"Unser Fahrzeug soll mindesten zweimal doppelt so schnell wie alle anderen durch eine Gelbzone gefahren sein", erläutert Olaf Manthey den Vorwurf. "Unsere Datenaufzeichnung zeigt für die Stelle eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 30 und 38 km/h auf. Wenn wir wirklich doppelt so schnell waren,dann müssen die anderen ja gestanden haben."

Auch Marcel Tiemann kann sich den Vorwürfen nicht anschließen: "Es gab eine Gelbzone und wir sind alle im Konvoi gefahren. Ich war im ersten Gang und es war überhaupt nichts zu bemängeln an der ganzen Sache. Ich verstehe nicht ganz wie die Rennleitung das beurteilt. Ich kann es nicht nachvollziehen."

Zusätzlich gab es beim Boxenstopp vor der Zeitstrafe technische Probleme am Porsche 997 RSR. "Da gab es Ärger mit dem Benzindruck, dass haben wir dann aber gefixt."

 Vorne nehmen die Probleme zu, einige Ausfälle sind zu beklagen. Erneut einen Totalschaden muss der Eifelblitz hinnehmen. Im australischen Holden versagt die Kupplung ihren Dienst und zwingt die Jungs aus Down Under vorzeitig einzupacken. Weiter sind es zwei Audi und zwei Porsche in der Führungsrunde. Marc Lieb im Manthey-Porsche bläst zur Aufholjagd auf die Konkurrenten. Tiefe 8:40er Zeiten gibt es nun am Fließband vom Fahrzeug mit der #1, er ist damit der Schnellste der Nacht.

Unterdessen trifft es erneut den Audi #98. Das Auto von Stuck/Biela/Pirro/Fässler steht mit defektem Ölkühler an der Box - das kostet dem Team eine Runde. Auch für das Schwesterauto mit der #97 deuten sich erste Probleme an: das Getriebe soll heißlaufen. Noch dreht der R8 jedoch tapfer seine Runden. Beim Ausfall des Weiland Porsche muss sogar ein Tier dran glauben. In den Kühler des #94 Porsche ist bei Breitscheid eine Katze eingeschlagen und hat diesen komplett zerlegt. Der Motor erleidet den Hitzetod.

Um kurz nach 4:00Uhr kommt die  Meldung rein, dass der Eifelblitz verunglückt ist. Marko Hartung soll den BMW von Scheid Motorsport ausgangs der Fuchsröhre beim Überrunden zerlegt haben. Später wird eine Ölspur als Ausfallgrund bekannt. Auch der Audi TT der Norweger, welcher zu Beginn des Rennens schon größere Probleme hatte, ist verunglückt. Das Fahrzeug hat es im Wippermann zerlegt.

Einer, der wie in den letzen Jahren schon langsam nach vorne kommt, ist der Falken-Nissan Z33. Nach 80 Runden ist das Fahrzeug von Dumbreck/Tanaka/Hosghino/Schoyman schon auf Gesamtrang 18.

Bei Jürgen Alzen Motorsport ist der Gaszug gerissen. Nach einer schnellen Reparatur fuhr der Porsche mit dem Teamchef am Steuer erneut raus, doch der Gaszug riss erneut und das Team verlor nochmal viel Zeit.  Auch die starke Leistung des Ford GT wird nicht belohnt. Die Ölpumpe hat an der Breidscheider Brücke den Geist aufgegeben und dabei den Motor gleich mit zerstört. Auch der zweite Ami steht draußen auf der Schleife. Bei der Kissling-Corvette gibt es keinen Vortrieb mehr, das Team vermutet einen Differenzialschaden.

Olaf Manthey hat unterdessen die Rennleitung davon überzeugt, dass sein Fahrzeug #1 nicht zu schnell unter gelber Flagge gefahren ist. Dem Fahrzeug werden nun 3:26 gutgeschrieben, so dass die Strafe wieder ausgeglichen ist. Dies kann jedoch im Extremfall bedeuten, dass derjenige der heute um 16:00 Uhr als erster über die Ziellinie fährt, nicht der Sieger ist.

Der neue Rückstand des Manthey-Porsche #1 sind nun knapp über zwei Minuten, der Manthey-Porsche #2 hat über fünf Minuten Rückstand auf die Spitze. Letzter in der Führungsrunde bleibt der #97 Abt-Audi.

