4h Portimao -
Finale der ELMS 2020
31.10-1.11.2020

von Harald Gallinnis
Fotos: ELMS

Qualifying

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Rennen

Beim Saisonfinale der Europäischen Le Mans Serie in Portimao hat das G-Drive-Trio Roman Rusinov, Mikkel Jensen und Nyck de Vries die mittlerweile 4 Rennen anhaltende Siegesserie der United Autosports Mannschaft unterbrechen können und dem britisch amerikanischen Team damit die perfekte Saison verhagelt. Das unter russischer Flagge mit dem französischen Einsatzteam von TDS Racing antretende Trio setzte sich im Rennen gegen die bislang dominierende anglo-amerikanische Truppe durch, die sich im Hinblick auf das kommende 24 Stunden Rennen von Le Mans 2021 darauf konzentrierte sowohl den Vizemeistertitel für die #32 von Will Owen, Alex Brundle und Job van Uitert als auch den LMP3-Titel in trockene Tücher zu bringen.

Dies gelang mit einem vierten Platz des Trios, die den letzten Podiumsplatz ihren Teamkollegen Felipe Alburquerque und Phil Hanson - den neuen, schon beim vorletzten Lauf in Monza zu den neuen Meistern der Serie 2020 gekrönten Piloten - überlassen mussten. Auf Platz 2 fuhr das Duqueine Racing Trio Tristan Gommendy, Jonathan Hirschi und Konstantin Tereschenko das beste Saisonergebnis des Jahres ein.

Diesen absolvierte man zur ersten Full Course Yellow Phase nach einem Kiesausflug des JMW-Ferraris, ebenso wie die Duqueine-Crew, die sich danach auf einem alternativen Boxenstop-Rythmus befand, was sich gegen Ende des Rennens auszahlte.

13 der 14 LMP2-Wagen wurden am Ende abgewunken – einzige Ausnahme war der einzige Ligier im Feld. Inter Europols offiziell letztes Rennen mit dem Wagen, bevor man 2021 auch auf einen Oreca für das geplante FIA Langstrecken Weltmeisterschaft -Programm umsteigt, endete glanzlos nach einem Bremsscheibendefekt 5 Minuten vor Rennende in den Reifenstapeln des portugiesischen Kurses.

Schon zu Beginn des Rennens hatte G-drive Pilot Roman Rusinov von P6 gestartet die Spitze erobern können. Erst nach 20 Minuten konnte der von der Pole gestartete #32 Wagen von Will Own kontern und die Spitze zurück erobern. Die im bisherigen Saisonverlauf glücklos unter Wert geschlagene G-Drive-Mannschaft holte sich die Spitze während der folgenden Stints von Mikkel Jensen und Nyck de Vries zurück und kontrollierte das Rennen von der Spitze aus. Das Meisterduo Hanson/Alburquerque fiel schon zu Rennbeginn nach einem Kontakt in der ersten Kurve zurück und musste einen Rückstand nach dem nötigen Wechsel der Fronthaube aufholen.

In der LMP3 holte sich United Autosports mit der #2 von Wayne Boyd, Tom Gamble und Robert Wheldon nicht nur stilgerecht den 4. Saisonsieg im 5. Rennen sondern auch den Klassentitel sowie die dritte Le Mans-Wildcard für das Team.

Dem Inter-Europol-Duo Martin Hippe und Dino Lunardi bleib nach einem Finish auf Platz 3 nur zum dritten Male in Folge der Vizemeistertitel in der Klasse, nachdem nach sich schon das ganze Wochenende über mit Setup-Problemen herumschlagen musste.

Das Duo im hamelner Ligier JS P320 LMP3 musste sich im Kampf um P2 dem Realteam Racing Duo Esteban Garcia und David Droux beugen.

Der spannendste Kampf des Rennens war jedoch in der GTE-Am zu verfolgen wo sich die beiden Meisterschaftskontrahenten des Teams Dempsey-Proton Racing mt Christian Ried, Alessio Piccariello und Michele Beretta sowie Kessel Racing mit Michael Broniszewski, David Perel und Nikki Cadei ein Kopf an Kopf Duell um den Klassensieg und die Meisterschaft lieferten. Dieses mündete am Ende in die denkbar knappste Entscheidung der ELMS-Geschichte.

Nachdem der Porsche die Ziellinie 32s von dem Ferrari kreuzte und beide Teams bei 99 Punkten und je 2 Siegen, 2 zweiten und je einem dritten Platz standen, entschied der erste erzielte Sieg beim Saisonauftakt durch Proton die Meisterschaft zugunsten der deutschen Porsche-Truppe, die damit den zweiten GTE-Meistertitel in der Serie nach 2018 einfuhr und damit zum ersten Team avancierte, das einen zweiten Titel seit 2013 - der Einführung einer einheitlichen GTE-Klasse – erringen konnte.

Kessel Racing konnte sich zumindest mit der zweiten Wildcard in der Klasse trösten. Platz 3 belegte nach einigen Schwierigkeiten im Rennen der #83 Ferrari der Iron Lynx Mannschaft mit Claudio Schiavoni, Sergio Pianezzola und Andrea Picchini.

Pech hatten dagegen die beiden aus der FIA Langstrecken Weltmeisterschafts stammenden Gaststarter im Feld. Das AF Corse-Ferrari Trio Perrodo/Collard/Rovera wurde von einem LMP2 in den Kies abgedrängt und verlor bis zur Bergung 4 Runden auf die Spitze. Schlimmer erwischte es den Gulf Racing Porsche von Michael Wainwright, Ben Barker und Andrew Watson. Dieser kollidierte zur Rennmitte mit dem Carrera-AF Corse Ferrari von Pilot Christoph Ullrich nachdem dieser über ein Trümmerteil gefahren und ausgebrochen war. Für beide Wagen bedeutete die Kollision das Aus.