Pünktlich um 8:30 Uhr gibt der Veranstalter die Qualifikation frei, das Wetter zeigt sich noch nicht von seiner aller besten Seite, es ist noch leicht diesig in der Eifel. Am Ende der Zeitenjagd sind es Lance David Arnold und Christian Menzel, die sich mit 8:08.609 Minuten die erste Startposition für das sechsstündige Rennen gesichert haben. Knapp geschlagen folgen dahinter Stippler/Stuck/Ludwig mit etwa sechs Zehntelsekunden Rückstand auf P2. |
Zeit hat man im letzten Umlauf durch eine Gelbphase Eingangs Start/Ziel verloren, da dort Timo Bernhard im Manthey 911 GT3 R bei seinem letzten Versuch aufgrund von Benzinmangel ausgerollt war. Dennoch startet der „Dicke“ von P3. Auf den weiteren Positionen folgen der „Nadelstreifen-Porsche“ mit der Besatzung rund um Armin Hahne, Marco Werner im Race Experience R8 LMS sowie der Wochenspiegel Porsche. Vulkan-Racing erreicht mit der Viper den siebten Startplatz. |
Rennen
Als um 12 Uhr der Start erfolgt, ist es Arno Klasen, der die Spitze mit einem späten Bremspunkt für die erste Kurve überrascht und sich vor Hahne, Arnold und Stippler an die Spitze setzt. Nach dem ersten Umlauf hat er diese Position weiterhin inne, steht jedoch unter starkem Druck von Lance David Arnold und Frank Stippler, welchen Klasen sich im zweiten Umlauf erwehren muss. Was folgt ist ein spannender Zweikampf um die Führung zwischen dem R8 LMS und dem Haribo Porsche GT3 R. |
In der fünften Runde gelingt Stippler schließlich das entscheidende Manöver in der ersten Kurve und der Bad Münstereifler biegt vor Arnold auf die Nordschleife ein. Marco Werner liegt zu diesem Zeitpunkt auf der sechsten Position , hinter dem Wochenspiegel Fahrzeug und vor Niclas Kentenich im Frikadelli Porsche. Christopher Brück büßte in der Startrunde einige Positionen mit der Dodge Viper ein, ehe man nach der fünften Runde unplanmäßig die Box ansteuert. Ebenfalls unbeabsichtigt muss Marco Werner nach dem sechsten Umlauf seine Crew aufsuchen. |
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Zuvor war der R8 LMS aufgrund eines Reifenschadens in der Anfahrt zur Hohenrain Schikane in die Leitplanken eingeschlagen. Nach einer Reparaturpause greift die Race Experience Mannschaft jedoch später wieder ins Rennen ein. In der siebten Runde kommt dann der Paukenschlag an der Spitze: Frank Stippler wird in langsamer Fahrt im Kesselchen vermeldet! Grund ist eine Kolission mit einem anderen Teilnehmer, woraufhin man mit verzogener Spur am Audi R8 LMS nach einer gefahrenen Stunde in Führung liegend aufgeben muss.
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Damit ist an
der Spitze ein wichtiges
Spannungselement um den Sieg verloren gegangen, nach den ersten
Boxenstops führt Christian Menzel im Haribo Porsche vor Timo
Bernhard und dem dritten Manthey 911 GT3 R. In den folgenden sieben
Runden fliegen Menzel und Bernhard Stoßstange an Stoßstange
durch
den Verkehr über die Nordschleife. Von außen macht es den
Anschein,
als könne das zweitplatzierte Fahrzeug schneller, doch Bernhard
hält
sich seinem Teamkollegen gegenüber zurück. |
An dieser Reihenfolge sollte sich
an
der Spitze von fortan nichts mehr ändern, dennoch pushten sich
besonders die ersten beiden Manthey Fahrzeuge gegenseitig, sodass am
Ende ein neuer Distanz Rekord für das 6 Stunden Rennen heraus
sprang: Mit 42 Runden wurde das erste Mal die 1000km Distanz bei
einem sechsstündigem Tourenwagenrennen geknackt. Um genau zu sein
waren es 1023,498 Kilometer. |
Mit dem Frikadelli Porsche auf der vierten Position belegten am Ende vier 911 GT3 R die ersten vier Positionen, mit dem Mamerow GT3 Cup S folgte auf dem fünften Rang ein weiteres Fahrzeug aus Zuffenhausen und Land-Motorsport fuhr mit einem Cup Porsche auf den sechsten Gesamtrang. Erst auf der siebten Position ist mit dem Dörr-Motorsport BMW Z4 GT3 ein anderes Fabrikat im Ergebnis zu finden.
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Nach dem Dreifacherfolg zeigte sich Olaf Manthey sehr glücklich: „Wir hätten gerne länger mit dem Audi gekämpft. Als unsere Fahrzeuge dann das Rennen bestimmt haben, gab es trotzdem keine Stallorder. Ich habe nur zu den Jungs gesagt, dass sie sich nicht gegenseitig wehtun sollen.“
Lance David Arnold sagte nach dem Rennen: „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel und freut mich auch für mein Team. Wir haben wirklich lange und hart für diesen Erfolg gearbeitet. Das Rennen heute war verdammt hart. An der Spitze gab es die kompletten sechs Stunden Duelle Stoßstange an Stoßstange - auch unter Teamgefährten. Hammer, das war eine tolle Show für die vielen Zuschauer an der Strecke.“ |
Arno Klasen, der schon viele Siege
in
der Langstreckenmeisterschaft gefeiert hat, hätte auch diesmal
gern
eine Position besser abgeschnitten: „Ich war in der Startphase in
tolle Zweikämpfe involviert - und das als Gentlemen-Driver. Mit
Platz zwei bin ich am Ende natürlich nicht zufrieden. Wenn man mit
einem Manthey-Porsche an den Start geht, möchte man auch ganz oben
stehen.“ Gindorf entgegnete mit einer großen Portion Ironie: „Wir
sind da etwas genügsamer und nutzen einfach unsere Chancen. Im
Ernst: Wir haben unsere Podiumsplatzierung bestätigt. Mit uns darf
man also auch weiter rechnen.“
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In der Meisterschaft führen weiterhin Böhm/Leisen/Knechtges im Black Falcon BMW Z4. Breuer/Wohlfahrt/Deegener sicherten sich im Audi TT S einen weiteren Klassensieg, dennoch liegt man momentan noch auf dem zweiten Rang in der Tabelle. Nach sieben Rennen geht die VLN
Langstreckenmeisterschaft Nürburgring nun in die verdiente
Sommerpause. Der achte Lauf des Jahres, der 42. ADAC Barbarossapreis
des MSC Sinzig e.V. im ADAC, startet am 25. September über die
Distanz von vier Stunden. Die Teams haben nun acht Wochen Zeit, sich
auf das letzte Saisondrittel vorzubereiten. |
Das komplette Rennergebnis kann unter diesem Link eingesehen werden. |