Logo

FIA-GT-Lauf 2
Silverstone - 6.5.2007

von Harald Gallinnis
Fotos: FIA-GT/DPPI

Start


Beim Start zum Rennen konnte Karl Wendlinger den vorsichtiger agierenden Mike Hezemanns in Corpse Corner ausbremsen und so die ersten Führungskilometer für das umstrukturierte Jetalliance-Team verbuchen. Hinter der gelben Corvette folgte Thomas Biagi im Vitaphone Maserati. Die Aston-Martin-Führung hielt bis zur 3. Runde. Dann verbremste sich Wendlinger in der Priory-Linkskurve was Hezemanns zum Durchschlüpfen in der folgenden Booklands-Links nutzte. Da die diesmal besser am Aston funktionierenden Michelins nun langsam nachzulassen begannen, verlor Wendlinger auch Rang 2 an den Maserati. "Unsere Hinterreifen bauen einfach zu schnell ab, dadurch verlor ich nach 6-7 Runden die Haftung an der Hinterachse und musste kämpfen auf der Strecke zu bleiben. Möglicherweise hatte wir zu viel Reifendruck." so der Kufsteiner später.

Abermals war es das Vitaphone -Team  das  die  traditionsbeladene  Tourist Trophy wieder von der Insel mit nach Hause nehmen konnte. Nur war diesmal das 2.Team erfolgreich. Nicht Ramos/Montanari (der als Ersatz für den durch eine OP verhinderte Michael Bartels antrat) sondern Salo/Biagi waren beim 2. Meisterschaftslauf der FIA-GT erfolgreich.


Im Training hatte sich schon eine weitere starke Corvette-Vorstellung angedeutet. Mike Hezemanns hatte die Carsport-Corvette C6R mit einer 1:43.504 auf die Pole gestellt, gefolgt vom Jetalliance-Aston mit einer 1:43.745 und dem Vitaphone-Maserati #1 von Thomas Biagi, dem eine halbe Sekunde auf die Pole fehlte. Dem schnellsten BMS-Aston von Jamie Davies fehlten weitere 0,3s auf die Pole und an Platz 5 und 6 kamen die beiden Sarafree-Maseratis zu stehen. Die Pole in der GT2 belegte der Scuderia Ecosse-F430 von Andrew Kirkaldy. In der G2-Klasse hatte der Gillet Vetigo vor der Red-Racing-Viper die Nase vorne.

Carsport

Lambo


Auch glücklos waren die All-incl.com-Lamborghinis in Silverstone. Der in China noch siegreiche Stefan Mücke und sein kurzfristig eingesprungener Co-Pilot Marc Basseng hatten gebremst vom Handicapgewicht aus Zhuhai mit dem Rennausgang wenig zu tun und verloren den letzten Punkteplatz noch kurz vor Schluß an die Maserati-Mannschaft #12. Das Schwesterauto muste nach einem Pfennigdefekt an der Elektronik gar kurz vor der Rennhalbzeit final abgestellt werden. Neben dem Kessel-Racing F575 aus dem Citation-Cup war dies der einzige Ausfall aus dem GT1-Lager. Hinter Wendlinger kämpfte sich trotz mangelndem Top Speed ein wie immer am Limit fahrender Anthony Kumpen in der grün-schwarz-gelben Corvette bis an Platz 3 noch vor dem Kufsteiner vor.

Unterdesen befand sich Maserati-Pilot Andrea Bertolini auf einer Aufholjagd  quer durch das Feld, nachdem die #11 einen noch aus dem Rennen in Zhuhai resultierenden Strafstopp gleich in der ersten Runde absolvierte. Die Pirelli bereiften Sara Playteam-MC12´s hatten über die Distanz allerdings auch in Silverstone wieder einen leichten Nachteil gegenüber den Michelin-bereiften Vitaphone auch wenn die #11 am Ende sich wieder auf Rang 5 nach vorne kämpfen sollte.

Weniger Fortune als in China hatten Phillip Peter und sein Partner Mark Hines: abgesehen von den gewöhnungsbedürftigen Mischungen von Pirelli die Peter reklamierte kostete ihn ein Verschalter eines vor ihm fahrenden BMS-Aston-Piloten die Fronthaube seiner Corvette was die Aerodynamik der C6R nicht zwingend verbesserte. "Allerdings hat es auch nicht merklich gestört - vielleicht hätten wir keine Reperatur nach meinem Stop unternehmen und uns die Zeit dafür sparen sollen." so Peter später nach dem Rennen.


