4h Imola -
2. Lauf zur ELMS 2015
14.-15.5.2016

von Timo Schumacher,  
& Harald Gallinnis

Qualifying

Das Qualifying kann Nicolas Lapierre im Oreca 05 - Nissan #21 von DragonSpeed für sich entscheiden. Mit einem Vorsprung von 0,035 Sekunden vor Paul Loup Chatin im Ligier JS P2 - Nissan von Panis Barthez Competition. Zeitgleich mit Chatin ist der Oreca 05 - Nissan von Thiriet by TDS Racing, gefahren von Mathias Beche. Weil Chatin seine Zeit früher gesetzt hat, darf er aus der ersten Reihe starten.

Schnellster Vertreter aus der LMP3-Kategorie ist Wayne Boyd im Ligier JS P3 - Nissan #3 von United Autosports. P2 geht an Giorgio Mondini, vor dem zweiten United Autosports-Ligier #2 von Alex Brundle.

Wolf Henzler sorgt für die Pole Position von Proton Competition, er kann seinen Porsche 911 RSR vor Andrea Bertolini im JMW Motorsport-Ferrari F458 Italia #66 stellen - mit 0,041 Sekunden Abstand. P3 geht an Klaus Bachler im zweiten Proton-Porsche #88.

Rennen

Sonnenschein, 22,5 Grad Celsius: Der zweite Saisonlauf der ELMS wird gestartet:

Nicolas Lapierre im Dragon Speed-Oreca #21 kann die Pole in eine frühe Führung umsetzen. Dahinter folgt Pierre Thiriet im Thiriet by TDS-Oreca #46. Simon Dolan im G-Drive-Gibson #38 kann sich auf P4 vorarbeiten. Doch er muss diese Position noch in Runde 1 an Björn Wirdheim im Krohn-Ligier #40 abgeben.

Memo Rojas im Greaves-Ligier #41 wird gedreht und humpelt schon in der zweiten Runde mit einem Reifenschaden zurück zu Box. Ebenso ohne Luft im Reifen unterwegs ist Thomas Laurent im M. Racing-YMR-Ligier P3 #18.

In der LMP3 verteidigt Matthew Bell im United Autosports-Ligier #3 vor dem Teamkollegen Alex Brundle in der #2 die Spitze.

Robert Renauer startet von Pole in der GTE, und kann diese auch direkt umsetzen vor Rui Aguas im AF Corse-Ferrari.

Im dichten Verkehr von 41 Fahrzeugen kommt es schnell zu brenzligen Situationen im Verkehr. So gerät Nicolas Lapierre im Dragon Speed-Oreca #21 beim Überrunden der GTE mit dem kompletten Fahrzeug ins Gras. Der Franzose kann sich an der Spitze nicht absetzen, nach 18 Runden beträgt der Vorsprung auf Paul Loup Chatin im Panis Barthez-Ligier #23 nur 4,2 Sekunden; Pierre Thriet in der #46 liegt 8,6 Sekunden zurück.

In der GTE ändert sich der Zwischenstand nach den ersten Stopps nicht: Robert Renauer führt vor den Ferrari Perazzini #51, Talkanitsa #56 und Butcher #66. Renauer hat beim Stopp nur die Reifen auf der rechten Seite gewechselt, und dadurch viel Zeit eingespart. Trotz dieser riskanten Strategie kann der Deutsche seine Führung ausbauen.

Mark Patterson im zweitplatzierten United Autosports-Ligier #3 muss eine Durchfahrtsstrafe wegen Speedings in der Boxengasse absitzen, und fällt damit zurück auf P5 in der LMP3. Nach den Stopps können damit die beiden Eurointernational-Ligier die Führung übernehmen, Roman Rusinov #12 vor Marco Jacoboni #11.

Pierre Nicolet in Drama: Nachdem er erst in Kurve 1 (Tamburello) das Fahrzeug selber verloren hat, wird er einige Runden später an gleicher Stelle rausgedrängt, und fängt sich bei dem Ausritt auch einen Reifenschaden ein.

Henrik Hedman im lange Zeit führenden DragonSpeed-Oreca #21 fällt weiter zurück. Innerhalb von zehn Runden hat der 30s auf den Führenden Chatin verloren. Kurz vor den zweiten Stopps nach 1,5 Stunden muss Hedman den heranstürmenden Julian Leal im SMP-BR01 #32 auf der Anfahrt zu Variante Alta ziehen lassen.

Chatin #23 übergibt den Führenden Ligier an Fabien Barthez. Der Vorsprung vor dem zweiten Ryo Hirakawa im TDS-Oreca #46 beträgt nur noch 3 Sekunden. Andreas Wirth hat den SMP-BR01 auf P3 liegend übernommen.

In der LMP3 (Ligier-Klasse) können sich die beiden United Autosports-Teamkollegen an der Spitze halten, Brundle #2 vor Bell #3. Brundle kann dank eines kleinen Ausritts von Bell vorbeigehen. Roman Rusinov im Eurointernational-Ligier #12 hat nach 18 Runden bereits 25 Sekunden Rückstand.

