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GT1-WM - 5. Lauf Silverstone
4.-5.6.2011

von Daniel Gensch & Harald Gallinnis
Bilder:  FIA-GT/DPPI

Qualifikations-Rennen

GT1-Neuling Andreas Zuber hat es im Qualifying geschafft, die Exim-Corvette auf die Pole-Position zu stellen, aber hinter ihm lauern schon Lucas Luhr (JRM-Nissan) und Alex Müller (Young-Driver Aston Martin) auf ihre Chance beim fliegenden Start auf der neuen Start- und Ziel-Geraden in Silverstone.

Die kommt auch prompt: Als Zuber zu spät beschleunigt kann Luhr außen vorbei gehen und übernimmt die Führung, dahinter lässt auch Alex Müller die Corvette stehen.

Turner-Aston

Start

Im Mittelfeld dreht sich der Hexis Aston Martin von Clivio Piccione in der ersten Highspeed-Kurve, der Monegasse kann aber weiter fahren. Kurz danach kommen sich die beiden Sumo-Power Nissan von Brabham und Bernoldi ins Gehege und berühren sich, durch die ausgelöste Kettenreaktion wird zunächst der JRM-Nissan von Peter Dumbreck und anschließend noch Darren Turner im zweiten Young-Driver Aston Martin in Mitleidenschaft gezogen. Bernoldi kann das Rennen auf P4 fortsetzen, alle anderen Beteiligten scheiden mit mehr (Turner) oder weniger (Brabham) stark beschädigten Fahrzeugen aus.

Auch Maxim Martin im Marc VDS Ford GT steuert schon nach dem ersten Umlauf die Box an und stellt seinen Boliden mit technischem Defekt ab, damit verkleinert sich das Feld auf nur noch 12 Teilnehmer.

Nach den ersten Runden kristallisieren sich Luhr, Müller und Zuber als Favoriten auf den Tagessieg heraus, sie setzten sich kontinuierlich vom Rest des Feldes ab. Dabei scheinen Müller und Zuber einen Tick schneller fahren zu können als Luhr, sie finden aber keinen Weg am JRM-Nissan vorbei.

Nach 8 Runden parken Basseng/Winkelhock ihren All-Inkl Lamborghini am Streckenrand, auch hier ist ein technischer Defekt ursächlich.

Fluegeltuerer

Spitzengruppe

In Runde 9 betätigt sich Piccione als Türöffner von Hennercis Marc VDS Ford GT, als sich beide leicht berühren. In der Folge schwingt Hennercis Beifahrertür je nach Richtungswechsel munter auf und zu, jedoch ohne nennenswerten Performanceverlust für den Deutschen.

Bis zu kurz vor den obligatorischen Stopps nach 25 Rennminuten hat sich das Führungstrio bereits über 6 Sekunden vom viertplazierten Bernoldi abgesetzt, der wiederum ein einsames Rennen fährt und 5 Sekunden Vorsprung auf die Meisterschaftsleader Piccini/Hohenadel hat.

Wenige Meter vor der Boxeneinfahrt überbremst Zuber dann seine Corvette und dreht sich, kann aber dank der asphaltierten Auslaufzonen ohne Platzverlust weiter fahren. Direkt danach steuert er, ebenso wie Müller, zum Reifen- und Fahrerwechsel die Box an.

Luhr bleibt dagegen 2 Runden länger draußen, in denen er die entscheidende Zeit verliert: Sein Co Micheal Krumm kommt wenige Sekunden hinter Thomas Enge, der von Müller übernommen hat, wieder auf die Strecke. Dahinter folgen jeweils mit Respektabstand die Exim-Bank Corvette, in der jetzt Mike Hezemanns sitzt sowie der Sumo-Power Nissan mit Lokalmatador Warren Hughes.

Derweil werden Hohenadel/Piccini zu einer Stop-and-Go-Strafe in die Box gerufen, weil man nach einem Reifenschaden wenige Sekunden vor der Öffnung des Boxenstoppsfensters seinen Stop ableistete.

Sieger

Boxenstop

Enge fährt in den folgenden Runden konstant schnelle Zeiten und baut den Vorsprung vor Krumm auf über 5 Sekunden aus, dann verwaltet er seine Führung bis ins Ziel, Krumm wird Zweiter vor Hezemanns.

Die bis zur letzten Runde auf einem sehr guten siebten Rang liegende DKR-Corvette verliert in der letzten Runde noch 2 Positionen gegen die beiden Belgian-Racing Ford GT

Das Hauptrennen in Silverstone startet morgen um 15.45 Uhr deutscher Zeit.

