Erste Rennhälfte GT |
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Spa-Francorchamps. 12.50 Uhr. Von dem morgendlichen Nebel ist nichts mehr zu sehen, stattdessen strahlt die Sonne auf die Dächer der 51 Autos, die langsam durch die ehemalige Bus-Stop-Schikane auf die Start-und-Ziel-Gerade in Richtung weiße Linie rollen. Darunter 20 Fahrzeuge der GT-Klassen, aufgeteilt in drei GT1-Boliden und 17 GT2-Renner. Beim Start kann Alex Müller (JetAlliance-Aston-Martin) seine Pole-Position in die Führung ummünzen. Im Nacken sitzt ihm Peter Kox (IPB-Lamborghini), der in La Source aber noch keine Attacke wagt. Mit leichtem Rückstand folgt auch Patrice Goueslard (Luc-Alphand-Corvette). Rückstand hatte auch die gesamte GT2-Meute, denn das Feld war in der Einführungsrunde weit auseinander gezogen und hatte sich bis zum Schalten der Ampel nicht wieder gesammelt. Dementsprechend kampflos verlief auch der Start der kleinen Gran-Turismo-Kategorie. Marc Lieb (Felbermayr-Porsche) führt seine Konkurrenten ganz entspannt durch die erste Kurve. Zwischen ihm und seinem Verfolger Patrick Pilet (IMSA-Porsche) liegt eine Pescarolo-Mazda aus der LMP2-Klasse – es droht zu Beginn also noch keine Gefahr. Auf drei weitere kleine Prototypen folgt der Drittplatzierte, bei dem es sich um Gianmaria Bruni im JMW-Ferrari handelt. |
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Die erste Safety-Car-Phase lässt allerdings nicht lang auf sich warten. Der Signature-Courage aus der LMP1-Klasse hatte sich bereits in der Einführungsrunde auf Les Combes gedreht und steht nun an einer ungünstigen Stelle. Somit wird das Feld wieder zusammengeführt – und das schon nach einer Runde! An der Rangfolge hat sich in den jeweiligen Top-Drei nichts geändert. Überraschend ist dennoch der Viertplatzierte in der GT2-Division. Jonny Cocker (Drayson-Aston-Martin) liegt vor Pierre Kaffer (Hankook-Ferrari), der Platz fünf belegt. Nach nur einer Runde geht es aber wieder im Renntempo weiter. Dies nutzt Peter Kox aus, um sich seinen Kontrahenten Alex Müller zu schnappen, um ihn dann zu überholen. Wesentlich schlechter geht es hingegen den Teamkollegen in der GT2-Kategorie. Der Lamborghini Gallardo von Christophe Bouchut und Albert von Thurn und Taxis hatte Steine im Kies und verzeichnet einen längeren Boxenaufenthalt. Aber dann erwischt es auch den großen Bruder, den Murciélago, bei dem die Hinterreifen abbauen, sodass Kox früher als geplant an die Boxen gewinkt wird. Nicht besser ergeht es dem JetAlliance-Aston-Martin, der beim Restart in einer Kollision verwickelt war und beim Boxenstopp anschließend noch die Motronik. |
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Somit geht Patrice Goueslard in der GT1-Klasse in Führung, gejagt von Peter Kox im Lamborghini – und ganz weit abgeschlagen die JetAlliance-Truppe. Bei den GT2-Fahrzeugen wird es erstmals nach den Boxenstopps aufregend. Auf Platz zwei liegend, dreht sich Patrick Pilet in seiner Outlap-Runde und büßt wertvolle Plätze ein. Dies lässt Markenkollege Marc Lieb etwas Luft. Bruni rückt damit auf Rang zwei vor und der Hankook-Ferrari auf drei. Dahinter folgen Dominik Farnbacher (Farnbacher-Ferrari) und Leo Mansell (Modena-Ferrari). Das Feld hat sich einigermaßen sortiert, als es nach etwas mehr als zwei Stunden zu einer verheerenden Kollision – allerdings nicht zwischen zweit Autos, sondern dem Pescarolo-Judd, der LMP1-Kategorie, und der Wand von Radillion, der das Auto komplett zerlegt. Es folgt eine weitere, die dritte Safety-Car-Phase. Dementsprechend rückt das Feld auf ein Neues zusammen. Leidtragender der GT2-Boliden dieses Zwischenfalles ist der #91 Farnbacher Ferrari F430 GT2 von Rosa, der über Wrackteile des Pescarolo-Judd fährt, woraufhin dieser die Box zur Reparatur ansteuern muss. |
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