Um 21 Uhr MEZ ist die Rennhalbzeit erreicht. Frank Biela führt hier das Rennen in Audi R10TDI souverän an. Er wird verfolgt von Dario Franchitti in AGR Courage Acura und Helio Castroneves im schnellsten der Porsche RS Spyder. Die GT1 Klasse führen beide Corvette im Teamflug vor Liz Halliday im privaten Aston Martin an. Die GT2 ist wie schon das ganze Rennen hart umkämpft. Jamie Melo im Risi Competizione im Ferrari F430 GT führt die Klasse an. Jedoch sind die Porsche ihm weiter dicht auf den Fersen. Der Kampf um den Klassensieg wird sicherlich bis zum Ende des Rennens gefochten werden. Als
Dindo Capello nach 6h 15 min zum planmäßigen Boxenstopp in
die Box
fährt, gibt es erneut Probleme beim losfahren. Wieder geht einiges
an
Zeit verloren. Der Anlasser wird schließlich gewechselt, um das
Problem
endgültig aus der Welt zu schaffen. Hier ist für das 24h
Rennen in Le
Mans noch etwas an Arbeit zu erledigen. Aber dafür ist der Audi
Einsatz
bei den 12h von Sebring ja gedacht. Als Test unter Rennbedingungen
für
den Klassiker an der französischen Sarthe. Bleibt für Audi zu
hoffen,
dass der andere Wagen, der seit geraumer Zeit in Führung liegt,
von
Problemen verschont bleibt. Es ist der Tag der Elektronikprobleme denn auch der Nr. 16
Dyson
Porsche verliert wieder einmal Zeit mit Elektronikproblemen im
Schaltmechanismus.
|
Die GT2 Klasse entwickelt sich nach sieben Stunden zum Zweitkampf zwischen Risi Competizione und Flying Lizard Motorsports. Alle anderen Fahrzeuge in der Klasse angeführt von Spyker sind schon etwas abgeschlagen. Nur Sekunden trennen beide Fahrzeuge. Jörg Bergmeister lässt es also wieder einmal fliegen. Tolle Leistung des Deutschen. |
4h 35 min vor Rennende erfolgt der Restart. Der Audi mit den aktuellen Le Mans Siegern führt nach wie vor das Rennen an. Dicht gefolgt wird er von AGR Acura. Adrian Fernandez und Helio Castroneves folgen auf den Plätzen. Da wohl noch nicht alle Teile von der Strecke gefegt wurden, folgt auf den Fuß die nächste Full Course Yellow. In der der Sascha Maassen Porsche RS Spyder wieder unplanmäßig die Box anlaufen muss. Wirklich nicht das glücklichste Rennen der Weissacher Boliden. Ca. zwei Sekunden pro Runde kann der führende Audi jedoch schneller fahren als der zweitplatzierte Acura. Ein absolut nachvollziehbarer Zustand, da beide Fahrzeuge in unterschiedlichen Klassen antreten. Das es nach nun acht Stunden noch so eng zwischen beiden Fahrzeugen ist, hat damit zu tun, dass immer im richtigen Moment eine Safty Car Phase gekommen ist, die den Acura vor dem Überrunden verschont hatte. Zu Beginn des letzten Renndrittels dann die nächste Safty Car Phase. Jose Maria Lopez muss den Corsa/White Lightning Ferrari mit brennendem Heck am Streckrand parken. Teurere Reparaturarbeiten stehen dem Team bis zum nächsten Rennen bevor. |
Dann
passiert es: Luis Diaz im Lola Acura fährt Dindo Capello im Audi
Nr 1 hinten in den Wagen. Die zweite Safty Car Phase wird
eingeläutet.
Diaz muss mit beschädigter Fronthaube die Box zum Tausch anlaufen.
Auch
der Audi muss rein. Hier werden Teile am Hinterwagen, wie zum Beispiel
der Heckflügel, getauscht. Richtig zufrieden ist am im AGR Lager. Der Courage Acura läuft wie am Schnürchen. Ein toller Einstand der Truppe, die eigentlich aus dem Formelsport stammt. |
Gut 2h 30 min vor Schluss dann der Führungswechsel. Lieb ist dem Überholen auf der Strecke mit einem planmäßigen Stopp zuvor gekommen. Durch verschiedene Boxenrhythmen wechseln sich Tony Kanaan im Acura und Marco Werner im Audi an der Spitze des Gesamtklassements ab. Wir befinden uns bereits über 9h 30 min fast zehn Stunden im Rennen. Man kann die Leistung der AGR Mannschaft und vor allen auch von Acura nicht oft genug unerstreichen. |
Während der Safty Car Phase läuft Sascha Maassen erneut unplanmäßig die Box an. Zum besseren Arbeiten schiebt man den Wagen wieder ins Teamcamp im Fahrerlager. Einige kleine Problemchen, die eigentlich nicht wirklich der Rede wert sind, gab es am AGR Acura zu regeln; aufgrund der Safty Car Phase hat man jedoch keinen Rundenverlust hinnehmen müssen. Alles ist also noch drin. |
In der GT2 ist der genau 1h 30 min vor Ende der Führungswechsel vollzogen. Marc Lieb, der inzwischen wieder den Flying Lizard Motorsports Porsche übernommen hat, kann sich am Ferrari vorbei pressen, gerade als dieser aus der Boxengase heraus kommt.
