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FFSA Dijon
9-10.5.2009

von Markus & Patrick Ziegler

Obwohl der Wetterbericht für Samstag herrliches Frühlingswetter mit angenehmen Temperaturen versprach, hatte es den Anschein, dass sich die Zuschauer nur zögerlich zur zweiten Runde der FFSA Super Serie ins Burgund locken liessen. Schade eigentlich, denn das Formelrennwagen freie Programm präsentierte sich sehr attraktiv.

Die französische GT Meisterschaft, dieses Jahr das letzte Mal mit GT1 Beteiligung, der MATMUT Porsche Carrera Cup, die Bioracing Series, die Peugeot THP Spider und die GT 90’s, rechtfertigten nicht nur für Sportwagenfans einen längeren Anfahrtsweg.

Qualifying GT1


Audi

Die jeweils zweimal 20 Min. Qualifikationstraining der FFSA GT am Samstag, dominierten in der GT1 recht klar die Corvettes von DKR Engineering.

Eric Debard erreichte mit der C6R unter perfekten äusseren Bedingungen eine Zeit von 1:15.211 und distanzierte Jean Claude Police auf der Schwester C5R lediglich um knappe 0,103 Sekunden.

Wilfried Merafina, auf der SRT Corvette und Bruno Hernandez, mit der von Luc Alphand vorbereiten C6R, machten aus Chevrolet Sicht das erste Qualifiying für das Samstag Rennen, mit P3 und P4 perfekt.

Die beiden Saleen von Larbre und Tarres folgten dichtauf, P5 für Patrick Bornhauser und P6 für Didier Cormereche.

Die Zeitendichte in der GT1 Kategorie, alle sechs B Piloten lagen innerhalb von 1:055 Sekunden, versprach ein spannendes Qualifiying der A Piloten.


Aber Kurt Mollekens, auf der DKR C6R mit der #3, liess keine Zweifel darüber aufkommen wer in Dijon das sagen hat, Poleposition für ihn im zweiten Rennen am Sonntag, mit einer Zeit von 1:13,824.

Für Freude bei den Saleen Fans sorgte doch etwas überraschend, Olivier Porta auf dem von Tarres vorbereiteten S7R, er stellte den Saleen mit 0.132 Sekunden Abstand in die erste Reihe, nach dem doch eher mässigen sechsten Startplatz in Nogaro mehr als erfreulich.

Die weiteren Platzierungen, Laurent Cazenave auf der DKR C5R auf P3, Jean Philippe Dayraut mit der SRT Corvette auf P4.

Die jeweiligen Gewinner von Nogaro machten nur die letzte Startreihe unter sich aus, P5 für Soheil Ayari auf der Luc Alphand C6R und P6 für Laurent Groppi im Larbre Saleen.

Lambo

GT3

FFSA GT – Qualifiying GT3


Das Qualifiying in der GT3 Klasse war ein klare Sache für Ruffier Racing. Beide Durchgänge, jeweils von 20 GT3´s in Angriff genommen, wurden deutlich von den Lamborghinis mit den Nummern 59 und 64 dominiert Für die Aufstellung des Samstag Rennen distanzierte Arnaud Peyroles mit seinem auffällig lackierten Gallardo, Philippe Gaillard auf der #64, um unglaublich knappe 0.004 Sekunden, David Tuchbant, auf dem First Racing Lamborghini erreichte P3.

Aus deutscher Sicht erfreulich war die Tatsache dass sich die Alpina BMW´s der Sport Garage durchaus als konkurrenzfähig herausstellten, P4 für Romain Brandela in der #60.Teamkollege Thierry Prignaud stellte seinen Wagen noch vor den bildschönen, in Audi Farben gehaltenen Oreca Audi R8 LMS, auf P11.

Yves Lebon, Frank Bielas Teamgefährte für dieses Wochenende, also auf P12, was 1.522 Sekunden Abstand zur GT3 Spitze bedeutete.

Im zweiten Durchgang änderte sich bei Ruffier Racing lediglich die Reihenfolge, P1 für die #64 durch Mike Paresy, P2 für die #59 durch Oliver Thevenin. Ganz anders sah aber dieses Mal die zweite Startreihe aus, denn Julien Briche von JSB Competition fuhr seinen blau-orangen Gallardo auf P3.


Für eine waschechte Überraschung sorgte Frank Biela der mit 0.308 Sekunden Abstand, den Oreca R8 LMS mit P4 in die zweite Reihe platzierte.

Frank Biela im Interview:

„Wir sind sehr zufrieden…eine neue Strecke ist immer wieder Neuland wo man sich frägt, wie läufts, aber das Auto funktioniert auch hier in Dijon recht gut. Dijon ist eine extrem schnelle Strecke, auch mit Richtungswechseln in schnellen Kurven und da hatte ich doch Bedenken weil wir recht weich im Setup sind, aber es hat recht gut funktioniert. Vielleicht habe ich noch etwas zuviel untersteuern, da wollen wir noch was machen fürs Rennen, aber wir sind zufrieden!

