf die Teamkollegen schrumpft auf ca. eine Runde zusammen. Der 6.-plazierte Oreca-Dallara Nr.14 hat einen Getriebewechsel nötig. Das freut die dahinterliegenden Gegner.
Das Rennen plätschert dahin - doch dann ist Schluß damit:
Safety-Car um 23.40 Uhr! Ein Prototyp hat Feuer gefangen und ist auf der Strecke zum Stillstand gekommen. Zuerst scheint es der Audi #1 zu sein, da dieser auf den Zeitmonitoren Zeit verliert. Dann wird klar daß es der Knight-Hawk-Lola ist. Dieser war auf Gesamt-Rang 29 unterwegs. Der pilot meldet später daß die Flammen exploionsartig aus der Seite geschossen wären und er den Feuerlöscher nicht mehr rechtzeitig gefunden hätte. Einer der Saleens (#67) wird als Ausfall gemeldet.

5 - 7Uhr
Wir entschuldigen uns für den zeitweisen, biologisch begründeten Ausfall der Berichterstattung auf dieser Seite. Was ist zwischenzeitlich passiert?

- Auf Rang 1-3 liegen die Audi #1-3. Biela im Führungsfahrzeug hat mittlerweile 3 Runden Vorsprung und 202 Runden gefahren.
- Uns fehlt der lange 3.plazierte MG #26 in den Top-10. Um 1.30Uhr stoppte der Wagen hinter der Dunlop-Brücke mit einem gebrochenen Getriebestrang. Warren Hughes konnte trotz Anleitungen der herbeigeeilten Mechaniker den Wagen nicht mehr in Betrieb nehmen.
- Der Bentley liegt nun mit 8 Runden Rückstand (v.d.Poele hatte den Boliden zwischenzeitlich kurz im Kies versenkt) auf Platz 4. Er wird vom in der selben Runde liegenden Cadillac #6 gejagt, der zeitweise bis auf 4. nach vorne kommt.
- 6. ist der beste Dallara. Eine Runde hinter ihm liegt der RfH-Dome, der vom 2.Dallara gejagt wird. Die Top-10 komplettieren derR&S und der Goh-Audi
- LMP 675 lautet MG#26 (Gesamt-16.) 8 Runden vor dem  WR-Peugeot und dem NDB-Reynard, in dem Lechner Jr. gerade wieder mächtig angast.
Boxenstop Audi
- In der GTS hat der Prodrive-550 nach einem Feuer auf der Strecke die Segel streichen müssen. Es führen nun beide Corvettes (Gesamt 13. und 15.) 3 Runden vor der FFSA-Viper (17.) und dem RML-Saleen.
- Die GT-Top-Plätze teilen sich die Porsche von Freisinger (2min Vorsprung), Racers-Group, Taisan und Seikel.
Morgendämmerung
- Außerdem haben wir in der Nacht den ROC-Reynard (Getriebe), den 2.JMB-Ferrari (Elektrik), den "Leader"-Panoz (Hinterachse), den Konrad-Saleen#67 (Antriebsstrang), die Carsport-Viper (Off-track), einen der Pescarolo-C60 (Motor) und den PK-Porsche (Motor) verloren.

Der Saleen #66 von Toni Seiler wird gerade an seinem qualmenden Motor repariert. Coronell haut den Dome in der Dunlop-Schikane mit Schmackes von der Strecke, kann aber einen Anschlag vermeiden.

Auch der Panoz hat wieder viel Zeit in der Box verloren. Die Hinterachse war hier Ursache des Übels.

Am Ende des Feldes fahren der Morgan, der Spyker und der Auto-Palace-Ferrari ihr eigenes Rennen - "Race for Last". Im Augenblick hat der Ferrari die rote Laterne, liegt aber ausserhalb der Wertung (70% des Siegers).

