Le Castelet 240
3. Lauf zur ELMS 2020
8.-9.8.2020

von Harald Gallinnis
Fotos: ELMS

Qualifying

Das Qualifying wird von einsetzendem Regen zu Beginn der Session bestimmt. Das führt zu dem bemerkenswerten Endergebnis das die GTE noch vor den LMP2 und LMP3 zu liegen kommen, die mit zunehmenden Regen zu kämpfen haben. Nicht davon profitieren kann Michael Fassbender der seinen #93 Proton-Porsche eingangs der Mistralgerade auf einem feuchten Curb verliert und so nachhaltig zerstört das an einen Start im Rennen nicht zu denken ist.

Die Pole holt sich zwar Christian Ried im #77 Dempsey-Proton Porsche vor Claudio Schivioni im Iron Lynx-Ferrari und Christop Ullrich im AF Corse Ferrari. Dennoch werden die GTE für das Rennen hinter die beiden Prototypen-Felder aufgereiht.

Die Pole in der LMP2 holt sich United-Pilot Felipe Alburquerque. Die LMP3-Pole geht an David Droux im Realteam Racing Ligier.

Rennen

Bei regnerischem Wetter geht das Feld in den Start des 2. Saisonlaufs in Paul Ricard, der dritten und aufgrund der Corona Pandemie von Barcelona nach Le Castellet verlegten Saisonrunde der ELMS. Nicht dabei ist der zweite Proton-Porsche nachdem Michael Fassbender den Wagen im Qualifying beim Herausbeschleunigen auf die Mistral-Gerade auf einem feuchten Curb verloren und unsanft in die Reifenstapel abgelegt hat. Somit starten nur 34 Wagen in das Rennen, das unter Regen um 18.30 Uhr startet und in die Dunkelheit hinein ausgetragen wird.

Wegen der durchnässten Strecke wird das Rennen unter dem Safety-Car gestartet.  Nach 2 Runden erfolgt die Freigabe.

Polesetter Phl Hanson geht vor Roman Rusinov im G-Drive-oreca und Konstantin Tereschenko im Duqueine Oreca in Führung. Tereschenko geht schon auf der SMistral-gerade auf P2 vorbei. Die LMP3 führt Rob Wheldon im United Autosports Ligier an. GTE-Führender ist Christian Ried im einzigen verbliebenen Porsche im Feld vor den 6 verfolgenden Ferraris.

Auch der #55 und der #51 Ferrari wechseln nun auf Intermediates Steffen Göring übergibt bei der Gelegenheit das Steuer an Werkspilot Daniel Serra. 

Panis Racing Pilot Julien Canal eröffnet nach 36 Minuten die erste Runde der Boxenstopps um Intermediates aufziehen zu lassen - wir verzeichnen folgenden Stand an der Spitze.

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Marke	Runden
1	22		LMP2	United Autosports			16 Rd.
2	30		LMP2	Duqueine Team			11s
3	26		LMP2	G-Drive Racing			16s
4	32		LMP2	United Autosports			17s
5	37		LMP2	Cool Racing			20s
6	39		LMP2	Graff Racing			21s
7	24		LMP2	Algarve Pro Racing			29s
8	21		LMP2	Dragonspeed			31s
9	34		LMP2	Inter Europol Competition			40s
10	50		LMP2	Richard Mille Racing Team			41s
11	28		LMP2	IDEC Sport			45s
12	20		LMP2	High Class Racing			47s
13	25		LMP2	Algarve Pro Racing			51s
14	35		LMP2	BHK Motorsports			68s
15	31		LMP2	Panis Racing			15 Rd.
16	2		LMP3	United Autosports			56s
17	3		LMP3	United Autosports			69s
18	11		LMP3	Eurointernational			74s
19	16		LMP3	BHK Motorsport			75s
20	13		LMP3	Inter Europol Competition			76s

Zumindest zum Rennstart hat der Regen kurzfristig aufgehört. Nach 20 Minuten hat sich der Inter-.Europol-LMP3-Ligier von Martin Hippe schon von Startplatz 7 auf P5 verbessert. An der Spitze der Klasse hat United Autosport zu diesem Zeitpunkt die Doppelführung inne.

