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36. ADAC-24h Nürburgringrennen 2009
letztes Rennviertel

von  Fabian Wilkening,
Harald Gallinnis & Hardy Elis
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So langsam wird es ernst. Noch 6 Stunden sind zu fahren auf der Nürburgring- Nordschleife, das sind 1,5 VLN Läufe und es wird Zeit für die Dramen dieses 24h-Rennens.

Beim Führenden der SP3 Klasse, dem Opel Astra OPC von Kissling Motorsport gibt es Motoraussetzer ab 6.500 U/min. Doch Otto Fritsche nimmt es gelassen: „Dann drehen wir halt nur noch 6.400 U/Min, bei acht Runden Vorsprung kein Problem.“ 

Lexus

Viper

Doch gut eine Stunde später kommt die Mannschaft zum Motorwechsel an die Box. Bei über acht Runden Vorsprung kann man sich fast 1,5 Stunden Zeit lassen

Um 11:25Uhr gibt es einen Paukenschlag: der führende Audi rollt durch das Kesselchen! Die #99 schafft es noch bis zur hohen Acht, bleibt dort aber stehen. Fahrer Mike Rockenfeller entdeckt in der Felge Metallspäne, die Antriebswelle ist wohl durch. Die Phoenix Mechaniker machen sich sofort auf den Weg zum Fahrzeug um zu retten was zu retten ist. Nach einem Boxenaufenthalt fährt das Auto auf Rang 8 wieder auf die Strecke.

Nur kurz danach kommt der Manthey-Porsche #2 ungeplant an die Box. Hier ist ebenfalls die Antriebswelle gerissen. Emmanuel Collard sagt, dass es 20 Minuten kosten wird. Die Manthey Jungs sind schneller, nach 15min ist der Porsche 997 GT3 Cup S wieder auf der Strecke. Doch er muss den zweiten Platz, den er nach dem Ausfall des #99 Audi verloren hat, an den Audi R8 LMS mit der #97 abgeben.
Audi

Audi 99

Audi 98

Doch auch in den anderen Klassen gibt es weitere Ausfälle. Der französische Porsche 968 (#56) aus der SP5 bleibt in Breidscheid stehen, der Opel Caravan vom Duo Müller/Rudolph aus der D2T kommt in seiner letzten Runde ebenfalls nicht über Breidscheid hinaus.

Beim BMW Tuner Alpina trifft es die Startnummer 26 mit einem Reifenschaden. Doch auch nach dem Wechsel ist man noch auf dem 17. Rang. Bei Mamerow-Racing stellt sich in der Box heraus, dass ein Radlagerschaden vorliegt. Der Porsche fällt aus den Top 10 heraus.

Doch bei Audi häufen sich die Probleme nun. Wie von uns bereits vermutet, läuft bei der Startnummer 98, das Auto von Stuck/Biela/Pirro/Fässler das Getriebe nicht sauber. „Wir haben seit Stunden keinen ersten und zweiten Gang mehr“, so Hans-Joachim Stuck. Die #100 ist ebenfalls wieder mit Problemen an der Box - ein Radlagerschaden wird vermutet. Selbst beim schwarzen R8 LMS mit Abt/Hemroulle/Kaffer/Luhr  gehen Gerüchte um, dass die Getriebetemperaturen höher als vorgesehen sind.


Z4 Coupe

Muehlner

1. #1 Manthey-Porsche
2. #97 Phoenix-Audi
3. #2 Manthey-Porsche
4. #18 Uwe Alzen-Porsche
5. #98 Abt-Audi
6. #3 Frikadelli-Porsche
7. #4 Manthey-Porsche
8. #99 Phoenix-Audi
9. #123 Mühlner-Porsche
10. #29 VIP Petfoods-Porsche

Kaum hatte „Striezel“ sein Gebet zum Himmel geschickt, da kommt der #98 Audi wieder an die Box. Das überhitzte Getriebe spielt nicht mehr mit, der Wagen wird aufgebockt und ein Wechsel steht hier an, den die Mannschaft mit etwa 1 1/2 Stunden Dauer veranschlagt.

