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36. ADAC-24h Nürburgringrennen 2009
2. Qualifyingsitzung 22.5.2008

von Harald Gallinnis, Fabian Wilkening, & Hardy Elis
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Olaf Manthey hat in diesem Jahr 2 Eisen im Feuer: den Vorjahressieger in der SP7 und einen ähnlich gestalteten GT3-Cup S in der SP9.  Gibt es leistungsmäßige  Preferenzen? "Nein, denn das hängt stark von den Wetterbedingungen ab. Der SP7 ist wegen der besseren Aerodynamik  auf der Nordschleife etwas besser während der SP9 auf den Geraden den höheren Topspeed hat. Insofern hat der ADAC das mit der Anpassung der Klassen gut hinbekommen. Womit ich aber nicht einverstanden bin ist der Einbau eines Tankrestriktors bei beiden Wagen. Wir müssen daher beim Tanken genauso lange stehen wie die Audis die einen 120l Tank haben. Wenn man bedenkt das die ALMS oder die LMS mittlerweile eine Green Challenge haben wo spritsparendes Fahren belohnt wird dann muss man dem ADAC bescheinigen hier den komplett anderen Weg zu beschreiben und das Spritverschleudern zu belohnen. Das ist nicht gerade Zeitgemäß!"

Porsches

Manthey

Marc Lieb sieht sich im Manthey Porsche gut aufgestellt, ihm ist aber die Tankrestriktorreglung, die auch seine #1 betrifft, ein Dorn im Auge: "Wir müssen schon nach 8 Runden reinkommen während die Audis 10 schaffen. Wahrscheinlich will man in diesem Jahr nicht das wieder ein SP7-Porsche gewinnt. Durch die längeren Standzeiten bauchen wir 40s länger pro Stop wie ein Cup-Porsche. Als Crew sind wir aber gut dabei. Alle 4 Piloten kennen die Nordschleife perfekt. Daher gab es für Olaf keinen Anlass das Team zu ändern."

Bernhard Mühlner schlägt in die selbe Kerbe "Die Porsche-Teams sind hier richtig in den S*** gekniffen. Audi hat so viel Politik gemacht das die GT3S den Tank von 100 auf 90l verkleinern mussten und die R8 120l statt 100l bekommen haben. Und zum Ausgleich für die längere Standzeit beim Betanken gabs den Restriktor für die Porsche obendrauf!" Seine eigene Mannschaft sieht der ADAC-Masters Teamchef gut sortiert. "Die Zeiten gestern waren wegen der Bedingungen ohne Bedeutung. Wichtig war das die Technik funktioniert hat und die Fahrer nirgends angeeckt sind."

Jörg van Ommens Aston Projekt mit dem Team Schrick  kam am gestrigen Tag wegen Gangwechselproblemen zu keiner gezeiteten Runde. "Der Wagen ist erst am Mittwoch fertig geworden. Da wir nicht in der SP7 starten wollten haben wir mit einer neuen Kurbelwelle den Motor auf 3l Hubraum verkleinert. Dadurch können wir in der SP5 starten, die uns viel mehr Freiheiten bei der Aerodynamik und dem Motomanagement erlaubt. Es war Tim( Schrick)s Motivation hier was tuningmässig Ausgefallenes auf die Beine zu stellen und auch wegen des Aston-Chassis haben wir den TV-Dokumentationsvertrag mit DMAX bekommen. Leider haben wir natürlich aufgrund des späten Zusammenbaus noch jede Menge Baustellen. Auch das Getriebe ist komplett neu entstanden und die Periphärie."

Bei RJN erklärt uns Teamchef Bob Neville den neuen 370Z: "Der Wagen war noch zu neu, von daher haben wir den Motor vom 350Z hier drin verbaut da der 3,7l-Motor im 370Z noch nicht fertig wurde. Da wir den Motor aserienmässig belassen haben dürfen wir in der SP-6 ohne Restriktor starten." Der 370Z, für den Neville hofft den Tuningauftrag von Nissan für eine GT4-Version zu erlangen, ist der einzige Wagen mit dem RJN in diesem Jahr antritt.