Ergebnis Qualirennen

Pos Nr Fahrer Team Land Wagen Rnd Zeit Abstand
1 7 Tomas Enge (CZ), Alex Müller (D) Young Driver AMR Deutschland Aston Martin DB9 30 1:01:48.056 -
2 23 Michael Krumm (D), Lucas Luhr (D) JR Motorsports Gross-Britannien Nissan GT-R 30 1:01:49.896 1.840
3 11 Mike Hezemans (NL), Nicky Catsburg (NL) Exim Bank Team China China Corvette Z06 30 1:02:06.979 17.083
4 20 Warren Hughes (GB), Enrique Bernoldi (BR) Sumo Power GT Gross-Britannien Nissan GT-R 30 1:02:14.737 7.758
5 3 Clivio Piccione (MC), Stef Dusseldorp (NL) Hexis AMR Frankreich Aston Martin DB9 30 1:02:20.814 6.077
6 37 Nicky Pastorelli (I), Dominik Schwager (D) All-Inkl.com Münnich Motorsport Deutschland Lamborghini Murcielago 670 R-SV 30 1:02:43.992 23.178
7 9 Christoffer Nygaard (DK), Vanina Ickx (B) Belgian Racing Belgien Ford GT Matech 30 1:03:09.899 25.907
8 10 Yann Clairay (F), Antoine Leclerc (F) Belgian Racing Belgien Ford GT Matech 30 1:03:29.618 19.719
9 47 Michael Rossi (F), Matteo Bobbi (I) DKR Engineering Luxemburg Corvette Z06 30 1:03:38.233 8.615
10 4 Andrea Piccini (I), Christian Hohenadel (D) Hexis AMR Frankreich Aston Martin DB9 29 1:03:18.068 1 Rd.
11 40 Bas Leinders (B), Marc Hennerici (D) Marc VDS Racing Team Belgien Ford GT Matech 23 0:48:54.589 6 Rd.
12 41 Maxime Martin (B), Frédéric Makowiecki (F) Marc VDS Racing Team Belgien Ford GT Matech 12 1:03:30.086 11 Rd.
13 38 Marc Basseng (D), Markus Winkelhock (D) All-Inkl.com Münnich Motorsport Deutschland Lamborghini Murcielago 670 R-SV 8 0:16:49.499 4 Rd.
14 21 Jamie Campbell-Walter (GB), David Brabham (AU) Sumo Power GT Gross-Britannien Nissan GT-R 1 0:02:16.932 7 Rd.
15 8 Darren Turner (GB), Stefan Mücke (D) Young Driver AMR Deutschland Aston Martin DB9 1 0:02:43.123 26.191
16 22 Peter Dumbreck (GB), Richard Westbrook (GB) JR Motorsports Gross-Britannien Nissan GT-R 0 1:01:49.896 1 Rd.

 

Haupt-Rennen


Start

In der Einführungsrunde fallen ein paar Tropfen vom Himmel, aber alle Autos rollen mit Slickreifen in Richtung Startlinie.

Polesetter Enge behauptet seine Führung vor Krumm (JRM-Nissan) und Hezemans (Exim-Bank-Corvette). Dahinter verbremst sich Warren Hughes (Sumo-Power-Nissan) und fällt weit zurück, im Mittelfeld wird Leclerc (Belgian Racing )umgedreht, kann das Rennen aber fortsetzen.

In den ersten Runden arbeitet sich der von ganzen hinten gestartete Richard Westbrook im zweiten JRM-Nissan mit einigen sehenswerten Manövern bis auf Rang 9 nach vorne, während sich an der Spitze Enge, Krumm, Hezemanns, Dusseldorp und Rossi leicht absetzen können. Dahinter scheinen die All-inkl-Lamborghinis das Feld etwas aufzuhalten.

Nach intensiven Diskussionen bis tief in die Nacht rund um die Dicke der Heckflügel der Aston Martin und die dazugehörige Prüfschablone haben die Regelhüter in Silverstone den zwischenzeitlichen Wertungsausschluss zurück genommen. Damit stehen die Sieger des Qualifikationsrennen, Alex Müller und Thomas Enge, wieder auf der Pole für das Championchip-Race in England.

Mücke

FeldIn Runde 11 räumt Westbrook mit einem übermotivierten Manöver in der Becketts-Kurve den Young-Driver-Aston Martin von Stefan Mücke ab. Mücke dreht sich und nimmt das Rennen wieder auf, während Westbrook mit einem Aufhängungsschaden zurück an die Box schleicht. Auf der Hangar-Straight fährt Mücke wild gestikulierend an seinem Kontrahenten vorbei, verliert dabei die Kontrolle über sein Auto und trifft den Nissan hart an der Front. Eine Aktion, die wohl noch länger für Diskussionen sorgen wird. Beide fliegen so heftig ab, dass das Safety-Car rauskommen muss.

