Statt der gemeldeten 40 GT3-Fahrzeuge nehmen nur deren 38 den Saisonstart in Monza auf: es fehlen der Emil Frey-Jaguar aufgrund von Motorproblemen bereits seit Freitag, sowie der Insightracing-Ferrari aus der Pro-Am Kategorie von Andersen/Jensen wegen eines schweren Abflugs während des Pre-Qualifyings. Der WRT-Audi R8 LMS Ultra aus der GTR-Trophy startet nach Problemen im Qualifying aus der Boxengasse.

Nach einem sauberen Start vom gesamten GT3-Feld kann Alvaro Parente seine Pole-Position verteidigen und sich direkt leicht vom Feld absetzen. Position zwei schnappt sich beim Start Andy Meyrick, der sich fortan der Attacken von Giacomo Petrobelli im Pro Am-Ferrari erwehren muss. Sehr stark sind die ersten Runden von Alex Buncombe, der sich im RJN-Nissan mit der #80 innerhalb von 4 Runden gleich um 20 Positionen nach vorne schieben kann (von 32 auf 12), während sich Pierre Ehret im GT Corse by Rinaldi-Ferrari die Führungsposition in der GTR-Trophy greift.

In den folgenden Runden muss der Bentley-Fahrer Andy Meyrick sich auf Position zwei gegen Petrobelli im Ferrari verteidigen: der Ferrari scheint schneller, doch Meyrick kann sich auf den langen Geraden immer wieder genug Luft verschaffen – auch eine Berührungen zwischen beiden ändert nichts.

 James Nash im #3-Audi vom Belgian Audi Club Team WRT verliert mehr als eine Runde, weil er vom McLaren #16 von Boutsen Ginion umgedreht wird, und das Fahrzeug nicht sofort wieder ans Laufen bekommt – es folgt ein unangekündigter und daher langer Boxenstopp mit Fahrerwechsel. 

Zwischenzeitlich im Kiesbett, aber schnell wieder befreit: der Pro-Am Mercedes von Black Falcon (Variante Ascari) sowie der MP Mosorsport-Aston Martin (Parabolica) – nach Kontakten gar nicht mehr im Rennen ist der #35er Nissan GT-R Nismo GT3 sowie der Kessel Racing Ferrari #111. Und was macht der führende Alvaro Parente im ART-McLaren? Nach einer halben Stunde beträgt der Vorsprung ca. 15 sek. Nach 20 Runden/35 min im Rennen schafft Petrobelli das Überholmanöver gegen Meyrick im Bentley abzuschließen.

Nach 50 Minuten ergibt sich der folgende Stand:

Platz	Nr	Marke	Klasse	Team	Land	Wagen	Runden
1	98		PRO	ART Grand Prix		McLaren MP4-12C	20 Rd.
2	333		PAM	GT Corse by Rinaldi		Ferrari F458 GT3 Italia	16s
3	11		PAM	Kessel Racing		Ferrari F458 GT3 Italia	20s
4	26		PRO	Sainteloc Racing		Audi R8 LMS ultra	21s
5	99		PRO	ART Grand Prix		McLaren MP4-12C	21s
6	7		PRO	M-Sport Bentley		Bentley Continental GT3	22s
7	90		PAM	Scuderia Villorba Corse		Ferrari F458 GT3 Italia	24s
8	84		PRO	HTP Motorsport		Mercedes SLS AMG GT3	24s
9	8		PRO	M-Sport Bentley		Bentley Continental GT3	25s
10	50		PAM	AF Corse		Ferrari F458 GT3 Italia	26s
11	80		PAM	Nissan GT Academy Team RJN		Nissan GT-R Nismo GT3	27s
12	1		PRO	Belgian Audi Club Team WRT		Audi R8 LMS ultra	29s

Durch den Zweikampf halten sich teilweise 10 GT3-Fahrzeuge hinter dem kämpfenden Duo auf, aus dem Marco Seefried im GT Corse-Ferrari als starker Fahrer mit Gesamtplatz 4 hervorsticht und nach 9 Runden nun seinerseits Petrobelli angreift. Beim Anbremsen zur ersten Schikane nach Runde 13 klappt es außenherum, Seefried greift sich Petrobelli und schnappt sich damit auch die Führung im Pro-Am Cup. 