Das letzte
Wort wird hier och nicht gesprochen sein. Denn bereits wenige Runden
später wechselt die Führung wieder. Wer wird am Ende der
glückliche
sein. Beide Fahrzeuge sind auf annähernd gleichen Boxenstrategien.
Mit
einem kurzen Stint von nur 17 Runden kommt Bryan Herta im AGR Acura
wieder in die Box herein. Eine weitere Zeitstrafe lässt die Acura
Träume vom Gesamtsieg nun erlöschen.
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Da
kommt auch der zweite Penske Porsche wieder aus den Niederungen des
Fahrerlagers zurück ins Rennen. Die Mannschaft möchte sicher
noch
einige Testkilometer unter Rennbedingungen fahren. Auch für die
Zuschauer sicherlich eine Freude wieder einen Prototypen mehr auf der
Strecke zu sehen. Allan NcNish mit dem Audi wieder die vier
Gesamtposition ein. Nur noch die beiden Acura von AGR und Fernandez
trennen ihn von seinem Teamkollegen, der jedoch 12 Runden vor ihm
liegt. Den Positionsverlust an der Spitzte der GT2 kann Jörg Bergmeister nicht auf sich sitzen lassen. Er rast mit allen Kräften dem Ferrari mit Jaime Melo am Steuer her. Ein faszinierendes Duell. Mit einer defekten Radaufhängung vorne rechts muss der Spyker die Boxengasse anlaufen. Der Wechsel wird von den kompetenten Mechanikern jedoch schnell durchgeführt. Man bleibt weiter im vordern Feld der GT2. So allmählich bricht die Nacht über Zentral Florida herein. Die letzten beiden Rennstunden werden bei Dunkelheit bestritten. Le Mans Feeling kommt 14 Wochen vor dem Klassiker an der Sarthe auf. Beim vorletzten Boxenstopp des AGR Acura dann eine 10 Sekunden Penalty für den Wagen. Vielleicht entscheidende Sekunden im Kampf um den Gesamtsieg? Bis zum Ende des Rennens sind es noch 1h 50 min. Der führende Audi wird noch zwei Mal in die Box kommen müssen; der AGR Acura nur noch einmal. Es wird also ganz spannend zum Ende hin. Sollte nichts unvorhergesehenes mehr passieren, werden Werner, Biela und Pirro die 12 Stunden von Sebring für sich entscheiden. Ein erneuter Stopp lässt der Acura weiter zurückfallen. Drei Runden beträgt der Rückstand nun eine Stunde vor Schluss. Im AGR Team hat man nun also doch einen nicht zu unterschätzenden Defekt im Auto. Das Getriebe fängt an etwas zu mucken. Hoffentlich wird der Wagen bis zur schwarzweiß karierten Flagge durchhalten. Ein negatives Ende hätte die so fulminant auftretende Truppe nicht verdient. Auch beim Spyker Team läuft das Rennende nicht richtig glatt. Mit geöffneter Haube und leichter Rauchentwicklung steht der Wagen in der Box. |
Auf dem letzten Zahn fährt auch Bryan Herta um den Kurs. Des Öfteren kommt der Wagen in die Box, da ständig Getriebeöl nachgefüllt werden muss. Wann ist dieses Rennen endlich vorbei, wird man sich im Team die ganze Zeit sagen. Mit Zeiten die zehn bis zwanzig Sekunden langsamer als gewohnt sind, trägt Herta den Wagen in Richtung Ziel. Alle Sympathien liegen nun bei dem Wagen. Jeder an und um die Strecke wünscht dem Acura die Zielankunft. |
Im
Langstreckensport sind es vor allen die Dramen der letzten Stunden
die immer wieder auftreten. Nachdem man ein tolles Rennen fast hinter
sich gebracht hat, schlägt der Defektteufel dann doch noch zu. Als
erstes besucht er den Schweizer Horag Lola, der ein unauffälliges
Rennen absolviert hatte. Mit Problemen an der Mechanik rollt man auf