Robert Renauer hält den Proton-Porsche #77 in Führung der GTE. Gianluca Roda im Schwesterfahrzeug #88 lag kurz nach dem Start auf einer Podest-Position. Er kann die Ferrari aber nicht halten, und fällt zurück auf P5.

Nach genau 45 Minuten steuert Leader Lapierre die Boxen an, und übergibt den Oreca an Henrik Hedman.

Paul Loup Chatin geht klar als Gewinner aus der Boxenstopp-Phase heraus: Ohne Fahrer- und Reifenwechsel sowie dank schneller Rundenzeiten kann er die Führung übernehmen.

Nach einer absolvierten Rennstunde sieht das Klassement wie folgt aus:

Platz	Nr	Auto	Klasse	Marke	Team	Land	Wagen	Runden
1	23		LMP2		Panis Barthez Competition		Ligier JS P2 - Nissan	36 Rd.
2	46		LMP2		Thiriet by TDS Racing		Oreca 05 - Nissan	3 s
3	21		LMP2		Dragonspeed		Oreca 05 - Nissan	23 s
4	32		LMP2		SMP Racing		BR01-Nissan	51 s
5	38		LMP2		G-Drive Racing		Zytek Z11SN - Nissan	59 s
6	40		LMP2		Krohn Racing		Ligier JS P2 - Nissan	60 s
7	29		LMP2		Pegasus Racing		Morgan - Nissan	65 s
8	33		LMP2		Eurasia Motorsport		Oreca 05 - Nissan	70 s
9	28		LMP2		IDEC Sport Racing		Ligier JS P2 - Judd	35 Rd.
10	34		LMP2		Race Performance		Oreca 03R - Judd	19 s
11	48		LMP2		Murphy Prototypes		Oreca 03R - Nissan	20 s
12	22		LMP2		SO 24 by Lombard Racing		Ligier JS P2 - Judd	47 s
13	25		LMP2		Alvarve Pro Racing		Ligier JS P2 - Nissan	63 s
14	10		LMP3		Graff Racing		Ligier JS P3 Nissan	34 Rd.
15	12		LMP3		Eurointernational		Ligier JS P3 Nissan	20 s

Nach nur einer Runde geht Hirakawa an Barthez vorbei und übernimmt die Spitze. Sofort setzt sich der Japaner ab.

Rémy Striebig im Pegasus-Morgan #29 erhält eine Durchfahrtsstrafe, weil man permanent zu weit neben dem Streckenlimit unterwegs ist.

Full Course Caution nach 2:08 Stunden: Eric Trouillet im Graff-Ligier LMP3 wird in Rivazza rausgedreht und kann sich selber nicht aus dem Kiesbett befreien. Nach vier Minuten geht das Rennen unter der grünen Flagge weiter.

Zur Rennhalbzeit übergibt Robert Renauer den führenden Proton-Porsche #77 an Wolf Henzler.

Der Zwischenstand bei den GTEs:

Platz	Nr	Auto	Team	Land	Marke	Runden
22	77		Proton Competition			66 Rd.
24	56		AT Racing			29 s
29	66		JMW Motorsport			65 Rd.
30	88		Proton Competition			7 s
31	99		Aston Martin Motorsport			23 s
33	55		AF Corse			56 s
35	51		AF Corse			62 s

Mit den nächsten Stopps beginnen auch wieder einige Aufholjagden in der LMP2, da die Gentlemen-Driver wieder an die Profis übergeben haben: Ben Hanley im DragonSpeed-Oreca #21 arbeitet sich an Harry Tincknell im G-Drive-Gibson #38 heran, der wiederum hinter Andreas Wirth im SMP-BR01 #32 auf P3 liegt. Hanley kann Tincknell bei der Anfahrt zur Tamburello ausbremsen und überholen.

Weil Marcello Marateotto im Race Performance-Ligier #8 im Kiesbett steht, wird die zweite Full Course Caution ausgerufen. Hanley lässt Tincknell wieder passieren, da er diesen unmittelbar nach Bekanntgabe der Gelbphase überholt hatte. Nach erneut ca. 4min unter Gelb wird das Rennen wieder aufgenommen.

Da Harry Tincknell im Gibson #38 an der Box war, hat Hanley P4 übernommen. Mit Wiederaufnahme des Rennens kann er direkt Andreas Wirth überholen, und den in der Anfangsphase führenden DargonSpeed-Oreca auf P3 bringen.

Nach 2:25 Stunden gibt es den ersten Ausfall des Rennens: Paul Lafargue muss den Idec Sport Racing-Ligier JS P2 – Judd #28 nach einem Ausritt und Verlust des Heckflügels sowie gebrochener Radaufhängung hinten links hinter Acque Minerale abstellen.

