von
Daniel
Gensch, Maximilian Metzemacher
und Rene Jüptner
2.
Rennviertel
Es geht in die Nacht
Bei immer noch sehr schwierigen Bedingungen mit viel Wasser
auf der Strecke und den letzten Sonnenstrahlen des Tages
ist es der #1 WRT-Audi mit Chris Haase am Steuer, der das
Feld in die Nacht führt. Andrea Piccini im #16
Phoenix-Audi und Maxime Martin im #3 Marc VDS-Racing BMW
folgen auf den Plätzen.
Kurz nachdem das Safety-Car die Piste
verlassen hat, beginnt es wieder stärker zu regnen,
aber die Rennleitung entscheidet sich dafür, nicht
erneut einzugreifen. Schnellster Mannauf der Strecke
ist derweil Maxime Martin, der sich schnell P2 von Piccini
holen kann und nun Jagd auf Spitzenreiter Haase macht. Und
auch gegen den Deutschen fackelt der Belgier nicht lange:
In Blanchimont erobert sich der #3 Marc VDS BMW die
Führung zurück! Passend dazu erleuchtet das
obligatorische Feuerwerk der 24hvon Spa-Francorchamps
Himmel. Doch im BMW-Lager wird die Freude darüber
durch eine Berührung des Spitzenreiters mit einem
McLaren im letzten Streckenabschnitt getrübt, die
aber schlussendlich zu keiner Beeinträchtigung
führt. Dies beweist der anerkannt schnelle Maxime
Martin in den folgenden Runden, in denen er der dem
zweitplatzieren Audi nicht weniger als 5 Sekunden abnimmt
– pro Runde! Allerdings muss das führende Auto noch
eine Drive-Through-Strafe von Markus Palttala ableisten,
die man bis jetzt vor sich hergeschoben hat, um nach 6
Rennstunden die Punkte für Blancpain Endurance Series
zu kassieren. Noch ist offen, ob man die Strafe vor der 12
Stunden-Marke antritt, bei der erneut Meisterschaftspunkte
vergeben werden, oder auf einen günstigen Zeitpunkt
später im Rennen hofft.
Einige Minuten vor 23Uhr muss erneut das Safety-Car auf
die Strecke, diesmal hat es den Führenden der
Pro-Am-Wertung erwischt: Nico Verdonck (#5
Boutsen-Ginion-McLaren) kollidiert heftig mit dem #62
Lapidus-McLaren, viele Teile liegen auf der Strecke und
für Verdonck und sein Team ist das Rennen zu Ende.
Anschließend bleibt auch noch der #73 Kessel-Racing
Ferrari an der Boxenausfahrt stehen, so dass immer noch
die beiden Safety Cars den Speed in den Ardennen vorgeben.
Als es gegen halb zwölf in der Nacht weiter geht,
geigt Maxime Martin an der Spitze weiter ganz groß
auf. Bei schwierigsten Bedingungen vergrößert
er den Vorsprung auf den zweitplatzierten Audi #1 auf
über 1min 50s.
Derweil legt unterhalb
von Eau Rouge der britische DJ "Faithless" auf, der viele
Zuschauer anlockt. Es sei ihnen gegönnt, dass der
Regen mittlerweileaufgehört
hat.Kurz vor der "Geisterstunde" ist es dann wieder mal
soweit: Das Safety-Car kommt auf die Piste, weil die #70
einen Unfall in Turn 14 hat und dort gefährlich
steht, das Auto kann aber schnell geborgen werden.
Kurz nach 0 Uhr gibt es endlich eine entwarnende Nachricht
aus dem Medical Center: Der am Abend schwer gecrashte
Philippe Salini hat keine schweren Verletzungen davon
getragen!Der ehemalige Spitzenreiter der Pro-Am Klasse,
der #24 Reiter-Lamborghini, wird in der Zwischenzeit mit
Problemen an der Radnabe in die Box geschoben. Die
Hoffnungen auf den Klassensieg sinken für den
einzigen "Stier" im Starterfeld damit gegen Null.
