Lediglich in der Anfangsphase des Rennens mussten sich die Acuras wegen der konstruktionsbedingt nur langsam auf Temperatur kommenden Vorderreifen - die bei den ARX-02 die selbe Dimension wie die Hinterreifen aufweisen - eines aufmüpfigen John Fields im Intersport-Lola erwehren, der sogar 2 mal kurz nach der Führung griff dann jedoch mit einem vorzeitigen Fronthaubenwechsel ein sicheres Finish auf dem Podium einem Tanz auf der Rasiermesserklinge der Haftung vorzog. Nachdem am Acura mit der #66 dann das Getriebe schwächelte kreuzten David Brabham und Scott Sharp zu einem sicheren Sieg. Einziger "DNF" der LMP1 war das Autocon-Team das seinen Lola zu Rennmitte mit einem Motorschaden abstellen musste.

Die diesjährige Runde der ALMS in Mosport Park endete mit einem der  in dieser Saison obligatorischen Acura-Dreifachsiege, der in diesem Fall in der LMP1-Klasse den Herstellertitel für die amerikanische Honda-Schmiede unter Dach und Fach brachte. Die  wahre Unterhaltung lieferte die GT2-Klasse in der es zu einem Premierensieg der Corvettes kam.

Highcroft Racing hatte dieses Mal ein leichtes Spiel. Die Konkurrenten von De Ferran Motorsport litten an einem Getriebeölleck, das mehrere Zusatzstopps nötig machte und den Konkurrenten einen zunächst unerklärlichen Gripverlust auf der Strecke aufnötigte.

Butch Leitzinger im Lola #20 übernahm nach einem Strafstopp des #15 Acura die Führung - und verlor sie wieder 12 Runden vor Schluss als der Mazda-Motor des verbliebenen Dyson-Wagens sich in Rauch auflöste. Zum Glück reichte die absolvierte Renndistanz um P2 gegen den zurückliegenden van der Steur Radical zu verteidigen, der den letzten Podiumsplatz ergatterte.

In der LMP2-Klasse sicherten sich Adrian Fernandez und Luis Diaz mit dem 7. Sieg im 8. Rennen vorzeitig den Fahrertitel 2009. Zunächst sah es danach aus als wenn die Dyson-Lola auf der kanadischen Berg&Tal-Bahn die schnelleren Wagen wären. Marino Franchitti konnte zu Rennbeginn nach dem ersten Stopp des de Ferran Acuras sogar kurz die Spitze gegen die LMP1 halten. Sein Teamkollege Chris Dyson legte seinen Lola jedoch zur 1h-Marke heftig in die Reifenstapel des Turn 1 ab, was die einzige SC-Phase des Rennens auf den Plan rief.

Die ondulierte Frontpartie war für den engen Kampf in der Spitzengruppe nicht hilfreich und so betrieben Long und Bergmeister mit P5 am Ende Schadensbegrenzung.

Zu Beginn des Rennens waren beide BMW in Front, wuden jedoch schon bald von den Corvettes stark bedrängt, die innerhalb der ersten halben Rennstunde die Führung übernehmen konnten. Danach wandte sich das Rennglück gegen die RLR-Wagen: Millner verlor aufgrund des ungestümen Schubsers von Long 5 Runden in der Box zur Reperatur des Hecks. Im Schwesterfahrzeug von Hand/Auberleen verglühte der Motor etwa eine Stunde vor Rennende. Nach dem Doppelsieg in Road America war Mosport ein Rückschlag für die Bayern.

Zur GT2-Action. Hier wurde den Zuschauern ein packendes Rennen geboten in dem sich gleich 3 Marken, BMW, Corvette und Ferrari ein packendes Rennen um den Sieg lieferten. Keine Rolle an der Spitze spielte für dieses Mal Porsche. Farnbacher-Loles sicherte sich einen vierten Platz nachdem Dirk Werner den Wagen noch im morgendlichen Warmup unsanft in die Streckenbegrenzungen abgelegt hatte und feierte damit einen bescheidenen Erfolg. Pat Long im Meisterschaftsführenden Flying Lizzard Porsche kollidierte in der Anfangsphase unsanft mit dem BMW von Tom Millner.

Es war der erste Sieg der GT2-Corvette und für Magnussens Partner der 7. Sieg in Mosport im 100.sten ALMS-Rennen seiner Karriere.Die zweite Corvette von Beretta/Gavin komplettierte den Erfolg des Werksteams mit einem 3. Rang, den man sich knapp gegen den Farnbacher Loles Porsche sicherte. Für Pierre Kaffer und Jamie Melo bedeutete der zweite Platz das man den Punkterückstand auf die führede Flying Lizzard Mannschaft auf 31 Punkte verkürzte und damit den Titelkampf offen halten konnte.

Es hätte nun für die Corvettes ein einfaches Rennen werden können doch dem setzte das Risi-Team eine harte Opposition entgegen. Nach einem Trainingsunfall am Vortag musste man von relativ weit hinten starten. Es war zunächst Jamie Melos Aufgabe den Rückstand auf die Spitzengruppe einzudampfen. Der Brasilianer übergab Pierre Kaffer den Wagen in Führung liegend und der Deutsche machte anschliessen das Beste aus dieser Ausgangslage und verwickelte die führende Corvette #3 von Jan Magnussen in einen harten Kampf um die Führung. Mehrfach wechselte die Spitze in der GT2 zwischen den beiden Piloten. Dann setzte sich schliesslich Magnussen beim letzten Reifenwechsel in einem Sprint aus der Boxengasse auf kalten Reifen gegen Kaffer duch und hielt in der letzten halben Stunde dem Druck des Risi-Piloten stand, der nur 0,331s hinter der Corvette die Ziellinie kreuzte.