Michael Broniszewski kommt nach 26 Minuten als Erster im GTE.-Feld für einen Wechsel auf Intermediates rein. Der LMP2 von BHK Motorsport dreht sich im hinteren Teil der Strecke, kann aber weiter fahren. Einen Dreher hat zuvor auch das LMP3-Schwesterauto im Kampf um P2 in der Saint Beaume Kurve notieren lassen.

Will Owen im #32 United LMP2-Oreca dreht sich in Turn 13. Ausgangs Bausset lässt BHK LMP3-Pilot Laurenzo Veglia einen zweiten Dreher notieren.

Nachdem Canal erste Rekordrunden notieren lässt, die 5s schneller als die Spitze sind, ist die Marschroute für die LMP2-Teams klar: der Wechsel auf Intermedites steht an.

In der Lécole Kurve lösst JMW-Pilot Sales einen dreher notieren. Fast kracht noch der Führende Phil Hanson in den Ferrari.

Beide United Autosports Wagen  kommen aus der Doppelführung erst nach 52 Minuten zum ersten Stopp rein und wechseln auf Slicks.  Allerdings hängen noch drohende Regenwolken um den Kurs herum.

Die Spitze haben nun der Cool Racing Oreca von Nicolas Lapierre, der Panis Racing Oreca von Canal und der G-Drive Racing Oreca von Mikkel Jensen übernommen. Jensen kann sich an Canal vorbei kämpfen und P2 übernehmen.

in der Virage du Lac dehen sich zuerst der High Class Oreca und dann der #51 AF Corse Ferrari, der dabei den Oreca kurz touchiert. High Class Pilot Fjördbach ist danach mit beschädigten Frontflaps unterwegs und muss in die Box kommen um einen neue Fronthaube auszufassen.

G-Drive-Pilot Jensen übernimmt in Runde 29 in der Beausset-Doppelkurve  die Spitze von Lapierre im #37 Cool Racing Oreca . Eine Rennstunde ist nun vorüber.

Auch die GTE, die noch nicht frühzeitig die Reifen gewechselt haben,  kommen nun zum ersten Stop herein. Die United Wagen verlieren immer noch 5s pro Runde auf die Intermediate-bereiften Autos und haben die Reifenwahl rückblickend komplett verwachst.

Just als der United Autosports LMP3 #2 von Rob Wheldon zum ersten Stop nach 71 Rennminuten herein kommt, notieren wir den folgenden Stand an der Spitze:

Ein Reifenschaden am #5 Graff Duqueine - dritter in der LMP3 - nach einem Kontakt mit dem sich erneut drehenden #16 BHK-LMP3 lässt den Wagen langsam zur Box zurück kehren - allerdings nicht langsam genug. Als der Reifen auf der Mistral-Gerade platzt und jede Menge Karbontrümmer erzeugt tritt in Rennrunde 39 das SC zum 2. Mal im Rennen in Aktion.

In Runde 43 erfolgt der Restart. Etwa 10 Wagen  - LMP2 und GTE - kommen nun zu einem Reifenwechsel herein. Auch der Graff-LMP3 wird nach langer Reparatur wieder aus der Box geschoben, kommt jedoch unter geschlossener Boxengasse wieder zurück auf dei Strecke was eine weitere Strafe nach sich zieht. In der ersten fliegenden Runde rutscht der zweitplazierte Cool Racing Pilot Lapierre in der Beausset  von der ideallinie und verliert P2 an Duqueine-Pilot Tereschenko.

Sophia Flörsch im #50 Richard Mille-Oreca rutscht nun auf P3 vor als sowohl Lapiere als auch mehrere andere Piloten an die Box kommen. 

Jensen und Tereschenko kommen ebenso wie Flörsch in Runde 47 zu ihrem 2. Stopp herein. Phil Hanson übernimmt kurzfristig die Spitze.

Eine Viertelstunde vor der Rennhalbzeit geht die Sonne über dem Kurs unter. In Runde 49 kommt der Führende Hanson an die box und damit geht die Führung an Panis Racing Pilot Nicolas Jamin über. Nach einem Kontakt mit dem #2 United Autosports Ligier dreht sich der in der GTE zweitplazierte Proton-Porsche von Michel Beretta in Beausset und kommt an die Box.

Sophia Flörsch bekommt eine Durchfahrtsstrafe wegen eines Verstosses unter dem SC verhangen. Jamin dreht an der Spitze mit einer 1:50,801 die bis dato schnellste Rennrunde.  nach 115 Minuten kommt auch Will Owen zu seinem 2. Stop in die Box. Porsche-Pilot Beretta wird erneut von einem Prototypen - diesmal dem #24 Algarve Pro-Oreca - umgedreht.