Bei Lexus startet man nach dem Debüt im vergangenen Jahr mit 2 der LF-A GT-Prototypen. Das Auto ist immer noch im Technologieentwicklungsstatus. Eine Entscheidung über eine Serienfertigung ist bei Lexus und Toyota immer noch nicht getroffen worden. Wenn diese fällt, dann wird der Wagen seine Karbon-Karosse beibehalten. Unter der ansprechenden Carbonhaut verrichtet ein konventioneller 5l-V8 seinen Dienst. Hybrid-Komponenten, wie bei Toyota/Lexus im Portfolio, kommen bei dem sonst eher konventionell ausgelegten Wagen vorerst nicht zum Einsatz. Potentielle Motorsportpläne die über den Einsatz am Ring herausgehen werden von Lexus-Seite kategorisch dementiert.

Lexus

Ford


Als nächster kam der Manthey-Porsche #1 über die Linie, konnte die Zeit des Ford jedoch nicht knacken. Gerade einmal 0,191 war der Porsche 997 GT3 RSR langsamer und musste sich zunächst mit Rang zwei begnügen. Weniger Glück hatte leider mal wieder der Scheid-BMW, welcher bereits früh im Bereich Aremberg Kurve mit brennendem Heck ausrollte. Das BMW-Öl auf der Strecke wurde dem Porsche von Mamerow Racing zu Verhängnis, welcher das Kiesbett am Aremberg komplett ausnutzte.

Nachdem die ersten Runden der Top-Piloten absolviert waren und sich zwangsläufig jeder verbessert hatte, zeigte sich die Reihenfolge wie folgt:

#40 Raeder-Ford GT, #1 Manthey-Porsche, #99 Phoenix-Audi, #100 Abt-Audi, #98 Phoenix-Audi

Nachdem gut eine halbe Stunde absolviert war, sah man die ersten Dreher auf der Piste. Einige blieben auch mit technischen Problemen stehen, wie z.B. die Kissling-Corvette, welche im Bereich der NGK Schikane ohne Vortrieb stand.

Qualifying 2

Als die Blicke der Fahrer, Teamchefs und Fans am Freitagnachmittag an den Himmel gingen, war allen klar: die Zeiten des gestrigen Tages werden nach diesem Training Makulatur sein. Die Strecke war trocken, der Himmel blau und alle waren heiß in den kommenden Minuten alles aus ihren Fahrzeugen herauszuholen.

Wie bereits gestern Abend durften die Top-Autos drei Minuten vor den anderen auf die Piste gehen. Dies klappte jedoch nicht überall reibungslos: „Ich weiß nicht was das soll, dass man sich in drei Reihen aufstellt, dann aber nur zwei Reihen los fahren“, so der Abt-R8 Pilot Pierre Kaffer.

Vorne kamen vor allem die anderen Audi gut weg. Die Startnummer 99 fuhr als Erster eine Bestzeit von 8:37,553, welcher schon nach kurzer Zeit von Dirk Adorf mit einer 8:36,737 getoppt wurde - Windschatten sei Dank: „Ich bin dem Audi von Timo Scheider die ganze Runde gefolgt und auf der Döttinger Höhe hatte ich dann perfekten Windschatten. Ich dachte nur ´Danke`. Ich glaube das hat mir mindestens drei Sekunden gebracht“, so Adorf später.

Phoenix

Corvette


Bei Raeder Motorsport konnte man nun langsam den Sekt kaltstellen, die Pole war fast sicher. Olaf Manthey hatte bereits angekündigt, seine Fahrzeuge nicht mehr auf die Strecke zu schicken und somit war es nur noch der Audi #98 aus dem Hause Phoenix-Racing, welcher noch eine Chance hatte. Doch auch dieser konnte am Ende nur eine Runde jenseits der neun Minuten Marke fahren und sich nicht weiter verbessern.

Wochenspiegel


Das zweite Qualifikationstraining wurde nun ruhiger. Der Verkehr auf der Strecke war hoch, die Rundenzeiten der Spitzenpiloten mindestens 10 Sekunden langsamer als im ersten Versuch. Erst gut 15 Minuten vor Schluss gingen die Top-Piloten noch einmal auf die Strecke. Zunächst konnte sich der Play Station gesponserte Audi R8 LMS auf Rang sieben verbessern, später konnte man sich sogar auf den vierten Rang hocharbeiten. Auch die Alpina Fahrzeuge konnten sich gut positionieren und werden morgen aus den Rängen neun und 13 in das Rennen gehen. Franz Engstler und Johannes Stuck fuhren hier die schnellsten Runden.


