von
Daniel
Gensch, Maximilian Metzemacher
und Rene Jüptner
letztes
Rennviertel
Finale
Das letzte Rennviertel bringt ein
bekanntes Bild: Das Safety-Car führt
das Feld über den Kurs. In diesem Falle steht der
#107 Aston Martin mit nur
noch 3 Rädern in Stavelot.
Durch die Neutralisation rückt die Spitze wieder
eng zusammen. Chris Haase in
der #1 und Frank Stippler in der #16 sind nur durch 2
überrundete Fahrzeuge
voneinander getrennt, als die Strecke wieder freigegeben
wird. Stippler
erwischt dann Eau Rouge besser und kann mit
Überschussgeschwindigkeit auf der
langen Kemmel-Geraden in Führung gehen. Eine Runde
später verbremst sich Haase
leicht, der Fehler kostet ihn aber 10 Sekunden und den
Sichtkontakt zu
Stippler.
Derweil sorgen Wiederholungen der Aufnahmen aus dem
#6Audi von Tom Kristensen
für Heiterkeit in der Box: In der Safety-Car-Phase
entsorgt der Däne seinen
nicht mehr fest sitzenden Innenspiegel kurzerhand mit
einem gekonnten Wurf aus
dem Fenster.
Der auf P5 liegende #3 Marc VDS BMW kommt zum
Fahrerwechsel an die Box, nun
greift wieder der Mann des Rennens ins Lenkrad des
bayrischen Boliden: Maxime
Martin zeigt sofort, warum er diesen Titel verdient. Er
brennt eine schnellste
Runde nach der nächsten in Asphalt und schafft es,
den Rückstand auf den Spitzenreiter
von 4 auf 3 Runden zu reduzieren, aber auch auf die P3
und P4 fehlt dem Belgier
noch eine Runde. Um den letzten Podiumsplatz
kämpfen zu Zeit der #66 Vita4One
BMW und der #2 Audi.
In der Pro-Am- Klasse notieren wir um 11Uhr Ortszeit
folgenden Zwischenstand:
P1. Ferrari #52 Giudi,P2: Ferrari #51 Ardagn, P3:
McLaren #88 Parente, P4:
Porsche #8 Stursber, P5: Ferrari #10 Panis
An der Spitze verschieben sich die Positionen durch die
Boxenstopps von Zeit zu
Zeit, es bleibt aber knapp. Die #16 baut den Vorsprung
auf die #1 leicht aus,
aber wir reden hier von gerade mal 15 Sekunden Abstand
nach bald 20 Stunden
Rennzeit.
Nach einem weiteren Boxenstopp der #1, bei dem Chris
Mies das Steuer übernommen
hat, dreht sich der Deutsche ausgangs der Bus-Stop
Schikane und muss einen
Rundenverlust gegenüber der #16 hinnehmen, die
jedoch auch bald zu ihrem
Service kommen sollte.
Doch plötzlich erschrockene Gesichter in der
Audi-Box: Der auf P4 liegende
Edward Sandström feuert seinen R8 LMS ultra in Eau
Rouge vehement in die
Reifenstapel. Der Skandinavier kann dem Wrack
glücklicherweise unverletzt
entsteigen. Zur Bergung muss wieder mal das Safety-Car
auf die Piste. Mit ihrer
mittlerweile zurückgelegten Distanz hätten die
Fahrer der beiden Safety-Cars
sicher gute Chancen auf einen Platz ganz vorne im
Gesamtklassement.
Der Spitzenreiter nutzt die Gelbphase zum Boxenstopp
samt Fahrerwechsel, doch
am Ausgang hatRene
Rast, der die #16
jetzt pilotiert, Pech, weil die Ampel rot zeigt. So
verliert man den Vorsprung
auf die #1 und muss sich sogar hinter den Markenkollegen
einreihen.
Es entwickelt sich ein spannender Kampf um die
Führung, in dem Rast immer ein
wenig von seinem Rückstand auf die #1 gut machen
kann. Bei noch 3 zu fahrenden
Rennstunden trennen die #1 und die #16 nur noch 3
Sekunden! Mit 2 Runden
Rückstand folgen die beiden BMW von Vita4One (#66)
und Marc VDS Racing (#3).
Zum direkten Duell zwischen den führenden Audis auf
der Piste kommt es leider
nicht, weil die Pitstops die Konkurrenten immer wieder
trennen.
Nicht minder spannend ist derweil das Duell um die Spitze
der Pro-Am-Wertung.
Hier bewegen sich die Abstände zwischen den beiden
#51 und #52-AF Corse
Ferraris nur im einstelligen Sekundenbereich.
Bei etwas mehr als 2 noch zu fahrenden Stunden könnte
dann eine Vorentscheidung
gefallen sein: Die #1 hat einen schleichenden
Plattfuß und muss einen
unplanmäßigen Boxenhalt einlegen.
Damit scheinen sich die Abstände an der Spitze
eingependelt zu haben. Die #16
führt mit über einer Minute vor der #1, mit
einer Runde Rückstand folgen der
#66 BMW und der #3 BMW.
Nachdem auch Stippler wieder an die Box kam, sind nun
beide Audis wieder direkt
hintereinander auf Strecke, die #1 liegt sogar wieder vor
der #16 und es kommt
zu einem ansehnlichen Duell zwischen Mies und Stippler, in
dem Mies jedoch den
Kürzeren zieht, als Stippler im
Überrundungsverkehr an ihm vorbei gehen kann.
Nicht wenig später steuert die #1 wohl zum letzten
Mal in dem Rennen regulär
die Box an.
40 Minuten vor Rennende schlägt Lorenzo Bontempelli
mit voller Wucht in die
Streckenbegrenzung bei Blanchimont ein. Der
#72-Kessel-Racing Ferrari
überschlägt sich sogar nach dem Aufprall in die
Reifenstapel noch. Bontempelli
kann sein Fahrzeug glücklicherweise eigenhändig
verlassen. Natürlich setzt die
Rennleitung sofort das Safety-Car ein, zum 16.(!) Mal im
Laufe des Rennes.
Entgegen der Erwartungen bringt das aber keine neue
Spannung im Kampf um die
Spitze. Zwar kommen beide Audi in die Box, doch die #1 mit
Ortelli am Steuer
muss an der Boxenausfahrt warten und verliert so eine
halbe Runde auf Stippler
in der #16. Zu allem Unglück überfährt der
Franzose auch noch die weiße Linie
am Boxenausgang und muss dies mit einer Durchfahrtsstrafe
büßen.
Damit liegt die #1 nun genau eine Runde hinter der #16 und
es wird klar, dass
die Plätze auf dem Podium bezogen sind. Die 3
verbliebenen Audi R8 LMS ultra
reihen sich schon für das Zielfoto auf. Die
Ingostädter fahren einem sicheren
Doppelsieg entgegen. Stippler/Rast/Piccini feiern den Sieg
vor
Ortelli/Haase/Mies.
Auf Rang 3 wird es nochmal knapp für die #66, weil
Frank Kechele in der letzten
Runde einen Reifenschaden erleidet, er rettet sich aber
noch vor der #3 in
Ziel.
Währenddessen spielt sich auf der Zielgeraden das
letzte kleine Drama ab. Der
#85 VDS Racing Adventures Ford Mustang steht wenige
Zentimeter vor der
Ziellinie und hat offensichtlich keinen Vortrieb mehr. Der
Fahrer steigt darauf
hin aus und schiebt das amerikanische Muscle-Car mit
Muskelkraft über die
Ziellinie!