Was das Rennen angeht, nun man steht in der zweiten Reihen, da möchte man schon gern das Rennen gewinnen, aber es ist kein Muss vom Team oder Audi, wir wollen einen guten Job machen. Ankommen und unter die ersten fünf oder sechs fahren wäre ein tolles Ergebnis...

Für die beiden BMW´s sah es im zweiten Qualifiying nicht ganz so gut aus, P9 für die #60 mit Dino Lunardi am Steuer und P13 für Gilles Vannelet in der #61.

GT1

Dreher

Yvan Lebon im Audi konnte den Speed von Prignaud im BMW knapp mitgehen, aber für Ihn löste sich dass Problem auf andere Weise

Prignaud produzierte ausgangs der Start-Ziel Gerade einen Abflug, der es ins sich hatte.

Aus einem heftigen Verbremser resultierte ein Dreher ins Kiesbett worauf Prignaud knapp an Cabanne, unterwegs in weiteren Ruffier Lambo, vorbei rodelte. Eine Aktion welche zum Glück ohne weitere Schäden ausging.


Aus dem Kiesbett heraus gezogen, nahm Prignaud dass Rennen wieder auf und verteilte dabei Kies auf der Strecke und zwar in solchen Mengen, dass die Marschalls sogar dass rot-gelb gestreifte Tuch zeigen mussten.

Bald standen die ersten Überrundungsmanöver an, welche in Dijon im Bereich der La Gauche de Bretelle und der Parabolique bestens von den Zuschauer zu beobachten sind.

Tatsächlich balgten sich die SRT Fahrer rundenlang mit der #5 von DKR Racing, schlussendlich verhinderten vier Runden vor Schluss, Beschädigungen an einem Reifen eine besseren Platzierung, 6. Platz, letzte Position der GT1 war die magere Ausbeute für die SRT Truppe.

Vorne machten die DKR Corvettes alles klar, Police / Cazenave auf der gelben C5R sicherten sich nach 46 Runden den Sieg, die blau-weisse C6R von Debard / Mollekens mit 6,9 Sekunden Abstand den zweiten Platz.

Auf Platz drei, die Sieger des ersten Laufs in Nogaro, Bornhauser / Groppi auf dem Larbre Saleen S7R, mit einem Abstand von 10,996 Sekunden.

FFSA GT – Rennen 1

Der Start zum ersten GT Rennen des Wochenendes war am Samstag auf 14.45 Uhr angesetzt und das Wetter spielte tatsächlich mit, perfekte Bedingungen für die Piloten und die Zuschauer.

Wie zu erwarten machten die beiden DKR Corvettes den Start unter sich aus, wobei die aussen gestartete, gelbe C5R mit Police am Steuer, als erstes in den abfallenden, schnellen Rechts Turn abbog, dahinter Debard in der zweiten DKR Corvette, dann Merafina, Hernandez und mit den Saleen‘s, Bornhauser und Cormereche.

Bei den GT3´s hetzten die Ruffier Lambos den GT1 hinterher, wobei die #64, mit Gaillard am Steuer, im Verlauf der ersten Runden Probleme bekam und durchs Feld nach hinten gereicht wurde.

Also, der Ruffier Lambo #59 vorne, und sehr unerwartet, der wunderschöne Alpina mit der #60 zumindest in der Startphase auf P2, deutlich vor den beiden First Racing Gallardo‘s, dem AS Events Ferrari #55 und den beiden Vipern von GCR Mediaco.


Rennen1

Komplettiert wurde das GT1 Ergebnis durch Hernandez / Ayari von Luc Alphand mit 16,046 Sekunden Rückstand und dem Tarres Saleen mit Cormereche / Porta am Steuer, welche eine Runde Rückstand verbuchen mussten.

Bei den GT3 waren es Peyroles / Thevenin welche mit dem Ruffier Lambo #59 den verdienten Sieg einfuhren. Einen unvergesslichen Tag erlebten wohl die Fahrer eines Gallardo von JSB Competition, Nicolas Tardif und Julien Briche starteten vom dreizehnten bzw. gesamt zwanzigsten Platz aus und durften sich am Schluss über einen hervorragenden zweiten Platz auf dem Podest freuen.

Auch die Oreca Truppe um Frank Biela durfte jubeln, Platz drei nach einem Start aus der neunten Reihe war mehr als der Deutsche und sicher auch Oreca erwartet hatte.

Erwähnenswert auch noch die Platzierung der beiden BMW, die #60 mit Brandela / Lunardi am Steuer erreichte den sechsten Platz, die #61 trotz Ausritt, immerhin noch Platz dreizehn bei zwanzig gestarteten GT3 Fahrzeugen.

Die First Racing Fahrer der #54 mussten im ersten Lauf einen Ausfall hinnehmen, ausgerechnet an der Publikumswirksamsten Stelle in Dijon.

Ausfall First


Biela

FFSA GT – Rennen 2

Für den darauf folgenden Sonntag, war für den Nachmittag, schauerhaftes Wetter angesagt und prompt zur Startphase begann es auch leicht zu tröpfeln.