Begünstigt durch  den Zweikampf der beiden Ferraris konnte der Bentley von Andy Meyrick sich um eine Sekunde freifahren – doch Marco Seefried schließt schnell auf und überholt auch den Bentley bei der ersten Gelegenheit zwischen der ersten und zweiten Schikane.

Meyrick versucht sich weiter zu wehren, doch auch Sandström im Sainteloc-Audi und Estre im zweiten ART-McLaren sowie in den folgenden Runden weitere Fahrzeuge kommen vorbei. 

Nach einer Kollision zwischen dem zweiten Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von HTP und dem TDS Racing BMW Z4 GT3 kämpft Nick Catsburg mit einem Reifenschaden und zwei Besuchen im Kiesbett innerhalb einer Runde; Lucas Wolf im Mercedes bekommt dafür eine Drive-Through aufgebrummt.

Im Bentley #8 fährt nun Ex-Formel 1 Fahrer Jerome D’Ambrosio, er liegt auf P10 direkt vor dem Reiter-Lamborghini. Teamkollege Guy Smith in der #7 ist zurückgefallen auf P13 – dennoch fahren die beiden Bentley mit die schnellsten Runden im gesamten Feld und kämpfen sich langsam wieder an die Konkurrenz heran.  Vadim Kogay im Ferrari #333, der beim Versuch die schnellen Runden von Marco Seefried fortzuführen macht immer wieder kleine Fehler macht und verliert weitere Positionen.

An der Spitze kann Ortelli im Sainteloc-Audi die Zeiten von Demoustier mitgehen, der Vorsprung bleibt nahezu unverändert bei etwa 23 sek. – doch 1:18 h vor Schluss macht Demoustier einen Fehler und rodelt durch das Kiesbett – der Abstand zwischen den Führenden beträgt nun 15 sek.

Der Stand kurz vor den 2. Boxenstops:

Platz	Nr	Marke	Klasse	Team	Land	Wagen	Runden
1	98		PRO	ART Grand Prix		McLaren MP4-12C	62 Rd.
2	26		PRO	Sainteloc Racing		Audi R8 LMS ultra	14s
3	99		PRO	ART Grand Prix		McLaren MP4-12C	25s
4	1		PRO	Belgian Audi Club Team WRT		Audi R8 LMS ultra	42s
5	84		PRO	HTP Motorsport		Mercedes SLS AMG GT3	58s
6	8		PRO	M-Sport Bentley		Bentley Continental GT3	60s
7	50		PAM	AF Corse		Ferrari F458 GT3 Italia	69s
8	7		PRO	M-Sport Bentley		Bentley Continental GT3	74s
9	43		PAM	ROAL Motorsport		BMW Z4 GT3	75s
10	80		PAM	Nissan GT Academy Team RJN		Nissan GT-R Nismo GT3	89s
11	44		PRO	Oman Racing Team		Aston Martin Vantage GT3	99s
12	85		PRO	HTP Motorsport		Mercedes SLS AMG GT3	1 Rd.

50 Minuten nach Rennstart gibt es eine stärkere Berührung zwischen dem Ferrari von Petrobelli und dem McLaren von Kevin Estre, wodurch der Ferrari Karosserieschäden an der Front davonträgt – nach dem direkt folgenden Stopp von Petrobellis Kessel-Ferrari muss das Fahrzeug nach der ersten Schikane ohne Vortrieb abgestellt werden.

