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1000km Spa (B)
Zweite Rennhälfte LMP
von Harald Gallinnis & Jan Hettler
  LMES


Zweite Rennhälfte LMP

Andrew Meyrick ist erschöpft aber glücklich: "Ich habe jetzt 2h und etwa 400km im Auto gesesen. Ein so langes Rennen habe ich noch nie gefahren! Von den Zeiten her wurde es immer besser. Allerdings war ich nach dem 2. Restart in die Anfangskollision verwickelt und musste daher einen zusätzlichen Stopp einlegen." Das erklärt warum der Kolles Audi #14 nun eine dreiviertel Runde auf die Teamkollegen zurückhängt.

20 Minuten nach Beginn der 2. Rennhälfte geht an Karim Ojjehs Zytek der Motor hoch. In der LMP2-Klasse führt daraufhin der Team Essex RS-Spyder ca. 2 1/2 Minuten vor dem Speedy-Sebah-Lola - eine Reminiszenz an 2008! Dahinter werden schon mit Rundenabstand der Racing Box Lola, der Barai-Zytek, der Oak-Pescarolo #35 und der WR Salini geführt.

Nachzutragen bleibt das Brabham im Peugeot wegen eines Aufhängungsschadens in die Box kommen musste. Das über-den- Haufen-fahren kleiner LMP2 wird halt direkt von der Rennphysik bestraft. An Marcel Fässlers Speedy-Lola-Aston war es das Getriebe das hin und wieder in diversen Gängen feststeckte. Der Lola ist mittlerweile auf P11 zurückgefallen.

Nach dem Ausrutscher eines GT2 wird die 4. Safety-car-Phase des Rennens ausgerufen.

Diese endet zum Ende der 4. Rennstunde. Direkt zum Restart wir eine 4-Minuten Stop & Go gegen die #9 wegen des Unfalls mit dem Courage ausgesprochen.

Essex
Pescarolo

Die Top-10 2h vor dem Rennende:

#7, #11, #16, #009, #007, #15, #14, #10, #31, #33 und als 11. und dritter LMP2 der #29 Lola.

Auf der Strecke macht Christophe Tinseau im verbleibenden Pescarolo Druck auf den Oreca von Nicolas Lapierre. Christian Bakkerud im 6.plazierten Kolles-Audi wird vorne links von einem Reifenschaden überrascht, nachdem ihm Lapierre auf der Flucht vor Tinseau aufs Rad gefahren ist. Der Däne lässt auf dem Weg zur Box jede Menge Kohlefaser-Splitter liegen und ist später in der Box wenig amüsiert über den Ausrutscher seines Kontrahenten.

Der fährt wenig später in der Eau Rouge unter Verfolgung durch den Pescarolo auch noch den WR über den Haufen. Lapierre kommt in die Box und wird durch Oliver Panis ausgetauscht. Durch die lange reperaturpause am WR kommt nun auch der KSM-Lola in Punktereichweite. Den hatte zwischenzeitlich eine Reperatur am Gaspedal zurück geworfen.

Stefan Mücke weiss eine Menge zu erzählen: "Alles in allem ein Chaotischer Stint. Ich bin eigentlich schnell von hinten an das Feld heran gekommen, doch beim Restart nach der 2. SC-Phase hat mich der Audi getroffen - wohl weil er selber abgedrängt wurde und danach hat die Balance gar nicht mehr gestimmt und ich hab mich einmal sogar gedreht. Nachdem Jan auch die selben Probleme hatte haben wir dann die Fronthaube gewechselt und es stellte sich heraus das die beschädigt war und deswegen weich geworden ist. " Mit der neuen Haube kommen Mücke & Co nun deutlich besser zurecht und können sogar die  Teamkollegen unter Kontrolle bringen.

Zur 5h-Marke führt Klien in der #7 vor dem Pescarolo #16 und der #11, der die erneute Kollision den 2. Platz gekostet hat. Die Aston #007 und 009 folgen vor dem schnellsten Kolles-Audi und den beiden schnellsten LMP2 - dem Essex-Porsche und dem Speedy-Sebah-Lola in dem nun Ben Leuenberger das Steuer übernommen hat. Mondini im 2. R10 und Senna im 2. Oreca komplettieren die Top-10.

Deja vu? Wieder steht ein Aston mit der Nummer 009 auf der Strecke und kommt kaum in Gang. Harold Primat ist diesesmal am Steuer - kann den Wagen aber im Unterschied zu seinem in Barcelona glücklosen Teamkollegen Miguel Ramos wieder in die Gänge bekommen. Unterdessen wechselt im in der LMP2 führenden Essex-RS-Spyder Kristian Poulsen an das Steuer. Ben Leuenberger ist deutlich schneller - geht da noch was für die Lola-Truppe, die nach wie vor ihren ersten Sieg ausstehen hat?

Oreca
908

Dann steht plötzlich Bruno Senna hinter Blanchimot auf dem Weg zur Busstop in der Mauer. Bruno Senna kann aussteigen hat aber offensichtlich noch ein paar Schmerzen. Der WR kollidiert unabhängig davon an selber Stelle mit dem Lavaggi und verlässt die Szenerie qualmend und mit einem erneuten Aufhängungsschaden. Der 3.plazierte Racing Box Lola wird in der Eau Rouge von einem Highspeed-Dreher überrascht. Offensichtlich ein schleichender Plattfuss denn der Wagen macht sich anschliessend stark qualmend auf den Weg zur Box. Keine Frage: Hier ist das 5. Safety-Car des Rennens gefragt.

Nach dem Restart pfeilen die beiden Peugeots vorneweg um die besten Voraussetzungen für ein Fotofinish zu schaffen. Um P3 kämpfen Enge und Primat im Aston sowie der zwischen innen liegende Panis im Oreca. Daher rundet sich Thomas Enge am sicher auf P2 liegenden Pescarolo von Tinseau zurück um sich Luft nach hinten zu verschaffen. Hinten versucht Primat noch einen Angriff auf den Oreca, doch die Renndistanz von 143 Runden rückt unerbittlich näher.

Ums vorweg zu nehmen: Primat schafft es nicht mehr Panis von P4 zu verdrängen. In der LMP2-Klasse ist de Führung auch bis zuletzt umkämpft. Aber Poulsen setzt sich schliesslich gegen Leuenberger durch. Racing Box kann trotz des späten Reifenschadens am Lola #29 noch den letzten Podiumsplatz in der Klasse sichern.

Peugeot erreicht mit dem dritten Spa-Sieg in Folge das Ziel sich hinter Porsche und Ferrari als dritt-erfolgreichster Hersteller in den Ardennen zu behaupten.



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