Nach weniger als einer Stunde unter
Grün kommen sich derFührende #3 Marc VDS BMW mit Bas Leinders am
Steuer und Filip Salaquarda im #59 Ferrari F458 in
Blanchimont zu nahe, woraus ein heftiger Abflug des
Tschechen resultiert. Leinders kann sich dagegenmit einem
leichten Heckschaden an die Box retten, nichts desto trotz
muss das Safety-Car auf die Strecke. Durch den
unplanmäßigen Boxenstopp verliert der #3 BMW
die Führung kurzzeitig an den #16 Audi, was sich aber
mit dessen Boxenhalt einige Runden später wieder in
die alte Reihenfolgezurück sortiert. Auf P3 hält sich nach
wie vor der #1-Audi. In der Pro-Am-Klasse führt
mittlerweile der #34-Pro GT by Almeras Porsche, der
hauptsächlich von den vielen Ausfällen der
Konkurrenz profitierte.
Nachdem das Rennen wieder freigegeben wird, dauert es
ganze 7 Minuten, bis neuerlich die gelben Flaggen rund um
den Kurs geschwenkt werden müssen. Jean-Louis Alloin
hat seinen #32 Cup-Porsche in Turn 17 in den Leitplanken
versenkt, dummerweise auch noch als Klassenführender.
Um halb 2 ist die Unfallstelle geräumt und es geht
mit Bas Leinders im #3 BMW im Renntempo weiter – zumindest
9 Minuten. Dann stopft Christian Beroujon seinen #11
Ferrari in Les Combes in die Reifenstapel und zum
wiederholten Male kommt das Safety-Car zum Einsatz. Die #3
nutzt die neutralisierte Phase zum Boxenstopp,
während der #16-Audi draußen bleibt und so mit
ca. 30 Sekunden Vorsprung in Führung liegt, als das
Rennen wieder freigegeben wird. Mittlerweile haben alle
Teams auf Slicks gewechselt und die Zeiten purzeln nur so
vor sich hin, doch nach wie vor bleibt Maxime Martin, der
wieder in der #3 sitzt, der schnellste Fahrer im Feld.
Als der Belgier den Abstand zum Führenden #16 Audi
auf unter 10 Sekunden verkürzt, erleidet der BMW
einen Reifenschaden vorne rechts, der das Marc-VDS Team
auf Platz 34zurückfallen lässt. Neuer
Zweitplatzierter ist nun Jeffrey Van Hooydonck im #36 DB
Motorsports BMW Z4.
Allerdings brennt Maxime Martin jetzt erst recht
unglaubliche Zeiten in den belgischen Asphalt und holt
mächtig auf die vor ihm liegende Konkurrenz auf,
jedenfalls solange ihm das möglich ist. Denn gegen
2.45 Uhr stoppt der #107 Aston Martin direkt vor der
Boxeneinfahrt, was eine weitere Safety-Car Phase
auslöst. In der Folge kommt unter anderem der
DB-Motorsports-BMW in die Box, wodurch die Markenkollegen
in der #3 den 2.Platz erben, außerdem schlüpft
der #1-WRT Audi ebenfalls vorbei auf P3.
Es folgt eine minimal kurze Grünphase, ehe zum 10.
Mal in diesem Rennen das Safety Car das Feld einbremst.
Diesmal steht der #9 Gulf-Racing UK-McLaren in
Blanchimont.
Bevor es wieder im Renntempo weitergeht, ist das der
Gesamtstand in der Pro-Klasse: 1. Audi
Performance (Audi), 2. Marc VDS (BMW), 3. WRT (Audi), 4.
WRT (Audi), 5. Vita4One (BMW), 6. DB Motorsport
(BMW), 7. Prospeed (Porsche).
Um 3.20 Uhr Ortszeit wird in den Ardennen wieder Vollgas
gegeben, doch die BMW-Fans müssen einmal kräftig
schlucken: Zuerst hat der #3 Marc VDS BMW Pech an der
Boxenausfahrt, als die Ampel Rot zeigt und das gesamte
Feld hinter dem Safety-Car an ihm vorbei zieht, dann wird
der #36 DB-Motorsports zu einer Durchfahrtsstrafe
reingeholt, weil er genau jene rote Ampel am Boxenausgang
ignoriert hat. Die bayrischen Boliden fallen somit auf die
Ränge 4 und 5 züruck.
Kurz vor Rennhalbzeit blockiert der #23 United Autosports
Audi die Boxeneinfahrt, was eine weitere Safety-Car-Phase
auslöst, bereits die 11. in
diesem Rennen!