Die schnellsten Zeiten absolvierte dabei der Rebellion-Lola-Toyota des Trios Bellichi/Boullion/Smith, die mit einer 1:46.573 die schnellste Zeit aller Konkurrenten markierten. Die Differenz von 2,5s zu den zeiten aus dem Vorjahr sollte dabei angesichts der diesmal etwas weniger opimalen Wetterverhältnisse nicht überbewertet werden. Auch lies die Rebellion Crew mit beiden Autos die letzte Session aus um die Verschiffung ihres Chassis gen Sebring früher in Angriff nehmen zu können.

Traditionell beginnt die Saison der LMS mit den beiden Testtagen auf dem HTTT, an denen heuer 27 Teams teilnahmen. Sensationell neue erkenntnisse ergaben sich dabei nicht. Die meisten Teams akklimatisierten sich zum ersten mal unter Wettbewerbsbedingungen mit ihren neuen Chassis oder Motoren und konnten erste Vergleiche mit den Konkurrenten ziehen.

Generell liessen die LMP2-Autos im Schnitt 5s auf die schnellsten LMP1 liegen. Dabei fiel aber die Top-Speed auf den Geraden auf. Angeblich konnte selbst die LMP1 mit der eigentlich "kleineren" Klasse kaum auf den Geraden Schritt halten. Einige Konkurrenten befürchten hier schon Ungemach für die Rennen wenn sämtliche Überholmanöver sich in Zukunft auf die Anbremszonen und Kurven beschränken sollten.

Den schnellsten Formula LM stellte die Newcomer-Mannschaft von Neil Garner Motorsport. Hinter JMB belegte das deutsche Team von DfL-Racing unter der Nennung von Pegasus Racing Rang 3. Die beiden deutschen Piloten Mirko Schulties und Patrick Simon (Foto) konnten sich beim ersten Vergleich mit der Konkurrenz passabel aus der Affäre ziehen.  

Da die Zeiten aller 4 LMP1 trotz unterschiedlicher Motorenkonzepte (Rebellion gemäß 2011´er LMP1-Regeln, ASM mit 2010´er LMP2-Motor, Pescarolo mit 2009´er LMP1-Block) innerhalb einer Sekunde lagen, kann man den Restriktor-Adjustagen des ACO eine hinreichende Effizienz bescheinigen.

In der LMP2 erzielte der TDS-Racing Oreca von Beche/Thiriet die Bestzeit vor dem neuen Pecom-Lola von Kaffer/Russo/Perez-Companc und dem Schweizer Oreca der Race-Performance-Mannschaft.

In der GTE-Klasse lautete die Frage des Wochenendes wie sich die neuen Ferrari F458 einführen würden. Die präsentierten Zeiten legen den Verdacht nahe das das Potential der neuen Einsatzwaffe aus Maranello noch nicht offen gelegt wurde. Die Bestzeit ging zwar ins Ferrari-Lager, wurde aber dort vom alten Hankook-Farnbacher-Ferrari F430 erzielt mit dem die Nürnberger Truppe von Horst Farnbacher noch einmal ausrückte, da die ersten produzierten Chassis des F458 Italia zunächst den in Sebring antretenden Mannschaften vorbehalten waren. Offensichtlich hatte Hankook über den Winter weitere Fortschritte bei den zur verfügung stehenden Mischungen und Konstruktionen erzielt. Anders kann die bestzeit von 1:58.106 - 1 s schneller als die Porsche von Prospeed, Proton und IMSA-Performance - nicht erklärt werden.  

Während der AF-Corse F458 sich brav auf einem Level hinter den 3 Porsche anstellte fehlten den beiden Aston Martin Vantage von Young Driver AMR und dem Team Jota knapp eine halbe Sekunde auf die 997-GT2.   Allerdings wurde die Paderborner Mannschaft um Teamchef Hardy Fischerauch in der 2. Session - man hatte den Wagen nur für einen der testtage gemeldet - von einem Abflug eingebremst. Zumindest bei einigen der Läufe der LMS will man mit dem GT2-Aston antreten.

Neu hinzukommen für die Saison könnte auch die Mannschaft von Kessel Racing die mit ihrem gelben Ferrari aus der GT-Open ebenfalls präsent war. Hier griff Phillip Peter mit ins Steuer, der ein willkommenes Comeback in der Serie geben könnte.