Aber auch der zweite Start der GT´s ging ohne grössere Zwischenfälle über die Bühne, die Strecke war allenfalls etwas feucht und man bog in folgender Reihenfolge in Turn1: 

Zuerst die DKR Corvette #3 mit Mollekens am Steuer - die SRT Corvette mit Dayraut - der #4 Saleen von Tarres Racing - die #5 C5R von DRK mit Cazenave – die Luc Alphand Corvette mit Ayari und der Larbre Saleen mit Groppi am Steuer.

Direkt im Anchluss schon wieder die #59, der Lambo von Ruffier Racing – die #53 von JSB Competition, die zweitplatzierten des Samstag Rennen – wieder die #64 von Ruffier Racing und dann sollte ja Biehla im Oreca Audi kommen, aber nichts, kein Audi zu sehen. Biela war zwar von P4 aus gestartet, bog aber erst an neunter Stelle liegend in Turn1 ab, die beiden Alpina BMW´s der Sport Garage im Rücken.

Später war Biela leicht geknickt im Interview, „…bin beim Start bis an den Limiter gekommen und konnte darauf hin nicht hochschalten, dann wurde ich durchgereicht“Überhaupt war dass zweite Rennen für die Oreca Truppe eher durchwachsen, gegen Ende des Rennens gab es etwas Probleme mit dem Benzindruck und in Runde zwei oder drei einen massiven Einschlag auf der Scheibe des Audi, der so heftig war, dass ein Wechsel der Scheibe unumgänglich ist.

Angesichts dieser Ereignisse, ist der im Rennen erreichte Platz Sechs wirklich aller Ehren wert.

Frank Biehla haben die Rennen auf jeden Fall Spass gemacht und jetzt freut er sich erstmal auf die 24h am Ring.


GT3


Glück, hatte die #5 Corvette von DKR ungefähr zur Hälfte des Rennes als sich der Ferrari #63 von der Sportgarage im Bergabstück der Bretelle direkt vor der Corvette drehte, aber keinen weiteren Schaden anrichtete, beide konnten weiterfahren.

Nur kurze Zeit später auch eine Schrecksekunde für die andere DKR Corvette.

Mit dem Larbre Saleen im Nacken, galt es bei der Anfahrt der Parabolique einen der BMW zu überrunden.

Dieser machte auch problemlos Platz, aber beim Aufstieg zur Courb des Corgeolles wollte sich der Saleen Fahrer innen an der Corvette vorbeidrücken, was aber nicht funktionierte und beide sogar in einen Dreher führte, aber auch hier führte dies zu keinen grösseren Problemen.

Das SRT Team schien an diesem Wochenende das Pech geradezu gepachtet zu haben, kurz vor Ende des Rennen und in Führung liegend, ein Schrecksekunde für Wilfried Merafina -  auf der Start Ziel Geraden platzte der Reifen vorne rechts.

Das Podest machten wieder die Ruffier Fahrer unter sich aus – Platz Eins errang dieses Mal die glücklose #64 des Samstag Rennens, mit dem Pokal in der Hand konnten es die Herren Gaillard und Parisy vielleicht etwas verschmerzen, dass sie beim ersten Rennen auch noch eine Zeitstrafe aufgebrummt bekamen.

Vor die Drittplatzierten Ruffier Fahrer, Peyroles und Thevenin, schob sich gerade noch, mit knappen 0,35 Sekunden Vorsprung, der #54 Gallardo von First Racing  mit Tuchbant und Leclerc am Steuer. Im Kampf um Platz zwei war bei der GT3 also Spannung bis zum Schluss geboten.

In der GT1 waren die Fahrzeuge wie am Vortag wieder sehr eng zusammen, dementsprechend gab es viele, schön anzusehende Kampfszenen zu mitzuverfolgen, der Regen spielte mittlerweile auch keine Rolle mehr und hörte bald ganz auf.

Viper

BMW

Zwar wurde die Corvette bei dem Zwischenfall arg ramponiert, aber Merafina konnte weiterfahren, eine Runde später den Reifen wechseln und das Rennen doch noch beenden.

Somit wurde die SRT Corvette noch fünfte vor dem Tarres Saleen, der mit einer Runde Rückstand den sechsten Platz belegt.

Ganz oben auf das Treppchen, stiegen Bornhauser und Groppi, auf Larbre Saleen.

Über den zweiten Platz freuten sich Police / Cazenave, die mit gut 5 Sekunden Abstand auf die Erstplatzierten ins Ziel kamen.

Komplett machte das Podium die Luc Alphand Truppe, Ayari / Hernandez kamen 2,3 Sekunden nach den Zweitplatzierten ins Ziel, wiederum 2,6 Sekunden vor Mollekens / Debard auf der DKR C6R Corvette.

In der Meisterschaft übernehmen nun Bornhauser / Groppi die Führung, gefolgt von Ayari / Hernandez und Police / Cazenave.

Sicher darf man auf das nächste Rennen in Magny Cours gespannt sein, denn eines ist fast sicher.

Die letzte Saison der GT1 in der FFSA GT hat es in sich und bietet sicher noch so manch spannendes Duell.