letztes Rennviertel von Fabian Wilkening, Harald Gallinnis & Hardy Elis |
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So langsam wird es ernst. Noch 6 Stunden sind zu fahren auf der Nürburgring- Nordschleife, das sind 1,5 VLN Läufe und es wird Zeit für die Dramen dieses 24h-Rennens. Beim
Führenden der SP3 Klasse, dem Opel Astra OPC von Kissling
Motorsport
gibt es Motoraussetzer ab 6.500 U/min. Doch Otto Fritsche nimmt es
gelassen: „Dann drehen wir halt nur noch 6.400 U/Min, bei acht Runden
Vorsprung kein Problem.“
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Doch gut eine Stunde später kommt die
Mannschaft zum Motorwechsel an die Box. Bei über acht Runden
Vorsprung
kann man sich fast 1,5 Stunden Zeit lassen Um 11:25Uhr gibt es einen Paukenschlag: der führende Audi rollt durch das Kesselchen! Die #99 schafft es noch bis zur hohen Acht, bleibt dort aber stehen. Fahrer Mike Rockenfeller entdeckt in der Felge Metallspäne, die Antriebswelle ist wohl durch. Die Phoenix Mechaniker machen sich sofort auf den Weg zum Fahrzeug um zu retten was zu retten ist. Nach einem Boxenaufenthalt fährt das Auto auf Rang 8 wieder auf die Strecke. |
Nur
kurz danach kommt der Manthey-Porsche #2 ungeplant an die Box. Hier ist
ebenfalls die Antriebswelle gerissen. Emmanuel Collard sagt, dass es 20
Minuten kosten wird. Die Manthey Jungs sind schneller, nach 15min ist
der Porsche 997 GT3 Cup S wieder auf der Strecke. Doch er muss den
zweiten Platz, den er nach dem Ausfall des #99 Audi verloren hat, an
den Audi R8 LMS mit der #97 abgeben. |
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Doch auch in den anderen Klassen gibt es weitere Ausfälle. Der französische Porsche 968 (#56) aus der SP5 bleibt in Breidscheid stehen, der Opel Caravan vom Duo Müller/Rudolph aus der D2T kommt in seiner letzten Runde ebenfalls nicht über Breidscheid hinaus. Beim BMW Tuner Alpina trifft es die Startnummer 26 mit einem Reifenschaden. Doch auch nach dem Wechsel ist man noch auf dem 17. Rang. Bei Mamerow-Racing stellt sich in der Box heraus, dass ein Radlagerschaden vorliegt. Der Porsche fällt aus den Top 10 heraus. |
Doch
bei Audi häufen sich die Probleme nun. Wie von uns bereits
vermutet,
läuft bei der Startnummer 98, das Auto von
Stuck/Biela/Pirro/Fässler
das Getriebe nicht sauber. „Wir haben seit Stunden keinen ersten und
zweiten Gang mehr“, so Hans-Joachim Stuck. Die #100 ist ebenfalls
wieder mit Problemen an der Box - ein Radlagerschaden wird vermutet.
Selbst beim schwarzen R8 LMS mit Abt/Hemroulle/Kaffer/Luhr gehen
Gerüchte um, dass die Getriebetemperaturen höher als
vorgesehen sind.
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1. #1 Manthey-Porsche |
Kaum hatte „Striezel“ sein Gebet zum Himmel geschickt, da kommt der #98 Audi wieder an die Box. Das überhitzte Getriebe spielt nicht mehr mit, der Wagen wird aufgebockt und ein Wechsel steht hier an, den die Mannschaft mit etwa 1 1/2 Stunden Dauer veranschlagt. Auch die Mintgen-Viper ist ausgefallen. Nachdem man sich in der Nacht immer näher an die Top 10 gearbeitete hatte, dreht sich Dirk Riebensahm in der Ford Kurve. Als er wieder auf die Strecke geht, kommt der Wochenspiegel-Porsche und nimmt die Viper mittschiffs aufs Korn. Dies bedeutet für beide das Rennende. Kleiner Nachtrag zum Ausfall des Norweger-Audi. Als Peter Oberdorfer am Steuer saß, fiel die Lenkung aus und es ging im Brünnchen geradeaus. In
die Top 10 hat es nun auch unsere australischen Freunde aus dem Team
VIP Petfoods gespült, die anderen Positionen lauten wie folgt: |
Dadurch kann man an
das Duo aus dem Frikadelli-Porsche und dem Manthey-Cup Porsche #4
herankommen. Beide werden schnell überholt und der Audi R8 LMS von
Basseng/Rockenfeller /Stippler/Fässler kann noch auf den
fünften Rang
vorfahren. |
Noch drei Stunden, der Sieg scheint
entschieden, das Podium bezogen. Doch dahinter können sich noch
Duelle entwickeln. |
Bei
Manthey ist man noch einmal in die Box zu kommen. Sowohl die #1 als
auch die #2 sind noch einmal bei den Mechanikern und fahren gemeinsam
heraus.
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Manthey schafft einen seiner emotionalsten Erfolge. Das Porsche Hausteam setzt sich gegen geballte Audi-Power und -Politik durch und bringt nicht nur die beiden werksunterstützten Wagen aufs Podium sondern insgesamt 4 Wagen in die Top-10. Audi bleibt der Trost eine gute Show geboten zu haben - und man kommt mit dem 2. Platz um den Vorwurf herum sich den ersten Sieg abseits sportlicher Mittel zugeschanzt haben zu lassen. Mit 11 GT3 unter den Top-20 schlägt die neue SP9-Klasse Bombenmässig im Endklassement ein. Die Sportwagenzukunft der 24h am Ring ist auf Jahre hinaus gesichert. Und im nächsten Jahr werden Audi Porsche, BMW, Ford und Aston sicher eine noch größere Schlacht folgen lassen.