Nach den drei freien Trainings fand das Qualifying am frühen Nachmittag statt. Schon vor der Sitzung zogen in der Eifel immer mehr Wolken auf. Zwar lagen bei den Teams überall Regenreifen in greifbarer Nähe, jedoch sollte es trocken bleiben. Leider war der Publikumzuspruch auch dieses Jahr nicht der allerbeste. Nur wenige der Zuscherränge waren besetzt.

Als erstes begannen wie immer die Prototypen mit der Zeitenjagd. 20 Minuten standen zur Verfügung. Da es um die erste Reihe keine Diskussion geben wird, lag die Spannung darin wer die Privateam-Pole, also Platz drei, bekommen würde.

Unglücklich begann die Session für den Racing for Holland Dome. Ein Dreher ausgangs der Mercedes Arena hatte eine Beschädigung hinten links zur Folge. Ansonsten lief die Session seht unspektakulär. Mit einer 1:42,109 setzte Marc Gene gleich einmal eine richtig brauchbare Zeit. So schnell war das ganze Wochenende noch Niemand. Pedro Lamy, der im zweiten Peugeot das Qualifying legte kurz darauf nach, kann die Zeit seines Teamkollegen aber nicht ganz erreichen. Unterdessen verbesserte Gene seine Zeit auf eine unglaubliche 1:41.867.

Hinter den Peugeot war es wieder einmal Stefan Mücke der den Lola AER auf den dritten Platz stellte. Gute 2,5 Sekunden lag er hinter den französischen Werkswagen. "Es wäre noch einmal 3-4 Zehntel schneller gegangen aber dann hat mich einer der Peugeots in der Coca-Cola-Kurve ausgebremst. Danach hatte ich einen Bremsplatten und musste wegen der Vibrationen aufgeben. Unser Setup war für das Qualifying ok aber ich weiss aus der Vergangenheit  dass der Ring bezüglich der Abstimmung sehr speziell ist. Wir werden da für das Rennen noch etwas verfeinern müssen."  

Dahinter folgte H. Shimoda im Arena Zytek. Vorjahressieger Pescarolo Sport konnte nur die sechstbeste Zeit fahren; noch hinter den Alex Frei Courage, den J. Cochet steuerte.

Die LMP2 Pole fuhr T. Erdos im Ray Mallock Lola heraus. Mit einer 1:45.492 lag man eine halbe Zehntel vor dem BaraziEpsilon Courage.

Unglücklich verlief die Qualifikation für die zwei LMP Sorgenkinder. T2M Motorsport konnte nur eine 2:03er Zeit fahren. Das ging in den freien Trainings schon mal ca. 8 Sekunden schneller. "Unser Paddleshift-system ist ausgefallen. Die Schalteinheit bekommt keine Kommunikation mit dem Steuergerät. Das ist heute wieder frustrierend mit dem Auto!"

Team Lavaggi brachte eine für den Wagen gute Zeit von 1:50 zustande, musste aber kurz vor Abschluss der Session einen Unfall des Wagens hinnehmen. Der Wagen rutschte im „Haug-Haken“ in die Reifenstapel und wurde leicht an der Front beschädigt. Nach den Prototypen waren dann die GT Wagen dran eine schnelle Qualifikationszeit zustande zu bringen. Zu Beginn der Session waren es die beiden Saleen, die an der Spitze lagen. Mit einer 1:53.062 zeigte Sohail Ayari seinen Klassenkollegen wie man am Ring Auto zu fahren hat. Erst Christophe Bouchut im Labre Aston Martin und Antonio Garcia im Wagen von Team Modena konnten das Duo Mitte der Session sprengen.

Spannend war auch was in der kleinen GT Klasse geboten wird. Porsche und Ferrari lieferten sich hier einen Kampf um die Pole. Das Team Virgo Motorsport war es schließlich, das sich über den Platz an der Klassensonne freuen darf. 1:58.930 ist die Pole Zeit des Ferraris. Somit wurden die Porsche auf heimischen Terrain zumindest in der Quali bezwungen. Dirk Werner im Farnbacher Porsche und Marc Lieb in Wagen von Felbermayr-Proton folgen auf den Plätzen.

Marc Lieb war dabei bei seiner Zeitenjagd gehandicapt. "Ich hatte keine Anzeige meiner Rundenzeiten im Wagen, von daher konnte ich schlecht abschätzen in welchen Sektionen ich schnell unterwegs war und wo ich mich noch hätte verbessern können. Zusätzlich plagt mich hier eine Grippe - ich werde daher morgen nur Doppel-Stints fahren und Xavier die 3-fach Stints überlassen."

Sein Teamdirektor Christian Ried ist insoweit zufrieden mit dem Ergebnis. "Wir haben hier in der GT2 ein sehr starkes Feld unterwegs, stärker als die FIA-GT!"

Le Mans GT2 Sieger Richard Lietz auf dem IMSA Performance 997 platzierte sich dahinter auf Platz vier. Schnellster nicht Porsche oder Ferrari war abermals der schnellere der beiden LNT Panoz. Platz acht für Tom Kimber-Smith mit einer 2.00.039. Auch die Markland Corvette zeigt sich mit verbesserten Rundenzeiten - Klassenrang 16 klingt jetzt nicht so spektakulär, aber man hat das Übersteuern des 7l V8-Boliden erfolgreich in den Griff bekommen.