Genau zur Rennhalbzeit notieren wir den folgenden Stand an der Spitze:

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Marke	Runden
1	31		LMP2	Panis Racing			56 Rd.
2	25		LMP2	Algarve Pro Racing			23s
3	26		LMP2	G-Drive Racing			28s
4	24		LMP2	Algarve Pro Racing			40s
5	34		LMP2	Inter Europol Competition			41s
6	37		LMP2	Cool Racing			42s
7	21		LMP2	Dragonspeed			56s
8	39		LMP2	Graff Racing			57s
9	30		LMP2	Duqueine Team			58s
10	50		LMP2	Richard Mille Racing Team			60s
11	28		LMP2	IDEC Sport			61s
12	22		LMP2	United Autosports			75s
13	20		LMP2	High Class Racing			55 Rd.
14	35		LMP2	BHK Motorsports			14s
15	32		LMP2	United Autosports			29s
16	9		LMP3	Graff Racing			54 Rd.
17	2		LMP3	United Autosports			2s
18	3		LMP3	United Autosports			53 Rd.
19	13		LMP3	Inter Europol Competition			1s
20	83		GTE-Am	Iron Lynx			90s

In der GTE-Klasse sieht es nach 2h wie folgt aus

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Marke	Runden
20	83		GTE-Am	Iron Lynx			53 Rd.
25	55		GTE-Am	Spirit of Race			53 Rd.
26	74		GTE-Am	Kessel Racing			9s
27	77		GTE-Am	Dempsey-Proton Racing			13s
28	60		GTE-Am	Iron Lynx			17s
30	51		GTE-Am	AF Corse			51 Rd.
31	66		GTE-Am	JMW Motorsport			44s

Mateos Isaakyan im Inter-Europol-Ligier taucht plötzlich auf dem 4. Platz auf.  Der IDEC-Oreca von Paul Loup Chatin (P8) dreht sich im Zweikampf mit dem Dragonspeed Oreca in der Virage du Lac und rutscht 4 Plätze ab.

Der Eurointernational LMP3 dreht sich auf der Strecke, die mittlerweile völlig dunkel geworden ist.

In Runde 65 erobert Mikel Jensen im G-Drive Aurus P2 von Algave Pro Pilot Simon Trummer zurück.

in der LMP3 ist mittlerweile Nigel Moore für Martin Hippe ins Cockpit der Inter-Europol-Ligiers gewechselt. Er liegt nur 15s hinter dem in der Klasse führenden Nielsen Racing Duqueine von Colin Noble.

In der LMP2 hat mittlerweile Beitske Visser Sophia Flörsch am Steuer des Richard Mille Orecas abgelöst. der IDEC Sport Oreca und Rahel Frey im führenden Iron Lynx ferrari kollidieren in der Virage du Lac, können aber beide weiter fahren.

Der zu diesem Zeitpunkt auf P3 liegende Phil Hanson verbessert die schnellste Rennrunde auf eine 1:45,431 - eine Folge der zunehmend trockeneren Strecke. 

Nachdem die dritte Runde der Boxenstopps absolviert worden ist (der High Class Oreca beginnt just seinen 4.), notieren wir an der Spitze die folgende Reihung:

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Marke	Runden
1	31		LMP2	Panis Racing			78 Rd.
2	39		LMP2	Graff Racing			32s
3	25		LMP2	Algarve Pro Racing			38s
4	30		LMP2	Duqueine Team			49s
5	26		LMP2	G-Drive Racing			52s
6	34		LMP2	Inter Europol Competition			55s
7	24		LMP2	Algarve Pro Racing			69s
8	20		LMP2	High Class Racing			70s
9	28		LMP2	IDEC Sport			71s
10	22		LMP2	United Autosports			93s
11	50		LMP2	Richard Mille Racing Team			77 Rd.
12	21		LMP2	Dragonspeed			10s
13	37		LMP2	Cool Racing			31s
14	32		LMP2	United Autosports			77s
15	35		LMP2	BHK Motorsports			76 Rd.
16	7		LMP3	Nielsen Racing			73 Rd.
17	15		LMP3	RLR Msport			15s
18	13		LMP3	Inter Europol Competition			20s
19	9		LMP3	Graff Racing			21s
20	3		LMP3	United Autosports			25s

Unter dem SC rollt der in der LMP3 führende #7 Nielsen Racing Duqueine plötzlich ohne Vortrieb aus. Offensichtlich ist die Elektrik ausgefallen. Damit führt der RLR Msport-Wagen in der Klasse vor dem #13 Inter Europol-Ligier.

