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77. 24 Stunden von Le Mans
das zweite Rennviertel:

von Harald Gallinnis, David Heimann, Jan Hettler, Maximilian Graf  & Horst Bernhardt

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Das Rennen der LMP


Luhr & Ullrich

Seit dem letzten Stopp hat wieder die Führung in der LMP2-Klasse gewechselt Emanuel Collard hat nach einem reifenstopp des Goh-porsches die Führung für Essex zurückerobert. Hinter den beiden Porsche hält sich der Lola von Speedy-Sebah weiter locker auf Rang 3.

22.15 wird der Audi #3 wieder mit einem revitalisierten Motor auf die Strecke geschickt. Eine der Hochdruckbenzineinspritzpumpen hatte die Arbeit vorzeitig eingestellt. Der Wechsel des Hochpräzisionsteils hatte fast 2 stunden in Anspruch genommen. Nach einer installationsrunde wird das Aggregat noch einmal auf Dichtigkeit gecheckt und der r15 #3 dann wieder auf die strecke geschickt. Als 46. mit über 40 Runden Rückstand auf die Spitze dürfte der Wagen nun als rollendes Versuchskaninchen für die #1 genutzt werden. 



Das 2. Rennviertel beginnt mit einem Riesen-Knall: Der Audi #2 schlägt in den Porsche-Kurven rücklings in die Reifenstapel ein. Das Heck ist so verbogen das sofort klar ist das dieser Wagen nicht mehr in die Box zurückkehren wird. Später gibt es widersprüchliche Angaben zum Ausfallgrund. Audi gibt an ein technisches Problem ausschliessen zu können, während Zeugen kurz vor dem Unfall ein aufsetzendes Heck am R15 beobachtet wollen haben. Damit kommt für Audi ein Riesenproblem auf: denn auch die #3 steht schon so lange mit einem stark beschädigten Benzinpumpe in der Box, das schon offen über einen Rückzug vom Rennen spekuliert wird. Somit hat Audi nur noch ein heisses Eisen im Feuer - zum Glück die #1 mit der ertklassigen Besetzung.

Auf Platz 3 schiebt sich im Zweikampf mit den beiden verbliebenen Top-Astons der Pescarolo-908 vor. Peugeot führt nun mit der #9. Die #8 hat aber trotz des kleinen Antriebswellenschadens vor einer halben Stunde noch Kontakt zur Spitze.

Peugeot vs Audi



 

Dulop


 Zu Ende des ersten Renndrittels wird der Audi #1 kurz in die Box geholt und gründlich gereinigt. Offensichtlich will man nun was den Top-wagen angeht auf Nummer Sicher gehen. Audi verliert den 2. Platz an die #8. Als die jedoch eine halbe Stunde später einen Porsche in Mulsanne auf die Schüppe nimmt, und die Nase des 908 gewechselt werden muss gewinnt man den Platz wieder zurück.

Charles Zwolsmann und Andre Lotterer sind in einer wenig beneidenswerten Position. Durch das Missgeschick ihres indischen Kopiloten müssen sich beide die gesamte Fahrarbeit teilen. Trotzdem liegt der R10 des Kolles-Teams auf Rang 6. Lotterer schöpft so ein wenig Motivation bevor er noch ein wenig verschlafen in das Cockpit des R10 steigt. Beim Losfahren handelt er sich auch prompt eine Stop & Go wegen Überschreitens der Maximalgeschwindigkeit ein.

Bei GAC hat die feine Vorstellung in der LMP2 - man lag zwischenzeitlich auf P4 der Klasse - ein finites Ende wie Phillip Peter erläutert. "mein erster Einsatz war ein Triple-Stint. Nachdem ich nun zum 2. mal eingestiegen bin hat plötzlich das Getriebe angefangen zu spinnen und eigenständig die Gänge gewechselt. Dann ist wohl auch noch parallel ein Zylinder kaputt gegangen denn nun kommt Wasserdampf aus dem Auspuff." Der Österreicher mit schweizer Pass macht auf weitere Fragen nach dem Zustand des Motors eine vielsagende Handbewegung entlang der Kehle.


Nebenan in der Radical-Box wird weiterhin am gründlich verbogenen LMP2 gearbeitet. Im Klassement macht so der KSM-Lola weitere Plätze gut . Derzeit liegt man auf Gesamtrang  46 - als 9.-bester LMP2.


Boxen

007

Während bei Peugeot und den Kolles-Audis 4-fach Stints mit den Reifen hingelegt werden musste Audi seinen Plan gleichermassen zu verfahren zurückstecken. derzeit sind 2- und 3-fach Stints Usus bei Joest. Auch vom Tempo her haben die 908 deutlich mehr Reserven als die R15. Die Astons haben sich derweil leidlich auf Dreifachstints mit den Reifen eingeschossen. In der #009 wird derweil eine harte Strafe gegen Stuart Hall ausgesprochen: Der Brite darf wege des unfalls mit dem Radical nicht mehr am Rennen teilnehmen. Harold Primat und Peter Kox müssen nun das Rennen alleine zu Ende fahren.




 Im 007-Aston zeichnet derweil Stefan Mücke für die konstant schnelle Rennpace verantwortlich. Und mit Neel Jarni auf dem auf P10 gelegenen Speedy-Lola-Aston ist ein weiterer deutschsprachiger Pilot in den Top-10 unterwegs.

Die 008 hat ein Techtelmechtel mit der #72 Corvette. Während der GT1 das Rennen in den Reifenstapeln beendet kann der Aston in die Box zurückkehren. 4 Runden gehen beim Fixieren der Aufhängung verloren.