Peka-Corvette

JA-Aston

Eine weitere Entscheidung fiel in der 2. Rennhälfte beim Kampf von Ryan Sharpe im Jetalliance Aston gegen die Carsport-Corvette. Sharpe geriet mit einem der GT2-F430 (möglicherweise einem der AF-Corse-Wagen) aneinander und verlor bei einem Ausflug in den Kies einige Zeit. Dies und ein etwas zu forsche Stopp des Australiers, bei dem ein bereitliegendes Rad für den Wechsel gerammt wurde, verhagelte dem österreichischen Team im Endeffekt ein Podium.

Somit ging der Sieg zum 2.Mal in Folge an die Vitaphone-Mannschaft. Nach dem Rennen bekamen Biagi-Salo noch für das Missachten einer Gelben flagge eine Zeitstrafe von 30s aufgebrummt, was angesichts von 37s Vorsprung ("... man kann ja nie wissen... " ) sich aber nicht auf die Plazierung auswirkte. Rang 2 ging an die Carsport-Phönix-Mannschaft für die Mike Hezemanns alleine auf dem Podium stand - Deletraz war schon im Flieger nach Valencia.

Die Runde der ersten Boxenstopps brachte die Rennentscheidung zugunsten der Vitaphone-Truppe. Auf seiner Out-Lap drehte sich Jean-Denis Deletraz in Becketts in der Carsport-Corvette, nachdem er den Stint etwas zu forsch beginnen wollte, spektakulär von der Strecke. Zwar konnte er das Rennen wieder aufnahemen doch war P1 an den Vitaphone-MC12 verloren gegangen . In diesem schlug Biagi angesichts des guten Handlings ein Tempo am Limit an. "Ich habe wie verrückt attackiert, denn man kann ja nie wissen was später noch einmal passiert" liess er nach dem Rennen verlauten. Eine korrekte Taktik wie sich später herausstellte.

Vitaphone

Edil Cris & AF Corse

Als die Ferraris sich in Runde 11 über den Tech9-Porsche und Edwards hermachten führte zunächt der Edil Chris F430 von Paolo Ruberti, bevor dann die AF-Corse F430 die Führung übernahmen und  sich anschickten die Spitze zu kontrollieren. In Runde 44 jedoch kollidierte der führende Jamie Melo mit der Jetalliance-Aston #33 und musste das Rennen im Kies beenden. Der hinter dem nun führenden Dirk Müller befindliche BMS-997 verlor seinen Podiumsplatz nach einem Off im Kies . Der letzte Porsche in den Punkten, der Tech9-997´er verschenkte das Podium nach einem Dreher nach einem Kontakt mit dem  überrundeten BMS-Porsche.

Andrew Kirkaldys Pole in der GT2-Klasse wurde gleich am Start von einem  furios aufgeigenden  Sean Edwards  im Tech9-Porsche  entwertet. Kirkaldy und das Scuderia Ecosse Team einschließlich des publikumswirksamen  Gaststars Nigel Mansell, haderten in Silverstone  mit einer verwachsten Reifenwahl, die das Team mit stumpfen Waffen kämpfen ließ. Während der BMS-Porsche noch in der Spitzengruppe mitkämpfen konnte,  verlor der Ebimotors-Porsche von Marcello Zani die Fahrertür auf der Hangar Straight und fiel damit aus dem Kampf um die Spitzenplätze raus.

AF Corse

CC

Die G2-Klasse konnte nach dem Ausfall des Vertigos die auch im Citation-Cup gewertete Red Racing Viper   für sich entscheiden. Den Citation-Cup, bei dessen Auftakt in Silverstone immerhin 6 Fahrzeuge starteten, konnten Petti Kuismanen und Tom Cloet in der PSI-Corvette C5R für sich entscheiden.

Von den Wirren der Porsche Teams profitierte das Edil-Cris Racing Team. Die Mannschaft verzeichnete am Ende ein Doppelpodium. Dirk Müller konnte mit Partner Tony Vilander nun schon das 2. Rennen in Folge gewinnen und gilt nun als Titelkandidat in der GT2-Klasse.