Restart in Runde 90 - 6 Runden nach dem Zwischenfall. Vorne führt nun 47 Minuten vor dem Rennende Panis-Pilot Jamin vor James Allen im Graff LMP2 und dem IDEC Sport Oreca von Chatin. Es folgen der verbleibende Algave Pro-Wagen, der G-Drive Aurus und der Inter-Europol-Ligier auf P6.

Gut 70 Minuten sind noch bei nächtlichen, aber zu Glück bis dato trockenen Bedingungen zu absolvieren. Mit einer 1:44,258 dreht Loic Duval im #24 Algave Pro Oreca die bis dato schnellste Runde.

Jean-Eric Vergne im G-Drive Aurus verzeichnet einen Dreher in der ersten Kurve als der Wagen statt nach links plötzlich nach rechts abbiegt. 

Nachdem sich der #16 BHK LMP3 in der Beausset Doppelrechts nach einem Stubser von Nigel Moore dreht, kollidieren mehrere Prototypen beim Versuch den Wagen zu vermeiden. Loic Duval im #24 Algave Pro Oreca kracht in die Reifenstapel, nachdem er den #9 Graff-Wagen als Absprungschanze benutzt hat und landet auf dem Dach. Wir haben die 3. SC-Phase des Rennens.

Die 3 ersten kommen 44 Minuten vor dem Rennende hinein. Nigel Moore bekommt eine Durchfahrtsstrafe wegen des Kontakts mit dem #16 LMP3 verhangen, der zur SC-Phase geführt hat. Er verliert einen Rang und fällt auf P3 zurück.

42 Minuten vor dem Renennde kehrt der Regen wieder auf die Strecke zurück. Es bleibt aber zum Glück eher bei vereinzelten Tropfen.

Als die letzten Stopps absolviert sind liegt G-Drive Pilot Vergne mit 8s Vorsprung vor Panis-Pilot Will Stevens und Felipe Alburquerque im #22 United Oreca. Auch der Viertplazierte Thomas Laurent im Graff-Auto kämpft noch um P2. Und auch Gabriel Aubry im verbliebenen Algave Pro Oreca kann 22 Minuten vor dem Rennende den Kontakt zur Kampfgruppe herstellen und ein Quartett daraus machen.

In der LMP3 liegt der #3 United Ligier 2s vor dem Realteam Ligier und 9s vor dem Inter-Europol-Ligier.  In der GTE führt der Spirit of Race Ferrari vor dem Proton-Porsche und dem Iron Lynx-Ferrari #83 den Michelle Gatting im Endstint steuert.

Eine Viertelstunde vor dem Rennende hat sich Alburquerque auf P2 vom Verfolgerpaket abgesetzt und startet eine letzte Attacke auf den führenden Vergne der nur noch 6s vor ihm liegt.  Im Kampf um P3 setzt sich Graff-Pilot Laurent gegen Stevens durch. Als Vergne in der letzten Kurve mit dem #20 Oreca aneinander gerät schrumpft der Vorsprung auf Alburquerque auf unter3s.

In der LMP3 überholt Realteam Racing Pilot Droux den #3 Ligier und geht in Führung. Kurz vor dem Rennende dreht Cool Racing Pilot Borga mit einer 1:43,866 die schnellste Rennrunde.

In Runde 116 nutzt Alburquerque 3 Minuten vor dem Rennende den Verkehr auf der Mistralgerade um Vergne zu Überholen. Er setzt sich sofort ab.  Nach Spa gewinnt das Duo  Alburquerque/Hanson auch den dritten Saisonlauf vor dem G-Drive Trio Rusinov/Jensen/Vergne und dem Graff-Trio auf der #39.

Die LMP3 gewinnt das Realteam Racing Team vor United Autosports #3 und Inter-Europols #13.

Der Sieg in der GTE geht an das Spirit of Race Trio Griffin/Scott/Tappy die zum ersten Mal seit 2 Jahren wieder einen Klassensieg einfahren. P2 geht an Proton und P3 an Iron Lynx.