Qualifying

Das Qualifying sieht ein wenig überraschendes Ergebnis:

Die Audi-Teams zeigen, dass ihnen der Sachsenring liegt, Pole im Samstagsrennen für die Meisterschaftsführenden Rene Rast und Kelvin van der Line im Samstagsrennen, Sonntag gar Startplatz 1-3 für Audi. Auch YACO Racing zeigt beim Heimspiel (auch mit der Hilfe von Markus Winkelhock) Stärke und belegt die Positionen 4 und 6.

Jaap van Lagen startet von P3 und P4, Claudia Hürtgen und Dominik Baumann gehen von P6 und P9 in die beiden Rennen. Daniel Keilwitz hat die BoP-Änderung nicht weitergeholfen (weniger Gewicht und weniger Leistung), er geht von P17 und P16 auf Punktejagd.

Start frei für das erste Rennen des Wochenendes: Christian Engelhart sowie Luca Stolz können gleich am Start an Robert Renauer vorbeigehen, im Hintergrund gibt es eine Kollision zwischen Alon Day und Max Sandritter. Beide müssen ihr Fahrzeug im Kiesbett abstellen und lösen gleich zu Ende der ersten Runde eine Safety Car-Phase aus.

Während der SC-Phase wird zweimal eine 5 sek-Pit Stop Penalty ausgesprochen: Fabian Hamprecht #11 und Florian Stoll #100 haben ihre Position beim fliegenden Start nicht eingehalten.

Nach 2 Runden unter Gelb geht das Rennen weiter, Kelvin van der Linde führt das Feld in einen sauberen Re-Start. Während der Audi-Pilot zu Beginn leicht von Engelhart wegziehen kann, holt der Porsche-Fahrer in der Folge wieder auf und startet die ersten Angriffe.

Nach 6 Runden die nächste Safety Car-Phase: Patrick Assenheimer steht mit seiner Callaway-Corvette auf der Strecke mitten auf der Ideallinie und muss abgeschleppt werden.

Zwei Runden später geht es weiter, diesmal kann Engelhart direkt am Heck des Audis bleiben, und sofort die nächsten Attacken starten. 36 min vor Rennende dreht sich Florian Stoll in der vorletzten Kurve in die Leitplanke, nachdem er auf den noch nassen Teppich neben den Randsteinen gekommen war. Andreas Wirth muss kurz vor dem Boxenstoppfenster mit einem Problem die seine Mannschaft ansteuern, kann nach kurzer Standzeit weiterfahren.

Die ersten Stopps absolvieren Claudia Hürtgen, Luca Stolz, auch Andreas Wirth steuert eine Runde nach dem unplanmäßigen Stopp die Corvette zum Fahrerwechsel an die Boxen.

Kurz vor Rennhalbzeit steuert Engelhart die Box auf P2 liegend an, eine Runde später kommt der Führende van der Linde. Nach den Stopps bleiben die Positionen unverändert , der Abstand ist leicht gestiegen.

Durchfahrtsstrafe wegen überhöhter Geschwindigkeit in der Boxengasse: #22 Bastian/Alguersuari und #27 Stolz/Götz werden für ihr Vergehen bestraft.

Das Boxenstopfenster schliesst sich:

Der frühe Stopp von Claudia Hürtgen war also die richtige Entscheidung: Dominik Baumann konnte frei fahren, während seine Teamkollegin hinter den beiden Porsche festhing.

Zwischenzeitlich klärt sich auch das „Problem“ der Callaway-Corvette von Wirth/Keilwitz: Durch ein Missverständnis zwischen Boxenmannschaft und Fahrer ist Andreas Wirth eine Runde zu früh an die Box gefahren und hat sich für den gedachten Fahrerwechsel schon abgeschnallt – und musste wieder von einem Mechaniker festgezurrt werden. Kurz nach dem korrekten Fahrerwechsel eine Runde später stellt Keilwitz das Fahrzeug vor der Garage ab, das Team will sich nun auf das Sonntagsrennen konzentrieren.

An der Spitze kann Jaap van Lagen das Tempo von Rene Rast nicht mitgehen und verliert Zeit, Dominik Baumann hingegen holt auf den Porsche-Fahrer auf.

Damit geht das erste ADAC GT Masters-Rennen am Wochenende zu Ende, am Ende hat Rene Rast den Unterschied gemacht und konnte sich problemlos an der Spitze halten.

So sieht das Klassement in der Meisterschaft wie folgt aus:

Rast/van der Linde mit 180 Punkten, Jaap van Lagen 10 Punkte zurück, Hürtgen/Baumann fehlen 29 Punkte. Daniel Keilwitz fehlen nach dem Nuller schon 46 Punkte.

Auf Position 9 liegend muss Dominik Schwager nach einer Kollision mit Sven Barth den Herberth-Porsche mit Kühlerschaden an der Strecke abstellen.

10 min vor Rennende gibt es die dritte Safety Car-Phase: Sebastian Bleekemolen muss die Corvette nach dem Omega-S auf der Strecke abstellen – damit rückt das Feld wieder zusammen, nachdem Rast schon 5,3 sek vor van Lagen lag, Baumann weitere 2,5 sek dahinter.

Die Callaway-Corvette kann schnell geborgen werden, nach zwei Runden und vier Minuten vor Rennende erfolgt der Re-Start. Während sich die ersten drei direkt absetzen und auch zwischen dich leichte Abstände haben, gibt es ab P4 nur kleine Abstände, Mercedes-intern wird hart gekämpft.