Folgende Fahrzeuge holen gerade auf:
- Die beiden Cadillacs schicken sich an den Bentley (auf 4.) bzw den Goh-Audi (auf10.) einzuholen. Der#6-Caddy liegt nur 20s hinter dem Bentley.
- der MG#27 auf 12. hat den vor ihm gelegenen R&S im Visier (Kuststück - der steht gerade in der Garage. Die gerunzelten Strirne der Mechaniker verheissen nicts gutes. Ein Motorschaden wird gemeldet und das Tor geht runter.)
- der Top-Pescarolo-Wagen auf 15. will sich die beiden Corvettes wieder kaufen.
Auch vom Vaillante-Lola wird eine Getriebe-Reperatur gemeldet. Mit dem Auto-Palace-ferrari (Elektrik) fällt der letzte der italienischen Boliden um 6 Uhr aus. Auch der Kondo-Dome wird als Ausfall gemeldet, nachdem Teambesitzer und Fahrer Kondo den 6.Gang hinter der Dunlop-Schikane nicht mehr rausbekommt und
Spyker
auf der Strecke stehenbleibt. Auch der RfH-Dome ist in Getriebeproblemen und verliert Platz 7 an den Oreca-Dallara #14. Die Noel del bello-Mannschaft muß ebenfalls am Reynard die Schlüssel schwingen nachdem das Getriebe den Dienst versagt.

Übrigens: 15 Stunden sind gelaufen und wir haben noch 3 Judd-Motoren dabei: Beide Dallara und der RfH-Dome sind noch unterwegs.

Um 20 vor 7 wird das Aus für den Spyker gemeldet. An 3 Zylindern haben sich die Ventile abgemeldet. 142 Runden hat man bis dato beim Debut des Boliden abgespult. Bester (und einzigster) Nicht-Porsche-GT ist nun der 6.platzierte (und damit letzte) Morgan.

7 - 10Uhr
Die in der Klasse 2.plazierte Corvette #64 verliert in der Box einige Zeit um ein Ölleck zu fixieren. Die FFSA-Viper zieht vorübergehend vorbei auf Platz 2.Thed Björk im C60 und Milka Duno im Panoz LMP07 rodeln kurz von der Strecke. Der Panoz von Dave Donehue kommt zu einem erneuten Stop rein. Die Kupplung befindet sich wohl hier ausser Funktion. Was ist mit dem Top-Panoz von Brabham/Magnussen/Herta los? Der steht seit Stunden in der Box und wird für die Zieldurchfahrt wieder hergerichtet.
Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre... - und wir keine Audis hätten, dann würde nun ein grandioser Kampf um die Führung zwischen dem Bentley, dem Cadillac und dem Oreca-Dallara toben. So interessiert der Platten am Caddy #6 zu diesem Zeitpunkt nur die Fachleute. Parallel fährt sich auch der #7-Caddy einen Plattfuss ein. Die #6 ist am Heck übel zugerichtet (Dreher? vom Reifen zerschlagen?). Der Wagen verschwindet zu einem Service in der Box. Der Bentley ist seinen härtesten Konkurrenten vorerst los.

Welter Racing Peugeot
Den Motor des 11.-plazierten 2.MG´s zerreisst es auf der Mulsanne-Gerade. Aus für den letzten der britischen Renner! Ist der 9 Runden dahinter liegende WR-Peugeot (Foto links von Elji) nun auf dem Weg zu seinem ersten Klassensieg seit Jahren? Wir sind in dieser Klasse übrigens wieder auf dem selben Stand wie vor einem Jahr: Nur 2 Überlebende. Allerdings ist Lechners Reynard nur 8 Runden hinter dem WR unterwegs.

Ein unterhaltsamer Zweikampf tobt um GTS-Rang 2 zwischen der Corvette#64 und der FFSA-Viper. Beide hängen auf der Strecke direkt hintereinander und liefern sich einen beinharten Zweikampf auf der Strecke.
 

Um 8Uhr fährt Rinaldo Capello die schnellste Rennrunde des Rennens mit einer 3:33.889. Auf Platz 6-8 liegen der Dallara#14, der Dome und der Caddy#6 in der selben Runde hintereinander. Und alle 3 haben nur 4 Runden Rückstand auf den Bentley. Bekommen dieser und ein Audi noch Probleme dann ist für alle noch ein Podium drin.
31 Wagen sind noch im Rennen. Allerdings kommt nun der Morgan mit massiven Motorproblemen in die Box und wird von den Teammitgliedern durch die Boxengasse geschoben. Der Racers-Group-Porsche übernimmt kurzfristig die Führung in der GT-Klasse vom Freisinger-Team.
Schon wieder ein Reifenschaden beim Audi Nr.2! Kurz vor indianapolis an der schnellsten Stelle des Circuits kann Capello den Wagen gerade noch abfangen, verliert aber Rang 2 an das Schwesterfahrzeug #3.Gleichzeitig dreht sich Tom Coronell im Dome bei Tertre Rouge. Beim Boxenstop des Cadillac #7 kommt der Feuerlöscher zum Einsatz - allerdings wohl kein gravierendes Problem.