Alpina


Die Pole Position schien nun festzustehen, da kam eine Meldung der Rennleitung herein. Der Ford GT #40 soll unter gelber Flagge überholt haben, was eine Streichung der Top-Zeit zur Folge hätte. „Die Rennleitung wollte die Onboard Bilder haben und dann wird sich das klären“, so ein siegessicherer Dirk Adorf später. Die Entscheidung fällt hier positiv aus - der Ford behält die Pole.

Der zweite Rang geht an die Titelverteidiger im Manthey-Porsche #1, Rang 3 an den #99 Phoenix-Racing Audi R8 LMS. Der Spitzenreiter nach dem gestrigen Training, die #2 von Manthey Racing, wird morgen von Rang 7 starten.

Marc Basseng im schnellsten R8 ist zufrieden mit seiner Leistung "Die Runde war schon gut - allerings sind einige der Piloten hier auf dem Auto sicher besser als ich. Ich habe zur Zeit auch noch Anpassungsschwierigkeiten auf den R8. An Porsche bin ich hier ja schon alles gefahren aber der R8 verhält sich am Limit deutlich anders." Basseng spielt damit auf das Gewicht der Audi an (1320kg) das sich an diesem Wochenende als Archillesferse der Boliden erweisen könnte.

Beim Kampf um die Top 20 - diese Fahrzeuge bekommen später das berühmte blaue Licht hinter die Windschutzscheibe - konnte Mühler Motorsport noch einmal nachlegen und Oliver Kainz setzte die Bestzeit für die Startnummer 123, die später für Gesamtrang 12 reichte. Der letzte der begehrten Ränge ging an das Dörr-Z4MCoupe, welches sich in seiner Klasse SP6 jedoch gegen das Pendant aus dem Hause Schubert geschlagen geben musste.


Auch die Viper von Vulkan Racing, der MSPEED Porsche und die Porsche der beiden Alzen Brüder sind unter den Top20 zu finden. Den 16. Rang konnte das Frikadelli Racing Team einfahren. Die Mannschaft war gestern auf Grund des Wetters nur wenige Runden auf der Strecke, konnte heute aber sein Potenzial zeigen.

Im Hause VW war die Erdgas-Fraktion erneut schneller als die Benziner, die Startnummer 115 wird von Rang 40 starten, der beste Benziner mit der Nummer 118 von 41. Der gestern noch so gute BMW M3 vom Team Schirmer musste bei trockenem Wetter eingestehen, dass es dann doch nur für die 88. Position reicht.

Doerr Z4

Alzen

Blicken wir noch in die SP-Klassen. Die SP10-GT4 blieb in der Hand von Schubert Motorsport, der BMW M3 GT4 konnte am Ende Gesamtrang 57 einnehmen. Bester SP9-GT3 war natürlich der Raeder-Ford GT, in der SP8 konnte die Kissling-Corvette die Lexus schlagen und die Klassenpole holen.

Bei den SP7 Fahrzeugen geht die Pole an das Manthey-Fahrzeug mit der #1, in der kleineren SP6 war das 17. Platzierte Schubert Motorsport Z4M Coupe an der Spitze.

Die SP3T ging wie beschrieben an den VW Scirocco mit der #118, in der normalen SP3 lies sich Kissling Motorsport mit dem Opel Astra GTC die Bestzeit nicht mehr nehmen. Bester Serienwagen war diesmal der aus der V6 stammende Porsche 996 von MS Racing.


Bei Mamerow trauert Jörg Bergmeister ein wenig der verpatzten Startrunde hinterher. "Leider ist Chris auf die Ölspur des Scheid BMW gekommen. Das wars dann mit der schnellsten Runde. Zum Glück war ausser der Zeit nichts beschädigt, daher konnte ich noch einige Runden im Verkehr üben. Chris hat dann nachher Qualifyers aufgezogen und sich dann doch noch mal in die Top-20 verbessern können."


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