In der neutralisierten Phase kommen alle verblieben Fahrzeuge an die Box, um ihren Pflichtstop abzuleisten. Dabei arbeitet die JRM-Truppe am schnellsten, so dass Lucas Luhr, der nun den Nissan pilotiert, als Führender auf die Strecke zurück kommt, knapp vor Alex Müller und dem Hexis-Aston Martin von Piccione sowie der der Exim-Bank-Corvette mit Andy Zuber am Steuer.

Pastorelli


Luhr

Spitzenkampf


3 Runden vor Schluss stellt Dominik Schwager seinen Lamborghini mit einem kapitalen Motorschaden ab.

An der Spitze wird es ein harter, aber fairer Kampf zwischen Luhr und Müller, in der letzten Runde kann sich Müller neben den Ex-Audi-Werksfahrer setzen, aber es kommt zu keinen Positionsveränderungen mehr.

So gewinnen Luhr/Krumm die Tourist Trophy in Silverstone, Müller/Enge müssen mit Rang 2 vorlieb nehmen, während sich Hezemans/Zuber über Platz 3 freuen.

Nach über 10 Minuten hinter dem Safety-Car wird das Rennen wieder freigegeben. Müller kann sich kurz an Luhr vorbeipressen, doch nur 2 Kurven später kontert Luhr und holt sich die Führung zurück. Dahinter kollidieren Rossi (DKR-Corvette), Brabham (Sumo-Power-Nissan), Piccini (Hexis-Aston Martin) und Martin (Marc VDS-Ford GT). Erstaunlicher Weise gibt es keine erneute Safety-Car-Phase, aber alle Beteiligten müssen das Rennen aufgeben.
In der Folge entwickelt sich ein enger Dreikampf zwischen Luhr, Müller und Zuber um die Spitze. Müller und Zuber scheinen etwas flotter gehen zu können, finden aber keinen Weg vorbei an Luhr, trotz einiger "Anklopfer" von Müller am Nissan-Heck.

Krumm_Luhr

Der nächste Lauf zur FIA-GT1-WM findet am 3. Juli im spanischen Navarra statt.

Ergebnis Hauptrennen

Pos Nr Fahrer Team Land Wagen Rnd Zeit Abstand
1 23 Michael Krumm (D), Lucas Luhr (D) JR Motorsports Gross-Britannien Nissan GT-R 28 1:00:27.957  
2 7 Tomas Enge (CZ), Alex Müller (D) Young Driver AMR Deutschland Aston Martin DB9 28 1:00:28.177 0.220
3 11 Mike Hezemans (NL), Nicky Catsburg (NL) Exim Bank Team China China Corvette Z06 28 1:00:28.448 0.271
4 3 Clivio Piccione (MC), Stef Dusseldorp (NL) Hexis AMR Frankreich Aston Martin DB9 28 1:00:30.374 1.926
5 38 Marc Basseng (D), Markus Winkelhock (D) All-Inkl.com Münnich Motorsport Deutschland Lamborghini Murcielago 670 R-SV 28 1:00:35.393 5.019
6 40 Bas Leinders (B), Marc Hennerici (D) Marc VDS Racing Team Belgien Ford GT Matech 28 1:00:38.788 3.395
7 20 Warren Hughes (GB), Enrique Bernoldi (BR) Sumo Power GT Gross-Britannien Nissan GT-R 28 1:00:41.020 2.232
8 10 Yann Clairay (F), Antoine Leclerc (F) Belgian Racing Belgien Ford GT Matech 28 1:00:52.074 11.054
9 9 Christoffer Nygaard (DK), Vanina Ickx (B) Belgian Racing Belgien Ford GT Matech 28 1:01:26.472 34.398
10 37 Nicky Pastorelli (I), Dominik Schwager (D) All-Inkl.com Münnich Motorsport Deutschland Lamborghini Murcielago 670 R-SV 25 0:54:35.665 Motor
11 41 Maxime Martin (B), Frédéric Makowiecki (F) Marc VDS Racing Team Belgien Ford GT Matech 17 0:38:46.955 Unfall
12 21 Jamie Campbell-Walter (GB), David Brabham (AU) Sumo Power GT Gross-Britannien Nissan GT-R 16 0:36:10.461 Unfall
13 4 Andrea Piccini (I), Christian Hohenadel (D) Hexis AMR Frankreich Aston Martin DB9 16 0:36:10.860 Unfall
14 47 Michael Rossi (F), Matteo Bobbi (I) DKR Engineering Luxemburg Corvette Z06 16 0:36:11.713 Unfall
15 8 Darren Turner (GB), Stefan Mücke (D) Young Driver AMR Deutschland Aston Martin DB9 10 0:20:36.502 Unfall
16 22 Peter Dumbreck (GB), Richard Westbrook (GB) JR Motorsports Gross-Britannien Nissan GT-R 10 0:20:36.743 Unfall

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