Emanuele Pirro schüttelt mal eben eine 3.33.483 aus dem Ärmel - schnellste Rennrunde. Alle anderen Gegner der Audi kommen dagegen nicht unter die 3:40´er Marke - deren Schnitt liegt eher bei 3:45. Audi zeigt in diesem Jahr mal wieder wo der Hammer hängt. Da hilft den Gegnern auch nicht, daß an der #3 das Getriebe gewechselt wird. Nach Ende der 5min-Aktion ist lediglich die Numerisch korrekte Reihenfolge der Audis wieder komplett. #1, #2 und#3 auf den Plätzen 1. 2. und 3. .

Audi #3
Ein Cadillac ist an der Tertre Rouge in die Leitplanken gerutscht - es ist die Nummer 6! Der Wagen verliert wahrscheinlich nun Rang 9. Eingangs Ford-Schikane haut Lammers den Dome nach Überbremsung von der Strecke - diesmal gehts ab in die Reifenstapel. Ein etwas größerer Service ist die Folge.
3/4 des Rennen sind vorüber der Stand ist wie folgt:
Corvette
Top-10
Audis #1 (277 Rd.) , #2(275), #3(273), Bentley (267), Oreca-Dallara#14 (265) &  #15 (264), RfH-Dome (262-Box.), Goh-Audi (261), Cadillacs #6 (258) und #7 (250-Box)

LMP 675: WR-Peugeot (Gesamt-15; 238 Rd.) 10 Runden vor NDB-Reynard (20.)

GTS: Corvetten #63 (Gesamt-12; 247) und #64 (244) vor FFSA-Viper (243), Labre-Viper#50 (237), RML-Saleen (228), Labre-Viper#51 (213) Konrad-Saleen (185)

GT: Racers-Group-Porsche (17. mit 237 Rd.) vor Freisinger (236), Taisan (233), Seikel (232), Luc Alphand (219) und dem Morgan (181)

10-13Uhr
Biela kommt zum Boxenstop rein - und hat Probleme mit dem Starter. Man verliert eine Runde des 2 Runden umfassenden Vorsprungs - aber mal ehrlich! Was bei Audi schon ein Problem ist darüber reden die anderen Teams nicht: die haben mit Katasdrophen ganz anderer Größenordnungen zu kämpfen.
Zum Beispiel Panoz: Kurz vor 11 ist Ende der Vorstellung. Die Mechaniker müssen beim Blick in den Motor feststellen daß dieser alle ist. Nun ist nur noch die MDB-Mannschaft mit dem LMP07 in Wertung  - schlägt Milka Duno die Werksmannschaft? In der GT-Klasse ist die Freisinger-Mannschaft immer noch nur 2min hinter dem Racers-Group-Porsche unterwegs.
11Uhr - Zeit für ein wenig Statistik: 293 Runden oder ziemlich genau 4000km für den Führenden. Jeweils eine Runde Abstand für die Teamkollegen , die Audis #2 und #3. Der 4.-plazierte Bentley hat schon 135km oder 10 Runden Rückstand. Der dahinter liegende Oreca-Dallara hat 4 Runden oder knapp 60km Rückstand .
LMP675: Immer noch 10 Runden zwischen dem WR-Peugeot und dem Reynard.
GTS: 4 Runden oder knapp 60km Vorsprung für die Corvette vor den Teamkollegen. Weitere 5 Runden fehlen der besten Viper auf die Spitze.

GT: Racers-Group-Porsche mit weniger als einer Runde Vorsprung - dies ist wieder wie letztes Jahr ein richtig heisses Rennen.

Trauer bei den britischen Fans - der Morgan wird als Ausfall gemeldet. Nur noch der Bentley lässt die Union-Jacks flattern. Offiziell sind nur noch 28 Wagen im Rennen - als letzter wird der Vaillant-Lola geführt, dessen Distanz allerdings nicht für eine Plazierung ausreichen wird. Den "Leader"-Panoz hat es ja schon in der Nacht mit einem Achsschaden zerrissen. 