Auch die Mintgen-Viper ist ausgefallen. Nachdem man sich in der Nacht immer näher an die Top 10 gearbeitete hatte, dreht sich Dirk Riebensahm in der Ford Kurve. Als er wieder auf die Strecke geht, kommt der Wochenspiegel-Porsche und nimmt die Viper mittschiffs aufs Korn. Dies bedeutet für beide das Rennende.

Kleiner Nachtrag zum Ausfall des Norweger-Audi. Als Peter Oberdorfer am Steuer saß, fiel die Lenkung aus und es ging im Brünnchen geradeaus.

In die Top 10 hat es nun auch unsere australischen Freunde aus dem Team VIP Petfoods gespült, die anderen Positionen lauten wie folgt:


VIP Petfood

Frikadelle

Dadurch kann man an das Duo aus dem Frikadelli-Porsche und dem Manthey-Cup Porsche #4 herankommen. Beide werden schnell überholt und der Audi R8 LMS von Basseng/Rockenfeller /Stippler/Fässler kann noch auf den fünften Rang vorfahren.

Brennend kommt der Alpina B6 in die Box. Das Team schaut im Motorraum und auch in den Radkästen hinten. Das enttäuschende Lexus Team muss auch noch einen Verlust hinnehmen. Auf der Breidscheider Brücke kommt der LF-A  #15 brennend an und muss abgestellt werden.

Noch drei Stunden, der Sieg scheint entschieden, das Podium bezogen. Doch dahinter können sich noch Duelle entwickeln.
 
Aus der Box wieder rausgefahren sind der Mamerow-Porsche, der Kissling-Astra und der Abt-Audi #98. Die Vorhersage von Dr. Wolfgang Ullrich, dass man eine Stunde für den Getriebe-Einbau benötigt, traf recht gut zu. An der Spitze geht man nun Zeiten von über 9:00 Minuten, ein Risiko wollen die Podestkandidaten nicht mehr eingehen. Nur der #99 Audi R8 LMS fährt noch regelmäßig 8:40er Zeiten.
 Alzen

Bei Manthey ist man noch einmal in die Box zu kommen. Sowohl die #1 als auch die #2 sind noch einmal bei den Mechanikern und fahren gemeinsam heraus.

So langsam kommen alle Fahrzeuge noch auf die Strecke die vier Räder und einen Motor haben. Der Weiland-Porsche #93 fährt eine Runde ohne Getriebe, bei Alpina musste man das Hinterachsdifferential für die letze Runde tauschen. Aus den Top-Rängen fehlt nur der Mamerow-Porsche, der ohne ABS nicht noch einmal auf die Strecke geht.

Im Formationsflug gehen die beiden Manthey-Porsche auf die letzen beiden Runden und kommen um 16:10 über die Start/Ziellinie. Marcel Thiemann ist nun Rekordgewinner mit fünf Siegen, mit 155 Runden war dies eines der schnellsten Ausgaben der 24h vom Nürburgring.

Manthey 1

Manthey2


„Es war mein größter Sieg“, so ein sichtlich gerührter Olaf Manthey unmittelbar nach dem Rennen. Dabei stellt sein Siegerteam mit 155 Runden einen neuen Distanzrekord am Ring auf. Marcel Tiemann gewinnt als erster Pilot überhaupt zum 5. Mal den Ring-Marathon.

Zieleinlauf

Manthey schafft einen seiner emotionalsten Erfolge. Das Porsche Hausteam setzt sich gegen geballte Audi-Power und -Politik durch und bringt nicht nur die beiden werksunterstützten Wagen aufs Podium sondern insgesamt 4 Wagen in die Top-10. Audi bleibt der Trost eine gute Show geboten zu haben - und man kommt mit dem 2. Platz um den Vorwurf herum sich den ersten Sieg abseits sportlicher Mittel zugeschanzt haben zu lassen. Mit 11 GT3 unter den Top-20 schlägt die neue SP9-Klasse Bombenmässig im Endklassement ein. Die Sportwagenzukunft der 24h am Ring ist auf Jahre hinaus gesichert. Und im nächsten Jahr werden Audi Porsche, BMW, Ford und Aston sicher eine noch größere Schlacht folgen lassen.

Sieger

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