1,5 Stunden vor Schluss startet der Spitzenreiter Hirakawa im TDS-Oreca #46 die vorletzte Stopp-Phase, er übergibt an Mathias Beche. Der Zwischenstand nach 2,5 Rennstunden:

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Wagen	Runden
1	46		LMP2	Thiriet by TDS Racing		Oreca 05 - Nissan	90 Rd.
2	38		LMP2	G-Drive Racing		Zytek Z11SN - Nissan	16 s
3	21		LMP2	Dragonspeed		Oreca 05 - Nissan	52 s
4	23		LMP2	Panis Barthez Competition		Ligier JS P2 - Nissan	73 s
5	32		LMP2	SMP Racing		BR01-Nissan	89 Rd.
6	33		LMP2	Eurasia Motorsport		Oreca 05 - Nissan	10 s
7	40		LMP2	Krohn Racing		Ligier JS P2 - Nissan	11 s
8	48		LMP2	Murphy Prototypes		Oreca 03R - Nissan	88 Rd.
9	34		LMP2	Race Performance		Oreca 03R - Judd	85 s
10	41		LMP2	Greaves Motorsport		Ligier JS P2 - Nissan	87 Rd.
11	29		LMP2	Pegasus Racing		Morgan - Nissan	197 s
12	22		LMP2	SO 24 by Lombard Racing		Ligier JS P2 - Judd	86 Rd.
13	25		LMP2	Alvarve Pro Racing		Ligier JS P2 - Nissan	104 s
14	16		LMP3	Panis Barthez Competition		Ligier JS P3 Nissan	85 Rd.
15	2		LMP3	United Autosports		Ligier JS P3 Nissan	13 s

Kurz darauf folgt die nächste Full Course Caution: der Race Performance-Ligier #8 steht im Kiesbett und muss geborgen werden.

G-Drive #38 nutzt die Phase für ihren Stopp unter Gelb, nachdem man vor 30 Minuten den vorherigen Stopp auch während einer Gelbphase absolviert hat. Giedo van der Garde übernimmt den Gibson für die Schlussphase, 45 Sekunden hinter dem Leader Mathias Beche #46.

1:08 Stunden vor Schluss sehen wir die ersten versprochenen Regentropfen. Wird damit jede Strategie umgekrempelt werden müssen?

Während es auf Start & Ziel nicht regnet, schüttet es in anderen Streckenabschnitten mächtig. Die Teams steuern nach und nach die Boxen an, und wechseln auf Regenreifen. Teams, die die Fehlentscheidung getroffen und auf Intermediates gewechselt haben (so z.B. die #21 DragonSpeed), müssen einen weiteren Stopp einlegen und auf Regenreifen wechseln.

Nach mehr als einer halben Stunde unter Full Course Caution wird 27 Minuten vor Schluss das Safety Car auf die Strecke geschickt. Damit rücken alle zusammen, und der Vorsprung der TDS-Mannschaft wird zunichte gemacht.

Das Rennen wird nicht mehr freigegeben, die letzte Stunde des Rennens hat das Team damit unter Gelb absolviert.

Als GTE-Gewinner, und noch vor den besten LMP3 platziert, feiert Proton Competition #77 einen sauberen Start- & Ziel-Sieg: Robert Renauer/Wolf Henzler/Michael Hedlund haben am Ende einen Vorsprung von einer Runde. Position 2 geht am Ende an JMW Motorsport #66 mit Smith/Butcher/Bertolini, nachdem das Team in Silverstone noch wegen eines Vergehens den Sieg aberkannt bekommen hat. Die letzte Stufe auf dem Podest erklimmen dürfen Talkanitsa/Talkanitsa Jr./Rigon im AT Racing-Ferrari #56.

Ben Hanleys Aufholjagd im DradonSpeed-Oreca #21 wird kurz gestoppt: Eine Kollision mit dem AF Corse-Ferrari #51 von Rui Aguas kostet ihn die Dive Planes an der Front.

Die vierte Full Course Caution wird ausgerufen, weil John Falb im Graff-Ligier #10 unter schwierigen Bedingungen in der Villeneuve-Kurve von der Strecke gerutscht und im Kiesbett stecken geblieben ist.

Während der Gelbphase regnet es weiter. Spitzenreiter Mathias Beche verliert seinen Oreca unter Gelb und dreht sich in Acque Minerale ins nasse Gras, kann sich aber selber befreien und das Rennen fortsetzen. Nicolas Leutwiler im Race Performance-Oreca #34, und Timothe Buret im Panis Barthez-Ligier drehen sich ebenso unter Gelb.

So geht der Gesamtsieg an die Mannschaft Thiriet by TDS Racing #46, gefahren von Pierre Thriet/Mathias Beche/Ryo Hirakawa. Nach dem technisch bedingten Ausfall in Silverstone die erste Zielankunft und der erste Sieg für die Mannschaft. Position 2 geht an G-Drive Racing #38 rund um Simon Dolan/Harry Tincknell/Giedo van der Garde, nachdem man beim Saisonauftakt noch gewonnen hat. Auf Platz 3 sieht DragonSpeed #21 mit Henrik Hedman/Nicolas Lapierre/Ben Hanley das Ziel.

Den Sieg in der LMP3 sichert sich nach Silverstone erneut United Autosports #2 mit Brundle/Guasch/England. Auf Platz 2 kommt die Eurointernational-Crew #11 Mondini/Roda/Jacoboni, vor Panis Barthez Competition #26 mit Debard/Moineault/Gachet.