Vaillante-Lola
Großartige Geste des Morgan-Teams - die Mechaniker befestigen gerade ein Banner an der Garage auf dem man sich bei den Fans für die Unterstützung bedankt! Dafür gibts den größten Applaus auf der Tribüne.
Audi Nummer 2
Der WR-Peugeot muß den Kühler wechseln - der Vorsprung auf den Reynard schmilzt auf 5 Runden zusammen.

In den letzten Jahren hatte man um diesen Zeitpunkt herum meist schon die ersten GTS in den Top-10.  Die beiden Corvettes liegen zur Zeit auf 12 und 13.  Machen noch 2 Prototypen den Amerikanern den Gefallen und fallen aus?

Die Positionen sind an der Spitze ziemlich klar bezogen (um nicht zu sagen: das Rennen ist im Augenblick  langweilig). Die einzigen Positionskämpfe laufen zwischen den Dallaras dem Goh-Audi und dem Dome um Rang 5-8 (ca. 2 Rd. Distanz) und zwishen den beiden Porsche von Racers-Group und Freisinger um die Führung in GT. 

Zur Unterhaltung noch etwas Statistik: kurz vor Beginn des letzten Renn-Achtels (die letzten 3h) sind noch dabei: 

14 LMP900 (von 21 gestarteten) - incl dem Bentley, 2 LMP675 (von 7), 6 GTS (von 10) und 5 GT (von 12) - Insgesamt also 27 von  50 Wagen. Ausfallquoten:  LMP900 33%, LMP675 72%, GTS 40%, GT 59% Schnitt: 46%

13-15Uhr
Der Dome bekommt ein neues Getriebe verpasst. Die Dome-Crew schafft die Übung in 9 Minuten - bester Nicht-Audi (zumindest in dieser Übung). Im Goh-Audi hat Fahrer Ara Feierabend. Yannik Dalmas und Co Katoh werden alles daran setzen die beiden vor dem R8 liegenden Dallara aufzuschnupfen - 5 Audi FSI-Motoren unter den ersten 5 in 3 Stunden?
Nur noch in der GT-Klasse läuft ein wirklicher Kampf ab: Racers Group-Porsche gegen Freisinger.

Racers Group-Porsche
Freisinger-Porsche
Zur Zeit fahren hier Timo Bernhard im blauen Porsche gegen Jörg Bergmeister im Freisinger-Gefährt gegeneinander. Die schnelleren Rundenzeiten fährt dabei zur Zeit Bernhardt ein. In der LMP675 kämpft Lechner Jr. ob des Rückstands von 5 Runden mit stumpfen Waffen gegen den WR, obwohl er pro Runde 5s schneller ist. Katoh im Goh-Audi kann den Rückstand auf die Dallaras nicht weiter eindampfen.
Von den derzeit noch im Rennen befindlichen Wagen haben lediglich die 4 Audi der Bentley und der schnellste Cadillac eine Runde unter 3:40 zustande gebracht. Nur die 3 Werks-Audi in 2002´er Konfiguration erreichten eine 3:34 - der Goh-Audi hat nur eine 3:38 zu Buche stehen.
Der Caddilac #7 wird wieder Mal in die Garage geschoben. Beide GT-Führende kommen zum Fahrerwechsel rein. Das Duell der letzten 2 Stunden lautet nun Lucas Luhr (im Racers-Group-Porshe) gegen Sascha Maassen (Freisinger).
Beide Dallara sind nur um 20s getrennt. Und auch der Dome ist noch dabei  - 3 Juddmotoren im Ziel bei den 24h von Le Mans ?! Noch nicht ganz: Lammers Dome ist am qualmen. Da könnte sich ein Motorschaden anbahnen. Das Team kommt noch einmal zu einem Boxenstop rein.
Noch eine Stunde zu fahren: dem Bentley fehlen schon 10 Runden oder 135km auf den 3.plazierten Audi - und 13 Runden oder 170km auf den Führenden - in 20 Minuten kann Reinhold Joest seine Audis theoretisch anhalten.

die letzte Stunde

Oreca-Dallara Der WR Peugeot kommt noch einmal mit einer defekten Aufhängung zu einem Service-Halt rein. Da aber auch beim Reynard die Haube aufgemacht wird tut sich in dieser Klasse nichts mehr - der WR hat 2Rd. gleich 26km  Vorsprung. 