G2

Diese beiden waren allerdings nur die Einzigen die die Pace der GT2 mitgehen konnten. Der Rest der Piloten unterstrich der Status des Citation-Cup als Privatfahrercup - um es mal vorsichtig auszudrücken. Zumindest wurde das Feld um 5 weitere GT1 aufgewertet.

Rennergebnis:

Pl Nr Kl Fahrer Team Wagen Zeit Rnd Abstand
1 1 GT1 Biagi/Salo Vitaphone Racing Maserati MC12 GT1 2:01:27.020 66
2 5 GT1 Hezemans/Deletraz Carsport/Phoenix Corvette C6R 2:01:34.485 66 7.465
3 4 GT1 Kumpen/Longin GLPK Racing Corvette C5R 2:02:01.279 66 34.259
4 33 GT1 Wendlinger/Sharp Jetalliance Racing Aston Martin DBR9 2:02:11.288 66 44.268
5 11 GT1 Bertolini/Piccini Scuderia Playteam Maserati MC12 GT1 2:02:15.730 66 48.710
6 2 GT1 Ramos/Montanari Vitaphone Racing Maserati MC12 GT1 2:01:08.484 65 1 LAP
7 23 GT1 Davies/Babini BMS Aston Martin DBR9 2:01:41.760 65 1 LAP
8 12 GT1 Pier Guidi/Giannoccaro Scuderia Playteam Maserati MC12 GT1 2:01:42.021 65 1 LAP
9 7 GT1 Basseng/Mucke All-incl.com Racing Lamborghini Murcielago 2:02:11.874 65 1 LAP
10 17 GT1 Cocker/Johnson Barwell Engineering Aston Martin DBR9 2:02:11.995 65 1 LAP
11 36 GT1 Lechner/Lichtner-Hoyer Jetalliance Racing Aston Martin DBR9 2:01:12.697 64 2 LAPS
12 22 GT1 Monfardini/Toccacelo BMS Aston Martin DBR9 2:01:23.459 64 2 LAPS
13 19 GT1 Peter/Hines PSI Corvette C6R 2:02:10.823 64 2 LAPS
14 50 GT2 Muller/Vilander AF Corse Ferrari 430 GT2 2:01:58.579 63 3 LAPS
15 18 GT1-CC Cloet/Kuismanen PSI Corvette C5R 2:02:06.306 62 4 LAPS
16 52 GT2 Ruberti/Pasini Edil Cris Racing Ferrari 430 GT2 2:02:11.680 62 4 LAPS
17 53 GT2 Cressoni/Rugolo Edil Cris Racing Ferrari 430 GT2 2:02:25.132 62 4 LAPS
18 97 GT2 Malucelli/Collard BMS Porsche 997 GT3 RSR 2:02:34.626 62 4 LAPS
19 62 GT2 Kirkaldy/Mullen Scuderia Ecosse Ferrari 430 GT2 2:02:38.777 62 4 LAPS
20 99 GT2 Edwards/MacHitski Tech 9 Motorsport Porsche 997 GT3 RSR 2:02:38.933 62 4 LAPS
21 63 GT2 Mansell/Niarchos Scuderia Ecosse Ferrari 430 GT2 2:01:38.185 61 5 LAPS
22 16 GT1-CC MacAri/Aucott JMB Racing Maserati MC12 GT1 2:02:20.476 60 6 LAPS
23 15 GT1-CC Kutemann/Waaijenberg JMB Racing Maserati MC12 GT1 2:01:20.928 59 7 LAPS
24 14 GT1-CC Jakubowski/Labhardt Solution F Ferrari 550 Maranello GTS 2:02:36.500 59 7 LAPS
25 102 G2-CC Stepec/Carcon Red Racing Viper GTSR 2:01:07.580 58 8 LAPS
-- 51 GT2 Bruni/Melo AF Corse Ferrari 430 GT2 1:24:11.119 44 D.N.F.
-- 21 GT1-CC Kessel/Cattori Kessel Racing Ferrari 575 Maranello 1:26:16.191 43 D.N.F.
-- 101 G2 Leinders/Kuppens Belgian Racing Gillet Vertigo 1:21:50.942 41 D.N.F.
-- 74 GT2 Zani/Busnelli Ebimotors Porsche 997 GT3 RSR 1:06:41.084 32 D.N.F.
-- 8 GT1 Kox/Menten All-incl.com Racing Lamborghini Murcielago 48:32.900 26 D.N.F.