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 38. ADAC Bergrennen Mickhausen
5.-6. Oktober 2019

von Jan Hettler (Text & alle Fotos)

Nach (c) Jan Hettlereinem spannenden inner-schweizerischen Duell konnte sich der 7-fache Schweizer Meister Eric Berguerand nach vielen Anläufen endlich in die Siegerlisten des Bergrennens Mickhausen eintragen. Mit seinem Lola Formel 3000 besiegte er Landsmann Marcel Steiner im LobArt-Mugen Zweisitzer in einem fulminanten Endspurt.

Der ASC Bobingen hatte nicht viel Glück mit dem Wetter bei der diesjährigen Ausgabe des Bergrennens Mickhausen. Es war ein nasskaltes Wochenende und die Zuschauerzahlen hielten sich in Grenzen. Nachdem man letztes Jahr wegen eines Organisationswechsels ausgesetzt hatte, bewährte sich das neue Team unter Führung von Hinrich Groeneveld bei schwierigen Bedingungen. Vor allem während der verregneten Trainingsläufe am Samstag liess sich Rennleiter Jürgen Guckert trotz vieler Zwischenfälle nicht aus der Ruhe bringen.

Auf dem Papier mag der nur 2,2 km lange Kurs in der Staudenregion südlich von Augsburg nicht sonderlich beeindrucken, doch durch die hohen Geschwindigkeiten werden einige der Passagen zu echten Mutkurven und stellen die Teilnehmer vor eine anspruchsvolle Herausforderung. Nimmt man die beispiellose Gastfreundschaft der Anwohner im Ortsteil Münster hinzu, erklärt das die grosse Popularität dieser Veranstaltung unter den Aktiven. 186 Teilnehmer umfasste das bunte und kompetitive Feld, zumal zu diesem letzten Lauf der Deutschen Bergmeisterschaft auch immer wieder etliche Teilnehmer aus benachbarten Ländern anreisen. Erstmals wurde auch ein Berg-Cup für Elektrofahrzeuge ausgeschrieben.

Teilweise heftiger Regen am Samstag sorgte für einige haarige Unfälle in den Trainingsläufen, die aber glücklicherweise alle glimpflich abliefen. Die Zuschauer, die den schlammigen Bedingungen am Samstag trotzten, bekamen als Entschädigung spektakuläre Pauseneinlagen vom ehemaligen Rallye-Europameister Armin Schwarz im Lancia Stratos Renntaxi zu sehen.

Steiner Lola

Schwarz Stratos

Bei der Zeitenjagd kratzte Marcel Steiner in seinem super-breiten LobArt-Mugen Sport-Prototypen an der Minutengrenze und meldete damit seine Siegambitionen an.

Am Sonntag fanden die Teilnehmer erstmals trockene Bedingungen vor und mussten sich im ersten Rennlauf schnell an die Haftgrenze ihrer Slicks gewöhnen. Das tat der dreimalige Mickhausen-Sieger Marcel Steiner am besten, und setzte sich mit einer 50.181 an die Spitze des Feldes, dreieinhalb Zehntel vor Erzrivalen Eric Berguerand im Formel 3000. Im zweiten Lauf kam er nicht ganz an diese Zeit heran, doch mit einer 51.058 vergrösserte Steiner seinen Vorsprung auf über eineinhalb Sekunden. Es sah so aus, als ob es Eric Berguerand auch diesmal nicht ganz oben aufs Treppchen schaffen würde.

Conrad CRS
Berguerand Lola

Doch dann kam der dritte Lauf. Bei den Tourenwagen fing es an zu nieseln, die Strecke wurde schmierig, und nach den ersten Drehern entschied sich die Rennleitung zu einer 20-minütigen Unterbrechung, um den Teilnehmern einen Wechsel auf Regenreifen zu ermöglichen. Der Regen hörte zwar wieder auf, aber unter den Bäumen blieb es feucht, so dass auch das Duell um den Gesamtsieg auf profilierten Slicks ausgetragen wurde.

Marcel Steiner legte vor, doch seine 56.012 zeugten von einer nicht ganz fehlerfreien Fahrt. Eric Berguerand sah seine Chance und attackierte mit maximalem Risiko. Mit knapp 220 km/h wurde er am Streckenteil Antoniusbuche gemessen und liess gegenüber dem trockenen zweiten Lauf gerade einmal zwei Zehntel liegen. Mit einer unter diesen Bedingungen sensationellen Zeit von 52.517 nahm er Marcel Steiner dreieinhalb Sekunden ab und holte sich den lang ersehnten Gesamtsieg mit fast zwei Sekunden Vorsprung.


Als bester Deutscher belegte Alexander Hin im Osella PA30 hinter den beiden schweizer Streithähnen den dritten Gesamtrang, und holte sich dadurch im letzten Rennen noch den Meistertitel im  DMSB Berg-Cup für Sportwagen. Rang vier und souveräner Klassensieg bei den Zweilitern für Sportwagen-Pilot Thomas Conrad im CRS-Renault, der sich dadurch auch als bester nicht-Tourenwagenpilot den vierten Gesamtrang in der Deutschen Bergmeisterschaft erkämpfte

Dahinter tobte ein interessanter Kampf unter den GT-Fahrzeugen. Der Franzose Nicolas Werver im Porsche 997 GT2 und der Schweizer Romeo Nüssli im Ford Escort Cosworth schenkten sich nichts.

Werver Porsche

Die Vize-Bergmeisterschaft holte sich Rüdiger Zahn im Gruppe N Citroen AX, Dritter wurde Erwin Buck im VW Scirocco Spiess 16V.

Mit der traditionellen Rückführung der Fahrzeuge durch das Spalier der Zuschauer endete ein spannender Renntag. Man hätte sich für das neue Organisationsteam bessere Bedingungen gewünscht, aber die Zuschauer die gekommen waren, wurden mit Motorsport zum Anfassen voll sportlicher Höchstleistungen belohnt.

Hin Osella


Erst im feuchten dritten Lauf machte Letzterer im Vierradgetriebenen Escort alles klar. Leicht abgeschlagen Publikumsliebling Felix Pailer im knall-orangenen Lancia Delta Integrale. 

In der Deutschen Bergmeisterschaft stand der neue Champion Hans-Peter Eller schon vor dem Rennen in Mickhausen fest. Auch hier gewann er im 1400er VW Scirocco seine Klasse souverän.

Champion Eller

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(c) Jan Hettler 2019 (c) Jan Hettler 2019 (c) Jan Hettler 2019 (c) Jan Hettler 2019

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