Vor dem Start zum zweiten Rennen am Sachsenring kündigt sich schon Regen an. Doch zum Rennstart sind die Bedingungen trocken und das gesamte Feld startet auf Slicks.

Von Startplatz 3 aus kann Rene Rast außenherum in Kurve 1 die Führung übernehmen, wohingegen im Feld dahinter nach mehreren Berührungen Daniel Dobitsch im APR-Audi einen Dreher zu verzeichnen hat. Beim Dreher berührt er den Porsche von Jaap van Lagen und onduliert den Heckflügel des Meisterschaftszweiten. Einer der ROWE-Mercedes wird vom Audi aufgehalten, die beiden Flügeltürer von HTP und Zakspeed müssen über das Kiesbett ausweichen.

Während die beiden Abt-Audi sich an der Spitze leicht absetzen können, muss van Lagen abreißen lassen und fällt leicht zurück. Der Heckflügel hängt zu ca. 25% herunter, der Porsche-Pilot verliert Abtrieb.

Dominik Baumann kämpft sich von P9 startend langsam nach vorne – kurz vor dem Stoppfenster hat er sich an Teamkollege Klingmann auf P5 vorgefahren.

Vor den Boxenstops:

Platz	Nr	Auto	Team	Marke	Abstand
1	10		Prosperia C. Abt Racing		15 Rd.
2	11		Prosperia C. Abt Racing		0.8
3	6		Farnbacher Racing		6.4
4	16		YACO Racing		7.1
5	20		PIXUM Team Schubert		7.5
6	19		PIXUM Team Schubert		8
7	8		TONINO Team Herberth		14.5
8	7		TONINO Team Herberth		15
9	3		Team GW-Schütz		24.9
10	5		Farnbacher Racing		26.5

Der angekündigte Regen lässt bislang auf sich warten. Die Regentropfen werden zwar immer mehr, an Regenreifen ist jedoch längst nicht zu denken.

Kaum ein Team absolviert zu Beginn des Boxenstoppfensters den Pflichthalt, frühester Stopper aus der Spitzengruppe ist Schubert-Pilot Jens Klingmann.

Das Gros der Teams kommt gegen Ende des 25 min vor Rennende  am Ende des Stoppfensters zum Fahrerwechsel herein.

Bei Schütz Motorsport wechselt man das Flügelblatt, der Zeitverlust beträgt 68 sek: Christian Engelhart fällt ans Ende des Feldes zurück. Die Entscheidung lautete Zeitverlust beim Wechsel vs. erhöhter Reifenverschleiß und tückischeres Fahrerverhalten ohne Reparatur.

Nach den Stopps verzeichnen wir die folgende Reihung:

Platz	Nr	Auto	Team	Marke	Abstand
1	10		Prosperia C. Abt Racing		26 Rd.
2	11		Prosperia C. Abt Racing		4.3
3	20		PIXUM Team Schubert		6.7
4	6		Farnbacher Racing		7.9
5	16		YACO Racing		8.6
6	19		PIXUM Team Schubert		9.4
7	8		TONINO Team Herberth		22.8
8	7		TONINO Team Herberth		25.1
9	22		ROWE RACING		40
10	1		Callaway Competition		43.6

Die Mannschaft, die den ersten Stopp absolviert hat (Klingmann/Sandritter) gewinnt 2 Positionen. Der Führende Kelvin van der Linde verliert bei der Anfahrt zur Sachsen-Kurve den kompletten Diffusor seines Audi R8 LMS Ultra.

Während die Bedingungen kurz nach den Stopps noch konstant sind, so werden diese 15 min vor Rennende immer schwieriger – die Rundenzeiten fallen. Ein Opfer der Bedingungen ist Claudia Hürtgen, die vor der letzten Kurve einen Dreher zu verzeichnen hat. Beim Versuch an Philip Geipel vorbeizugehen berührt sie den „Teppich“ neben dem Curb, dieser ist noch naß und so gibt es kein halten.

Alon Day im regenbereiften SLS fährt 4 sek schneller als die Spitze.Robert Renauer kann sich 2 min vor Rennende Max Sandritter und Philipp Frommenwiler zeitgleich schnappen, Sandritter dreht in der ersten Kurve den Farnbacher-Piloten Frommenwiler.

Renauers Aufholjagd geht weiter, eine Runde vor Schluss kassiert er auch Fabian Hamprecht.

Kelvin van der Linde fährt den Sieg vor Robert Renauer nach Hause, damit haben Rast/van der Linde die Maximalausbeute von 50 Punkten an diesem Rennwochenende erreicht. Winkelhock/Geipel toppen mit Platz 4 den Vortageserfolg.

Herbert Handlos fährt mit Teamkollege Alfred Renauer wie im Samstagsrennen auf P10 und holen den Sieg in der Gentleman-Wertung. Damit steht der Porsche-Pilot kurz vor dem Gewinn des Gentleman-Titels.

Der Mobil 1-SLS kommt 9 min vor Rennende in die Box und wechselt auf Regenreifen. Die anderen Topteams bleiben draußen, der Boxenstopp dauert einfach zu lange.

Christian Engelhart im überrundeten Schütz-Porsche mischt in der Spitzengruppe mit. Er geht einen höheren Speed als Geipel, Frommenwiler und Sandritter und zeigt damit, was mit dem Porsche unter den schwierigen Bedingungen hätte möglich sein können. Mittlerweile liegen die Rundenzeiten 10-15 sek über den Zeiten vor den Stopps.