der Strecke aus. Auch der PTG Panoz von Bill Auberlen wird eine halbe Stunde vor Schluss ins Fahrerlager gerollt und zurückgezogen. Bei vielen Teams kann das Fallen der letzten Flagge kaum noch erwartet werden. Beim letzten Stopp des Flying Lizard Motorsports Porsche steigt Jörg Bergmeister noch mal ins Fahrzeug. Nur wenige Sekunden befindet man sich hinter den führenden Ferrari, der bei seinem letzen Stopp noch eine Zeitstrafe von 20 Sekunden absitzen muss. Ein kleiner Fehler eines Mechanikers, der sein Helmvisier nicht geschlossen hatte, ist Grund für die Strafe. Dennoch führt man noch knapp vor dem Porsche. Eine halbe Stunde vor dem Ende spitzt sich auch der Kampf in der GT2-Klasse zu. Während nach den mittlerweile erfolgten Ausfällen von Robinson, Trans Sport, Corsa White Lightning und des PTG-Panoz #21 auch der Konrad-Porsche nun in diese Liste aufgenommen werden muß, kreiseln an der Spitze Jamie Melo im Risi-Ferrari und Jörg Bergmeister im Flying Lizzard porsche mit gerade einmal 10s Abstabnd hintereinander her. Patrik Long hat im Tafel-Porsche 6 Runden Rückstand. Weitere 6 Runden dahinter liegt Dirk Werner im Farnbacher-Loles Porsche. Dominik Farnbacher im 2. Tafel-Porsche und Ralf Kelleners im E85-Ethanol-betriebenen Rahal-Porsche komplettieren die Top-5. Beide liegen in der selben Runde und kämpfen um Platz 4, gefolgt vom JMB-Racing Ferrari, der aber 8 Runden Respektabstand auf das Porsche-Duo hält. |
Jörg Bergmeister ist „man on a Mission“ im Flying Lizzard Porsche. Kontinuierlich knabbert er Sekunde um Sekunde vom Vorsprung des führenden Risi-Ferrari ab. Schon sieht alles nach einem Showdown in den letzen 15 Minuten aus. Dort jagt Bergmeister den Ferrari dann unmittelbar vor sich her und liefert damit die Story des Rennendes – die letzte Runde wird zum Krimi. Seite an Seite die Gegengerade hinunterfahrend kommt es zum Showdown in der ultraschnellen holperigen Turn 17. Bergmeister ist schon vorbei als er mehrfach in der Kurve von Melo angestoßen wird und schließlich vom Gas gehen muß . Der Ferrari gewinnt daraufhin mit 0.2s Vorsprung und sorgt für ein vieldiskutiertes Finish und den ersten GT2-Sieg eines Ferraris in Sebring. Jörg Bergmeister kann sich als moralischer Sieger fühlen. Rang 3 in der Klasse fährt der Tafel-Racing-Porsche ein |
Pl | Nr | Kl. | Fahrer | Team | Wagen | Reifen | Notes | Runden | Abstand | schnellste |
1 | 2 | P1 | Marco Werner, Frank Biela, Emanuele Pirro | Audi Sport North America | Audi R10/TDI | M | -- | 364 | 0.000 | 1:46.730 |
2 | 26 | P2 | Bryan Herta, Dario Franchitti, Tony Kanaan | Andretti Green Racing | Acura ARX-01A | M | -- | 358 | 6 Laps | 1:48.335 |
3 | 15 | P2 | Adrian Fernandez, Luis Diaz, David Martinez | Lowe`s Fernandez Racing | Lola B06/43 Acura | M | -- | 356 | 2 Laps | 1:49.536 |
4 | 1 | P1 | Tom Kristensen, Allan Mc Nish, Rinaldo Capello | Audi Sport North America | Audi R10/TDI | M | -- | 353 | 3 Laps | 1:46.634 |
5 | 7 | P2 | Romain Dumas, Timo Bernhardt, Helio Castroneves | Penske Motorsports | Porsche RS Spyder | M | -- | 351 | 2 Laps | 1:47.103 |
6 | 9 | P2 | David Brabham, Duncan Dayton, Stefan Johansson | Highcroft Racing | Acura ARX-01A | M | -- | 346 | 5 Laps | 1:48.684 |
7 | 4 | GT1 | Oliver Gavin, Max Papis, Olivier Beretta | Corvette Racing | Chevrolet C-6R | M | -- | 341 | 5 Laps | 1:57.143 |