Oreca liegt mit beiden Dallara in den Top-10 - schafft man die Sensation und bringt 2 Judd-Motoren regulär ins Ziel?

Der Bentley hat nun 15 Runden Rückstand (=1h) auf den Führenden - das Rennen ist gelaufen. Reinhold Joest kann sich schon mal seine Ecke auf dem Schreibtisch freiräumen wo er den Pokal festtackern will (wie man ihn kennt hat er das sicher schon vor 2 Wochen gemacht).

In der GT-Klasse kann Maassen den Abstand auf Luhr nicht entscheidend verringern. Die Labre-Viper wird noch mal in die Box geschoben - verliert man Klassenrang 3 an die FFSA-Viper?
Alle Audi kommen noch einmal zu Tankstops & Reifenwechsel rein. Ebenso beide Corvettes - wash and polish please. Man will ja fürs Zielfoto einigermaßen glänzend aussehen. Letzter Halt des Bentleys. Massen gibt noch nichgt auf - 70s Rückstand auf Luhr und noch 25min oder 6 Runden zu gehen - hmm - jetzt muß er 11 s pro Runde schaffen. Oder auf ein Drama wie vor 2 Jahren hoffen.
Der Oreca-Dallara rundet sich noch mal gegenüber dem bentley zurück während die Audi sich schon zum Formationsflug sammeln. Das Rennen ist somit so gut wie beendet. Zeit für die Resümees:
Audi Nummer 1 - der Sieger
Audi hat Geschichte geschrieben.  3. Sieg in Folge im 4. Jahr des Le Mans Engagements. Und dies zum 3. Mal mit der selben Fahrerpaarung. Dies ist eine Premiere an der Sarthe. Im nächsten Jahr sollen die Audis nur an Privatteams veräussert werden. Dann sollte es das spannendste Rennen seit Jahren geben!
Bentley hat mit dem FSI-Turbo den Rückstand vobn 20 Runden im letzten jahr auf 15 Runden heute eindampfen können. Die Briten sind heiße Favoriten für das nächste Jahr. Das spektakulärste Auto hat man sowieso.
Oreca hat bewiesen daß man am ehesten mit der Joest-Truppe mithalten kann Rang 5 und 6 mit einem reinen Privateinsatz mit Kunden-Chassis und -Motoren Wann immer ein werk nächstes Jahr einsteigen will sollte es sich die Dienste der Franzosen sichern - es sei denn Joest ist zu haben!
Super Leistung auch der Privatteams von Dome, Goh und Pescarolo. Und auch die Cadillacs bringen einen Wagen in die Top-10 und beide ins Ziel.
LMP675 : ... Stop-Press! Reifenschaden für den WR-Peugeot auf der Mulsanne! Verliert man noch die LMP675-Klasse an den ROC-Reynard mit Walter Lechner Jr.? Welch ein Drama für die französische Enthusiasten-Truppe! Der Reynard rundet sich bei Indianapolis zurück. Und der WR hat eine gebrochene Aufhängung! -  Sieg für Noel del Bello 5 min vor dem Ende!!! Doch der WR kommt noch einmal mit gebrochener Aufhängung raus und krebst qualmend um den Kurs um gewertet zu werden.
GTS: Dead-race für die Corvettes, denen die Vipern und die restriktierten Saleens nichts anhaben konnten. Doch mit dem Ferrarri steht der große Herausforderer für nächstes Jahr schon vor der Tür. Aber auch hier noch Drama um Rang 3 : die Labre-Viper liegt nur 9 s vor der FFSA-Viper.
GT:Luhr liegt 1 min vor Sascha Maassen - das wars wohl.
16:01Uhr die Audis kommen in Formation und in den deutschen National-Farben über die Linie - dahinter das ganze Feld - Pirro springt fast aus dem fahrenden Wagen. 365 Runden stehen auf dem Tacho.
Der Noel del Bello-Reynard gewinnt das Rennen in der letzten Runde. Auch der Bentley kommt vielumjubelt über die Linie. Racers Group gewinnt die GT-Klasse.  Die GM-Gruppe  (Caddys und Corvettes) kommen als gemeinsame Gruppe an. Und auch der unglückliche WR kommt noch ins Ziel.
Dies war Le Mans 2002 - Ergebnisse gibts hier.

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