Uwe Alzens Team ist bisher sehr zufrieden: „Wir fahren ja einen normalen Cup-Porsche mit Cup-Reifen“, so Sascha Bert. „Da wo wir stehen gehören wir eigentlich nicht hin, aber jeder im Team macht einen tollen Job.“ Aktuell ist die Startnummer 18 auf Rang fünf.

Kurioses noch von Lanza Motorsport. Als einer der Fahrer gerade in die Boxengasse kommt und den Nissan 350Z verlässt, entledigt er sich seines Mageninhaltes. Aktuell wird hier ein Ersatzfahrer gesucht. Mühlners #124 kassiert unterdessen eine Stop&Go wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse.

Nachdem die 15. Rennstunde erfolgreich absolviert wurde, lautet der Stand:

1. #1 Manthey-Porsche
2. #99 Phoenix-Audi
3. #2 Manthey-Porsche
4. #97 Phoenix-Audi
5. #18 Uwe Alzen-Porsche
6. #19 Mamerow-Porsche
7. #3 Frikadelli-Porsche
8. #123 Mühlner-Porsche
9. #4 Manthey-Porsche
10. #98 Abt-Audi

Die Sonne kämpft sich so langsam gegen die Wolken durch und versucht die Nürburgring-Nordschleife wieder in strahlendes Licht zu tauchen. An der Spitze des Klassements bleibt alles unverändert. Die beiden Manthey-Porsche sind bei trockenen Bedingungen ca. 5 Sekunden pro Runde schneller. Doch der #99 Phoenix-Audi hat durch seinen Tankrythmus weiterhin weit über eine Minute Vorsprung.

In den Genuss einer Zeitgutschrift kommt nach dem Manthey-Porsche nun auch der Alpina B6 mit der Startnummer 26. Auch hier wurde eine drei Minuten Strafe wegen des Missachtens einer gelben Flagge ausgesprochen.

Für das Team rund um den Honda S2000 mit der Startnummer 119 war es ein besonders heißer Sonntagmorgen. Der Motor des Honda ging im Bereich der NGK-Schikane in Rauch auf.

Bei VW muss man den ersten Wagen aufgeben. Das Erdgas-Fahrzeug mit der Startnummer 114 hat erneut technische Probleme und rollt aus. Ein weiterer Audi TT fällt auch aus. Die Startnummer 90 von Koll/Bölck/Michels/ Viebahn verunglückt in Breidscheid. Das Jürgen Alzen Motorsport Team kann ebenfalls einpacken, nachdem Jürgen der Motor in Breidscheid einfach ausgegangen ist.

Einen weiteren großen Unfall gibt es im Pflanzgarten. Der #80 BMW vom Live Strip Racing Team ist wegen einer gebrochenen Antriebswelle in langsamer Fahrt unterwegs. Von hinten kommt Wolfgang Kaufmann im #117 Werks-Scirocco und schlägt mit hoher Geschwindigkeit in das Heck des BMW ein. Wolfgang später: "Ich konnte den BMW nicht sehen da er hinter einer Kuppe die man mit Höchstgeschwindigkeit nimmt den Wagen mit Schrittgeschwindigkeit rollen liess. Warum er das auf der Idallinie veranstaltete ist mir ein Rätsel. Ich hatte keine Chance". Für beide Piloten ist das Rennen beendet, die Fahrer sind aber wohlauf.

Im Dörr-Z4 geht man nun auf Nummer sicher. Von BMW kam die Ansage, die Drehzahl zu reduzieren um einen Motorschaden wie er bei Schubert auftrat zu vermeiden. Luca Ludwig kommt in langsamen Kurven nicht gut damit klar. Bei Aston Martin muss der V8 Vantage "Rose" mit der Startnummer 8 zwei Reifenschäden verkraften und liegt zurzeit außerhalb der Top 40.

Ein Nachtrag noch zum Zeitverlust des #4 Manthey-Porsche in der letzen Nacht: Marco Holzer berichtet, dass man 20 Minuten wegen eines gebrochenen Schalthebels verloren hat.

In den Top 10 befinden sich nun sieben Porsche und drei Audi. Aus Porsche-Sicht kann man viele Cup-Fahrzeuge sehen. Mamerow-Racing, Uwe Alzen Automotiv und Mühlner Motorsport haben sich konstant nach oben gearbeitet. Dem VIP Pedfoods Porsche hilft vor allem, dass man Stints à 10 Runden absolvieren kann. Aktuell liegt man auf dem elften Rang, Tendenz steigend.