8 | 3 | GT1 | Jan Magnussen, Ron Fellows, Johnny O´Connell | Corvette Racing | Chevrolet C-6R | M | -- | 341 | 17.863 | 1:57.012 |
9 | 16 | P2 | Andy Wallace, Andy Lally, Butch Leitzinger | Dyson Racing Team | Porsche RS Spyder | M | -- | 340 | 1 Lap | 1:49.056 |
10 | 20 | P2 | Guy Smith, Chris Dyson, | Dyson Racing Team | Porsche RS Spyder | M | -- | 333 | 7 Laps | 1:49.366 |
11 | 63 | GT1 | Darren Turner, Antonio Garcia, Liz Halliday | Team Modena | Aston Martin DBR9 | M | -- | 331 | 2 Laps | 1:58.511 |
12 | 62 | GT2 | Jaime Melo, Mika Salo, Johnny Mowlem | Risi Competizione | Ferrari F430 GT | M | -- | 330 | 1 Lap | 2:02.763 |
13 | 45 | GT2 | Joerg Bergmeister, Marc Lieb, Johannes van Overbeek | Flying Lizard Motorsports | Porsche 911 GT3 RSR | M | -- | 330 | 0.202 | 2:02.916 |
14 | 37 | P1 | Clint Field, Jon Field, Richard Berry | Intersport Racing | Creation CA06/H001 Judd | K | -- | 325 | 5 Laps | 1:52.236 |
15 | 71 | GT2 | Patrick Long, Wolf Henzler, Robin Liddel | Tafel Racing | Porsche 911 GT3 RSR | M | -- | 322 | 3 Laps | 2:03.066 |
16 | 85 | GT2 | Dirk Werner, Pierre Ehret, Lars-Eric Nielsen | Farnbacher Loles Motorsports | Porsche 911 GT3 RSR | Y | -- | 316 | 6 Laps | 2:06.007 |
17 | 73 | GT2 | Dominik Farnbacher, Jim Tafel, Ian James | Tafel Racing | Porsche 911 GT3 RSR | M | -- | 314 | 2 Laps | 2:03.971 |
18 | 18 | GT2 | Ralf Kelleners, Tom Millner, Graham Rahal | Rahal Letterman Racing | Porsche 911 GT3 RSR | M | -- | 313 | 1 Lap | 2:04.100 |
19 | 27 | P2 | Eric van de Poele, Didier Theys, Freddy Lienhardt | Horag Racing | Lola B05/40 Judd | M | Mechanical | 307 | 6 Laps | 1:54.149 |
20 | 24 | GT2 | Ben Aucott, Joe Macari, Rob Wilson | JMB Racing | Ferrari F430 GT | -- | -- | 305 | 2 Laps | 2:06.750 |
21 | 12 | P1 | Chris McMurry, Michael Lewis, Bryan Wilman | Autocon Motorsports | Lola EX257 AER | -- | Suspension | 303 | 2 Laps | 1:53.777 |
22 | 31 | GT2 | Tomas Enge, Memo Gidley, Tim Bergmeister | Petersen/White Lightning | Ferrari F430 GT | M | -- | 300 | 3 Laps | 2:03.587 |
23 | 6 | P2 | Ryan Briscoe, Sascha Maassen, Emanuele Collard | Penske Motorsports | Porsche RS Spyder | M | -- | 297 | 3 Laps | 1:46.778 |
24 | 61 | GT2 | Tracy Krohn, Nic Johnson, Colin Braun | Risi Competizione | Ferrari F430 GT | M | -- | 290 | 7 Laps | 2:04.366 |
25 | 86 | GT2 | Jarek Janis, Peter Kox, | Spyker Squadron | Spyker C8 Spyder | M | -- | 286 | 4 Laps | 2:05.157 |
26 | 21 | GT2 | Bill Auberlen, Joey Hand, Tom Kimber-Smith | Panoz Team PTG | Panoz Esperante GTLM | Y | Mechanical | 275 | 11 Laps | 2:05.469 |
27 | 22 | GT2 | Scott Maxwell, Ross Smith, Bryan Sellers | Panoz Team PTG | Panoz Esperante GTLM | Y | -- | 270 | 5 Laps | 2:05.944 |
28 | 44 | GT2 | Lonnie Pechnik, Darren Law, Seth Neiman | Flying Lizard Motorsports | Porsche 911 GT3 RSR | M | -- | 268 | 2 Laps | 2:05.514 |
29 | 10 | GT2 | Antonio Hermann, Phillip Collin, Luciano Da Silva | Konrad Motorsports | Porsche 911 GT3 RS | -- | Getriebe | 252 | 16 Laps | 2:10.107 |
30 | 54 | GT2 | Marc Basseng, Tim Pappas, Terry Borcheller | Team Trans Sport | Porsche 911 GT3 RSR | -- | Suspension | 235 | 17 Laps | 2:07.008 |
31 | 8 | P2 | Jamie Bach, Ben Devlin, Rafael Matos | BK Motorsports | Lola B07/40 Mazda | K | -- | 224 | 11 Laps | 1:50.059 |
32 | 32 | GT2 | Jose Maria Lopez, Rui Aguas, Maurizio Merdani | Corsa/White Lightning | Ferrari F430 GT | M | Retired | 206 | 18 Laps | 2:03.515 |