Bartels Teamkollege Thomas Biagi übernahm nach etwa 30 Minuten Rennzeit auch die Führung von der bis dato führenden Carsport Corvette, obwohl er mit einem kleinen Handicap am MC12 zu kämpfen hatte - der MC12 hatte die Dachabdeckung verloren. Schärfster Verfolger des Duos war zu diesem Zeitpunkt die PK-Corvette von Bert Longin, der mit der Vorstellung des Wagens mehr als zufrieden war. "Wir waren schnellste im freien Training und im Warm-up, schnell im Qualifying und hätten theoretisch heute auch gewinnen können - wir sind definitiv vom Speed her dabei", sagte Longin nach dem Rennen.

Zu Beginn des Rennens hatte es eher danach ausgesehen als wenn es zu einer Entscheidung zwischen den Maseratis und den Corvettes kommen sollte. Michael Bartels und Mike Hezemanns duellierten sich an der Spitze, gefolgt von den beiden Corvettes von Hines/Peter und Kumpen/Longin. Bei den Maserati hatten die Michelin-bereiften Vitaphone-Wagen jeweils den Vorteil gegenüber den beiden mit Pirellis ausgestatteten MC12 des SARA-Playteams, die zudem in der 30 Runde parallel aufgrund eines Fehlers bei der Berechnung der Spritmenge einen Ausfall vermelden mussten.

Dann durchkreuzte in der 2. Rennhalbzeit eine Safety-Car-Phase die meisten Teamstrategien, als die Randsteine neben der Zieleingangskurve aufzubrechen begannen und umfangreiche Streckenreperaturen erforderlich machten. Dies spielte jenen Teams in die Hände die auf einen frühen Stopp setzten und hier holte sich das All-incl.com Team den entscheidenden Vorteil.

Nach dem Rennen gab es für Michael Bartels noch eine unschöne Neuigkeit - wegen Unterschreitens der Mindestfahrzeit von 35 Minuten wurde er für die Punkteverteilung aus der Wertung genommen.

In der GT2-Klasse herrschte trotz einem mageren Feld von nur 8 Wagen ein unterhaltsamer Kampf zwischen den Ferrari und den neuen Porsche 997 RSR vor. Auf der Ziellinie sah es am Ende so aus als könnte der BMS-997 den ersten Auftakterfolg des Jahres nach Weissach vermelden, doch wurde der Wagen von Collard Malucelli nach dam Rennen wegen unterschreitens der zulässigen Bodenfreiheit aus der Wertung genommen. Damit erbte mit Dirk Müller ein weiterer deutsche Debütant in der Meisterschaft den Klassensieg in Zhuhai. Beide AF-CorseWagen fuhren somit den ersten Doppelsieg des Jahres ein.

Die letzten 20 Minuten wurden noch einmal zu einer engen Verfolgungsjagd zwischen dem führenden Lamborghini und den beiden Corvettes, die innerhalb von 4s die Ziellinie kreuzten. Vielleicht hätten auch die Teamkollegen der Sieger noch ein Podium einfahren können, aber bei einer Kollision zu Rennbeginn mit dem Barwell-Aston-Martin handelte sich Peter Kox 2 Runden Rückstand auf die Spitze ein. 

Dirk Müller war am Ende zufrieden: "Der Start war sehr verrückt - in den ersten 2 Kurven hat es jede Menge GT2 auf die Wiese gedreht. Ich startete von Pole und war nach der 2. Kurve Vorletzter, dann haben wir uns auf die 2. Position wieder vorgearbeitete und sind nun nach dem Rennen Sieger geworden. Auich wenn es mir für BMS leid tut, so war es doch ein gutes Rennen für uns. Die Pole gestern, die schnellste Runde in meinem Stint und am Ende der Sieg - ich denke es konnte nicht besser kommen."

Mit Tim Mullen und Thomas Enge wurde auch auf dem 3. Platz am Ende ein F430 verzeichnet. Einen frühen Ausfall musste dagegen das deutsche Felbermayr-Proton-Team von Marc Basseng und Gerold Ried nach nur 5 Runden verzeichnen.