Lola

Goh Porsche


Jos Verstappen bekommt eine Stop & Go für den Kontakt mit der Corvette, die ihn weiter auf Rang 12 zurückfallen lässt. Das mittlerweile von Thomas Enge bewegte Schwesterfahrzeug 007 ist mittlerweile der beste Benziner im Feld. 3 Runden dahinter liegt Henri Pescarolos Egenkonstruktion gefolgt vom schnellsten Oreca und dem Speedy-Lola in dieser imaginären Wertung.

Zur 11h-marke führt Brabham im Peugeot #9 vor Mc Nish in der knapp 2 Runden dahinter liegenden #1 von Audi dem Sarrazin in der #7 im Nacken hängt. Bei Kolles wird bestätigt das man mittlerweile zu 4-fach Stints bei Reifen und Piloten übergegangen ist. "Das ist der Schlüssel um hier weiter nach vorne zu kommen" bestätigt Joachim Matheis.


Das Team Goh muss einen weiteren Rückschlag einstecken: 2 weitere Runden gehen auf den führenden essex-RS.Spyder in der LMP2 verloren als man am mitteleren Unterboden des Porsches arbeiten muss. Schon vorher hatte Massen nach einem groben Ausritt über die Curbs eine neue Nase ausgefasst, dann aber Vibrationen verspürt, woraufhin das Team am vorderen Unterboden ersten Reperaturbedarf ausmachte. Beim führenden Team Essex passt man die Haltbarkeit der Reifen der der Piloten an. Vierfachstints wären zwar möglich - es werden aber bei jedem Fahrerwechsel nach dem zweiten oder dritten Halt neue Gummis aufgezogen.


RML


Zur Rennhalbzeit liegen folgende Wagen in den Top-10
Peugeot #9, Audi #1, Peugeot #8, Pescarolo #17, Aston #007, Kolles R10 #14, Peugeot #7 , Kolles #15, pescarolo #16, oreca #11

In der LMP2 heisst es weiter  Essex vor Goh, Speedy,  Racing Box, RML,  und den beiden Oak-Pescarolos.  Der italienische Lola hat dort trotz kleinerer Probleme mit den  Radverschlüssen  den 4. Platz vom britischen Schwesterfahrzeug übernehmen können.






Das Rennen der GT

Corvette & Aston

Bei den kleinen Gran-Turismo-Boliden liegen weiterhin Jamie Melo, Pierre Kaffer und Mika Salo (Risi-Ferrari) an der Spitze des Feldes. Gemeinsam mit den Markenkollegen von AF Corse und JMW Motorsport bilden sie die dreiköpfige Speerspitze des Ferrari-Aufgebotes. Erst mit Patrick Pilet, Raymond Narac und Patrick Long folgt der erste Porsche 997 GT3 RSR. Allerdings macht der AF-Corse-Truppe eine defekte Benzinpumpe einen Strich durch die Rechnung, womit sich dieser Ferrari aus dem Spitzentrio verabschiedet.

Der Beste Vertreter der Weissacher muss wenig später ebenfalls dran glauben: der IMSA-Performance-Matmut-Porsche fliegt in Mulsanne ab. Der Pilot kann sich aber fangen und rettet sein Fahrzeug vor den Reifenstapeln. Damit bleibt die IMSA-Mannschaft auch auf dem dritten Klassenrang.

Corvette kann das 2. Rennviertel gelassen angehen. Sie können eine Vierfachführung notieren – allen voran Johny O´Connell, Jan Magnussen und Antonio Garcia am Steuer des Fahrzeuges mit der Startnummer 63, gefolgt vom Schwesterauto, der Nummer 64. Rückendeckung bekommen die Werksfahrzeuge von den beiden Luc-Alphand-Boliden. Schock dann aber gegen 22.00 Uhr: Die #72 fliegt in Tertre Rouge ab und muss das Handtuch werfen. Im Team selbst ist man sich noch unschlüssig, ob der Grund Öl auf der Strecke oder ein Rempler eines Konkurrenten war. Später stellt sich heraus das darren Turner im 009-Aston hier der Übeltäter war.


Flying Lizzard

96


Um ein Uhr morgens humpelt der #80 Flying Lizard Motorsports Porsche 997 GT3 RSR von Darren Law mit Reifenschaden an die Box. In der GT2 führt weiterhin Pierre Kaffer im Cockpit des Ferrari F430 GT2 von  Risi Competizione. Das Team gibt preis, Vierfachstints mit den Piloten fahren zu können, was den Vorsprung auf Markenkollegen Andrew Kirkaldy (JMW-Ferrari) erklärt. Mittlerweile auf Rang drei vorgefahren ist Paolo Ruberti im Pirelli bereiften BMS-Scuderia-Italia-Ferrari.


Einige Minuten nach Mitternacht schleicht der Hankook-Ferrari an die Box – es wird an der Frontpartie geschraubt. Grund dafür ist, dass die Frontschürze gerissen ist, da Dominik Farnbacher auf einen der Prototypen aufgefahren ist. Nachdem diese repariert wurde, gibt es jedoch Probleme mit dem Unterboden die die beiden anderen Piloten in der Folge zur Reperatur des Unterbodens jeweils an die Box zwingen .

In der GT1-Klasse führt die Startnummer 63 deutlich vor dem Schwesterauto mit der Nummer 64, obwohl laut Teamaussagen die gelbe C6R aufgrund der individuellen Einstellungen wesentlich nervöser auf der Straße liegt. Grund für die Führung ist die Safety-Car-Phase, welche  Johny O´Connell, Jan Magnussen und Antonio Garcia an die Klassenspitze gebracht hat, wodurch potenzielle, stallinterne Zweikämpfe bisher ausgeblieben sind.


Porsche






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