Um die 1h-Marke wird es hektisch in der Boxengasse, der Großteil der Teams absolviert nun den ersten von zwei geplanten Stopps – letztes Top-Team ist die #1, die mit Cesar Ramos nach 1:04 h zum Fahrerwechsel reinkommt. Nach den letzten Stopps hat sich das Rennen etwas beruhigt, die Spitzenpositionen haben sich durch schnelle Boxenzeiten der Pro Cup-Teams geändert: die ersten fünf Fahrzeuge stammen aus der Pro-Klasse, Gregoire Demoustier sitzt nun am Steuer des ART-McLaren, er führt jetzt vor der dem Sainteloc-Audi von Ortelli, dem zweiten ART-McLaren von Korjus, Mark Basseng im WRT-Audi #1 und Premat im HTP-Mercedes. Vadim Kogay hat für GT Corse by Rinaldi die Führung im Pro-Am Cup übernommen, kämpft nun mit dem ROAL-BMW Z4 GT3 von Eugenio Amos – fällt aber langsam zurück. Dank starkem Anfangsstint von Alex Buncombe liegt der Nissan der GT Academy nun in den Top3 der Klasse. Die GTR-Trophy wird weiterhin von GT Corse angeführt, es folgen die Ferraris #41 Sport Garage und #49 AF Corse.

Weitere Besuche im Kiesbett: Vadim Kogay in der #333 (der Teammanager wird nun zur Rennleitung gebeten), sowie Blanchemain im WRT-Audi #4, zur gleichen Zeit in der gleichen Kurve; gleichzeitig auch ein Reifenschaden am Reiter-Lamborghini von Tomas Enge: auftanken, ein neuer Reifen, und weiter geht’s. Ca. 5 Runden später folgt der nächste Reifenschaden, und schon wieder vorne links – diese „Chance“ wird direkt genutzt, um auch den letzten Fahrerwechsel auf Peter Kox durchzuführen.

Positionsänderungen 20 min vor Schluss: der Nissan GT-R #80, gefahren von Florian Strauss hat einen Platz verloren an Andrea Sonvico im AF Corse-Ferrari; 5 min später geht auch Castelacci im Villorba Corse-Ferrari am Deutschen vorbei und greift damit nach dem letzten Podiumsplatz. 

Pünktlich eine Stunde vor Rennenende folgt die zweite Runde Boxenstopps. Nachdem diese absolviert sind, hat sich das Klassement an der Spitze nicht verändert, doch der Vorsprung des McLarens, nun in Händen von Alexandre Premat auf den Sainteloc-Audi ist von 12 auf 20 sek. gestiegen. Den Pro-Am Cup führt weiterhin der ROAL-BMW an (Fahrer: Colombo).

Seit Beginn an in Führung in der GTR-Trophy: Der GT Corse by Rinaldi-Ferrari von Ehret/Schmickler und nun gefahren von Alexander Mattschull.

35 min vor Schluss hat sich das Rennen im Gegensatz zur hektischen Startphase weiter beruhigt – Laurens Vanthoor jedoch zeigt starke Rundenzeiten, teils unter 1:50 min; bis Platz 3 sind es nur noch 8 sek, Soucek auf dem ART-McLaren verliert bis zu 1 sek/Runde.

Zwölf Minuten vor Rennende ist Vanthoor im WRT-Audi R8 LMS Ultra am McLaren von ART-Pilot Andy Soucek dran, es geht kurz vor Schluss um die 3. Position. In den letzten Minuten wird aus diesem Zwei- ein Dreikampf, man schließt auf Guilvert im Sainteloc-Audi auf.

Doch die Positionen ändern sich nicht mehr, Alexandre Premat fährt den Sieg im Saisonauftakt der Blancpain Endurance Serie 2014 nach einer dominanten Vorstellung von Alvaro Parente in seinem ersten Stint ein. Gewinner des Pro-Am Cups ist der ROAL-BMW Z4 GT3, der von Platz 11 der Klasse gestartet ist und eine tolle Aufholjagd gezeigt hat. Sieger der GTR-Trophy ist der Ferrari von GT Corse by Rinaldi. Bentley schafft beim Debüt des Continental GT3 mit den Plätzen 7 und 8 einen guten Einstand.